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Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

also feststellen, mit welcher Häufigkeit von Bürgern gemeldete Delikte auch tatsächlich polizeilich<br />

aufgenommen und weiterverfolgt werden. Die britische Plattform police.uk ist derweil die einzige,<br />

die verschiedene Datengrundlagen kombiniert heranzieht, indem sie polizeilich gemeldete Delikte<br />

um die Ergebnisse der polizeilichen Verfahren ergänzt. Wie die folgende Abbildung (vgl. Abbildung<br />

10) verdeutlicht, können hierdurch nicht nur aufgeklärte, sondern auch zu Unrecht angezeigte<br />

Delikte gesondert angezeigt werden, was die Aussagekraft der Kriminalitätskarten dieses Systems<br />

deutlich verbessert.<br />

Abbildung 10: Visualisierung zu Unrecht Beschuldigter (Plattform: police.uk)<br />

Richtet man die Aufmerksamkeit nun auf die den Polizeidaten gegenüberstehenden<br />

nutzergenerierten Daten, muss festgestellt werden, dass die Hemmschwelle, Meldungen bezüglich<br />

bestimmter Handlungen abzugeben, noch geringer ausfällt. Vielmehr steht den Nutzern hier die<br />

Möglichkeit offen, alle die persönliche Wahrnehmung störenden Handlungen und Sachverhalte im<br />

Internet kundzutun, ob nun tatsächlich kriminell oder nicht. Eine diesbezügliche Überprüfung<br />

erfolgt in aller Regel nicht, sondern die Nutzermeldungen werden direkt visualisiert. Somit bilden<br />

<strong>Plattformen</strong>, die diesen Datentyp als Grundlage ihrer Kartierungen nutzen, eigentlich nicht<br />

Kriminalität ab, sondern sie sind als Spiegelbild des Rechts- bzw. Unrechtsempfindens der<br />

jeweiligen Anwohnerschaft zu verstehen.<br />

Diese Problemlage erklärt auch, warum sich polizeiliche <strong>Plattformen</strong> bis jetzt nicht mit dieser Art<br />

von Datengrundlagen beschäftigen. Auch wenn verschiedene <strong>Plattformen</strong>, die auf polizeiliche<br />

Datensätze zurückgreifen, Nutzern die Möglichkeit geben, Meldungen an das System zu<br />

übermitteln (vgl. Abbildung 11), werden diese nie direkt kartographiert, sondern sie werden an die<br />

betreffenden Polizeidienststellen übermittelt, die dann wiederum überprüfen, ob tatsächlich<br />

kriminelle Handlungen vorliegen oder nicht. Demnach kann diese Funktion eher als online<br />

getätigter „Notruf“ verstanden werden.<br />

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