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CL 44 - Cthulhus Ruf

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Uwe Voehl: Das war bisher ein Problem mit den Rechten.<br />

Ich bin sehr daran interessiert, demnächst einen Band mit<br />

französischen Horrorautoren zu gestalten. B.R. Bruss<br />

beispielsweise war einer meiner Lieblingsautoren damals in<br />

VAMPIR.<br />

<strong>CL</strong>: Im Vorwort zu Die Teufelsanbeter erhebst Du eine<br />

recht kritische Stimme auf die phantastische<br />

Kleinverlagszene. Da scheint eine gewisse Enttäuschung<br />

mitzuschwimmen, oder täuscht das nur?<br />

Uwe Voehl: Das täuscht. Ich war immer ein Fan dieser<br />

Szene und habe dort viel veröffentlicht. Ich warne nur<br />

immer vor den sogenannten „Verlegern“, die sich<br />

mittlerweile im deutschsprachigen Horror-Fandom<br />

tummeln, von denen sich Nachwuchsautoren wer weiß was<br />

versprechen. Dabei geht es oft nur um Bücher in Hunderter-<br />

Auflage – schlecht bis gar nicht lektoriert, mies vertrieben<br />

und null bezahlt – wobei es mir nun wirklich zuletzt um die<br />

paar Groschen geht, die einen dort erwarten. Es gibt sehr<br />

löbliche Ausnahmen: Auf der einen Seite nenne ich mal den<br />

ZAUBERMOND-Verlag, in dem auch Die Teufelsanbeter<br />

erschienen ist. Auf der anderen Seite den<br />

LINDENSTRUTH-Verlag mit hochambitioniertem<br />

literarischem Horror.<br />

<strong>CL</strong>: Du erwähntest, dass die Auswahl niveauvoller Autoren<br />

der Kleinverlagsszene seit zehn, zwanzig Jahren immer auf<br />

dieselben Namen beschränkt sei. Heißt das also im<br />

Umkehrschluss, der Pool an guten Schriftstellern erschöpft<br />

sich an Namen wie Michael Siefener oder Andreas Gruber?<br />

Woran könnte das Deiner Meinung nach liegen?<br />

Uwe Voehl: Da bin ich überfragt. Ich weiß nur, dass die<br />

wirklich guten Horror-Autoren – und gut noch nicht einmal<br />

im Sinne von erfolgreich – ihre kreative Ader auch<br />

ausleben, also nicht nur Hobby-Wochenend-Autoren sind.<br />

Im Guten wie im Schlechten. Michael Siefener hat seinen<br />

Beruf als Jurist für das Schreiben am Existenzminimum<br />

aufgegeben. Malte S. Sembten schreibt seit zwei<br />

Jahrzehnten auf einem Niveau, das wahrscheinlich erst eine<br />

zukünftige Generation wirklich zu begreifen weiß. Mit Jörg<br />

Kleudgen verbinden mich viele gemeinsame Reisen und<br />

eine tiefe Freundschaft – ich weiß, dass er das Schreiben<br />

verinnerlicht hat. Es ist in ihm. Er atmet es. Ich kenne zu<br />

wenige der jüngeren Autoren persönlich, um zu wissen, ob<br />

es für sie nicht mehr ist als nur Zeitvertreib oder eine von<br />

vielen Chancen, irgendwie irgendwo Fuß zu fassen.<br />

<strong>CL</strong>: In der Phantastik-Szene bist Du ja schon sowas wie ein<br />

Urgestein, doch wie Andreas Gruber hast auch Du dich nun<br />

dem Kriminalroman zugewandt. Wie kam es dazu und was<br />

ist so reizvoll an diesem Genre?<br />

Uwe Voehl: Vorausschicken muss ich, dass ich mich nicht<br />

verbiege, indem ich Krimis schreibe. Ich gebe aber zu, dass<br />

ich diesen relativen Erfolg, den ich da zurzeit sehe, bewusst<br />

und mit Kalkül angestrebt habe. Ich habe schon als<br />

Jugendlicher gern Krimis gelesen, und in den letzten Jahren<br />

dann immer mehr und immer bewusster. Da ist so eine alte<br />

Liebe in mir neu erblüht. Ich habe zunächst<br />

Kurzgeschichten geschrieben und einige Preise damit<br />

gewonnen. Dann habe ich eine eigene Krimi-Anthologie<br />

herausgegeben, und daraus ergaben sich dann immer mehr<br />

Kontakte. Der Unterschied zum Horrorgenre ist, dass es<br />

hundert Mal mehr Krimiautoren gibt, aber auch tausend und<br />

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