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Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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18 Grundlagen<br />

Untersuchungen z.B. mit Daten aus Dunkelfeldstudien oder Informationen zu polizeilichen<br />

Praktiken herhalten. Allerdings ist damit noch nicht geklärt, wie die in der vorliegenden Arbeit<br />

untersuchten interaktiven Crime- Maps mit den ermittelten Daten umgehen. Denn rein theoretisch<br />

sind höchst unterschiedliche Darstellungsarten möglich, die von bloßer Darstellung von Tatorten<br />

ohne weitere Erläuterungen (z.B. reine Stecknadelkarten) bis hin zur Visualisierung von<br />

umfassenden Kriminalitätsanalysen (z.B. durch Deliktspezifische Dichtekarten/ Heatmaps) reichen<br />

können. Deshalb muss bei einer Untersuchung interaktiver Crime- Mapping- Systeme folgender<br />

Frage besondere Beachtung geschenkt werden:<br />

Welche statistischen Daten liegen der jeweiligen interaktiven Crime- Map<br />

zugrunde und wie wird mit diesen Daten umgegangen?<br />

Wie bereits zuvor, werden auch in diesem Kapitel, die zentralen Erkenntnisse in einer<br />

abschließenden Abbildung zusammengefasst (vgl. Abbildung 5).<br />

Abbildung 5: Kernelemente Kapitel 2.1.3. – Erfassung von Kriminalität<br />

Polizeiliche Kriminalstatistiken können die tatsächliche Kriminalität nicht<br />

wirklichkeitsgetreu abbilden, da:<br />

a. das Dunkelfeld nicht angezeigter krimineller Handlungen zu groß ist<br />

b. eine zu große Abhängigkeit zu Anzeigeverhalten und polizeilicher Praxis<br />

besteht<br />

c. Polizeistatistiken nur Verdachtsstatistiken sind, die eine<br />

Überbewertungstendenz ausweisen<br />

d. widersprüchliche Interpretationen der Statistiken möglich sind<br />

e. beim Erfassungsprozess zahlreiche Problemlagen vorliegen, vor allem<br />

hinsichtlich der räumlichen Erfassung<br />

Dennoch sind polizeiliche Kriminalstatistiken zur Interpretationen<br />

tatsächlicher Kriminalität von hoher Bedeutung, insofern sachgerecht mit<br />

den Datensätzen umgegangen wird.<br />

2.1.4. Historische Entwicklung von Kriminalitätskartierungen<br />

Aufbauend auf die voranstehende Definition von Kriminalität, soll nun der dieser Arbeit zugrunde<br />

liegende Begriff des Crime- Mapping näher untersucht werden.<br />

Betrachtet man zunächst die bloße Übersetzung ins Deutsche, so handelt es sich um Kriminalitäts-<br />

Kartierung/Kartographie. Da bereits im ersten Kapitel ein Versuch unternommen wurde, den<br />

komplexen Begriff der Kriminalität (Crime) zu erschließen, gilt es nun, auf den zweiten Teil des<br />

Begriffes – die Kartierung/ Kartographie (Mapping) – einzugehen. Der Brockhaus definiert<br />

Kartographie als die „Wissenschaft und Technik von der Herstellung von Land- und Seekarten.“<br />

(Band 2, S.335). Demnach werden bei der Kartographie geografische Sachverhalte in Form von<br />

Karten visualisiert.

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