CL 44 - Cthulhus Ruf
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aber ereignislos vor sich hindümpelt. Das finale Ende – und<br />
somit auch die kriminalistische Auflösung – läuft ebenfalls<br />
konsequent auf ein erwartetes, erratenes und ordinäres Ende<br />
hinaus. Zugute halten muss man dem Roman aber, dass die<br />
Spannung trotz aller Vorhersehbarkeit bis zum Schluss<br />
gehalten wird.<br />
Das tatsächliche Interesse zu wecken vermag erst der Kult<br />
aus Zimbabwe, der zugleich mit einer Kritik an dortigen<br />
wahren Gräueln verbunden wird. Einst wurde den Wasania<br />
eine Schatulle gestohlen, die Floyd Wittgenstein und Simon<br />
Grauert vom Meeresgrund aus einem versunkenen Wrack<br />
bargen. Wittgenstein unterschlug den Fund der Schatulle.<br />
Die Geschichte um uralte Götter und mächtige Artefakte,<br />
die beherrscht werden müssen, würzen den Krimi in<br />
doppelter Hinsicht auf mysteriöse Weise.<br />
Das ein deutsches Ermittlerteam gegen ein derartiges<br />
Grauen machtlos ist und das Seuchenkommando auf die<br />
Bildfläche ruft, ist wenig verwunderlich. Wer glaubt schon<br />
an Götter, die in unseren Schatten wandeln? Doch zu den<br />
Polizisten: Eigentlich sind sie die besten Stereotypen, die<br />
man finden kann. Mathesdorf ist faul, wartet auf die Rente<br />
und verflucht jeden arbeitsintensiven Fall. Plagemann ist<br />
fleißig und kompetent: Vom übernatürlichen Fall verstehen<br />
natürlich beide nichts, auch wenn sie der Lösung des<br />
Problems Schritt für Schritt näher kommen. So<br />
stereotypenhaft die beiden sind, so viel Witz, Skurrilität und<br />
Situationskomik bringen sie mit. Einerseits sind sie das<br />
klischeebehaftete Bild des typischen Krimi-Polizisten,<br />
andererseits agieren sie in Kleinigkeiten und im Charakter<br />
nuanciert anders, dass es kaum auffällt, aber schwer ins<br />
Gewicht fällt: Ja, Mathesdorf und Plagemann sind zwei<br />
liebenswerte und sympathische Gestalten mit Witz und<br />
Charme. Doch nicht nur die Herren Ermittler wissen zu<br />
begeistern, auch von Asters Wortwitz:<br />
Einen Augenblick später sahen die Männer des<br />
schwerbewaffneten Sondereinsatzkommandos sich mit den<br />
scheußlichsten Boxershorts konfrontiert, die sie je gesehen<br />
hatten. (S. 83)<br />
Figuren und Stil: Christian von Aster weiß, an welchen<br />
Stellen er Skurrilitäten und Witzeleien einbauen kann und<br />
wo sie funktionieren. Der gewöhnliche Handlungsverlauf<br />
rückt da fast inden Hintergrund.Aber eben nur fast …<br />
Fazit:<br />
Im Schatten der Götter ist ein Mystery-Krimi mit wenig<br />
Überraschungen, sympathischen Ermittlern und einer<br />
scharfen Prise westafrikanischen Kultes. Im Vergleich zu<br />
von Asters Romanen Armageddon TV oder Der letzte<br />
Schattenschnitzer fällt Im Schatten der Götter allerdings<br />
qualitativ ab, sodass man diesen Roman nicht gelesen haben<br />
muss. Sammler Christian von Asters‘scher Romane dürfen<br />
aber beherzt zugreifen.<br />
2,5 von 5 Punkten<br />
Auch zu finden unter Legimus.de<br />
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