Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...
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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />
Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />
schwerer Delikte kennzeichnet (BMJ & BMZ 2006, S.60-61). Denn in aller erster Linie sollen<br />
Zeitungen verkauft und Fernsehsendungen gesehen werden. Ob es also das Ziel der <strong>Plattformen</strong><br />
und ihrer Betreiber ist, lediglich über kriminelle Handlungen zu informieren, oder ob doch<br />
möglichst hohe Besucherzahlen angelockt werden sollen, um möglichst hohe Werbeeinnahmen zu<br />
erzielen, kann nicht abschließend geklärt werden. An dieser Stelle sei außerdem erneut auf die in<br />
Kapitel 3.2. dargelegten Bedenken hingewiesen, die sich ausführlich mit möglichen Risiken<br />
beschäftigen, die von den verschiedenen Typen von <strong>Plattformen</strong> ausgehen können.<br />
Abschließend müssen natürlich die Betreiber von <strong>Plattformen</strong> betrachtet werden die auf<br />
nutzergenerierte Daten (4) zurückgreifen. Gerade hinsichtlich der Zielsetzung sind dabei kaum<br />
pauschale Aussagen möglich, da im Prinzip jede Person eine solche Plattform erstellen könnte, um<br />
ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Allerdings sind diese <strong>Plattformen</strong> vor allem von den Nutzern<br />
abhängig, die die Daten erzeugen. Denn auch diese verfolgen mit der Veröffentlichung bestimmter<br />
Delikte eigene Ziele. Wenn also beispielsweise ein Nutzer innerhalb seines Quartiers eine Vielzahl<br />
zerstörter Telefonzellen verzeichnet, möchte er damit auf eine gewisse Problemlage aufmerksam<br />
machen, der seiner Meinung nach höhere Aufmerksamkeit geschenkt werden müsste.<br />
Dementsprechend sind die Betreiber in diesem Fall zwar davon befreit, die Darstellungen<br />
entsprechend der Anforderungen der Polizei zu gestalten, allerdings müssen sie den Erwartungen<br />
der Nutzer und Datenproduzenten entsprechen, um auch möglichst breite Nutzergruppen für sich<br />
zu gewinnen. Passenderweise verfolgt die einzige Plattform, die auf diese Weise auch Daten zu<br />
kriminellen Handlungen sammelt – citysourced.com, das Ziel, städtisches bzw. bürgerschaftliches<br />
Engagement zu fördern. In Anbetracht dieser Zielsetzung erscheint es begreiflich, dass Nutzern die<br />
Möglichkeit gegeben werden soll, sie störende Sachverhalte öffentlich anzumahnen.<br />
Dementsprechend werden durch das System andere Delikttypen aufgezeigt, als bei auf<br />
Polizeidaten basierenden <strong>Plattformen</strong>. Zu den hier typischerweise verzeichneten Delikten gehören<br />
unter anderem Graffitis, zerstörte öffentliche Anlagen und Geräte wie Bänke, Mülleimer oder<br />
Lampen, Erregungen öffentlichen Ärgernisses oder auch illegale Müllentsorgung (vgl. Abbildung<br />
12).<br />
Abbildung 12: Delikttypen der nutzergenerierten Plattform citysourced.com<br />
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