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Altstadt Neumarkt: Attraktivität steigern ... - CSU Neumarkt

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Deutschland: Sozialpolitik<br />

Schon häufiger ha be ich<br />

in der „raute“ von den öffent<br />

lichen Haus hal ten in<br />

Deutschland und den ge rade<br />

zu aben teuerlichen Schulden<br />

ber gen ge schrie ben. Die<br />

deutschen Haus halte haben<br />

ins ge samt ca. 1,7 Bio. €<br />

Schulden. Al lei ne der Bundes<br />

haus halt hat da von einen<br />

Anteil von ca. 1 Bio. €. Es<br />

tut einem weh, wenn man<br />

weiß, dass der Bundes finanz<br />

minister jeden Tag 100<br />

Mio. € ausgeben muss – lediglich<br />

für Zinszahlungen.<br />

Das summiert sich auf ca.<br />

40 Mrd. € im Jahr. Diese riesen<br />

Be trä ge fehlen unserem<br />

Land um in Bildung und Forschung<br />

zu investieren, aber<br />

auch in Straßen, Eisenbahnen<br />

usw. Wir werden unserer<br />

jungen Generation nur<br />

dann gerecht, wenn wir mit<br />

aller Kraft daran gehen, diese<br />

Schulden zu begrenzen<br />

und abzubauen!<br />

Wie konnte es dazu kommen?<br />

Seit 1969, also seit mehr als 40 Jahren, wurde<br />

auf Bundesebene jedes Jahr mehr Geld<br />

ausgegeben als eingenommen. Gewiss ist<br />

es richtig, dass wir mit der deutschen Wieder<br />

vereinigung oder auch mit der jüngsten<br />

Welt wirt schafts kri se große Herausfor derun<br />

gen und Belastungen hatten.<br />

Solche Tatbestände sind jedoch vereinzelt,<br />

der Schuldenberg ist nicht alleine dadurch<br />

zu erklären. Deutschland hat viele Jahre<br />

über seine Verhältnisse gelebt! Eine wesentliche<br />

Ursache liegt gewiss darin, dass<br />

wir über viele Jahre hin soziale Leistungen<br />

intensiv ausgebaut haben.<br />

Der Anteil der Sozialleistungen beträgt<br />

mittlerweile deutlich mehr als 50% des gesam<br />

ten Bundeshaushaltes,<br />

insgesamt ca.<br />

170 Mrd. €. (Vor 20<br />

Jahren betrug der Anteil<br />

der Sozialausgaben<br />

am Bundeshaushalt<br />

noch 30%) Diese<br />

rasante Entwicklung<br />

nach oben ist<br />

in allen Städten und<br />

Der Autor:<br />

Alois Karl, MdB (60)<br />

wohnt in <strong>Neumarkt</strong>, ist verheiratet,<br />

Vater zweier Töchter<br />

und Kreisrat. Er war von<br />

1990 bis 2005 Oberbür germeis<br />

ter in <strong>Neumarkt</strong> i.d.OPf.<br />

Seit 2005 vertritt er den<br />

Wahlkreis Amberg-Sulzbach-<br />

<strong>Neumarkt</strong> im Deutschen<br />

Bundestag und gehört dort<br />

dem Haus halts aus schuß an.<br />

Kleine Beträge für den Einzelnen<br />

– große Wirkung für Alle<br />

Sozialausgaben betragen in Deutschland 2010 754 Milliarden Euro<br />

Verschuldung in Mrd. Euro<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Die Verschuldung unseres Landes steigt seit 40 Jahren massiv an. Die Zinsausgaben haben<br />

sich in diesem Zeitraum mehr als verdreißigfacht.<br />

Landkreisen und in<br />

allen Bundesländern<br />

erkennbar. Die Ausgaben<br />

für „Soziales“<br />

werden alleine in diesem<br />

Jahr 2010 um<br />

weitere 33 Mrd. € ansteigen,<br />

etwa 1/3 allerWirtschaftsleistungen<br />

in Deutschland<br />

werden „ für Soziales“<br />

ausgegeben.<br />

0<br />

Verschuldung Deutschlands steigt seit 40 Jahren rapide an<br />

129,4<br />

59,2<br />

23,1<br />

54,8<br />

238,9<br />

120,0<br />

388,4<br />

1969 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2009<br />

Wie kommen diese riesigen<br />

Beträge zusammen?<br />

Es gibt bei uns direkte staatliche Zahlungen<br />

(also Zahlungen an Hartz IV-Empfänger, das<br />

Bafög oder auch das Kindergeld) und indirekte<br />

staatliche Leistungen (z. B. Zuschüsse<br />

des Bundes an die Gesetzliche Rentenversicherung<br />

oder an den Ge sundheitsfonds<br />

zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems).<br />

Kleine Zuwendungen für den je Einzelnen<br />

ergeben große Ausgaben für die Gesellschaft.<br />

Entgegen einer weit vertretenen Meinung<br />

haben die Ausgaben im Sozialbereich in<br />

den letzten Jahren nicht abgenommen sondern<br />

haben deutlich zugenommen! Geradezu<br />

auf allen sozialen Feldern wurden Leistungen<br />

verbessert, in der Rentenversicherung<br />

ist das genauso, wie bei der Krankenversicherung<br />

oder der Pflegeversicherung.<br />

Die höchsten Zuwendungen aus der Staatskasse<br />

fließen mit 80 Mrd. € jährlich in die<br />

Gesetzliche Rentenversicherung. Ohne diese<br />

staatlichen Zuschüsse könnten unsere<br />

Renten nicht mehr ausbezahlt werden!<br />

Kleine Beträge für den je Einzelnen<br />

erbringen große Ausgaben!<br />

Ein Beispiel ist die Erhöhung der Hartz IV-<br />

Sätze. Diese wurden heuer um 5 € pro Monat<br />

erhöht, viele Sozialverbände aber auch<br />

die Kirchen haben diese geringe Erhöhung<br />

sehr kritisiert. Pro Jahr macht das für den<br />

Haushalt jedoch eine vermehrte Ausgabe<br />

von 300 Mio. € aus. Für die Unterstützung<br />

der „Hartz IV-Bezieher“ wendet der Staat<br />

pro Jahr ca. 46 Mrd. € auf.<br />

Ein ähnliches Beispiel haben wir beim<br />

Bafög. Pro berechtigten Studenten werden<br />

im Monat ab diesem Jahr 13 € mehr bezahlt.<br />

„Lediglich 13 € mehr – ein Tropfen auf<br />

den heißen Stein“ sagen<br />

manche. Insgesamt gesehen<br />

führt diese Erhöhung<br />

jedoch für die öffentlichen<br />

Haushalte zu zusätzlichen<br />

Ausgaben von 500 Mio. €.<br />

Im Jahr 2010 haben wir<br />

die Situation für Familien<br />

deutlich verbessert. Neben<br />

besserer Steuerabzüge<br />

wurde z. B. das Kindergeld<br />

erhöht. Lediglich<br />

„um 20 € pro Kind“ haben<br />

viele gesagt. Insgesamt<br />

gesehen machen diese<br />

Mehrausgaben im Jahr<br />

jedoch ca. 4,6 Mrd. € aus.<br />

Die Familien leistungen<br />

in Deutsch land betragen<br />

insgesamt jährlich ca. 60<br />

Mrd. €.<br />

Kleine Beträge für den<br />

Einzelnen, aber große Wirkung<br />

für die Allgemeinheit!<br />

Ähnlich verhält es sich bei<br />

der Rentenerhöhung. Ab<br />

dem 1. Juli 2010 gibt es<br />

eine Rentenerhöhung um „lediglich“ 1,1%.<br />

Bei den Rentenversicherungen ist dies jedoch<br />

eine Ausgabensteigerung von 2 Mrd.<br />

€ im Jahr. Wie gesagt, der Bund zahlt an<br />

die Gesetzliche Rentenversicherung bereits<br />

jetzt jährlich ca. 80 Mrd. € um die Rente zu<br />

sichern.<br />

Notwendig ist künftig eine Ausgabenpolitik<br />

mit Bedacht!<br />

Jede der geschilderten Maßnahmen kann<br />

für sich betrachtet als „minimal“ angesehen<br />

werden. Jede Maßnahme bringt aber Ausgaben<br />

in sehr großer Dimension mit sich. Unsere<br />

Hauptaufgabe muss daher folgende<br />

sein: Wir müssen zu einer nachhaltigen und<br />

auch generationengerechten Ausgaben-<br />

und Finanzpolitik zurückkehren.<br />

Wir werden in der Zukunft nicht nur mehr<br />

Steuern einnehmen, wir müssen auf der<br />

Ausgabenseite unsere Zuwächse abbremsen,<br />

von Kürzung ist bisher noch keine Rede!<br />

Das Sparpaket, das wir im deutschen Bundestag<br />

auf den Weg gebracht haben, sieht<br />

beides vor. Wir haben das hohe Ziel, ab dem<br />

Jahr 2016 keine neuen Schulden mehr zu<br />

machen.<br />

Wir können dieses strenge Ziel auch erreichen.<br />

Dies erfordert große Haushaltsdisziplin,<br />

manche Leistungen müssen gekürzt werden,<br />

die Sozialleistungen werden lediglich<br />

unterdurchschnittlich gekürzt! Die Notwendigkeit<br />

zum Sparen wird von (fast) allen geteilt,<br />

schwierig wird es erst, wenn es beim<br />

Sparen konkret wird!<br />

Großen Ärger hat es gegeben, als wir mit<br />

dem Sparpaket auch beschlossen haben,<br />

keine Rentenbeiträge für arbeitslose Hartz<br />

IV-Bezieher mehr zu bezahlen. Bedenken<br />

Sie bitte: Die Bundeskasse hat in die Ren-<br />

12 Die Raute 4/10<br />

204,0<br />

538,3<br />

306,3<br />

1018,8<br />

658,3<br />

öffentliche Haushalte insgesamt davon Bund<br />

1210,9<br />

774,8<br />

1489,9<br />

903,3<br />

1694,5<br />

Quelle: BMF Copyright: DIE RAUTE<br />

1.054,0<br />

bitte weiterlesen auf Seite 13 unten➔

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