14.07.2013 Aufrufe

Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung

Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung

Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong><br />

Abstract<br />

The rate law of the oxidation of iodide by hydrogen peroxide is established from excess<br />

method measurements.<br />

1 Theoretische Grundlagen<br />

1.1 Einleitung<br />

Betrachtet man eine einfache Parallelreaktion, z.B.<br />

A + B → P 1<br />

A + C → P 2<br />

so kann das Geschwindigkeitsgesetz als Summe geschrieben werden (Zur Vereinfachung<br />

sei angenommen, dass alle Teilordnungen in jedem Zweig gleich eins seien,<br />

dies muss nicht so sein!):<br />

− dcA d t = k1[ A]⋅[<br />

B]+<br />

k2 [ A]⋅[<br />

C]<br />

Allgemein lautet der Ausdruck für p Zweige und m Reaktanden<br />

p<br />

m<br />

nij r = ∑ kj ∏ci<br />

, (1)<br />

j =1<br />

i=1<br />

d.h. die Teilordnung für einen Reaktionspartner kann in verschiedenen Zweigen unterschiedlich<br />

sein. Bei Reaktionen mit maximal zwei Reaktionspartnern ist es relativ<br />

einfach, direkt aus der Messung des Reaktionsverlaufes die <strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong><br />

zu bestimmen (Vgl. „Reaktion 2. Ordnung“). Bei mehr als zwei Reaktanden<br />

ist man gezwungen schrittweise vorzugehen, d.h. die Teilordnungen jeder Komponente<br />

nacheinander zu bestimmen. Jede Komponente kann dabei natürlich für jeden<br />

Reaktionszweig eine andere Teilordnung besitzen. Im vorliegenden Versuch bedienen<br />

wir uns zweier Standardmethoden, die die Bestimmung der Teilordnungen ermöglichen.<br />

1.2 Überschussmethode<br />

Mit der Überschussmethode lässt sich die Teilordnung einer Komponente als „Pseudogesamtreaktionsordnung“<br />

bestimmen. Dazu werden die übrigen Komponenten in<br />

solchem Überschuss zugesetzt, dass deren Konzentrationen während des Versuches<br />

näherungsweise konstant bleiben. Die Konzentrationen der Überschusskomponenten<br />

können dann im Produktansatz als Konstanten mit in die Reaktionsgeschwindigkeitskonstante<br />

einbezogen werden. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist somit nur noch eine<br />

Funktion der Konzentration der Unterschußkomponente c1:<br />

75


76 Reaktionskinetik<br />

m<br />

∏<br />

r =−<br />

<br />

d c1 dt = c n1 ni n1 1 k ci=<br />

k1c1 (2)<br />

i =2 <br />

k1 1.3 Anfangsmethode<br />

Die momentane Reaktionsgeschwindigkeit zum Zeitpunkt t ist als Tangentensteigung<br />

(1. Ableitung) im Punkt (c(t),t) einer Konzentrations-Zeit-Auftragung definiert. Es ist<br />

also grundsätzlich schwierig, eine Reaktionsgeschwindigkeit zu bestimmen, da sich<br />

diese – außer bei Reaktionen 0. Ordnung – ständig ändert. Kann die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

nicht durch „Kunstgriffe“ konstant gehalten bzw. momentan z.B.<br />

spektroskopisch gemessen werden, bietet sich die Anfangsmethode an. Hierbei wird<br />

ausgenutzt, dass sich die c-t-Verläufe für die Reaktionen im Anfangsbereich durch<br />

Geraden annähern lassen, da die Konzentrationen sehr steil abfallen (siehe erste<br />

Abbildung in den „Grundbegriffen“). Die Tangentensteigung dc/dt lässt sich also durch<br />

eine Sekantensteigung ∆c/∆t nähern. Da dies nur für kleine ∆t ab Reaktionsbeginn gilt,<br />

heisst die so bestimmte Geschwindigkeit Anfangsreaktionsgeschwindigkeit r0:<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝ d t<br />

r 0 =− dc i<br />

⎞<br />

⎟ ≈<br />

⎠ t =0<br />

∆ci ∆t<br />

Zur Bestimmung der Teilordnung n1 der Unterschußkomponente 1 wird r0 bei verschie-<br />

denen Anfangskonzentrationen c1,0 bestimmt:<br />

n1 r0 = k c 1 1,0<br />

(4)<br />

Ist n1 = 1, so liefert die Auftragung von r0 gegen c1,0 eine Gerade, deren Steigung durch<br />

k1 gegeben ist. Die Teilordnungen der anderen Komponenten lassen sich ebenso<br />

bestimmen, wenn diese jeweils die Unterschusskomponente darstellen. Diese Methode<br />

ist auch bei zusammengesetzten Reaktionen gemäß Gleichung (1) anwendbar.<br />

1.4 Iodid-Oxidations-Reaktion<br />

In diesem Versuch wird die Oxidation von Iodidionen durch Wasserstoffperoxid im<br />

sauren Medium untersucht, die nach folgender Bruttogleichung abläuft:<br />

H 2 O 2 + 2I − + 2H + → 2H 2 O + I 2 (5)<br />

Gemäß Gleichung (3) ist nach der Anfangsmethode eine möglichst kleine Konzentrationsänderung<br />

∆c0 und ein zugehöriges ∆t zu messen. Dies ermöglichen folgende zwei<br />

Hilfsreaktionen:<br />

1.5 Iod-Reduktion durch Thiosulfat<br />

Die Iodreduktion durch der Reaktionslösung zugesetztes Thiosulfat verläuft wesentlich<br />

schneller als die Iodbildung durch das Wasserstoffperoxid, d.h. das gebildete Iod wird<br />

sofort wieder zu Iodid reduziert, solange noch Thiosulfat in der Reaktionslösung ist:<br />

(3)


<strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong> 77<br />

2− − 2−<br />

I 2 + 2S2O3 → 2I + S4O6 (6)<br />

1.6 Iod-Stärke-Reaktion<br />

Erst wenn alles Thiosulfat verbraucht ist, befindet sich Iod in der Lösung, welches durch<br />

Bildung des tiefblauen Iod-Stärke-Komplexes angezeigt wird.<br />

Misst man die Zeit vom Reaktionsbeginn bis zur Blaufärbung, kann r0 berechnet<br />

werden, da das ∆c0(I2) in dieser Zeit ∆t genau der Hälfte der zu Reaktionsbeginn<br />

zugesetzten Thiosulfatkonzentration entspricht. Es gilt in guter Näherung:<br />

∆c 0 (I 2)<br />

∆t<br />

≈ dc 0(I 2)<br />

dt<br />

= r 0<br />

Indem nun jeweils die Konzentrationen zweier Reaktionspartner im Überschuss<br />

zugegeben werden und dadurch als konstant betrachtet werden und die Konzentration<br />

des dritten Partners variiert wird, lässt sich die Konzentrationsabhängigkeit der<br />

Anfangsreaktionsgeschwindigkeit für jede Komponente ermitteln.<br />

2 Aufgabenstellung<br />

Es ist die <strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong> der Oxidation von Iodidionen mit<br />

Wasserstoffperoxid und Hydroniumionen experimentell zu ermitteln. Die Geschwindigkeitskonstanten<br />

sind zu berechnen und ein mit der Geschwindigkeitsgleichung in Einklang<br />

stehender Reaktionsmechanismus zu diskutieren.<br />

3 Versuchsdurchführung<br />

Die Konzentrationsvariationen werden für jede Komponente in einem Teilversuch<br />

durch-geführt, hierfür werden folgende Lösung benötigt:<br />

3.1 Iodid-Konzentrationsabhängigkeit<br />

Lösung A. 50 ml 3%ige Wasserstoffperoxidlösung (wird durch Verdünnung der<br />

ausstehenden 30%igen Lösung im 1 l-Messkolben hergestellt) und 40 ml 2 N Schwefelsäure<br />

werden vermischt und auf 500 ml aufgefüllt.<br />

Lösungen B1-4 : Je 2, 5, 10 und 20 ml 0,5 N KI-Lösung werden mit 5 ml 0,2 N Natriumthiosulfatlösung<br />

und 5 ml 2%iger Stärkelösung auf 100 ml aufgefüllt.<br />

50 ml Lösung A werden in das durch den Thermostaten auf 20 °C temperierte Reaktionsgefäß<br />

gefüllt. Die Messkolben mit den B-Lösungen werden direkt im Thermostaten<br />

temperiert. Das Reaktionsgefäß wird mit Thermometer und Rührfisch versehen und der<br />

Rührer in Gang gesetzt. Haben die Lösungen 20 °C erreicht, werden 50 ml der Lösung<br />

B1 in ein Becherglas gefüllt und die Lösungen zum Zeitpunkt t = 0 (Stoppuhr<br />

(7)


78 Reaktionskinetik<br />

betätigen!) vereinigt. Die Zeit bis zur Blaufärbung wird gestoppt. Mit Lösung B2,3,4 wird analog verfahren.<br />

3.2 H2O2-Konzentrationsabhängigkeit<br />

Lösung A: 30 ml 0,2 N Natriumthiosulfatlösung, 20 ml 0,5 N Kaliumiodidlösung und<br />

20 ml 2%ige Stärkelösung werden auf 500 ml aufgefüllt.<br />

Lösungen B1-4: Je 5, 10, 20 und 40 ml 3%ige Wasserstoffperoxidlösung und 10 ml 2 N<br />

Schwefelsäure werden zu 100 ml aufgefüllt.<br />

Lassen Sie jeweils 50 ml Lösung A mit 50 ml einer Lösung B in der o. g. Weise<br />

reagieren und stoppen Sie die Zeit.<br />

3.3 Säure-Konzentrationsabhängigkeit<br />

Lösung A: Verwenden Sie die Lösung A aus Teilversuch II weiter!<br />

Lösungen B1-4 : Je 5, 10, 20 und 40 ml 2 N Schwefelsäure und 10 ml 3%ige<br />

Wasserstoffperoxidlösung werden auf 100 ml aufgefüllt.<br />

Die Durchführung erfolgt in der gleichen Weise wie in den obigen Teilversuchen.<br />

Erstellen Sie zur Aufnahme der Messwerte eine Tabelle für jeden Teilversuch mit vier<br />

Spalten: zwei für die Reaktionsmischung (Lösung A+Bx) und die Zeitspanne, zwei für<br />

die Auswertung (c0 (Unterschusskomponente), r0).<br />

Notieren Sie sich für die Fehlerrechnung alle Volumenfehlerangaben der Glasgeräte<br />

(Pipetten, Messkolben etc.) und welche Glasgeräte zur Herstellung der Lösungen jeweils<br />

benutzt wurden.<br />

3.4 Titration der 3%igen Wasserstoffperoxidlösung<br />

Die Konzentration der eingesetzten Wasserstoffperoxidlösung wird iodometrisch<br />

bestimmt:<br />

10 ml der Lösung wird in einem Maßkolben zu 100 ml aufgefüllt. In einen Erlenmeyerkolben<br />

geben Sie 10 ml 0,5 N KI-Lösung, 20 ml 2 N Schwefelsäure und 3 Tropfen<br />

Ammoniummolybdatlösung. Dann werden 10 ml der verdünnten Wasserstoffperoxidlösung<br />

langsam unter Schwenken zugetropft. Titrieren Sie mit 0,2 N Natriumthiosulfatlösung<br />

bis zur schwachen Gelbfärbung, geben 2 ml Stärkelösung hinzu und setzen die<br />

Titration vorsichtig bis zur Entfärbung fort (3 Proben).<br />

H 2 O 2 + 2I − + 2H + → I 2 + 2H 2 O<br />

2Na 2 S 2 O 3 +I 2 → Na 2 S 4 O 6 +2I - + 2Na +<br />

Aus der Reaktionsgleichung folgt, dass 1 mol Thiosulfat 0,5 mol Wasserstoffperoxid<br />

anzeigt:


<strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong> 79<br />

n(H 2 O 2 ) = 0,5 · n(Na 2 S 2 O 3 ) = 0,5 · c(Na 2 S 2 O 3 ) · V(Na 2 S 2 O 3 )<br />

mit c: Konzentration, V: verbrauchtes Volumen an Thiosulfat.<br />

4 Versuchsauswertung<br />

Berechnen Sie für jeden Teilversuch die Anfangskonzentration der Unterschusskomponente<br />

c0 in der Reaktionslösung. Gehen Sie wie folgt vor: Berechnen Sie die<br />

Stoffmenge der Unterschusskomponente, die zur Herstellung der jeweiligen Lösung B<br />

zugesetzt wurde und beziehen diese auf das Volumen der Lösung B. Beachten Sie<br />

weiterhin die Verdünnung, die eintritt, wenn A und B zur Reaktionslösung vereinigt<br />

werden!<br />

Dann muss die Konzentration des in der Zeitspanne ∆t gebildeten Iods ∆c0(I2 ) aus der<br />

Anfangskonzentration des Thiosulfats berechnet werden. Beachten Sie den stöchiometrischen<br />

Faktor! Aus diesen beiden Werten ergibt sich die Anfangsreaktionsgeschwindigkeit<br />

r0.<br />

Tragen Sie für jeden Teilversuch nun r0 gegen c0 auf. Tragen Sie bei Teilversuch III<br />

c0(H + ) auf, nicht die Säurekonzentration (zweiprotonige Säure!). Folgende Graphen<br />

sind denkbar:<br />

1. r0 ist konstant unabhängig von c0, die Reaktion ist also nullter Ordnung r0 = k =<br />

konst. Der Graph stellt eine Parallele zur c0-Achse dar.<br />

2. r0 ist direkt proportional zu c0, die Reaktion ist erster Ordnung, der Graph eine<br />

Ursprungsgerade.<br />

3. r0 steigt linear mit c0, besitzt jedoch für c0 = 0 einen Wert ungleich Null, die<br />

Reaktion ist verzweigt, jeder Ast entspricht jeweils einem der o.g. Fälle, die<br />

Reaktion setzt sich aus zwei Parallelreaktionen nullter und erster Ordnung<br />

zusammen, der Graph ist eine Gerade mit Achsenabschnitt.<br />

4. r0 steigt überproportional mit c0, die Reaktion ist von höherer Ordnung als 1 (z.B.<br />

2,3...), der Graph ist bzw. ähnelt einem Parabelast, die Ordnung ist graphisch nicht<br />

bestimmbar.<br />

Bestimmen Sie für alle Auftragungen Steigung und Achsenabschnitt. Ermitteln Sie die<br />

Fehler über Extremgeraden (siehe hierzu den Abschnitt „Fehlerrechnung“). Sie werden<br />

feststellen, dass aus Teilversuch I und II eine Ursprungsgerade resultiert. Sollten Sie<br />

einen Achsenabschnitt beobachten, so ist dieser auf eine unerwünschte Nebenreaktion<br />

zurückzuführen. Diskutieren Sie dann, welcher Art diese sein könnte. In Teilversuch III<br />

sollten Sie eine Gerade mit Achsenabschnitt erhalten.


80 Reaktionskinetik<br />

Anhand der oben diskutierten Fälle, dürfte es nun leicht sein, die Teilordnungen der<br />

Reaktanden zu bestimmen. Interessant ist dabei die Parallelreaktion bezüglich der<br />

Protonen. Diskutieren Sie, warum die Verzweigungsreaktion nur in Teilversuch III zu<br />

erkennen ist, anhand der folgenden Überlegungen.<br />

Gemäß Gl. (1) gilt für eine einfache Verzweigungsreaktion mit 3 Reaktanden:<br />

n(a,1) n(a,2) n(a,3) n(b,1) n(b,2) n(b,3)<br />

r = ka ⋅c1 ⋅c2 ⋅ c3 + kb ⋅c1 ⋅ c2 ⋅c3<br />

(9)<br />

Die dritte Komponente, die Protonen, sind nun im ersten Zweig erster, im zweiten<br />

Zweig nullter Ordung:<br />

n(a,1) n(a,2) 1 n(b,1) n(b,2)<br />

r = ka ⋅c1 ⋅c2 ⋅ c3 + kb ⋅c1 ⋅ c2<br />

(10)<br />

Da die Überschussmethode angewandt wurde, gilt weiterhin in Teilversuch III für<br />

Steigung m3 und Achsenabschnitt b:<br />

n(a,1) n(a,2) n(b,1) n(b,2)<br />

r0 = m3c3 + b3 mit m3 = ka ⋅ c1 ⋅c2 und b3 = kb ⋅c1 ⋅ c2<br />

(11)<br />

Zeigen Sie nun anhand des obigen Ansatzes, dass die Teilordnungen der anderen beiden<br />

Komponenten in beiden Zweigen jeweils Eins sein müssen, wenn die Anfangsreaktionsgeschwindigkeiten<br />

dieser beiden Reaktanden proportional zur variierten<br />

Konzentration sind (Teilversuche I und II).<br />

Aus den graphisch ermittelten Werten m1-3 und b3 sowie den bestimmten Teilordnungen<br />

aller Komponenten in beiden Zweigen könen nun die beiden Reaktionsgeschwindig-<br />

keitskonstanten ka und kb berechnet werden. Berechnen Sie zunächst die beiden<br />

Konstanten gemäß Gl.(10) für Teilversuch III. Dann benutzen Sie das so bestimmte kb,<br />

um ka jeweils unabhängig aus den beiden Steigungen m1 und m2 für die beiden anderen<br />

Teilversuche zu berechnen. Argumentieren Sie, warum die so berechneten ka-Werte<br />

stark fehlerbehaftet sind gegenüber dem ka aus Teilversuch III. Diskutieren Sie<br />

weiterhin, wie groß die systematischen Fehler sind, die dadurch entstehen, dass die Konzentrationen<br />

der Unterschusskomponenten c(H2O2 ) bzw. c(H + ) im betrachteten<br />

Zeitintervall ∆t nicht konstant bleiben.<br />

Stellen Sie nun die vollständige <strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong> auf.<br />

5 Reaktionsmechanismus<br />

Zeigen Sie, dass der folgende Vorschlag für den Reaktionsmechanismus der Wasserstoffperoxidzersetzung,<br />

die die Iodidoxidation ermöglicht, mit der oben bestimmten<br />

<strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong> in Übereinstimmung ist. Entscheiden Sie dabei,<br />

welchem Zweig welcher Mechanismus entspricht:


<strong>Reaktionsgeschwindigkeitsgleichung</strong> 81<br />

A. H 2O 2 + I − → OH − + HIO<br />

B. H O 2 2 + H + → ←H 3O +<br />

2<br />

+ −<br />

H3 O2 + I → H2O + HIO<br />

Das in beiden Mechanismen gebildete Zwischenprodukt HIO reagiert weiter zu:<br />

HIO + H + + I − → H 2O + I 2<br />

Diese Reaktion ist schnell verglichen mit der Bildungsreaktion des HIO nach A und B.<br />

Die Bildung des HIO ist daher der geschwindigkeitsbestimmende Schritt der<br />

Wasserstoffperoxidzersetzungsreaktion; die Weiterreaktion des HIO gemäß obiger<br />

Gleichung geht daher in die Bestimmung der Reaktionsgeschwindigkeit nicht ein.


82 Reaktionskinetik

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!