Elterngeld - CSU Neumarkt
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Kirchenporträt: St. Johannes<br />
St. Johannes: „Die Stadtpfarrkirche“<br />
Wahrzeichen unserer Stadt!<br />
Egal von welcher Einfallstraße man<br />
die Stadt <strong>Neumarkt</strong> erreichen will; es<br />
bietet sich immer ein herrlicher Blick<br />
auf den Fuß unseres Talkessels, der von<br />
der Silhouette der Altstadt <strong>Neumarkt</strong><br />
geprägt wird.<br />
Besonders sticht der Turm der Kirche<br />
St. Johannes dem Betrachter ins Auge,<br />
der hoch und mächtig aus allen anderen<br />
Gebäuden der Stadt beeindruckend<br />
herausragt.<br />
Durch den Turm dominiert St. Johannes die „Skyline“<br />
unserer Stadt wie kein zweites Gebäude.<br />
Zur Geschichte der Kirche<br />
Eine ziemlich genau 600jährige Geschichte<br />
dieser Kirche füllt einen Bereich der<br />
Gesamtgeschichte <strong>Neumarkt</strong>s, welche<br />
durch viele Höhen und Tiefen, Freud und<br />
Leid, bis hin zu Niedergang, Zerstörung<br />
und Wiederaufbau geprägt ist.<br />
Zahlreiche Dokumente aus verschiedenen<br />
Archiven und einige steinhauerische<br />
Elemente direkt an der Kirche belegen<br />
das Alter der Kirche. Urkundliche Belege<br />
fehlen jedoch.<br />
So dient der Grundstein an der Stirnseite<br />
des Kirchenschiffes als Beleg, dass die<br />
Grundsteinlegung für die Kirche im Jahr<br />
1404 stattfand.<br />
Auch die Bauzeit läßt sich nur durch<br />
verschiedene Hinweise schätzen. So<br />
findet man im Chor der Pfarrkirche<br />
die Inschrift: „Dieser Chor wurde am<br />
Vorabend des hl. Vitus begonnen, 1414,<br />
eingeweiht 1434, erneuert 1858.“<br />
Stimmen alle historischen Aufzeichnungen<br />
überein, so muß das Einweihungsjahr<br />
der gotischen Kirche, welche über<br />
einmalige Eigenarten verfügt, um das<br />
Jahr 1433 gewesen sein.<br />
Der <strong>Neumarkt</strong>er Geschichtsschreiber<br />
Löwenthal erwähnt, dass vor Erbauung<br />
der jetzigen Kirche bereits in den Jahren<br />
1184 -1194 eine Kirche aus Holz auf dem<br />
gleichen Platz errichtet wurde. Von dieser<br />
Kirche, die bereits neun Altäre und<br />
einen Glockenturm hatte, ist lediglich<br />
der Taufstein geblieben, der heute im<br />
rechten Seitenschiff zu sehen ist.<br />
Sie war wohl eine Filiale der Kirche in<br />
Berngau, da beide Kirchen zwischen<br />
den Jahren 1183 und 1195 unter Bischof<br />
Otto eingeweiht wurden.<br />
Prälat Dr. Kurz fand vor Jahrzehnten<br />
bei Recherchen im Hauptstaatsarchiv<br />
München unter den Archivalien des<br />
Stiftes Waldsassen, Fasz. 180, eine<br />
Urkunde vom 27. Februar 1380, in der<br />
es heißt: „Berngau mit seinen Filialen<br />
<strong>Neumarkt</strong> und den anderen.“ (Zitat Dr.<br />
Karl Ried, 1960, <strong>Neumarkt</strong> i.d. Oberpfalz,<br />
aus Anlaß der 800-Jahr-Feier)<br />
In den folgenden Jahren und Jahrzehnten<br />
bis heute durchlebte die Kirche<br />
Höhen und Tiefen. Sie wurde vor der Reformation<br />
mit zwölf Altären und einem<br />
Sakramentshäuschen ausgestattet und<br />
diente bis 1604 den verschiedenen<br />
Landesfürsten auch für den evangelischen<br />
und calvinistischen Gottesdienst.<br />
Alle Kostbarkeiten Bilder und Figuren<br />
wurden 1604 durch die calvinistischen<br />
Bilderstürmer, nach dem ständigen<br />
Konfessionswechsel der Bevölkerung,<br />
zerschlagen und verbrannt.<br />
Ein Relikt aus der ersten Kirche: Der Taufstein<br />
Verschiedene Teile der Kirche wurden<br />
erst spät nach der eigentlichen Fertigstellung<br />
errichtet; so z.B. die Empore,<br />
die mit dem von außen zugänglichen<br />
Aufgang im 18. Jahrhundert angebaut<br />
wurde.<br />
Die jetzige Form in massivem Eichholz<br />
wurde 1982 bei einer Großrenovierung<br />
geschaffen.<br />
Auch der Anbau der Sakristei erfolgte<br />
erst lange nach der Fertigstellung der<br />
Kirche und wurde in den Jahren 1592/93<br />
aufgestockt, wobei hierzu ein Kirchenfenster<br />
zugemauert werden mußte.<br />
Bis 1853 umrahmte ein Friedhof die<br />
Kirche, am Platz des heutigen Georgsbrunnens<br />
stand damals die Georgskapelle,<br />
die im gleichen Jahr abgebrochen<br />
wurde.<br />
Ausstattung und Details<br />
Die Kirche St. Johannes ist im gotischen<br />
Stil erbaut. Wie feststellbar, ist das Schiff<br />
der Hallenkirche mittig geknickt. Sie<br />
mißt mit Turm 58 m in der Länge, die<br />
Halle der Kirche alleine 47 m, 21 m in der<br />
Breite und hat einen 72 m hohen Turm<br />
mit sieben Glocken. Bis ins 20. Jahrhundert<br />
wohnte dort noch der Türmer. Das<br />
Kreuzgewölbe hat eine Höhe von 18,5 m<br />
und wird von 12 Säulen getragen, welche<br />
die drei gleichhohen Schiffe voneinander<br />
trennen, wobei zwei Säulen, sog.<br />
Pilaster, Bestandteile des Mauerwerkes<br />
direkt sind. Zusammen mit den sieben<br />
Chorfenstern spricht Schlecht in der 13.<br />
Bay. Volkszeitung vom 25. Mai 1922 von<br />
der Darstellung der 12 Apostel und der<br />
7 Sakramente. Die Höhe des Daches<br />
beträgt 16 m.<br />
Die Kirche ist von drei Portalen, sowie<br />
vom Sakristei-Anbau aus zu erreichen.<br />
Das Westportal hat schwer unter<br />
Umwelteinflüssen gelitten. So sind<br />
teilweise nur noch schemenhaft die<br />
aus Sandstein gehauenen Symbole zu<br />
erkennen, welche die Ereignisse des<br />
Jüngsten Tages darstellen sollen: Auf<br />
den Ruf des Engels, der in eine Posaune<br />
bläst, erheben sich die Toten aus den<br />
Gräbern!<br />
Der Höllenrachen verschlingt einen<br />
Fürsten, einen Bischof und ein Liebespaar.<br />
Auf den Säulenpodesten der Seitenkehlen<br />
sollen einmal die Figuren der<br />
vier Evangelisten gestanden haben.<br />
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