15.07.2013 Aufrufe

Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

städtebauliche Ansätze, durch:<br />

o Gestaltung sicherer Freiräume<br />

o Sicherheitserhöhung bestimmter Räume durch technische Hilfsmittel, wie zum<br />

Beispiel durch Überwachungskameras<br />

raumordnerische Ansätze, durch:<br />

o die räumliche Funktionszuweisung aus kriminologischen Gesichtspunkten<br />

stadtsoziologische Ansätze, durch:<br />

o das Aufspüren und Beheben von Gründen für abweichendes Verhalten innerhalb<br />

der Bewohnerschaft<br />

o soziale Projekte der Jugendarbeit oder zur Gewaltprävention<br />

Ansätze polizeilicher Arbeitsweise, durch:<br />

o die Entwicklung von problemorientierten Strategien der Kriminalitätsbekämpfung<br />

wie beispielsweise Sensibilisierungskampagnen bezüglich bestimmter<br />

Kriminalitätsarten oder gefährdeter Räume<br />

o die Einführung lokaler Polizeistrategien, wie dem Community Policing (vgl. auch<br />

unter polizeiinterner Nutzen in Kapitel 3.1.1.)<br />

Bei all diesen der Stadt- und Raumplanung zur Verfügung stehenden Methoden, handelt es sich um<br />

Handlungsansätze der Kriminalprävention. Dementsprechend sind es in aller Regel<br />

Vorbeugemaßnahmen, deren Ziel es ist, kriminelle Handlungen bereits im Vorfeld zu verhindern.<br />

Die beiden Kriminalpolizisten Helmut Wälter und Frank Pannenbäcker legen in ihrer<br />

kriminologischen Regionalanalyse der Stadt Essen eine andere Kategorisierung der<br />

Handlungsansätze zur Prävention von Kriminalität vor. Dabei unterscheiden sie drei Dimensionen,<br />

die sich hauptsächlich durch den Ansatzpunkt der Präventionsarbeit unterscheiden. Während in<br />

der sogenannten „Kriminalprävention“ vor allem der potenzielle Täter im Vordergrund steht,<br />

beschäftigt sich die „Situative Kriminalprävention“ hauptsächlich mit Tatort- sowie<br />

Tatgelegenheitsminimierung. Dementsprechend wird erstere hauptsächlich mit soziologischen<br />

Lösungsansätzen bearbeitet, wohingegen die situative Prävention eher durch polizeiliche<br />

Strategien oder bauliche Maßnahmen erfolgt. Die Dritte und letzte Dimension der<br />

Kriminalprävention wird als „Gemeinwesenbezogene Prävention“ bezeichnet. Da sie den<br />

Zusammenhalt und die Zusammenarbeit innerhalb einer Gemeinschaft als langfristige Lösung<br />

anstrebt, kommt hier eine kombinierte Anwendung aller Arten von Eingriffsmöglichkeiten zum<br />

Tragen (Wälter & Pannenbäcker 1996).<br />

Allerdings übersteigen die Aufgabenbereiche der Städte und Gemeinden die reine Vorbeugung<br />

potenzieller krimineller Handlungen. Städte konkurrieren im nationalen sowie internationalen<br />

Wettbewerb um Unternehmen und hochqualifizierte Fachkräfte. In diesem Zusammenhang<br />

werden weiche Standortfaktoren immer wichtiger, wobei subjektive Faktoren wie das<br />

Sicherheitsgefühl oder auch Kriminalitätsfurcht sehr gewichtig sein können. Eine hohe<br />

Lebensqualität an einem Ort kann nur dann erreicht werden, wenn sich die Bevölkerung sicher<br />

fühlt (Floeting & Seidel Schulze; S.1). Da die von der Bevölkerung wahrgenommenen Bedrohungen<br />

allerdings nicht mit der tatsächlichen Kriminalitätsentwicklung übereinstimmen, sondern in sehr<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!