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Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

kartografische „geographic profiling“ wird dabei als spezifisches Teilgebiet genutzt, um entweder<br />

zukünftige Tatorte oder gar den Wohnort eines Täters zu ermitteln (Boba Santos 2011; S.62-63).<br />

Auffällig ist, dass diese Formen der Anwendung sehr spezifische Delikttypen Untersuchen und<br />

damit kaum für die Darstellung frei zugänglicher Crime- Maps zu gebrauchen sind. Bei beiden Arten<br />

werden außerdem Informationen einbezogen, welche nicht direkt etwas mit Kriminalität zu tun<br />

haben. So kann beispielsweise das Reise- und Aufenthaltsverhalten von Personen in diese<br />

Untersuchungen einbezogen werden, um herauszufinden, ob sie für bestimmte Delikte als Täter in<br />

Frage kommen oder ob sie sich als Teil der organisierten Kriminalität an der Tatausführung<br />

beteiligen. Dass Informationen über Tatverdächtige nicht an die Bevölkerung weitergegeben<br />

werden, ist in vielerlei Hinsicht nachvollziehbar (Datenschutz, Unschuldsannahme bis zum Beweis<br />

der Schuld, Polizeitaktische Nachteile).<br />

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Crime- Mapping die Polizeiarbeit in zweierlei<br />

Hinsicht bereichert. Zum einen kommt der Kartierung von Kriminalität eine entscheidende Rolle im<br />

Rahmen der Kriminalitätsanalyse zu und zum anderen ist sie das zentrale Werkzeug bei der<br />

Darstellung der ermittelten Ergebnisse für verschiedene Nutzergruppen. Crime- Mapping ist also<br />

sowohl Mittel der Polizeiarbeit als auch Kommunikationsinstrument.<br />

Die in der vorliegenden Arbeit untersuchten interaktiven online Crime- Mapping- Systeme können<br />

demzufolge als Kommunikationsinstrument der administrativen Kriminalitätsanalyse eingeordnet<br />

werden.<br />

Abbildung 41: Kernelemente Kapitel 3.1.1. – Erhoffte polizeiinterner Wirkungen<br />

(1) Polizeiintern werden interaktive Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> bereits seit<br />

vielen Jahren umfangreich eingesetzt.<br />

(2) Sie sind dabei Bestandteil aller polizeilichen Schritte der Kriminalitätsanalyse,<br />

wobei es sich um die folgenden handelt:<br />

a. Tactical crime analysis – Taktische Kriminalitätsanalyse<br />

b. Strategic crime analysis – Strategische Kriminalitätsanalyse<br />

c. Administrative crime analysis – Administrative Kriminalitäsanalyse<br />

(3) Die Kriminalitätskartierung wird hierbei analytisch zum Aufzeigen von<br />

räumlichen Mustern kriminellen Verhaltens und deskriptiv zur Darstellung<br />

dieser Muster eingesetzt<br />

(4) Die hier untersuchten, frei im Internet zugänglichen Crime- Mapping-<br />

<strong>Plattformen</strong> sind in diesem Sinne als Kommunikationsinstrument der<br />

administrativen Kriminalitätsanalyse zu betrachten.<br />

3.1.2. Erhoffte Wirkungen der Polizei<br />

Den Einstieg in die mit den interaktiven Crime- Mapping- Systemen verbundenen Hoffnungen<br />

sollen nun die von der Polizei verfolgten Zielsetzungen bilden, da sie als der eigentliche Grund für<br />

ihre Einführung verstanden werden können. Denn wenn sich die Polizei keinerlei Effekte von den<br />

Systemen versprechen würde, wäre die Einführung der Systeme im englischsprachigen Raum<br />

sicherlich nicht oder zumindest nur in begrenztem Maß erfolgt. Nichtsdestotrotz muss natürlich<br />

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