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EMK und thermodynamische Zustandsfunktionen

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162 Elektrochemie<br />

Die Wärmekapazität C kann durch Zufuhr einer definierten Wärmemenge bestimmt<br />

werden. Im Versuch wird dazu die Umwandlung elektrischer Arbeit Wel in Wärme aus-<br />

genutzt. Die in einem elektrischen Widerstand erzeugte Wärme ist bestimmt durch die<br />

Spannung U, den fließenden Strom I <strong>und</strong> die Heizzeit t:<br />

Q el = U ⋅ I ⋅ t .<br />

1.2 Potenziometrische Bestimmung der freien Enthalpie<br />

Bei diesem Versuch wird Zinkpulver mit gelöstem Kupfersulfat zu Reaktion gebracht.<br />

Bei der Oxidation von 1 mol metallischem Zink geht Zn 2+ in Lösung, es werden 2 mol<br />

Elektronen frei. Die Elektronen reduzieren die Cu 2+ -Ionen, metallisches Kupfer scheidet<br />

sich ab.<br />

Cu 2+<br />

Cu 2+<br />

Zn → 2e −<br />

+ 2e − → Cu<br />

+ Zn 2+<br />

+ Zn → Cu + Zn 2+<br />

Zum Ablauf der Reaktion ist nur die Übertragung der Elektronen nötig. Die beiden Teil-<br />

vorgänge können daher räumlich getrennt werden: Ein Zinkstab taucht in eine wässrige<br />

Zinksulfatlösung ein, ein Kupferstab in eine wässrige Kupfersulfatlösung. Werden die<br />

Lösungen nun noch durch einen Elektrolytschlüssel („Salzbrücke“) miteinander verbun-<br />

den, so kann die Reaktion durch den Elektronenfluss vom Zinkstab zum Kupferstab ge-<br />

steuert werden. Der Heber ermöglicht dabei den Ladungstransport zwischen den Lösun-<br />

gen, ohne dass sich diese durchmischen können. Eine Anordnung dieser Art heißt<br />

galvanische Kette. Die im Versuch verwendete Kette Zn|Zn 2+ (aq)||Cu 2+ (aq)|Cu nennt<br />

man Daniell-Element.<br />

Werden die Elektroden (Cu- <strong>und</strong> Zn-Stab) kurzgeschlossen, fließen die Elektronen<br />

ungehindert, die Reaktion läuft ab, ohne dass Arbeit geleistet werden kann. Dies ent-<br />

spricht einem Experiment, bei dem das Zink direkt in die Kupfersulfatlösung gegeben<br />

wird: Jedes Zinkkörnchen bildet dann ein solches kurzgeschlossenes Element. Die<br />

Reaktion kann unter diesen Bedingungen nicht angehalten oder gar umgekehrt werden,<br />

sie verläuft irreversibel. In diesem Fall ist die mit der Umgebung ausgetauschte Wärme-<br />

menge gleich der Reaktionsenthalpie ∆H.<br />

Der Elektronenfluss (elektrischer Strom) kann aber auch zum Verrichten von Arbeit<br />

genutzt werden; man könnte z. B. einen Elektromotor antreiben. Die Potenzialdifferenz<br />

E zwischen den Elektroden einer galvanischen Kette im stromlosen Zustand wird daher<br />

als „elektromotorische Kraft“ (<strong>EMK</strong>) bezeichnet. Die elektrische Arbeit Wel ist gegeben<br />

durch die Ladungsmenge Q, die über die Potenzialdifferenz E (elektrische Spannung)<br />

transportiert wird:<br />

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