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Es geht auch um Ihr Geld! Klage ... - CSU Neumarkt

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BAYERN: Länderfinanzausgleich<br />

Der aktuelle Länderfinanzausgleich:<br />

unsolidarisch, ungerecht und leistungsfeindlich<br />

Der Autor:<br />

Horst Seehofer (63) ist seit<br />

2009 Bayerischer Minis ter präsi<br />

dent und <strong>CSU</strong>-Par tei vor sitzen<br />

der. Der vier fa che Va ter verfügt<br />

über 28 Jah re Er fah rung im<br />

Bundestag, da von mehr als 10<br />

Jahre als Bun des minister, und<br />

ist mit den kom ple xen Ver teilungs<br />

kämp fen zwi schen den<br />

ein zel nen Re gio nen Deutschlands<br />

bestens ver traut.<br />

3,9 Milliarden<br />

Euro hat Bayern<br />

im Jahr<br />

2012 in den<br />

Län der fi nanzaus<br />

gleich einbezahlt.<br />

Das ist<br />

rund die Hälfte<br />

des gesamten<br />

Vol<strong>um</strong>ens des<br />

Länderfi nanzausgleichs.<br />

Und es ist pro<br />

Jahr mittlerweile<br />

mehr,<br />

als wir als Nehmerland<br />

über<br />

40 Jahre selbst<br />

aus dem Länder<br />

fi nanz ausgleich<br />

erhalten<br />

haben.<br />

Schmerzgrenze erreicht<br />

Für Bayern ist damit eine absolute<br />

Schmerzgrenze erreicht. Wir müssen<br />

feststellen, dass der Länderfinanzausgleich<br />

aus dem Ruder gelaufen ist. Das<br />

derzeitige System in seiner jetzigen<br />

Form ist unsolidarisch, ungerecht und<br />

leistungsfeindlich. <strong>Es</strong> befindet sich in einer<br />

untragbaren Schieflage und kann<br />

nicht mehr funktionieren. Nur noch<br />

drei Zahlerländer müssen inzwischen<br />

13 Nehmerländer unterstützen. Allein<br />

das Land Berlin erhielt im Jahr 2012<br />

mit über 3,3 Milliarden Euro mehr als<br />

40 Prozent des gesamten Ausgleichsvol<strong>um</strong>ens.<br />

Und Hamburg, das Land mit<br />

der stärksten Steuerkraft, ist 2012 sogar<br />

z<strong>um</strong> Nehmerland geworden. Das zeigt,<br />

wie grotesk der Länderfinanzausgleich<br />

geworden ist.<br />

<strong>Klage</strong> ist Notwehr auf Verhalten<br />

der Nehmerländer<br />

Der derzeitige Finanzausgleich bestraft<br />

gute Politik und belohnt politisches<br />

Nichtstun. Wir haben deshalb beschlos-<br />

sen, zusammen mit der hessischen Regierung<br />

beim Bundesverfassungsgericht<br />

gegen die derzeitige Ausgestaltung<br />

des Länderfinanzausgleichs zu<br />

klagen. Lange haben wir versucht, mit<br />

den Nehmerländern Gespräche über eine<br />

Reform zu führen, aber auf dem Verhandlungsweg<br />

sind wir zu keiner Einigung<br />

gekommen. Im Gegenteil, von einigen<br />

Empfängerländern wurde jede<br />

Diskussion über die Forderungen der<br />

Zahlerländer abgelehnt. Dass wir jetzt<br />

das Bundesverfassungsgericht anrufen<br />

ist folgerichtig und ein Akt politischer<br />

Notwehr.<br />

Bayern will solidarischen, gerechten<br />

& leistungsorientierten Ausgleich<br />

Wir wollen für die Zukunft einen solidarischen,<br />

gerechten und leistungsorientierten<br />

Länderfinanzausgleich, der die<br />

Nehmerländer dabei unterstützt, ihre<br />

Ausgaben aus eigener Wirtschafts-<br />

und Finanzkraft zu bestreiten. Der Finanzausgleich<br />

muss deutlich gerechter<br />

ausgestaltet sein, Anreize zu solider<br />

Haushaltspolitik setzen und Sparanstrengungen<br />

belohnen. Die Zahlerländer<br />

dürfen nicht länger überbeansprucht<br />

werden.<br />

Zahlungen von bzw. bzw. in in den den Länderfinanzausgleich Länderfinanzausgleich in Mrd. Mrd. €<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Bayern nicht weniger wert<br />

als Berliner<br />

Auch muss die besondere Einwohnergewichtung<br />

zugunsten der Stadtstaaten<br />

korrigiert werden. <strong>Es</strong> kann nicht<br />

sein, dass ein Bayer oder Hesse im Rahmen<br />

des Länderfinanzausgleichs weniger<br />

wert sein soll als ein Berliner, Bremer<br />

oder Hamburger. Der Wohlstand,<br />

den die Menschen in Bayern Tag für<br />

Tag erarbeiten, muss zuerst den Bürgerinnen<br />

und Bürgern in unserem Land<br />

zugutekommen und darf nicht an ihnen<br />

vorbeigehen.<br />

Solidarität und Eigenverantwortung<br />

Bayern war bis vor mehr als 20 Jahren<br />

Empfänger im Länderfinanzausgleich.<br />

Dieses <strong>Geld</strong> hat uns gutgetan und war<br />

Initialzündung für manches, worauf<br />

wir heute stolz sind. Das einzige Land,<br />

das sich vom Nehmer- z<strong>um</strong> Geberland<br />

entwickelt hat, ist der Freistaat Bayern.<br />

Niemand kann deshalb besser<br />

nachvollziehen, dass finanzschwächere<br />

Länder Unterstützung br<strong>auch</strong>en. Allerdings:<br />

Solidarität und Eigenverantwortung<br />

müssen eine gesunde Balance<br />

halten. Diese Balance ist beim Län-<br />

Bilanz 52 Jahre Länderfinanzausgleich: Bayern hat von 1988 bis 2012<br />

mehr als das 10-fache einbezahlt als es von 1950 bis 1986 erhalten hat<br />

©DIE RAUTE,DATEN:BUNDESFINANZMINISTERIUM<br />

3,39014<br />

42,214155<br />

1950-1986 erhalten 1988-2012 gezahlt<br />

Binnen 25 Jahren hat Bayern mehr als 10-fache in den Länderfinanzausgleich eingezahlt, als es zuvor über<br />

35 Jahre erhalten hat.<br />

12 Die Raute 1/13

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