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Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...

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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />

Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />

gespeichert, noch im Nachhinein weitergegeben werden dürfen. Außerdem würde eine<br />

Implementation der Systeme vor allem die Initiative der deutschen Bundespolizei oder zumindest<br />

einer Landespolizei erfordern, da die Kosten einer ersten Einführung, in Zeiten klammer<br />

öffentlicher Kassen, sicherlich die Leistungsfähigkeit einer kleinen Polizeidienststelle überstiege.<br />

Dies unterstrich auch der Experte der Statistikabteilung des saarländischen Landeskriminalamtes<br />

deutlich, indem er ein solches System für das Saarland aufgrund der Kostenfrage kategorisch<br />

ausschloss. Außerdem wurden im Rahmen dieses Gesprächs starke Zweifel an den Systemen<br />

gehegt, die sich vor allem auf das Potenzial der <strong>Plattformen</strong> bezogen, Ängste und<br />

Fehlinterpretationen bei den Nutzern hervorzurufen (Exner & Wendt 2012)<br />

Es wird also auch von Seiten der deutschen Polizei mit einer gewissen Skepsis auf die <strong>Plattformen</strong><br />

reagiert. Nach Einschätzung des saarländischen Landeskriminalamtes würde einer tatsächlichen<br />

Einführung eine umfangreiche Pilotphase vorgeschaltet werden, die sich wahrscheinlich auf ein<br />

ganz bestimmtes abgegrenztes Gebiet und eine Auswahl von Delikttypen beschränken würde. Nach<br />

einer gewissen Laufzeit des Pilotprojektes würde erst eine abschließende Evaluierung klären, ob die<br />

Systeme Anwendung finden können oder nicht. Da aber ein solches Pilotprojekt deutschlandweit<br />

bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einmal angedacht ist, kann in der nächsten Zukunft wohl<br />

nicht mit der Einführung der Systeme, von polizeilicher Seite aus, gerechnet werden.<br />

Inwiefern die Meinung der deutschen Polizei hiervon abweichen würde, wenn der Zugang zu den<br />

Systemen auf bestimmte Nutzergruppen beschränkt wird, ist allerdings nicht bekannt. Angesichts<br />

der deutlichen Reduktion der zu erwartenden Risiken und den damit einhergehenden<br />

umfangreichen Chancen, auch für die polizeiliche Alltagsarbeit, kann aber vermutet werden, dass<br />

auch sie diese etwas eingeschränkte Form der <strong>Plattformen</strong> durchaus in Betracht ziehen könnte.<br />

Auf lange Sicht, muss aber sicherlich auch in Deutschland mit der Einführung interaktiver Crime-<br />

Mapping- <strong>Plattformen</strong> gerechnet werden, was sich auch in ersten extern betriebenen <strong>Plattformen</strong><br />

und mobilen Applikationen wie dem Blaulichtkurier und der Verbrechen- App ausdrückt.<br />

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