Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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38 Grundlagen Darüber hinaus werden von den Plattformen deliktspezifische Informationen offeriert, die in der Regel nach dem Anklicken einer Tatsymbols auf der Karte, in einem erscheinenden Extrafenster angezeigt werden. Auch hierbei lässt sich eine Gruppe von Informationen ausmachen, die von nahezu allen Plattformen auf diesem Wege veröffentlicht wird. Es handelt sich neben Delikttyp, Tatort und Tatzeit (od. Zeitpunkt der Tatmeldung), häufig auch um die polizeiinterne Fallnummer und die zuständige Polizeibehörde. Einzelne Plattformen, wie zum Beispiel police.uk, veröffentlichen sogar noch umfangreichere Informationen. So werden durch die britische Polizei auf dieser Plattform einzelne polizeiliche Ermittlungsschritte publik gemacht, wohingegen andere Systeme wie crimemapping.com oder crimereports.com ausweisen wie die Polizei mit eingegangenen Meldung umgegangen ist (vgl. Abbildung 19). Abbildung 19: Beispiele verschiedenartiger Deliktinformationen Außerdem bieten die meisten Plattformen eine Auflistung der einzelnen auf der Karte angezeigten Delikte samt ihrer spezifischen Informationen, oft auch in Kombination mit kleineren weniger komplexen statistischen Auswertungen, an. Diese werden häufig auf anzuwählenden Extraseiten angezeigt, was Vergleiche von Karte und Statistik leider ein wenig behindert. Allerdings liegen auch Ansätze vor, die die Listen direkt unter oder neben den Karten einblenden, und durch einen Klick auf eine Tat diese auch direkt in der Karte verorten. Die folgende Abbildung 20 bildet beispielhaft beide Typen ab. Abbildung 20: Beispiele von Tatauflistungen Im Bezug zu den offerierten Analysen handelt es sich zumeist um Tortendiagramme, die die Anteile verschiedener Delikttypen darstellen und um Grafiken, die diese Anteile nochmals nach Wochentag ausdifferenzieren, so wie beispielsweise im unten einsehbaren Beispiel in Form eines

Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung Balkendiagrams. Dieses Beispiel der Plattform raidsonline.com weist aber im Vergleich zu anderen Systemen bereits sehr umfangreiche Auswertungen auf. Besonderes Augenmerk sei hier auf die unten rechts einsehbare Grafik gelegt, die die Delikthäufigkeit im Bezug zur Tatzeit offenlegt (vgl. Abbildung 21). Abbildung 21: Beispiel einer vergleichsweise detaillierten Deliktanalyse (Plattform: raidsonline.com) Diese Analysen helfen einerseits dabei, Umfang und Art der kartierten Kriminalität korrekt einzuschätzen, andererseits können sie gegebenenfalls tiefergehende Einblicke in verschiedene Delikttypen zulassen, was wiederum zur Ergreifung adäquater Lösungswege beitragen würde. Gänzlich anders ist die Funktionalität der Crime- Mapping- Systeme einzuschätzen, die den Visualisierungstyp der Heat- Maps nutzen, der im folgenden Kapitel auch hinsichtlich seines äußeren Erscheinungsbildes näher untersucht wird. Da Delikte hierbei in der Regel nicht punktuell abgebildet werden, sind auch konkrete Deliktinformationen nicht abrufbar. Die dem Nutzer zur Verfügung stehenden Analysemöglichkeiten beschränken sich zumeist auf die Auswahl verschiedener Delikttypen und des darzustellenden Kartenausschnittes. In manchen Fällen, wie zum Beispiel auf der Plattform oobrien.com, kann sogar bestimmt werden, mit welcher Intensität die Delikte dargestellt werden sollen, was erheblichen Einfluss auf die ausgegebene Kriminalitätskarte hat. Es gilt außerdem anzumerken, dass die meisten Plattformen in den vergangenen Jahren auch mobile Anwendungen entwickelt haben. Diese teilweise kostenpflichtigen Applikationen für Smartphones und Pads sind dabei in aller Regel den ursprünglichen online- Systemen nachempfunden und zeigen, insofern eine Netzwerk- oder GPS- Verbindung zum Endgerät besteht, auch direkt jene Delikte an, die in der näheren Umgebung des aktuellen Aufenthaltsbereiches des Nutzers verzeichnet wurden. Allerdings müssen zumeist gewisse Einschränkungen hinsichtlich der Analyseoptionen gemacht werden, die sich, entsprechend der technischen Möglichkeiten auf mobilen Endgeräten, häufig auf Kriminalitätstypen beschränken (vgl. Abbildung 22). 39

<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

Balkendiagrams. Dieses Beispiel der Plattform raidsonline.com weist aber im Vergleich zu anderen<br />

Systemen bereits sehr umfangreiche Auswertungen auf. Besonderes Augenmerk sei hier auf die<br />

unten rechts einsehbare Grafik gelegt, die die Delikthäufigkeit im Bezug zur Tatzeit offenlegt (vgl.<br />

Abbildung 21).<br />

Abbildung 21: Beispiel einer vergleichsweise detaillierten Deliktanalyse (Plattform: raidsonline.com)<br />

Diese Analysen helfen einerseits dabei, Umfang und Art der kartierten Kriminalität korrekt<br />

einzuschätzen, andererseits können sie gegebenenfalls tiefergehende Einblicke in verschiedene<br />

Delikttypen zulassen, was wiederum zur Ergreifung adäquater Lösungswege beitragen würde.<br />

Gänzlich anders ist die Funktionalität der Crime- Mapping- Systeme einzuschätzen, die den<br />

Visualisierungstyp der Heat- Maps nutzen, der im folgenden Kapitel auch hinsichtlich seines<br />

äußeren Erscheinungsbildes näher untersucht wird. Da Delikte hierbei in der Regel nicht punktuell<br />

abgebildet werden, sind auch konkrete Deliktinformationen nicht abrufbar. Die dem Nutzer zur<br />

Verfügung stehenden Analysemöglichkeiten beschränken sich zumeist auf die Auswahl<br />

verschiedener Delikttypen und des darzustellenden Kartenausschnittes. In manchen Fällen, wie<br />

zum Beispiel auf der Plattform oobrien.com, kann sogar bestimmt werden, mit welcher Intensität<br />

die Delikte dargestellt werden sollen, was erheblichen Einfluss auf die ausgegebene<br />

Kriminalitätskarte hat.<br />

Es gilt außerdem anzumerken, dass die meisten <strong>Plattformen</strong> in den vergangenen Jahren auch<br />

mobile Anwendungen entwickelt haben. Diese teilweise kostenpflichtigen Applikationen für<br />

Smartphones und Pads sind dabei in aller Regel den ursprünglichen online- Systemen<br />

nachempfunden und zeigen, insofern eine Netzwerk- oder GPS- Verbindung zum Endgerät besteht,<br />

auch direkt jene Delikte an, die in der näheren Umgebung des aktuellen Aufenthaltsbereiches des<br />

Nutzers verzeichnet wurden. Allerdings müssen zumeist gewisse Einschränkungen hinsichtlich der<br />

Analyseoptionen gemacht werden, die sich, entsprechend der technischen Möglichkeiten auf<br />

mobilen Endgeräten, häufig auf Kriminalitätstypen beschränken (vgl. Abbildung 22).<br />

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