CL 44 - Cthulhus Ruf
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des Lebens nach dem Tode akzeptiert. Klasse Story!<br />
Angus Wilson fragt, sind es „Tiere oder Menschenwesen“.<br />
Eine Deutsche nach dem 2. Weltkrieg verdingt sich als<br />
Hausmädchen in Großbritannien. Sie mag die Haustiere<br />
(hier: Ratten) an ihrer neuen Beschäftigungsstelle nicht. Als<br />
sie das Haus verlässt, wird die Herrin des Hauses von ihren<br />
Ratten zerfleischt. Tja, die Story fand ich rätselhaft.<br />
Hatte ich schon erwähnt, dass ich Kingsley Amis nicht<br />
mag? Also, ok, er hat auch eine Story beigesteuert. SF<br />
sogar. Aber: todlangweilig. Es geht um eine<br />
Raumschiffbesatzung, für die es schon exotisch ist, wenn<br />
verschieden Leute verschiedene Dinge tun. Sie werden in<br />
einer Art Speil mit Gedanken und Gefühlen aus früheren<br />
Zeiten konfrontiert. - Ich habe keine Ahnung, was der<br />
Dichter mir damit sagen will.<br />
Jetzt die Amis:<br />
Sinclair Lewis. Wow, der kann schreiben! Großartig! Seine<br />
Formulierungen passen alle in ein Poesiealbum. Als Realist<br />
bleibt er auch realistisch. Er beschreibt die Obsession eines<br />
Literaturprofessors und dessen große Enttäuschung als der<br />
den Menschen kennenlernte, den er als Wortschöpfer,<br />
Dichter verehrte.<br />
F. Scott Fitzgeralds „Der Tanz“ ist ein waschechter Krimi,<br />
der in der schwülen, rassistisch geprägten Atmosphäre des<br />
Südens der USA spielt, eine Gegen-Hommage an das Leben<br />
in der Kleinstadt, voller gewaltiger Sprache. Toll!<br />
Falkners Beitrag fand ich dagegen langweilig.<br />
Chandler. Ich wusste gar nicht, dass er erst im Alter von 51<br />
Jahren anfing zu schreiben. Hey, da könnte ich ja...<br />
Seine Story fand ich auch sehr gut. Eine uralte Bronzetür<br />
öffnet den Zugang zu ... tja, zu was? Auf alle Fälle kommen<br />
die Leute, die sie durchschreiten, nicht zurück. Das kommt<br />
einem ständig alkoholisiertem Misanthropen ganz recht.<br />
MacKinley Kantor kannte ich bis dato auch nicht. „Einer<br />
ohne Augen“ ist eine nette, kleine Geschichte über Schuld<br />
und Lüge und 2 Blinde.<br />
Steinbeck erinnert mit dem Titel seiner Story an Poe: „Der<br />
Zwischenfall in der Rue de M.“ Hübch, aber irgendwie<br />
nicht mehr.<br />
Es gab wohl mal eine Zeit, da traute man dem dekadenten<br />
Kaugummi auch alles mögliche Böse zu. Hier entwickelt<br />
der jedenfalls ein teuflisches Eigenleben.<br />
P. Highsmith’ Story lieferte die Vorlage für das Titelbild<br />
und ist so eine frühe Natur-schlägt-zurück-Story, allerdings<br />
schon eher eine Parodie darauf. Jedenfalls wird das Hobby<br />
des Schneckenhaltung zur tödlichen Gefahr.<br />
Evan Hunter schreibt aus der Sicht von Ratten über<br />
Gefahren in der Menschenwelt.<br />
Paul Gallico zeigt, wie der Versuch mittels Mathematik und<br />
Computertechnologie menschliche Beziehungen zu<br />
analysieren gründlich in die Hose geht.<br />
Truman Capote schrieb mit „Miriam“ eine tolle<br />
Geistergeschichte, die man nun wirklich als klassisch<br />
bezeichnen kann, da sie wohl auch als Einzelwerk recht viel<br />
Resonanz hervorrief. Da gibt es auf YouTube sogar<br />
Filmchen dazu.<br />
Ein Mädchen besucht eine Frau in ihre Wohnung und wird<br />
es nicht mehr los.<br />
Wiiliam S. Burroughs schildert seine Erlebnisse als<br />
Kammerjäger und John Updike erzählt von spießigen<br />
Dinosauriern.<br />
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