14.07.2013 Aufrufe

CL 44 - Cthulhus Ruf

CL 44 - Cthulhus Ruf

CL 44 - Cthulhus Ruf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

aber ereignislos vor sich hindümpelt. Das finale Ende – und<br />

somit auch die kriminalistische Auflösung – läuft ebenfalls<br />

konsequent auf ein erwartetes, erratenes und ordinäres Ende<br />

hinaus. Zugute halten muss man dem Roman aber, dass die<br />

Spannung trotz aller Vorhersehbarkeit bis zum Schluss<br />

gehalten wird.<br />

Das tatsächliche Interesse zu wecken vermag erst der Kult<br />

aus Zimbabwe, der zugleich mit einer Kritik an dortigen<br />

wahren Gräueln verbunden wird. Einst wurde den Wasania<br />

eine Schatulle gestohlen, die Floyd Wittgenstein und Simon<br />

Grauert vom Meeresgrund aus einem versunkenen Wrack<br />

bargen. Wittgenstein unterschlug den Fund der Schatulle.<br />

Die Geschichte um uralte Götter und mächtige Artefakte,<br />

die beherrscht werden müssen, würzen den Krimi in<br />

doppelter Hinsicht auf mysteriöse Weise.<br />

Das ein deutsches Ermittlerteam gegen ein derartiges<br />

Grauen machtlos ist und das Seuchenkommando auf die<br />

Bildfläche ruft, ist wenig verwunderlich. Wer glaubt schon<br />

an Götter, die in unseren Schatten wandeln? Doch zu den<br />

Polizisten: Eigentlich sind sie die besten Stereotypen, die<br />

man finden kann. Mathesdorf ist faul, wartet auf die Rente<br />

und verflucht jeden arbeitsintensiven Fall. Plagemann ist<br />

fleißig und kompetent: Vom übernatürlichen Fall verstehen<br />

natürlich beide nichts, auch wenn sie der Lösung des<br />

Problems Schritt für Schritt näher kommen. So<br />

stereotypenhaft die beiden sind, so viel Witz, Skurrilität und<br />

Situationskomik bringen sie mit. Einerseits sind sie das<br />

klischeebehaftete Bild des typischen Krimi-Polizisten,<br />

andererseits agieren sie in Kleinigkeiten und im Charakter<br />

nuanciert anders, dass es kaum auffällt, aber schwer ins<br />

Gewicht fällt: Ja, Mathesdorf und Plagemann sind zwei<br />

liebenswerte und sympathische Gestalten mit Witz und<br />

Charme. Doch nicht nur die Herren Ermittler wissen zu<br />

begeistern, auch von Asters Wortwitz:<br />

Einen Augenblick später sahen die Männer des<br />

schwerbewaffneten Sondereinsatzkommandos sich mit den<br />

scheußlichsten Boxershorts konfrontiert, die sie je gesehen<br />

hatten. (S. 83)<br />

Figuren und Stil: Christian von Aster weiß, an welchen<br />

Stellen er Skurrilitäten und Witzeleien einbauen kann und<br />

wo sie funktionieren. Der gewöhnliche Handlungsverlauf<br />

rückt da fast inden Hintergrund.Aber eben nur fast …<br />

Fazit:<br />

Im Schatten der Götter ist ein Mystery-Krimi mit wenig<br />

Überraschungen, sympathischen Ermittlern und einer<br />

scharfen Prise westafrikanischen Kultes. Im Vergleich zu<br />

von Asters Romanen Armageddon TV oder Der letzte<br />

Schattenschnitzer fällt Im Schatten der Götter allerdings<br />

qualitativ ab, sodass man diesen Roman nicht gelesen haben<br />

muss. Sammler Christian von Asters‘scher Romane dürfen<br />

aber beherzt zugreifen.<br />

2,5 von 5 Punkten<br />

Auch zu finden unter Legimus.de<br />

60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!