Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...
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34 Grundlagen Eine weitere Gruppe von Plattformen entspricht den Empfehlungen des U.S. Departements of Justice (Wartell & McEwen 2001; S.11) und fordert den Nutzer zunächst auf, sich mit Nutzungshinweisen zu beschäftigen (vgl. Abbildung 15). Allerdings können diese Meldungen ausnahmslos mit einem einzigen Klick akzeptiert werden, was Zweifel an der tatsächlichen Wirkung der Hinweise aufkommen lässt. Diese Problematik wird auch im „Guide for Sharing Crime Maps“ des bereits angesprochenen U.S. Departments mit den Worten kommentiert, dass Nutzer lediglich „vortäuschen müssten“, die Hinweise gelesen zu haben (ebenda). Abbildung 15: Startseite mit "Disclaimer" der Plattform raidsonline.com Werden die ersten Hinweise überwunden bzw. die gewünschten Suchkriterien eingestellt, wird man in aller Regel direkt auf die Kriminalitätskarten weitergeleitet. Alle Plattformen weisen dabei eine nahezu identische Bildschirmaufteilung auf. Beherrscht wird das Bild durch die Karte und in den Randbereichen links, rechts oder oben sind Legenden angebracht die teilweise auch ein- bzw. ausgeblendet werden können. Allerdings handelt es sich hierbei gemeinhin nicht um bloße statische Karten mit Legenden, vielmehr können Nutzer die gewünschten Kartenausschnitte und zu visualisierenden Delikttypen sowie –informationen selbst bestimmen. Die Kartenausschnitte zeigen dabei die Delikte zumeist auf der Grundlage von bekannten online Mapping- Systemen wie Google Maps oder Bing Maps. Dementsprechend können auch die Funktionalitäten, die in diesen Systemen verfügbar sind, in den Crime- Mapping- Systemen genutzt werden. So ist es beispielsweise möglich, stufenweise herein- und heraus zu zoomen, was sowohl das Anzeigen von Übersichtskarten zur städtischen Kriminalitätslage als auch sehr kleinräumige Analysen ermöglicht. Viele Plattformen bieten außerdem unterschiedliche Grundlagenkarten an. In diesen Fällen kann dann beispielsweise einfach von der klassischen Straßenkartenansicht auf eine Satellitengrundlage gewechselt werden. Auch die Legenden sind weniger als Erklärungen der Karten, sondern eher als interaktive Schaltflächen zu verstehen. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, gezielte deliktspezifische Abfragen durchzuführen, die dann wiederum direkt auf den Karten visualisiert werden. Diesbezüglich bieten beispielsweise alle Plattformen eine Differenzierung nach Delikttypen an, wobei in der jeweiligen Legende nur jene Typen ausgewählt werden müssen, die angezeigt werden sollen. Auf den Karten erscheinen dann plattformabhängig entweder alle gewählten Delikttypen oder es werden Darstellungen erzeugt, die nur den benannten Delikttyp visualisieren. Die folgende Abbildung 16 verdeutlicht dies anhand zweier Beispiele, wobei die erste Beispielplattform crimemapping.com mehrere ausgewählte Delikttypen (im Beispiel: „Assault“, „Burglary“ und „Robbery“) darstellt,
Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung wohingegen das zweite Beispiel police.uk nur die Anzeige aller Delikte oder eines einzelnen Delikttyps zulässt (Im Beispiel: „Robbery“). Abbildung 16: Verschiedene Formen der deliktspezifischen Abfrage Die verschiedenen Plattformen geben den Nutzern neben dem zuvor abgebildeten Beispiel eine Vielzahl weiterer unterschiedlicher Abfragemöglichkeiten an die Hand, um die Kriminalitätsdaten differenziert darstellen und analysieren zu können, wobei manche deutlich häufiger Anwendung finden als andere. In einigen Fällen können auch zusätzliche Informationen wie Quartiersgrenzen oder polizeiliche Distriktgrenzen angezeigt werden. Die folgende nicht abschließende Auflistung soll nur einen kurzen Überblick über die von Plattformen angebotenen Abfrage- und Analysemethoden geben: Gebräuchliche Methoden (von einem Großteil der Plattformen angeboten) o Zeitraum der Deliktbegehung – Es werden nur Delikte im angegebenen Zeitraum visualisiert. o Adresse – Hier werden alle Delikte im Radius der genannten Adresse angezeigt, was vor allem eine die Suche nach spezifischen Punkten auf der Karte vereinfacht. 35
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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />
Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />
wohingegen das zweite Beispiel police.uk nur die Anzeige aller Delikte oder eines einzelnen<br />
Delikttyps zulässt (Im Beispiel: „Robbery“).<br />
Abbildung 16: Verschiedene Formen der deliktspezifischen Abfrage<br />
Die verschiedenen <strong>Plattformen</strong> geben den Nutzern neben dem zuvor abgebildeten Beispiel eine<br />
Vielzahl weiterer unterschiedlicher Abfragemöglichkeiten an die Hand, um die Kriminalitätsdaten<br />
differenziert darstellen und analysieren zu können, wobei manche deutlich häufiger Anwendung<br />
finden als andere. In einigen Fällen können auch zusätzliche Informationen wie Quartiersgrenzen<br />
oder polizeiliche Distriktgrenzen angezeigt werden. Die folgende nicht abschließende Auflistung<br />
soll nur einen kurzen Überblick über die von <strong>Plattformen</strong> angebotenen Abfrage- und<br />
Analysemethoden geben:<br />
Gebräuchliche Methoden (von einem Großteil der <strong>Plattformen</strong> angeboten)<br />
o Zeitraum der Deliktbegehung – Es werden nur Delikte im angegebenen Zeitraum<br />
visualisiert.<br />
o Adresse – Hier werden alle Delikte im Radius der genannten Adresse angezeigt,<br />
was vor allem eine die Suche nach spezifischen Punkten auf der Karte vereinfacht.<br />
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