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Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

Auch das Stadtplanungsamt richtet Anfragen bezüglich des Kriminalitätsniveaus an das<br />

Landeskriminalamt. Auch hier erfolgt eine auf die Anfragen zugeschnittene Versorgung mit<br />

den gewünschten Daten.<br />

Es wurde vermehrt auf die fehlenden Kapazitäten zur Bearbeitung aller Anfragen<br />

hingewiesen.<br />

Themenkomplex – Abschätzung möglicher Probleme bei der Veröffentlichung von<br />

Kriminalitätsdaten via Crime- Mapping Plattform:<br />

Aus polizeilicher Sicht besteht die Gefahr von Fehlinterpretationen seitens der Nutzer<br />

potenzieller <strong>Plattformen</strong>.<br />

Die Polizei sieht hinsichtlich der Veröffentlichung von Kriminalitätsdaten eine<br />

Eigenverantwortung gegenüber der Bevölkerung, keine unnötigen Ängste zu schüren. Die<br />

Verständlichkeit der Daten hat höchste Priorität.<br />

In diesem Sinne sorgt sie sich auch um die verantwortungsbewusste<br />

Informationsweitergabe bezüglich krimineller Sachverhalte fremder Institutionen. Die<br />

Veröffentlichung solcher Daten durch polizeiexterne Institutionen wird also hinterfragt.<br />

Die Reaktionen aus der Bevölkerung führen zu der Einschätzung, dass Kriminalitätskarten<br />

zunächst immer den Eindruck vermitteln, man könne selbst Opfer eines Verbrechens<br />

werden. Dies sei zumeist die erste Reaktion.<br />

Fehlerhafte Erfassung der Tatmengung ist in Deutschland nicht möglich. Es wird immer nur<br />

das schwerwiegendste Delikt erfasst.<br />

Dennoch werden zahlreiche Beispiele angesprochen, die zu fehlhaften Aussagen der Karten<br />

führen könnten Fehlinterpretationen, so. z.B.:<br />

o Ein Diebstahl von Metall auf einem Friedhof verursacht 50 Anzeigen wegen<br />

Störung der Totenruhe.<br />

o 12 „Morde“ wurden für ein Jahr im gesamten Saarland erfasst. Eine detaillierte<br />

Aufschlüsselung zeigt aber, dass es sich dabei um 10 Versuche und nur zwei<br />

verübte Morde handelte.<br />

Außerdem wird die Zuverlässigkeit der Tatverortung kritisch eingeschätzt, was sich auch<br />

auf die Karten erheblich auswirken würde:<br />

o In der Regel wird der Ort der Tatfeststellung festgehalten, also weder Tatort noch<br />

Wohnort des Täters (BSP: Diebstahl in ÖPNV). Es stellt sich die Frage, was die<br />

Karten dann wirklich festhalten würden, kriminelle Orte oder eben nur die<br />

Wohnorte von Opfern.<br />

o Außerdem erfolgt die Feststellung der Tat häufig in der Straßenmitte, was auf den<br />

Karte natürlich die Straßenmitten zu wahren Crime- Hot- Spots machen würde. Der<br />

unbedarfte Nutzer wird dies wohl nicht erkennen.<br />

Themenkomplex – Einschätzung über die Wahrscheinlichkeit der Einführung in Deutschland<br />

Da die Daten vorliegen, stünde zumindest hinsichtlich des Datenmateriales einer<br />

Veröffentlichung nichts im Weg.<br />

Personell sei die Einführung der Systeme aber nicht leistbar. Die Finanzielle Mittel erlauben<br />

zumindest im Saarland weder die Entwicklung einer solchen Plattform, noch eine<br />

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