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Reisen und Expeditionen · Geographie · Völkerkunde · Tafelwerke
Rare Books on Travel and Exploration · Travel Plate Books
Bandini, Angelo Maria. Americus Vespucci, eines
florenzischen Edelmannes, Leben und nachgelassene
Briefe, worinnen dessen Entdeckungen
der neuen Welt und die Merkwürdigkeiten seiner
Reisen historisch und geographisch beschrieben
werden. Aus dem Italienischen übersetzet und
mit Anmerkungen erläutert. Hamburg, bey Georg
Christian Grund, und in Leipzig bey Adam Heinrich
Holle, 1748. Titel, 4 Bll., 299 S., 4 Bll. Mit einem
Titelkupfer und einem Textholzschnitt. Sehr dekorativer
Lederband um 1880 auf fünf Bünden mit
zwei Rücken schildern, reicher Rückenvergoldung,
vergoldeten Deckel- und Innendeckelfileten, Stehkantenvergoldung
und Kopfgoldschnitt. Vorderdeckel
mit Feuchtrand, sonst nahezu fleckfreies,
schönes Exemplar. € 1600,–
Mit bedeutenden Briefen Vespuccis, darunter dem höchstwahrscheinlich
ersten deutschen Abdruck des Briefes an
Lorenzo di Pierfrancesco de Medici über seine zweite (erste
tatsächlich stattgefundene) Reise! – Der Wahrheitsgehalt
von Vespuccis Beschreibungen ist bis heute äußerst umstritten.
Von den vier Reisen, die er angeblich unternahm,
gelten jedoch zwei als verbürgt (1499/1500 und 1501/02).
Er untersuchte dabei die südamerikanische Küste etwa
von der Magdalenenstrommündung bis nach Cananea,
möglicherweise sogar weiter. Vescpucci entdeckte den
Amazonas und die Geographie verdankt seinem Vornamen
die Bezeichnung ‚Amerika‘ – es war der Kartograph und
Kosmograph Martin Waldseemüller, der auf seiner 1507
erschienenen Weltkarte erstmalig diesen Namen verwendete.
Besondere Bedeutung erlangte Vespucci dadurch, dass
er als Erster erkannte, dass die entdeckten Länderein kein
Teil von Asien waren, wie Columbus annahm, sondern dass
es sich um einen sebständigen Erdteil handelte. – Henze V,
396; Borba de Moraes I, 68; Sabin 3150.
Bille, Steen. Bericht über die Reise der Corvette
Galathea um die Welt in den Jahren 1845, 46 und
47. Aus dem Dänischen übersetzt und theilweise
bearbeitet von W. v. Rosen, Mitarbeiter am Original.
2 Bände. Kopenhagen, Reitzel und Leipzig, Lorck,
1852. XLIV, 464 S., 1 Bl.; X, 517 S. Mit 14 getönten lithographischen
Tafeln und 2 mehrfach gefalteten, lithographischen
Karten. Dekorative Halblederbände
der Zeit mit Rückenvergoldung und marmoriertem
Schnitt. Gr. 8°. 2 Lagen in Bd. 2 gebräunt und mit
Braunflecken, ansonsten überwiegend sauber und
nur vereinzelt ganz leicht fleckig. Hinterdeckel von
Bd. 2 etwas berieben. Ein gutes, schönes Set, selten
in dieser Erhaltung! € 2900,–
Im Mai 1845 entsandte der dänische König Christian VIII
eine Expedition unter Kapitän Bille Steen, deren Haupziel
es war, die Nikobaren zu erforschen, wo immer es
möglich war Handelsbeziehungen zu knüpfen und die
dänischen Kolonien Tranquebar und Frederiksnagore in
Indien an die British East India Company zu übergeben.
Die daraus resultierende Weltreise führte von Kopenhagen
nach Madeira, um das Kap der Guten Hoffnung nach
Kalkutta, Singapur, Java, Manila, Kanton, Nanking, Japan
und schließlich nach den Sandiwch-Inseln und an die
Westküste von Südamerika. Um das Kap Horn segelte man
schließlich nach Buenos Aires und Rio de Janeiro und von
dort zurück nach Kopenhagen. Die Expedition war eine
der herausragendsten jener Zeit und verschaffte Dänemark
den Ruf einer der führenden Seefahrernationen in dieser
Epoche. – Sabin 5499, Borba de Moraes 107.
Hammer(-Purgstall), Joseph v. Umblick auf einer
Reise von Constantinopel nach Brussa und dem
Olympos und von da zurück über Nicäa und Nicomedien.
Pesth, A. Hartleben, 1828. X, 200 S., 1 Bl.
Mit 3 gefalteten Karten und Plänen (1 mit Einriss).
Schöner Halblederband der Zeit mit Rückenvergoldung
und goldgeprägtem Rückenschild sowie
marmorierten Deckeln. St. und handschriftlicher
Eintrag auf vorderer Deckelinnenseite, etwas braunfleckig,
einige Bl. einschl. Titel etwas mehr davon
betroffen. Insgesamt jedoch ein gutes, dekoratives
Exemplar! € 900,–
Eines der selteneren der Werke des großen Orientalisten
und Osmanisten Joseph von Hammer-Purgstall (1774–
1856), der bereits 1799 zum ersten Mal nach Konstanti-
48 Gemeinschaftskatalog der Antiquare 2011