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H B H H

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Lösungen zum Repetitorium zum Thema „Säure/Base-Reaktionen“<br />

1) In gewissen Fällen kann eine potentielle Säure die Rolle einer Base übernehmen.<br />

a) Wie ist das überhaupt möglich? Erkläre in drei, vier Sätzen.<br />

Eine potentielle Säure muss mindestens ein kovalent gebundenes H-Atom<br />

enthalten; als potentielle Base braucht es mindestens ein nichtbindendes<br />

Elektronenpaar. Diese zwei Bedingungen schliessen einander nicht aus, so dass<br />

sie in einem Teilchen vereint sein können; also: ein Teilchen kann sowohl als<br />

potentielle Säure kann auch als Base fungieren und umgekehrt.<br />

b) Welche der folgenden Teilchen sind potentielle Säuren, welche potentielle Basen,<br />

welche beides und welche keines von beidem? Zeichne zur Beantwortung jeweils<br />

die korrekte Lewis-Formel des Teilchens.<br />

a) HCN<br />

Im HCN-Molekül ist sowohl ein kovalent gebundenes H-Atom enthalten, als auch<br />

ein nichtbindendes Elektronenpaar am N-Atom (hier nicht eingezeichnet). HCN<br />

ist demnach eine potentielle Säure und potentielle Base. H C N<br />

b) CH4O Im CH4O-Molekül sind sowohl kovalent gebundene H-Atome enthalten, als auch<br />

nichtbindende Elektronenpaare am O-Atom (hier nicht eingezeichnet). CH4O ist<br />

demnach eine potentielle Säure und potentielle Base.<br />

C O<br />

c) BH3 H H<br />

Im BH3-Molekül sind kovalent gebundene H-Atome enthalten, hingegen enthält<br />

das Molekül kein nichtbindendes Elektronenpaar. BH3 ist demnach nur eine<br />

potentielle Säure, nicht aber eine potentielle Base.<br />

H B<br />

d) C3H6 H<br />

Im C3H6-Molekül sind kovalent gebundene H-Atome enthalten, hingegen enthält<br />

das Molekül kein nichtbindendes Elektronenpaar. C3H6 ist demnach nur eine<br />

potentielle Säure, nicht aber eine potentielle Base.<br />

C C<br />

C<br />

2) Nitriersäure, ein Gemisch aus Schwefelsäure und Salpetersäure, wird für die<br />

Herstellung von Nitroverbindungen verwendet. Im ersten Schritt zur Herstellung von<br />

Nitriersäure reagieren Schwefelsäure- mit Salpetersäure-Molekülen.<br />

a) Welches Teilchen übt in dieser Reaktion die Funktion einer Säure, welches<br />

diejenige einer Base aus? Begründe Deinen Entscheid unter Einbezug der Säure-<br />

/Base-Reihe.<br />

Da Schwefelsäure die stärkere der beiden Säuren ist (sie steht in der Säure-/Base-Reihe<br />

in der Säurespalte weiter oben als Salpetersäure), übt sie in der angesprochenen<br />

Reaktion die Funktion einer Säure aus. Salpetersäure ist somit in dieser Reaktion für<br />

einmal die Base.<br />

b) Notiere die Reaktionsgleichung dieser Reaktion.<br />

– +<br />

H2SO4 + HNO3 HSO4 + H2NO3 H<br />

H H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H


3) Welches der Teilchen HOCl und HOI ist die stärkere Säure? Begründe Deine Antwort.<br />

Beantworte diese Frage ohne Einbezug der Säure-Base-Reihe.<br />

Die Säure-, resp. Basestärke eines Teilchens wird<br />

durch zwei Faktoren bestimmt:<br />

durch die Polarität der Bindung zum H-Atom (und auch durch allfällige<br />

elektronenziehende oder –stossende Atome in der Nachbarschaft) und durch die Grösse<br />

des Atomes, woran das H-Atom gebunden ist.<br />

Das H-Atom ist in beiden Fällen an ein O-Atom gebunden; der Faktor Grösse fällt<br />

somit weg; die Polarität muss entscheidend sein für einen Unterschied.<br />

Da das Cl-Atom stärker elektronenziehend ist als das I-Atom (ENCl = 3.0; ENI = 2.5),<br />

werden die Elektronen der OH-Bindung im HOCl im Vergleich zum HOI noch stärker<br />

vom H-Atom weggezogen. Dadurch lässt sich das H + -Ion im HOCl leichter abspalten<br />

als im HOI => HOCl ist die stärkere Säure als HOI.<br />

4) Formuliere für folgende Systeme jeweils die Reaktionsgleichung der Säure-/Base-<br />

Reaktion:<br />

a) Benzoesäure reagiert mit Kupfersulfat (CuSO4). 2–<br />

C6H5COOH + SO4 C6H5COO – –<br />

+ HSO4 oder<br />

2 C 6H 5COOH + 2 CuSO 4<br />

Cu(C 6H 5COO) 2 + Cu(HSO 4) 2<br />

Die Metall-Kationen (hier: Cu 2+ ) nehmen an der Säure-/Base-Reaktion nicht teil,<br />

können deshalb von der Reaktionsgleichung ausgeschlossen werden.<br />

b) Natriumhypochlorit (NaClO) reagiert mit Fluorwasserstoff.<br />

HF + ClO –<br />

F – + HClO<br />

oder<br />

HF + NaClO NaF + HClO<br />

Die Metall-Kationen (hier: Na + ) nehmen an der Säure-/Base-Reaktion nicht teil, können<br />

deshalb von der Reaktionsgleichung ausgeschlossen werden.<br />

5) Rhodanwasserstoffsäure (HSCN) und Kaliumfluorid (KF) werden in gleichen<br />

Konzentrationen zu Wasser gegeben.<br />

a) Welche der drei möglichen Säure-/Base-Reaktionen ist die dominanteste von<br />

allen?<br />

I) HSCN + F –<br />

SCN – + HF<br />

KC = pK = pKS(HSCN) – pKS (HF) = 0.86<br />

K = 10 -0.86 c(SCN<br />

(= KC) – ) x c(HF)<br />

c(HSCN) x c(F – )<br />

II) HSCN + H2O SCN – + H3O +<br />

KC = pK = pKS(HSCN) – pKS (H3O + ) = 5.74<br />

K = 10 -5.74 c(SCN<br />

(= KC) – ) x c(H3O + )<br />

c(HSCN) x c(H2O) III) H 2O + F –<br />

OH – + HF<br />

KC = pK = pKS(H2O) – pKS (HF) = 12.6<br />

K = 10 -12.6 c(OH<br />

(= KC) – ) x c(HF)<br />

c(F – ) x c(H2O) H O Cl H O I<br />

Eine Reaktion ist umso stärker, je grösser K (= K C), also je kleiner pK der<br />

entsprechenden Reaktion. Da Reaktion I den kleinsten pK-Wert aufweist, handelt es<br />

sich hierbei um die dominanteste aller drei betrachteten Reaktionen.


) Erwartest Du eine saure, neutrale oder basische Lösung? Begründe Deine<br />

Antwort.<br />

Nur die Reaktionen II und III beeinflussen den pH-Wert (durch Bildung von H 3O + , resp.<br />

OH – ). Da die Reaktion II etwas stärker abläuft als Reaktion III, bildet sich etwas mehr<br />

H 3O + als OH – , wodurch eine saure Lösung resultiert.<br />

6) Formuliere die Reaktionsgleichung der Autoprotolyse von Salpetersäure (HNO3). – +<br />

HNO3 + HNO3 NO3 + H2NO3 oder<br />

– +<br />

2 HNO3 NO3 + H2NO3 7) Vervollständige die untenstehende Tabelle (ohne Taschenrechner):<br />

c(H3O + )<br />

[mol/L]<br />

10 -3<br />

10 -5<br />

10 -10<br />

pH-Wert 3 5 10 1<br />

c(OH – )<br />

[mol/L]<br />

10 -11<br />

10 -9<br />

10 -4<br />

pOH-Wert 11 9 4 13<br />

Art der Lösung<br />

(sauer, neutral, basisch)<br />

10 -1<br />

10 -13<br />

sauer sauer basisch sauer<br />

8) Vervollständige die untenstehende Tabelle (mit Taschenrechner):<br />

c(H3O + )<br />

[mol/L]<br />

4 x 10 -9<br />

1.58 x 10 -13<br />

1.11 x 10 -9<br />

1.26 x 10 -10<br />

pH-Wert 8.4 12.8 8.95 9.9<br />

c(OH – )<br />

[mol/L]<br />

2.51 x 10 -6<br />

0.063 9 x 10 -6<br />

7.94 x 10 -5<br />

pOH-Wert 5.6 1.2 5.05 4.1<br />

Art der Lösung<br />

(sauer, neutral,<br />

basisch)<br />

basisch basisch basisch basisch<br />

9) Berechne den pH-Wert einer wässrigen Lösung von Natriumsulfat der<br />

Anfangskonzentration 0.2 mol/L.<br />

2-<br />

pOH = 1/2 (pKB – log c0(SO4 ))<br />

2-<br />

pKB(SO4 ) = 14 – 1.92 = 12.08; pOH = 6.39 => pH = 7.61<br />

10) 100 mL einer wässrigen Salpetersäure-Lösung der Konzentration 0.1 mol/L sollen mit<br />

Calciumhydroxid neutralisiert werden. Wieviel mL Ca(OH) 2(aq.) der Konzentration 0.2<br />

mol/L werden dazu benötigt? Welche Produkte entstehen dabei?<br />

Jeweils 1 Teilchen Ca(OH) 2 (= Lauge) neutralisiert 2 Teilchen Salpetersäure. Es braucht<br />

also an Ca(OH) 2-Teilchen insgesamt die Hälfte der zu neutralisierenden Salpetersäure-<br />

Teilchen. Wären die beiden Lösungen gleich konzentriert, müsste man die Hälfte des<br />

Salpetersäure-Volumens verwenden. Da aber die Konzentration der Lauge doppelt so<br />

hoch ist, wie diejenige der Säure, benötigt man einen Viertel des Laugenvolumens, also<br />

25 mL.<br />

Es entstehen Wasser und Calciumnitrat (H 2O und Ca(NO 3) 2).


11) Es soll eine Pufferlösung mit pH 9 hergestellt werden. Welches Pufferpaar eignet sich<br />

dazu? In welchem Konzentrationsverhältnis muss man die Komponenten des<br />

Pufferpaares wählen, so dass man den richtigen pH-Wert erhält?<br />

Da der pKS des Ammoniumions dem gewünschten pH-Wert sehr nahe liegt, bietet sich<br />

+<br />

der Einsatz des Säure-/Base-Paares NH4 /NH3 an.<br />

Puffergleichung: pH = pKS – log[c(HA)/c(A – )]<br />

oder pH = pKS + log[(c(A – )/c(HA)]<br />

0.2 = log[c(HA)/c(A – )] beide Seiten logarithmieren<br />

10 0.2 = [c(HA)/c(A – )] = 1.58<br />

+<br />

=> Die Konzentrationen an NH4 und NH3 müssen für einen pH-Wert von 9 im<br />

Verhältnis 1.58 : 1 gewählt werden.<br />

12) Bei der Titration von 8 mL Essig mit Natronlauge der Konzentration 0.1 mol/L steigt<br />

nach Zugabe von 21 mL der pH-Wert sprunghaft an. Berechne den Säuregehalt des<br />

Essigs in mol/L.<br />

In 21 mL NaOH der Konzentration 0.1 mol/L hat es 0.0021 mol OH – -Ionen. Unter der<br />

Annahme, dass die Säureteilchen im Essig mit OH – im Verhältnis 1:1 reagieren, folgt,<br />

dass die 8 mL Essig 0.0021 mol Säureteilchen enthielten => 0.263 mol/L Säure.<br />

13) Kreuze korrekt an.<br />

wahr falsch<br />

In einer basischen Lösung gibt es sowohl OH – -, als auch H3O + <br />

-Ionen.<br />

Eine wässrige Lösung mit dem pH-Wert 7.4 enthält mehr OH – -Ionen als<br />

eine wässrige Lösung mit c(OH – ) = 3 x 10 -10 mol/l?<br />

Der pH-Wert von reinem Hexan ist 7. (pH-Wert ist nur für wässrige<br />

<br />

Lösungen definiert!!)<br />

Die Konzentration an H3O + X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

X<br />

<br />

-Ionen ist in einer Lösung mit dem pH-Wert<br />

4 doppelt so gross als in einer Lösung mit dem pH-Wert 8.<br />

Die Gleichgewichtslage der Säure-/Base-Reaktion von Salpetersäure<br />

mit Ammoniak liegt auf der rechten Seite.

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