Plattformen digitaler Kriminalitätsverortung - cpe - Universität ...
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<strong>Plattformen</strong> <strong>digitaler</strong> <strong>Kriminalitätsverortung</strong><br />
Chancen und Risiken aus Sicht der Raumplanung<br />
4. Fazit und Ausblick<br />
Dieses abschließende Kapitel beschäftigt sich zunächst zusammenfassend mit der Fragestellung,<br />
inwiefern Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> im Rahmen planerischer Prozesse Anwendung finden<br />
könnten. Es gilt diesbezüglich außerdem zu klären, ob aus planerischer Sicht der potenzielle Nutzen<br />
ausreicht, um die möglichen negativen Auswirkungen zu kompensieren.<br />
In einem zweiten Schritt soll ein Ausblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen im Feld der<br />
interaktiven Crime- Mapping- Systeme gewährt werden. Dabei werden mögliche technische<br />
Veränderungen bzw. Verbesserungen und Ausweitungen der Wirkungsräume in Entwicklungs- bzw.<br />
Krisengebieten behandelt. Außerdem soll eine Einschätzung hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit der<br />
Einführung der <strong>Plattformen</strong> in Deutschland abgegeben werden.<br />
4.1. Fazit | Planerisches Anwendungspotenzial<br />
An dieser Stelle soll ein Fazit hinsichtlich des Anwendungspotenziales der <strong>Plattformen</strong> aus<br />
planerischer Sicht erfolgen. Dahingehend müssen rückblickend drei zentrale Fragen geklärt<br />
werden:<br />
(1) Welche Aufgaben stellen Kriminalität und Kriminalitätsfurcht an die Stadt- und<br />
Raumplanung?<br />
(2) Wie können Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> zur Wahrnehmung dieser Aufgaben beitragen?<br />
(3) Welche Risiken sprechen gegen den (planerischen) Einsatz der <strong>Plattformen</strong>?<br />
Wie Kapitel 2.1.2. entnommen werden kann, müssen Maßnahmen zur Vermeidung von Kriminalität<br />
und Kriminalitätsfurcht verstärkt in Stadt- und raumplanerische Prozesse einbezogen werden, da<br />
die Lebensqualität in erheblichen Maß hiervon abhängt. Das vielfältige Spektrum möglicher<br />
planerischer Eingriffsmöglichkeiten auf raumordnerischer, städtebaulicher und stadtsoziologischer<br />
Ebene wird dabei bis zum jetzigen Zeitpunkt nur in ersten Pilotprojekten erprobt. Dennoch deutet<br />
die Tendenz darauf hin, dass kriminologische Sachverhalte zukünftig verstärkt in planerische<br />
Prozesse einbezogen werden.<br />
Bereits bei Betrachtung der existierenden Pilotprojekte in Hannover- Linden und Düsseldorf wird<br />
deutlich, welche Rolle die <strong>Plattformen</strong> im Rahmen der Planungen einnehmen können. In allen<br />
Fällen wird die Polizei in die Pflicht genommen, den Planungsträgern Informationen zum<br />
kriminellen Sachstand zur Verfügung zu stellen und ihnen die Informationen teilweise sogar auf die<br />
konkrete Planungssituation hin zuzuschneiden. Interaktive Crime- Mapping- <strong>Plattformen</strong> können in<br />
diesem Zusammenhang als Schnittstelle des Informationsaustauschs zwischen Polizei und<br />
Planungsträgern verstanden werden. Die Polizei könnte auf diese Weise deutliche<br />
Aufwandsreduzierungen erzielen, da sie die Informationen nur noch in das jeweilige System<br />
einpflegen müsste, was in Anbetracht weitreichender Automatisierung auch nicht zu hohe Kosten<br />
verursachen dürfte. Die projektbezogene Auswertung der Kriminalitätsinformationen kann dann<br />
von Seiten der Planer erfolgen und gezielt auf die benötigten Informationen beschränkt werden.<br />
Zwar wird durch diese Erweiterung des planerischen Aufgabenspektrums eine zusätzliche<br />
Belastung für die Planer erzeugt, aber sie müssen diese hinsichtlich ihrer Verantwortung gegenüber<br />
dem Wohl der Allgemeinheit annehmen. In diesem Sinne erscheinen die <strong>Plattformen</strong> sogar als der<br />
einfachste und schnellste Weg, Informationen zu kriminellen Entwicklungen abzurufen und zu<br />
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