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Elterngeld - CSU Neumarkt

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Die schweren alten Holztüren<br />

wurden 1967 durch moderne<br />

Bronzetüren ersetzt, welche Egino<br />

Weinert, Köln, mit Symbolen des<br />

Weltenrichters, passend zu den<br />

Sandsteinfresken gestaltete.<br />

Das Südportal wird durch einen<br />

Zierbogen geschmückt, den ein<br />

Krappenwerk ziert und der in<br />

einem Kielbogen in einer Kreuzblume<br />

endet. Über den beiden<br />

Türen finden wir eine Malerei<br />

einer Verkündigungsszene, die<br />

ca. aus dem 15. Jhd. stammt. 1966<br />

gestaltete Egino Weinert auch<br />

diese beiden Türen in Bronze und<br />

inszenierte darauf das Leben<br />

Johannes des Täufers.<br />

Neben diesem Turmportal überraschen<br />

zwei Kapellen, links und<br />

rechts des Turmes die äußeren Schiffe<br />

verlängernd.<br />

Nördlich des Turmes befindet sich die<br />

Marienkapelle, an der Ostseite die Immanuelkapelle.<br />

In der Marienkapelle ziert seit 1981 ein geschnitzter<br />

Marienaltar mit vier gotischen<br />

Bildtafeln aus dem Leben Mariens den<br />

Raum, der zu Besinnlichkeit einlädt.<br />

Die Immanuelkapelle wurde im Jahre<br />

1984 durch die Installierung einer Kopie<br />

des weltberühmten Isenheimer Altares<br />

aufgewertet. Diese wurde in den Jahren<br />

1975 bis 1985 durch Steff und Cornelius<br />

Menzel in hervorragender Qualität<br />

gefertigt und ist vom Original des Matthias<br />

Grünewald, das jetzt in Colmar im<br />

Museum Unterlinden zu sehen ist, kaum<br />

zu unterscheiden.<br />

Bei verschiedenen Renovierungen, die<br />

vornehmlich durch die Initiativen der<br />

verschiedenen Stadtpfarrer vorangetrieben<br />

wurden, kamen neue Elemente<br />

kirchlicher Kunst in die Kirche, die jedoch<br />

gut abgestimmt auf den gotischen<br />

Stil eingesetzt scheinen.<br />

Der ehemalige Oberbürgermeister<br />

Kurt Romstöck umschreibt die Modernisierungen<br />

in seinem Buch <strong>Neumarkt</strong><br />

i.d.Oberpfalz, 1945 –1995, sehr<br />

treffend:„Eine bedachte, rücksichtsvolle,<br />

unserem Empfinden Rechnung tragende<br />

Ausgestaltung, zum Teil modern, zum<br />

Teil historisierend, zum Teil restaurativ,<br />

zum Teil kopierend.“ Romstöck bezog<br />

diese Definition auf die Renovierungsphase<br />

von 1964/65, dies kann jedoch<br />

meines laienhaften Erachtens auch<br />

auf andere Renovierungen bezogen<br />

werden.<br />

Aufgezählt seien an dieser Stelle die<br />

Die gelungene Kopie des berühmten Isenheimer Altars zeigt eindrucksvoll<br />

die Kraft der Liebe Christi, der für uns am Kreuz gestorben ist.<br />

wesentlichsten aus dem letzten Jahrhundert.<br />

Bereits 1934 brachte man die Herz-Jesu-<br />

Statue in der gotischen Wandnische des<br />

südlichen Seitenschiffes an. Ebenso die<br />

Figur des Hl. Bruder Konrad vor dem<br />

Eingang zur Immanuelkapelle.<br />

Was viele Kirchgänger vermissen ist die<br />

Kanzel, welche wegen Baufälligkeit der<br />

Renovierung von 1964 zum Opfer fiel<br />

und nicht mehr erneuert wurde. Zahlreiche<br />

Gläubige werden sich noch an<br />

die schmetternden Predigten des HH.<br />

Geistlichen Rates Kopf erinnern können,<br />

bei denen es mir damals im Kindesalter<br />

bereits kalt über den Rücken hinunterlief<br />

und die mir nie in Vergessenheit<br />

geraten werden. Im Rahmen der Modernisierung<br />

wurde auch der alte Kreuzweg<br />

ausgewechselt; die Bilder von St. Jobst<br />

kamen nach St. Johannes. Diese wurden<br />

von Karl Vorhölzer, Dießen, Anfang des<br />

19. Jahrhunderts geschaffen.<br />

1966 wurde der baufällige Hochaltar<br />

entfernt, ein moderner, Zelebrationsaltar<br />

installiert, der als einziges Element<br />

etwas stilfremd ist. Der Stilbruch wurde<br />

durch den Kauf eines neugotischen<br />

Hochaltares annähernd ausgeglichen.<br />

Sein monstranzartiger Aufbau und seine<br />

Figurenzusammensetzung stellt eine<br />

Bereicherung des gotischen Inventars<br />

der Kirche dar. Er wurde im 19. Jahrhundert<br />

geschaffen und stammt aus<br />

Rain am Lech.<br />

Das Rokokobild Marienkrönung über<br />

dem Südausgang kam 1980 aus der St.<br />

Anna-Kirche nach St. Johannes.<br />

Letztendlich aber nicht abschließend<br />

seien noch die herrlichen prachtvollen<br />

Fenster der Kirche erwähnt.<br />

Bis Ende des Zweiten Weltkrieges waren<br />

Kirchenporträt: St. Johannes<br />

im Nazarenstil bemalte Fenster in<br />

den gotischen Bahnen. Sie waren<br />

vom Regensburger Domvikar<br />

Dengler entworfen, von Professor<br />

Klein – Wien – gezeichnet und<br />

von der Kunstanstalt Schneider in<br />

Regensburg hergestellt worden<br />

und gingen durch die Luftangriffe<br />

auf <strong>Neumarkt</strong> verloren. Erst 1991<br />

wurde Professor von Stockhausen<br />

beauftragt, neue Fenster zu entwerfen,<br />

welche das bis dorthin<br />

eingebrachte Provisorium ersetzen<br />

sollten. Das beeindruckende<br />

Ergebnis ist heute in der Kirche zu<br />

betrachten und weist zahlreiche<br />

biblische Szenen auf.<br />

Jedem Besucher und Bürger<br />

unserer Stadt kann nur empfohlen<br />

werden, die Kirche und seine Umgebung<br />

im Kreuz- und Johannesviertel zu<br />

besuchen und zu betrachten. Hunderte<br />

von Details, Ansichten und Kuriositäten<br />

sind feststellbar, geht man mit offenen<br />

Augen ins Detail und studiert bei Interesse<br />

die verschiedenen Publikationen,<br />

Bücher und Beiträge aus Unterlagen,<br />

welche im Stadtarchiv und den Büchern<br />

der Pfarrei St. Johannes schlummern.<br />

Und die Kirche lädt ein: zum Gebet, zu<br />

Entspannung und Inspiration.<br />

Ludwig Stepper/Günther Meier (Fotos)<br />

Der Blick in den Altarraum lädt ein zur Besinnung,<br />

zur Entspannung und zur Inspiration.<br />

Die Raute 2/06 29<br />

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