Ausgabe 49 2/2012 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
Ausgabe 49 2/2012 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
Ausgabe 49 2/2012 - Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
INHALT<br />
Schwerpunkt Inklusion<br />
Interview mit<br />
Professor Dr. Heiner Bielefeldt<br />
Seite 3<br />
Mitglieder & Ehrenamt<br />
Konkrete Hilfe für Envio-Opfer<br />
Seite 5<br />
Kinder, Jugend & Familie<br />
Kinderkunstprojekt<br />
„<strong>Dortmund</strong> - meine Heimat“<br />
Seite 7<br />
Eingliederung<br />
Außenarbeitsgruppe<br />
der Werkstätten<br />
Seite 11<br />
Inklusionsgruppe in<br />
<strong>Dortmund</strong>-Derne<br />
Seite 13<br />
SENIOREN<br />
Umbau Süggelweg abgeschlossen<br />
Seite 14<br />
Bildung & Arbeit<br />
Neues Förderzentrum<br />
Seite 17<br />
Bezirk Westliches Westfalen<br />
Michael Scheffler ist<br />
neuer Vorsitzender<br />
Seite 19<br />
ARBEITERWOHLFAHRT IN DORTMUND<br />
Inklusion in <strong>Dortmund</strong><br />
Die Gesellschaft ist für alle da<br />
Ist jemand behindert, weil er das Straßenschild<br />
ein paar Meter weiter nicht lesen kann?<br />
Ohne Brille schon. Wird jemand behindert, der<br />
mit Rollstuhl oder Rollator den Bordstein nicht<br />
erklimmen kann? Natürlich, das Hindernis ist<br />
schließlich der Bordstein, nicht der Rollstuhl.<br />
Ganz langsam beginnt sich der Blick zu wandeln,<br />
der Begriff „Inklusion“ taucht immer häufiger<br />
auf. Waren „die“ Behinderten früher in Son-<br />
Nr. <strong>49</strong> | Juli <strong>2012</strong> | 1 € | K53172<br />
derschulen und Behindertenwerkstätten untergebracht,<br />
geht es heute um Seh- und Gehbehinderte,<br />
um Gehörlose, Menschen mit geistiger<br />
Beeinträchtigung, psychisch Kranke und viele<br />
mehr. „Etwa ein Fünftel aller <strong>Dortmund</strong>erinnen<br />
und <strong>Dortmund</strong>er lebt mit Beeinträchtigungen<br />
unterschiedlichster Art“, so die städtische Behindertenbeauftragte<br />
Christiane Vollmer. Alles<br />
andere als eine Randgruppe.<br />
<br />
1
2<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
die neue AWO Profil<br />
hat das SchwerpunktthemaInklusion.<br />
Ein Wort, mit<br />
dem viele gar nichts<br />
anfangen können –<br />
für andere scheint es<br />
geradezu ein Zauberwort zu sein dafür, dass sich<br />
nun im Verhältnis unserer Gesellschaft zu Menschen<br />
mit Behinderungen alles ändert.<br />
Ich denke, hier müssen wir mit Herz, aber auch<br />
mit Verstand an die Sache herangehen, um<br />
nicht mit falschen Erwartungen die Menschen<br />
wieder zu enttäuschen und um die gute Idee<br />
auch Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Inklusion – die volle, gleichberechtigte Teilhabe<br />
und Entfaltung von Menschen mit Behinderung<br />
– dies ist keine Aufgabe, die eine Regierung,<br />
ein Parlament, ein Wohlfahrtsverband mal eben<br />
erledigen kann. Dies ist eine Aufgabe, der sich<br />
die Gesellschaft insgesamt, jede einzelne – und<br />
natürlich auch die Politik stellen muss. Nur<br />
machen wir uns doch da nichts vor: Von einer<br />
Gesellschaft, die jeden Menschen als vollwertig<br />
akzeptiert, auch wenn er anders ist als die<br />
Mehrheit, sind wir weit entfernt.<br />
Ich glaube, dass wir uns alle über einen längeren<br />
Zeitraum anstrengen müssen, damit unsere<br />
Gesellschaft wirklich offen wird, Menschen<br />
mit Behinderung in ihrer Besonderheit als das<br />
zu sehen, was sie eigentlich sind: als Menschen<br />
mit allem, was Menschen auszeichnet – mit allen<br />
Rechten, die jedem Menschen zustehen. Die<br />
Menschen mit Behinderung bringen es auf den<br />
Punkt: Nichts über uns ohne uns.<br />
Ihre<br />
SPENDENKONTO<br />
AWO <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Dortmund</strong><br />
Konto 001 069 691<br />
BLZ 440 501 99<br />
Sparkasse <strong>Dortmund</strong><br />
Bemerkenswert ist, dass es keine Daten über<br />
den Alltag und die soziale Situation von Menschen<br />
mit Behinderung in <strong>Dortmund</strong> gibt. Das<br />
Behindertenpolitische Netzwerk fordert eine solche<br />
Bestandsaufnahme immer wieder ein. Wer<br />
Barrieren abbauen und gesellschaftliche Teilhabe<br />
fördern will, sollte wissen, wo genau der Bedarf<br />
ist. Laut Vollmer fehlt auch anderen Städten bisher<br />
eine solche Datenbasis, da die Gruppe der<br />
Menschen mit Behinderungen extrem heterogen<br />
und kaum statistisch einheitlich erfassbar ist.<br />
Zurzeit laufen erste Abstimmungsgespräche für<br />
einen so genannten Inklusionsplan. Klaus Hermansen,<br />
Bereichsleiter Eingliederungshilfe der<br />
AWO <strong>Dortmund</strong>, wünscht sich, „dadurch einen<br />
Schritt hin zu einer Gesellschaft, die Verschiedenheit<br />
zulässt, ohne zu bewerten.“ Wichtig<br />
ist aus seiner Sicht, dass die Eingliederung von<br />
Menschen mit Behinderung mehr mitten in der<br />
Gesellschaft, im Sozialraum stattfindet, und weniger<br />
im Einzelhilfebezug gedacht wird. Und es<br />
gehört eine breite Beteiligung der Betroffenen<br />
dazu. Christiane Vollmer bekräftigt dies ebenfalls.<br />
„Außerdem sollten sich alle Dezernate der<br />
Stadt <strong>Dortmund</strong> daran beteiligen, nicht nur das<br />
Sozialdezernat“, ergänzt sie. Eine große Querschnittsaufgabe.<br />
„Wenn es zum Beispiel um<br />
Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben<br />
geht, gehören auch die Kammern mit an den<br />
Tisch, nicht nur Arbeitsagentur und Jobcenter“,<br />
so Vollmer.<br />
Die Gesellschaft ist für alle da. Für Westfalen und<br />
Rheinländer, für Menschen mit großen Füßen<br />
oder kurzen Armen, für Rollstuhlfahrer, Nichtschwimmer<br />
und alle anderen, die heute noch<br />
behindert werden. <br />
Weiter auf den Seiten 10-13. Dort werden<br />
verschiedene Projekte der AWO und ihrer<br />
Werkstätten vorgestellt, die ganz konkret zur<br />
Enthinderung beitragen.
Was bedeutet eigentlich Inklusion?<br />
Selbstverständliches Dabeisein. Durch die Behindertenrechtskonvention<br />
(BRK) hat sich der<br />
Blickwinkel verändert. Es geht heute nicht mehr<br />
darum, wie viele behinderte Menschen die „normale“<br />
Gesellschaft verkraften kann oder wie viele<br />
Rollstühle in ein Klassenzimmer passen. Sondern<br />
darum, die sozialen Räume so umzubauen<br />
und zu gestalten, dass jeder, der möchte, selbstverständlich<br />
dabei sein kann. Das geht nicht von<br />
heute auf morgen. Aber durch die BRK gibt es<br />
diesen Anspruch, und er ist rechtsverbindlich.<br />
Wie sieht das konkret aus?<br />
Zum Beispiel müssen sich Eltern, die ein Kind mit<br />
Behinderung auf eine Regelschule schicken wollen,<br />
nicht mehr einfach so abspeisen oder viele<br />
Kilometer weit schicken lassen. Die Betroffenen<br />
sind nun keine Bittsteller mehr, sondern können<br />
ihre Rechte politisch und wenn nötig auch vor<br />
Gericht durchsetzen.<br />
In welchen Bereichen sehen Sie den größten<br />
Handlungsbedarf?<br />
Wichtig finde ich an der BRK, dass sie sich tatsächlich<br />
mit allen gesellschaftlichen Bereichen<br />
beschäftigt. Es geht natürlich um Schule und<br />
Arbeit, aber eben auch um Behinderung und<br />
Sexualität, Elternschaft und Familie, auch um<br />
die Psychiatrie-Gesetzgebung und um barrierefreie<br />
Zugänge zu Wohnungen und zum Gesundheitssystem,<br />
um nur einige Themenfelder<br />
zu nennen. Manche Bereiche wie zum Beispiel<br />
Sexualität und Elternschaft sind so neu, dass<br />
dort noch gar kein konkreter Handlungsbedarf<br />
benannt werden kann. Dort müssen zunächst<br />
die Tabus weg.<br />
ScHWERPUNKT INKLUSION<br />
Professor Heiner Bielefeldt ist Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte und<br />
Menschenrechtspolitik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.<br />
Der Theologe und Philosoph war von 2003 bis 2009 Direktor des Deutschen Instituts<br />
für Menschenrechte in Berlin, das beauftragt ist, als „Monitoring-Stelle“ die<br />
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu begleiten.<br />
Deutschland hat die BRK<br />
unterzeichnet, damit haben<br />
die Betroffenen einen<br />
verbindlichen Rechtsanspruch.<br />
Aber sie können<br />
ihre Rechte noch nicht in<br />
allen Bereichen einklagen.<br />
Wie ist das zu verstehen?<br />
In der BRK gibt es den Begriff<br />
der „angemessenen<br />
Vorkehrungen“. Das bedeutet,<br />
was möglich ist, soll<br />
möglich gemacht werden,<br />
ohne Übermäßiges zu verlangen.<br />
Es handelt sich um<br />
Maßnahmen, mit denen im<br />
Einzelfall erkennbare Barrieren<br />
weggeräumt werden.<br />
Interview mit Professor Dr. Heiner Bielefeldt<br />
„Was möglich ist, soll<br />
möglich gemacht werden“<br />
Dazu gehört zum Beispiel, dass ein Arbeitsplatz<br />
an die individuellen Bedürfnisse eines Menschen<br />
mit Behinderung angepasst wird. Das können<br />
veränderte Arbeitsabläufe, Arbeitszeiten oder<br />
auch bauliche Veränderungen sein. Solche angemessenen<br />
Vorkehrungen sind jedoch im deutschen<br />
Recht bisher nur punktuell verankert. Erst<br />
wenn sie gesetzlich festgeschrieben sind, wird<br />
daraus einklagbares Recht und ein Ende der Diskriminierung.<br />
Das klingt sehr teuer.<br />
Es kostet natürlich Geld, aber wenn man damit<br />
pragmatisch umgeht, ist das durchaus machbar.<br />
Am Institut für Menschenrechte haben wir<br />
beispielsweise bei öffentlichen Vorträgen nach<br />
vorheriger Anmeldung Gebärdendolmetscher<br />
eingesetzt. Das sprach sich herum und so kamen<br />
manchmal zehn oder zwanzig Gehörlose<br />
Foto: Cornelius Wachinger<br />
zu den Veranstaltungen. Das zeigt: Wenn die<br />
Barriere weg ist, nehmen natürlich mehr Menschen<br />
mit Behinderung am „normalen“ gesellschaftlichen<br />
Leben teil. Und genau darum geht<br />
es doch.<br />
Was kann die Zivilgesellschaft, was kann ein<br />
Wohlfahrtsverband tun?<br />
Wichtig ist der aktive Austausch mit den Betroffenen<br />
und ihren Interessenvertretern. Dadurch<br />
ändert sich gesellschaftliches Bewusstsein. Früher<br />
nannte man Menschen mit Behinderung „Sorgenkinder“.<br />
Heute gibt es überall Behindertenbeauftragte.<br />
Es setzt sich die Erkenntnis durch: Menschen<br />
sind nicht behindert, sondern sie werden<br />
behindert. Inzwischen gibt es die ersten Enthinderungsstellen.<br />
Das ist der Weg. <br />
3
4<br />
1. <strong>Dortmund</strong>er AWO-Lauf<br />
Toll gelaufen<br />
Premiere und gleich ein großer Erfolg - Der erste<br />
<strong>Dortmund</strong>er AWO-Lauf startete am 25. März mit<br />
mehr als zweihundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />
Sie liefen über Distanzen von fünf und<br />
zehn Kilometern sowie die 21,1 Kilometer lange<br />
Halbmarathon-Strecke. Die Idee entstand einige<br />
Monate zuvor beim AWO-Lauftreff in Asseln. Fast<br />
hundert Ehrenamtliche sorgten für einen reibungslosen<br />
Wettkampfverlauf.<br />
Viele Läufer kamen mit hervorragenden Zeiten ins<br />
Ziel. Das lag auch an der ausgewählten Strecke<br />
und ist für Teilnehmer, die eigene Bestzeiten laufen<br />
wollen, ein wichtiges Kriterium. Knapp zwanzig<br />
Nordic-Walker waren ebenfalls dabei, einige<br />
sogar über die Halbmarathondistanz. <br />
Die Schnellsten<br />
Distanz Name Zeit<br />
5 km Uwe Löschner 00:19:40<br />
Petra Zimmermann 00:27:<strong>49</strong><br />
10 km Thomas Lein 00:38:18<br />
Martina Klein 00:<strong>49</strong>:04<br />
Halbmarathon Ingo Grüneberg 01:20:12<br />
Regina Tank 01:37:56<br />
Ab 2013 muss jeder Haushalt pauschal 17,98 Euro pro Monat zahlen.<br />
Dabei spielt keine Rolle, wie viele Radios, Fernseher oder Computer mit<br />
Internetanschluss in der Wohnung stehen. Von den Rundfunkgebühren<br />
kann man sich nur unter bestimmten Voraussetzungen befreien lassen,<br />
ein geringes Einkommen allein genügt dafür nicht. Die Verbraucherzentrale<br />
bietet neutral und kostenlos Hilfe und Informationen für Privathaushalte<br />
an:<br />
Tel. 0211.380 92 60<br />
www.beratungsstelle-rundfunkgebühren.de<br />
oder in einer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale vor Ort.<br />
Rundfunkgebühren<br />
Eine bis <strong>2012</strong> gültige Befreiuung von gemeinnützigen Einrichtungen und<br />
Begegnungsstätten entfällt ab 2013 komplett. Abhängig von der Zahl der<br />
Mitarbeiter werden ab 2013 Rundfunkgebühren fällig. Unter gewissen<br />
Voraussetzungen können diese allerdings reduziert werden.<br />
Nachfragen hierzu beantwortet Anja Butschkau:<br />
Tel. 0231.99 34 310<br />
a.butschkau@awo-dortmund.de<br />
Begegnungsstätte<br />
Hombruch<br />
Foto: Arnold Pankratow<br />
Erst kam das Wasser durch die Decke, jetzt ist der<br />
Saal heller und schöner als vor dem Schaden. In<br />
Eigenregie hat der Ortsverein Hombruch um Ostern<br />
herum gestrichen und die Begegnungsstätte<br />
auf Vordermann gebracht. Die Vorsitzende Dagmar<br />
Becker und ihre Mitstreiter freuen sich über<br />
die gelungene Arbeit.
Franz Luthe/Westfälische Rundschau<br />
Erwin Pfänder kümmert sich als Ombudsmann<br />
um die Opfer des PcB-Skandals. Vieles ist zu regeln,<br />
mit Berufsgenossenschaften, Krankenkassen<br />
und anderen Behörden. Nun unterstützen<br />
ihn Ehrenamtliche der AWO dabei.<br />
Der Ombudsmann betreut mehr als dreißig Familien,<br />
die nach wie vor unter den Folgen der PCB-<br />
MITGLIEDER & EHRENAMT<br />
AWO unterstützt PCB-Ombudsmann<br />
Konkrete Hilfe für Envio-Opfer<br />
Menschen in der AWO<br />
Erwin Pfänder und AWO-Vorsitzende Gerda Kieninger werben für Unterstützung der Envio-Opfer<br />
Vergiftungen leiden. Die Arbeit ist sehr aufwändig,<br />
da die beteiligten Behörden die Verantwortung<br />
hin- und herschieben, wenn es darum geht, wer<br />
zum Beispiel eine Reha-Maßnahme oder die Entgiftung<br />
der Wohnung bezahlt. Daher bat Pfänder<br />
die AWO um Unterstützung. Bei der AWO engagierte<br />
Ehrenamtliche helfen nun bei der Beratung. AWO-<br />
Vorsitzende Gerda Kieninger: „Wir können nicht die<br />
Inge Herbertz Seit 25 Jahren ist sie AWO-Mitglied und inzwischen 82 Jahre alt. Ein Jahr nach ihrem<br />
Eintritt war Not an Frau und Mann, denn man fand niemanden für den Vorstandsjob. Ein Fall für<br />
Inge Herbertz. Sie war da, übernahm Verantwortung und war seitdem Vorsitzende des Ortsvereins<br />
Eving III. Nun hätte sie in dieser Rolle fast Silberhochzeit feiern können, aber leider muss sie aus<br />
gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit nun beenden.<br />
Hanna Sztuba Mit 85 darf man sich so langsam zur Ruhe setzen. Sowieso nach zwanzig Jahren als<br />
Hauptkassiererin und Schriftführerin des Ortsvereins Eving III. Hanna Sztuba hat sich lange Jahre in<br />
der AWO engagiert, jetzt hört sie aus gesundheitlichen Gründen auf. AWO-Mitglied ist sie seit 1991<br />
und das bleibt sie auch.<br />
Erika Sperber gestorben 42 lange Jahre war sie AWO-Mitglied. Zusammen mit ihrem Mann hat<br />
sie Anfang der 1970er Jahre den Ortsverein Kruckel aufgebaut. Vier Jahrzehnte leitete sie die Begegnungsstätte<br />
Kruckel, bis zu ihrem letzten Lebenstag. Am 10. Juni starb Erika Sperber im Alter von<br />
86 Jahren.<br />
rechtlichen Probleme lösen, aber den Betroffenen<br />
ganz konkrete Hilfe anbieten.“<br />
Georg Deventer ist es gelungen, hierfür Ulrich Kuckling,<br />
Thomas Lichtenberg und Friedrich-Wilhelm<br />
Herkelmann als Versicherungsfachleute zu gewinnen,<br />
die beispielsweise Fragen rund um die Rentenversicherung<br />
beantworten und beim Ausfüllen<br />
von Anträgen helfen. Darüber hinaus wurde ein<br />
Hilfsfonds eingerichtet, der die Familien unbürokratisch<br />
unterstützt. So ist zum Beispiel denkbar,<br />
eine Ferienfreizeit für Kinder aus betroffenen Familien<br />
zu ermöglichen, die nach den aufreibenden<br />
zwei Jahren, seit der Envio-Skandal ans Licht kam,<br />
dringend Erholung brauchen. <br />
Hilfsfonds für<br />
PCB-Opfer<br />
Um den Opfern des PCB-Skandals<br />
langfristig helfen zu können, ist<br />
Ihre Unterstützung gefragt.<br />
Spendenkonto „PCB-Opfer“<br />
Konto 001 230 476<br />
BLZ 440 501 99<br />
Sparkasse <strong>Dortmund</strong><br />
5
Im Phoenix See war früher gar kein Wasser? Das<br />
U war mal was anderes als ein Museum? Die<br />
Drei- bis Elfjährigen staunten nicht schlecht. Im<br />
Kinderkunstprojekt „<strong>Dortmund</strong> - meine Heimat“<br />
warfen sie einen Blick hinter die Kulissen ihres<br />
Stadtteils. Und gestalteten am Ende eigene Us.<br />
Sechzig Kinder mit unterschiedlicher kultureller<br />
Herkunft aus verschiedenen <strong>Dortmund</strong>er Stadtteilen<br />
haben prägende Orte aus ihrer Nachbarschaft<br />
besucht. Kinder aus dem AWO Familienzentrum<br />
in Hörde machten zum Beispiel einen<br />
Ausflug zum Phoenix See. „Ein ehemaliger Stahlarbeiter<br />
der Hermannshütte erzählte, wie hier<br />
früher gearbeitet wurde“, berichtet Künstlerin<br />
Astrid Halfmann, die das Projekt zusammen mit<br />
der AWO Integrationsagentur auf den Weg brachte<br />
und die Workshops betreute.<br />
KINDER, JUGEND & FAMILIE<br />
Kinderkunstprojekt „<strong>Dortmund</strong> - meine Heimat“<br />
Als im Phoenix See noch Eisen glühte<br />
Andere Kinder erfuhren, dass der Opa von Adolf<br />
Winkelmann gegenüber vom U gewohnt hat. Von<br />
dort aus konnte er die Tauben auf <strong>Dortmund</strong>s<br />
Wahrzeichen sehen. In Erinnerung daran flattern<br />
nun jede Viertelstunde projizierte Tauben unter<br />
dem goldenen U. „Besonders bewegend war der<br />
herzliche Empfang in der Selimiye-Moschee in<br />
Eving“, schwärmt Astrid Halfmann. Die Mädchen<br />
und Jungen spielten auf dem Gebetsteppich im<br />
Männergebetsraum, sogar während dort gebetet<br />
wurde. „Die Kinder hatten sich das viel strenger<br />
vorgestellt“, so die Workshopleiterin.<br />
Derart inspiriert gestalteten die Kleinkünstler eigene<br />
Moscheen und Us oder malten Bilder. Die<br />
Werke der Kinder wurden zu Gunsten des Kinderhilfsprojektes<br />
„Tischlein deck dich“ versteigert.<br />
Fast 1.000 Euro kamen so zusammen. <br />
Auch das Nashorn wurde versteigert<br />
7
v.l.n.r.: Ines Weindorf und Rainer Goepfert (AWO), Sabine Preuten und Renate Tölle (Lions Club <strong>Dortmund</strong>-Fluxa), Friedhelm Sohn (Vorsitzender im Ausschuss für Kinder,<br />
Jugend und Familie), Gerda Kieninger (AWO), Alexandra Bejaoui (Tagesmutter), Julia Herdramm (Konrektorin Kleine Kielstraße). Vorne: Kinder der Erdmännchen-<br />
Gruppe der Grundschule Kleine Kielstraße.<br />
Neue Kinderstube im Brunnenstraßenviertel<br />
Kein Kind zurücklassen<br />
In keinem anderen Stadtteil <strong>Dortmund</strong>s leben so<br />
viele Familien mit Kindern wie in der Nordstadt.<br />
Allein im Brunnenstraßenviertel kommen jährlich<br />
rund fünfzig Kinder auf die Welt. Doch für<br />
sie gibt es viel zu wenige Betreuungsmöglichkeiten.<br />
Deshalb richtet die AWO hier eine Kinderstube<br />
für Kinder unter drei Jahren ein.<br />
Kehrseite der hohen Geburtenrate ist die<br />
schwierige soziale Lage. Über vierzig Prozent der<br />
Nordstadtbewohner erhalten Hilfen nach ALG<br />
I und II oder Sozialhilfe, die Arbeitslosenquote<br />
liegt bei knapp dreißig Prozent. Mehr als die<br />
Hälfte der Menschen hat eine Zuwanderungsgeschichte.<br />
8<br />
Gisela Schultebraucks-Burgkart, Leiterin der<br />
Grundschule Kleine Kielstraße (GSKK), hat die<br />
Initiative für die neue Kinderstube ergriffen. Die<br />
AWO arbeitet bei dem Projekt eng mit der Schule,<br />
FABIDO und dem Jugendamt zusammen. „Kein<br />
Kind zurücklassen“ bedeutet hier, Kinder durch<br />
eine frühe Förderung auf die Zeit in Kindergarten<br />
und Schule vorzubereiten. Wie wichtig das<br />
ist, zeigen die Untersuchungen der Kinder zur<br />
Einschulung in der GSKK: Drei Viertel der Kinder<br />
müssen sprachlich gefördert werden, die Mehrheit<br />
kann Wahrnehmungen mit Augen und Ohren<br />
nicht altersgerecht differenzieren, mehr als<br />
ein Drittel hat motorischen Förderbedarf.<br />
Das Konzept für die Kinderstube steht, Personal<br />
und Räume sind gefunden. Nach den Sommerferien<br />
geht es los. Zurzeit wird noch nach geeigneten<br />
Räumen mitten im Brunnenstraßenviertel<br />
gesucht.<br />
Eine erste Spende für das junge Projekt gab es<br />
auch schon. Der Lions Club <strong>Dortmund</strong>-Fluxa, der<br />
einzige Frauen-Club unter den Lions Clubs in<br />
<strong>Dortmund</strong>, unterstützt in diesem Jahr insbesondere<br />
Bildungsprojekte, die Potenziale und Talente<br />
von Kindern aus bildungsfernen Milieus fördern.<br />
Deshalb haben die Mitglieder 5.000 Euro<br />
für die Kinderstube in der Nordstadt gespendet.<br />
Im Juni überreichte die Präsidentin Renate Tölle<br />
den Scheck an Gerda Kieninger, die Vorsitzende<br />
der AWO <strong>Dortmund</strong>.
Schwangerenberatung<br />
Manchmal bekommt ein Paar nach der Geburt<br />
des Kindes Probleme in der Partnerschaft. Für<br />
Männer ist die Situation häufig erdrückend, weil<br />
auf ihnen die finanzielle Absicherung der Familie<br />
lastet. Die neue Situation mit dem Säugling beeinträchtigt<br />
zusätzlich das Intimleben des Paares,<br />
das Leben geht einfach anders weiter als vor<br />
der Geburt. Erfahrene Beraterinnen und Berater<br />
können in solchen Situationen helfen.<br />
Die AWO-Beratungsstelle unterstützt Paare vor,<br />
während und nach einer Schwangerschaft. Zusätzlich<br />
zur Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung<br />
gibt es in <strong>Dortmund</strong> auch eine<br />
Ehe- und Lebensberatung. Wer Fragen oder Probleme<br />
hat, kann sich an das AWO-Team wenden.<br />
Psychologinnen, Ärztinnen, Sozialpädagoginnen,<br />
eine Sozialarbeiterin und ein Psychologe haben<br />
auch kurzfristig ein offenes Ohr. Die Angebote<br />
sind kostenlos. Schwangerenberatungsstellen<br />
unterliegen der absoluten Schweigepflicht und<br />
bieten die Möglichkeit, sich anonym beraten zu<br />
KINDER, JUGEND & FAMILIE<br />
Freie Entscheidung der Frau im Mittelpunkt<br />
lassen an. „Im Mittelpunkt steht bei uns die freie<br />
Entscheidung der Frau. Wir beraten grundsätzlich<br />
ergebnisoffen“, betont Eugenie Alfert-Hörner,<br />
Leiterin der Beratungsstelle.<br />
Für Frauen mit Migrationshintergrund gibt es Beratungen<br />
in türkischer, englischer, rumänischer<br />
und französischer Sprache. Schwangere Frauen<br />
mit geringem Familieneinkommen sollten sich<br />
möglichst ab der 12. Schwangerschaftswoche zu<br />
einem Beratungsgespräch anmelden.<br />
Bedarf liegt noch höher<br />
Im letzten Jahr wurden in <strong>Dortmund</strong> 4.100 Kinder<br />
geboren. Die Schwangerenberatung der AWO<br />
hat an der Beratung der werdenden Eltern einen<br />
erheblichen Anteil. 513 schwangere Frauen, also<br />
jede achte Schwangere, erhielt durch die AWO-<br />
Beratungsstelle Geld aus der Stiftung „Mutter<br />
und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens“.<br />
Anspruch haben Geringverdienerinnen und ALG<br />
II-Empfängerinnen. Die Frauen erhalten einmalig<br />
zwischen 450 und 600 Euro unter anderem<br />
Wenn ...<br />
es ständige Schulprobleme, Streit in der Familie, erzieherische<br />
Probleme, ständige Spannungen im Familienalltag gibt,<br />
dann ... sprechen Sie uns an.<br />
Wir sind in der Familien- und Erziehungshilfe erfahrene Menschen und<br />
• haben ein offenes Ohr für Erziehungs- und Familienprobleme,<br />
• wollen Eltern und Jugendlichen Mut machen und Zuversicht vermitteln,<br />
• zeigen mögliche Hilfen und Wege auf.<br />
Bei schwerwiegenden familiären Problemen gibt es oft Wege und Möglichkeiten,<br />
an die man selber nicht denkt oder die man scheut. Unser<br />
Ziel ist es, durch ein offenes, nicht amtliches Informations- und Beratungsangebot<br />
den ersten Schritt zu kompetenter Hilfe zu erleichtern.<br />
AWO <strong>Dortmund</strong> - Team Ambulante Hilfen - 0231/9934-205<br />
Sozialpädagogische Einrichtung für Kinder und Jugendliche<br />
spe-ambulante-hilfen@awo-dortmund.de<br />
für die Babyausstattung. Den 513 Frauen wurden<br />
insgesamt 305.560 Euro an unterstützenden<br />
Geldern ausgezahlt. Seit zehn Jahren ist dies<br />
der höchste Stand der Auszahlung. Das bedeutet<br />
aber auch: All diese Frauen und Familien erzielen<br />
ein so geringes Einkommen, dass sie berechtigt<br />
waren, einen Antrag zu stellen. „Der Bedarf in<br />
<strong>Dortmund</strong> liegt weit höher“, weiß Eugenie Alfert-Hörner.<br />
Für viele Frauen ist dieser Antrag ein erster Kontakt<br />
mit psychosozialer Beratung. So sinkt auch<br />
die Hemmschwelle, sich in schwierigen Lebenssituationen<br />
professionelle Unterstützung zu holen.<br />
Dabei kann es um Partnerschaftsprobleme nach<br />
der Geburt, belastende Situationen mit dem Kind<br />
oder Hilfe im Umgang mit Behörden gehen.<br />
Kontakt<br />
Beratungsstelle für Schwangerschaftskonflikte,<br />
Familienplanung und Ehe- und Lebensprobleme<br />
Tel. 0231.99 34 222<br />
www.awo-dortmund.de/beratung<br />
Offene Erstberatung für Eltern, Kinder und Jugendliche<br />
Das Team der ambulanten Familien- und Erziehungshilfe<br />
bietet ab Juli <strong>2012</strong> eine offene Erstberatung<br />
donnerstags von 16 Uhr bis 18 Uhr<br />
im Stadtzentrum in der Klosterstraße 8-10<br />
(Nähe U-Bahn Reinoldikirche) an.<br />
9
Von Hombruch nach Oespel braucht er mit der Bahn zwanzig Minuten. Seit einem halben Jahr arbeitet<br />
Hans-Gerd Balke im schwedischen Möbelhaus. Er ist meist in der Fundgrube und zwischen den hohen<br />
Regalen vor den Kassen. Dort überprüft er Warenrückläufe und beschädigte Kartons. Um zur Arbeit zu<br />
kommen, braucht er den Führerschein nicht unbedingt. „Für Ikea wäre das aber auch nützlich, weil<br />
man mich dann flexibler einsetzen könnte“, meint der 28-Jährige.<br />
Hans-Gerd Balke kann nicht lesen und schreiben. „Aber das habe ich mit dem Ikea-Chef gemeinsam“,<br />
grinst er. In der Tat steht Ingvar Kamprad offen zu seiner ausgeprägten Lese- und Schreibschwäche.<br />
10<br />
Flügel für: Hans-Gerd Balke<br />
Außerdem zittern Balkes Hände immer, was ihn<br />
zum Beispiel beim Trinken beeinträchtigt. Natürlich<br />
könnte er Autofahren, wenn er einen Führerschein<br />
hätte: „Klar, das traue ich mir zu.“ Er<br />
freut sich, als erster aus den AWO-Werkstätten<br />
die Chance dazu zu bekommen. Schalten möchte<br />
er jedoch nicht, sondern auf einem Automatik<br />
lernen. „Damit ich mich voll auf die Verkehrsregeln<br />
konzentrieren kann.“<br />
Angestellt ist der junge Mann bei den AWO-<br />
Werkstätten und arbeitet bei Ikea auf einem so<br />
genannten Einzelarbeitsplatz. Er hat das gleiche<br />
Logo auf dem Hemd wie all seine Kollegen, ist<br />
einer von ihnen. Auch sonst führt er ein völlig<br />
normales Leben, wohnt mit seiner Freundin<br />
zusammen und ist Vater von zwei Kindern. Der<br />
Führerschein wird ihn noch unabhängiger machen.<br />
Die Führerscheinprüfung ist im praktischen<br />
Teil identisch, im Theorieteil werden ihm über<br />
einen Kopfhörer die Fragen vorgelesen. „Ich bin<br />
gespannt, wie das klappt, und hoffe, dass nach<br />
mir auch noch andere die Chance kriegen.“ <br />
Hilfen für Beweglichkeit<br />
Menschen mit Behinderungen sind dabei. Aber<br />
wie können sie dahin kommen, wohin sie wollen?<br />
Wie sollen sie einen „normalen“ Arbeitsplatz<br />
bekommen, wenn sie nicht mobil sind?<br />
Ein Führerschein ist für viele Menschen mit<br />
Behinderung möglich. Vielleicht dauert es ein<br />
bisschen länger, aber es geht. Nur fehlt oft das<br />
Geld dafür. Hier möchten wir helfen: Menschen<br />
aus der Werkstatt sollen die Chance bekommen,<br />
beweglicher zu werden. Leider bezahlt<br />
dies keine öffentliche Stelle, und nicht alle Eltern<br />
haben die Möglichkeit einzuspringen.<br />
Helfen Sie mit, hier zu helfen! Helfen Sie Menschen<br />
mit Behinderungen, mehr Freiheit zu<br />
gewinnen. Lassen Sie Flügel wachsen!<br />
Werkstätten der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />
<strong>Dortmund</strong> GmbH<br />
Konto 001 0<strong>49</strong> 100<br />
BLZ 440 501 99<br />
Sparkasse <strong>Dortmund</strong><br />
Stichwort: Flügel bekommen<br />
Bitte geben Sie bei Spenden Ihre Anschrift an,<br />
damit wir eine Spendenbescheinigung zusenden<br />
können. Bei Fragen hierzu wenden Sie<br />
sich an Birgit Diever, Tel. 0231.847 520.
Zahllose Kisten, aus denen es türkis leuchtet. Die<br />
Strichcodes von 250.000 Handtüchern sind nicht<br />
lesbar. Damit hat die Außenarbeitsgruppe der<br />
AWO-Werkstätten wochenlang zu tun. Währenddessen<br />
ölt Henning Fitz Türscharniere.<br />
5.000 Handtücher schaffen sie am Tag, auf jedes<br />
einzelne kommt ein neuer Aufkleber. Der eine<br />
Teil der Arbeitsgruppe ist mit den Handtuchkisten<br />
beschäftigt, der andere prüft die Scharniere<br />
von Türen und ölt sie, wenn es knirscht.<br />
Psychisch Kranke und geistig Behinderte arbeiten<br />
zusammen. Henning Fitz ist 29 und seit<br />
einigen Monaten dabei. Er ist psychisch krank,<br />
manisch-depressiv, und froh, dass er durch die<br />
Arbeit seinen Tagesrhythmus stabilisieren kann.<br />
„Auch wenn das hier nicht der absolute Nervenkitzel<br />
ist“, wie er sagt. Fünf Tage in der Woche<br />
arbeitet er im weitläufigen Europalager von Ikea<br />
in <strong>Dortmund</strong>-Ellinghausen, immer von acht bis<br />
drei.<br />
Die Gruppe steht um einige Tische mitten in einer<br />
riesigen Halle, in der tausende von Paletten<br />
gelagert werden. Ikea-Mitarbeiter sind hier<br />
nicht, aber man trifft sich mittags in der Kantine.<br />
Die Abteilung Qualitätssicherung von Ikea<br />
beauftragt die Werkstätten, wenn Lieferungen<br />
aus aller Welt Mängel aufweisen. Bevor die Produkte<br />
dann in die Läden kommen, bringt die<br />
Außenarbeitsgruppe die Sachen in Ordnung. Oft<br />
müssen Strichcodes überklebt werden, manchmal<br />
färben Lampenfüße ab. Fast das gesamte<br />
Jahr über ist die Arbeitsgruppe vor Ort, bei den<br />
riesigen Mengen, die im Ikea-Lager umgeschlagen<br />
werden, tauchen regelmäßig Fehler auf.<br />
Nicht selten laufen mehrere Aufträge gleichzeitig.<br />
Unkomplizierte Kollegen<br />
Auf zwanzig Leute können die Werkstätten die<br />
Gruppe bei Bedarf aufstocken. Seit zwei Jahren<br />
arbeiten sie mit Ikea zusammen. Die Zeitvorgaben<br />
sind wie auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt.<br />
Damit das zu schaffen ist, setzt die AWO ein paar<br />
Leute mehr ein. Harald Claer leitet die Abteilung<br />
„Industrielle Dienstleistungen“ der AWO-Werkstätten,<br />
zu der die Ikea-Außenarbeitsgruppe<br />
EINGLIEDERUNG<br />
Außenarbeitsgruppe der Werkstätten<br />
Ein Buddhist im Palettenlager<br />
gehört. „Wer hier mitarbeiten will, muss gut zu<br />
Fuß sein, die Feinmotorik muss stimmen und<br />
soziale Kompetenz ist ganz wichtig“, erklärt er.<br />
Das Ikea-Lager ist für die Menschen mit Behinderung<br />
ein Schritt zum freien Arbeitsmarkt.<br />
„Wenn es gut läuft, folgt irgendwann ein Einzelarbeitsplatz,<br />
zu dem sie selbst mit dem Auto<br />
fahren können“, so Claer.<br />
Henning Fitz will zwei, drei Jahre hier im Lager<br />
bleiben. Er rechnet sich gute Chancen auf dem<br />
ersten Arbeitsmarkt aus. „Als Entweser oder Bestatter<br />
würde ich gern arbeiten. Sowas wollen<br />
ja nicht viele Leute machen“, meint er. Seine<br />
Erkrankung hat er zurzeit gut im Griff, nimmt<br />
regelmäßig Medikamente. Er bezeichnet sich<br />
als „größtenteils Buddhist“ und findet wich-<br />
tig, anderen Menschen zu helfen. Die Arbeit im<br />
Palettenlager sei zwar monoton und körperlich<br />
anstrengend, „aber die Kollegen sind nett und<br />
unkompliziert.“ In den anderen Abteilungen<br />
der Werkstätten fand er sie manchmal zu „neurotisch“.<br />
Verantwortlich für die Außenarbeitsgruppe ist<br />
Jürgen Neumann, er ist immer vor Ort. Er beschreibt<br />
die größte Herausforderung: „Die Arbeit<br />
läuft rund. Nur bei den Zickenkriegen muss ich<br />
manchmal dazwischen gehen. Die Auseinandersetzungen<br />
sind hier etwas gröber als unter<br />
gesunden Menschen.“ Heute ist es jedenfalls<br />
harmonisch. Henning Fitz greift nach einem<br />
neuen Scharnier und lächelt seine Kollegin gegenüber<br />
an. <br />
11
Im Zentrum für Therapeutisches Reiten<br />
Neue Aufgabe für Tramper-Sulky<br />
Der Sulky hat schon einiges durchgemacht. Gezogen von unzähligen Menschen, Tieren und Treckern<br />
fuhr er Extrem-Tramper Holger Steffens durch halb Deutschland. Nun hat er eine neue Heimat gefunden,<br />
im Zentrum für Therapeutisches Reiten der AWO-Werkstätten.<br />
Der <strong>Dortmund</strong>er Holger Steffens trampte in den letzten Jahren mehrfach durchs Land, mit Schiffen, mit<br />
Motorrädern und eben auch mit einem Sulky. Am Straßenrand wartete er darauf, dass jemand vorbeikam<br />
und ihn ein paar Kilometer weit zog. In elf Tagen schaffte er die 350 Kilometer von <strong>Dortmund</strong> bis<br />
Gerda Kieninger, Zentrumsleiterin Henrike Struck und Pferd Max übernahmen den Sulky, auf dem Holger Steffens halb Deutschland durchquert hat<br />
Wurst vom Schultenhof ausgezeichnet<br />
Der Schultenhof hat es nun schriftlich: Seine Wurst ist spitze. Bei der Qualitätsprüfung der Bioland-<br />
Wurstwaren wurden sechs Sorten ausgezeichnet, nachdem sie alle Tests zu Aussehen, Farbe, Konsistenz,<br />
Geruch, Individualität und Geschmack bestanden hatten. Zu den prämierten Produkten gehören<br />
Leberwurst, Schinkenspeck, Fleischwurst und drei weitere Produkte der AWO-Hofmetzgerei. Bundesweit<br />
erreichte der Schultenhof damit den dritten Platz.<br />
Bioland-Metzger werden regelmäßig auf Einhaltung der Bioland-Richtlinien - vom Herstellungsprozess<br />
über die Rohwarenherkünfte bis hin zur Warenkennzeichnung - überprüft. Die Verarbeitung von Bioland-<br />
Wurstwaren erfordert hohes handwerkliches Geschick und fundierte Kenntnisse über die Fleischverarbeitung.<br />
Die Bioland-Metzger verarbeiten ausschließlich Bio-Rohstoffe und verzichten auf viele, sonst<br />
übliche Zusatz- und Hilfsstoffe wie zum Beispiel Phosphate, Nitritpökelsalz und Geschmacksverstärker. <br />
12<br />
Oldenburg. Das ist nun zwei Jahre her und an der<br />
Zeit, dem Pferdefuhrwerk neue Aufgaben zu bescheren.<br />
So kam Steffens auf die Idee, das Gefährt<br />
der AWO zu spenden. Im Zentrum für Therapeutisches<br />
Reiten in Lünen wird es künftig bei Ausflügen<br />
und in der Pferdeausbildung eingesetzt. <br />
Allen Grund zur Freude hat Metzgermeister Frank Riedel
Diesmal ist die Behindertenrechtskonvention<br />
dran. Alle zwei Wochen treffen sich ein paar<br />
Leute, um über ihre Rechte zu diskutieren und<br />
Barrieren in ihrem Umfeld aufs Korn zu nehmen.<br />
Das ist einmalig in <strong>Dortmund</strong>: Menschen<br />
mit geistiger Behinderung kümmern sich selbst<br />
darum, dass sich ihr Umfeld verbessert.<br />
Zum Einstieg fragt Klaus Hermansen, Bereichsleiter<br />
Eingliederungshilfe der AWO, ob die Teilnehmer<br />
selbst schon einmal schlechte Erfahrungen<br />
aufgrund ihrer Behinderung gemacht haben.<br />
Alle können davon berichten, Kai erzählt: „In der<br />
Schule bin ich gemobbt worden.“ Kathleen fällt<br />
ein positiver Unterschied ein: „Behinderte Menschen<br />
können besser zuhören.“ Dann sprechen<br />
EINGLIEDERUNG<br />
Inklusionsgruppe in <strong>Dortmund</strong>-Derne<br />
Selbst bestimmen, was sich ändern soll<br />
sie über die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
(BRK). Das ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der<br />
die Inklusion, also die gleichberechtigte Teilnahme<br />
behinderter Menschen am gesellschaftlichen<br />
Leben festschreibt. Den Text gibt es auch in<br />
leichter Sprache. Sie diskutieren über ihre Wohnsituation<br />
und ihr Recht auf Privatsphäre.<br />
Beim Thema Arbeit merken sie am meisten, wo<br />
sie an Barrieren und Grenzen stoßen. Markus<br />
wollte zunächst Schauspieler werden, dann auf<br />
dem Bau arbeiten. Aber seine Mutter hat entschieden,<br />
dass er in einer Werkstatt arbeiten soll.<br />
Kathleen hat schon einmal ein Praktikum beim<br />
Tierarzt gemacht. Das hat ihr gut gefallen, aber<br />
da sie nicht so gut lesen und schreiben kann,<br />
findet sie selbst, dass es nicht das Richtige für<br />
sie war. Was müsste sich alles ändern, damit das<br />
trotzdem funktionieren könnte? Es ist noch ein<br />
weiter Weg zu echter Inklusion.<br />
Die Gruppe trifft sich im AWO-Wohnhaus Derne<br />
und entwickelt auch konkrete Ideen und Vorschläge,<br />
was sich in Derne verändern sollte, um<br />
Barrieren für Menschen mit Behinderungen abzubauen.<br />
Da geht es zum Beispiel um hinderliche<br />
Treppen im Stadtteil und den öffentlichen<br />
Nahverkehr. Kai, mit zwanzig Jahren der jüngste<br />
in der Gruppe, stört besonders, wenn Menschen<br />
mit Behinderung auf der Kirmes ausgeschlossen<br />
werden. Er hat einige Betreiber von Fahrgeschäften<br />
schon persönlich darauf angesprochen. Seine<br />
Erfahrung: „Wichtig ist, immer freundlich zu<br />
bleiben. Dann erreicht man auch was.“ <br />
13
14<br />
Umbau Süggelweg abgeschlossen<br />
Aufzug versteckt sich hinter<br />
Mauer und Bücherregal<br />
Wenn die Sonne scheint, treffen sie sich draußen<br />
im Sinnesgarten und singen gemeinsam.<br />
Seit der feierlichen Einweihung der neuen<br />
Gebäudeteile der Seniorenwohnstätte gibt es<br />
einen hauseigenen chor von Menschen mit<br />
Demenz.<br />
Fast zwei Jahre haben die Bauarbeiten gedauert,<br />
nun ist alles fertig und sämtliche Bewohnerinnen<br />
und Bewohner haben nach provisorischen<br />
Monaten ihre endgültigen Zimmer<br />
bezogen. Die Aufregung in den Wochen zuvor<br />
war groß, manche konnten den Umzug kaum<br />
erwarten und picknickten schon vorab in ihren<br />
künftigen Domizilen. Im Süggelweg leben<br />
demnächst in insgesamt acht Hausgemeinschaften<br />
jeweils etwa zehn Seniorinnen und<br />
Senioren.<br />
Viele hier sind dement, in unterschiedlichen<br />
Stadien. Die „Wegläufer“, das sind Schwerstdemente<br />
mit sehr hohem Bewegungsdrang,<br />
wohnen parterre. Beim Umbau wurden ihre<br />
Bedürfnisse besonders berücksichtigt. Von<br />
dort aus sind sie schnell im Sinnesgarten, in<br />
dem sie beispielsweise steinerne Skulpturen<br />
erfühlen können. Im „Raum der Erinnerung“<br />
gibt es Möbel, Bilder, Haushaltsgeräte<br />
und vieles mehr aus vergangenen Jahrzehnten.<br />
„Die Erinnerung an die eigene Jugendzeit<br />
ist bei dementen Menschen nach wie vor<br />
vorhanden und Gegenstände aus dieser Zeit<br />
beruhigen sie“, erklärt Leiterin Annette Sieberg.<br />
Damit die „Wegläufer“ sich selbst nicht<br />
in Gefahr bringen, sorgt ein optischer Trick<br />
dafür, dass sie im Haus nicht orientierungslos<br />
umherirren: Türen, durch die sie nicht gehen<br />
sollen, sehen zum Beispiel aus wie ein Wald.<br />
Eine Klebefolie suggeriert dementen Menschen<br />
Bäume, die Tür erkennen sie so nicht<br />
und gehen also auch nicht hindurch. Die Aufzugtüren<br />
verstecken sich hinter einer Bücherwand<br />
und einer Ziegelmauer.<br />
Bei der Eröffnungsfeier im April erklang übrigens<br />
noch mehr Musik. 25 Kindergartenkinder<br />
aus der Umgebung haben für die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner gesungen. Tatkräftige<br />
Hilfe gab es von den Ehrenamtlichen: Der<br />
Ortsverein Eving II hat die Feiernden mit<br />
Würstchen versorgt, der Ortsverein Lindenhorst<br />
die Getränke verkauft. <br />
Foto: Arnold Pankratow
Mehr Tagespflegeplätze<br />
auf dem Möllershof<br />
Es gibt immer mehr Menschen, die an Demenz<br />
leiden. Die AWO in <strong>Dortmund</strong> hat auf die steigende<br />
Nachfrage reagiert und in den letzten<br />
Jahren das Angebot an Tagespflegeplätzen kontinuierlich<br />
ausgebaut. Die Tagespflege Möllershof<br />
in Kirchhörde/Löttringhausen wurde daher umgebaut<br />
und erweitert, so dass jetzt insgesamt<br />
22 Plätze zur Verfügung stehen. In einem extra<br />
hierfür eingerichteten Bereich können nun demenzkranke<br />
Menschen adäquat betreut werden.<br />
„Wir wollen pflegende Angehörige bei ihrer Aufgabe<br />
entlasten“ berichtet Mirko Pelzer, der Leiter<br />
der vier AWO Tagespflegen in <strong>Dortmund</strong>. Die<br />
Gäste werden morgens mit einem Fahrdienst in<br />
die Einrichtung gebracht und nachmittags oder<br />
abends wieder nach Hause gefahren. Das Angebot<br />
steht an sieben Tagen in der Woche zur Verfügung.<br />
<br />
Kontakt<br />
Mirko Pelzer<br />
0231.395 72 15<br />
m.pelzer@awo-dortmund.de<br />
AWO und DRK bauen enge Kooperation auf<br />
Gemeinsam besser<br />
Immer mehr Menschen werden immer älter.<br />
Gleichzeitig wachsen die Ansprüche an die Lebensqualität<br />
auch in hohem Alter. Wohlfahrtsverbände<br />
müssen sich etwas einfallen lassen, um<br />
steigender Nachfrage und steigenden Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Daher arbeiten AWO<br />
und DRK nun zusammen.<br />
Es gibt immer mehr Konzepte und praktische<br />
Hilfsmittel, damit alte Menschen möglichst lange<br />
autonom leben können. Das Deutsche Rote Kreuz<br />
bietet unter anderem Hausnotruf und Menüservice<br />
an, die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> Tagespflege und<br />
SENIOREN<br />
haushaltsnahe Dienstleistungen. Dies ergänzt<br />
sich optimal und bietet zusammengenommen<br />
eine gute Versorgungssicherheit. Also haben DRK<br />
und AWO im Bereich der Altenhilfe eine Kooperation<br />
vereinbart, um noch bessere Hilfe aus einer<br />
Hand bieten zu können.<br />
Sie entwickeln gemeinsam ein individuelles ambulantes<br />
Angebot, das Vorsorge, Versorgung und<br />
Pflegeleistungen umfasst. Darüber hinaus werden<br />
Schnittstellen und Übergänge zu teilstationären<br />
und stationären Angeboten geschaffen. Im<br />
ersten Schritt werden die Partnerangebote be-<br />
kannt gemacht. Langfristig wollen AWO und DRK<br />
eine gemeinsame Sozialstation aufbauen. Dies<br />
wird voraussichtlich 2013 der Fall sein. <br />
Hausnotruf des DRK<br />
Tel. 0231.18 10 444<br />
Hausnotruf@DRK-<strong>Dortmund</strong>.de<br />
Haushaltsnahe Dienstleistungen der AWO<br />
Tel. 880 881 25<br />
t.tenholt@awo-dortmund.de<br />
15
16<br />
Neue Arbeitsgruppe coacht sich gegenseitig<br />
Hilfe mit System<br />
Medizinische Untersuchungen ergaben keinen<br />
körperlichen Befund, sondern psychosomatische<br />
Probleme. Verursacht durch die<br />
häusliche Situation. Mutter und Tochter hatten<br />
viel Streit, der Vater hielt sich aus allem<br />
heraus. Jamilas ältere Schwester hat sich das<br />
Leben genommen, der Bruder von der Familie<br />
abgewandt. Dann kam auch noch die<br />
Großmutter länger zu Besuch, in der engen<br />
Wohnung kippte die Stimmung immer weiter<br />
und die Lage eskalierte zusehends.<br />
Diese komplexen Zusammenhänge konnte<br />
die Schulsozialarbeiterin erst erkennen,<br />
nachdem sie mit Unterstützung von Kollegen<br />
eine so genannte Systemzeichnung angefertigt<br />
hatte, die die Familiensituation visualisierte.<br />
Das ist eine Methode aus der systemischen<br />
Beratung, die menschliche Probleme<br />
nicht isoliert, sondern als Gesamtsystem<br />
betrachtet. Für die konkrete Problemlösung<br />
heißt das: Eine Hilfe von außen bezieht sich<br />
nicht auf Jamila alleine, sondern dreht an<br />
mehreren Stellschrauben im gesamten Familiensystem.<br />
Die Schulsozialarbeiterin lud<br />
Jamilas Eltern zu einem Gespräch und den<br />
Vater zu mehr familiärer Anteilnahme ein.<br />
Durch ihre professionelle Begleitung über<br />
einen längeren Zeitraum verbesserte sich<br />
auch das Verhältnis von Mutter und Tochter.<br />
Dem Mädchen geht es heute viel besser.<br />
Systemische Beratung<br />
In der Beratungsarbeit gibt es immer wie-<br />
der Fälle, die sich nicht ohne Weiteres lösen<br />
lassen. Hier brauchen die Beraterinnen und<br />
Berater selbst Unterstützung, um ihren Klienten<br />
gut helfen zu können. Innerhalb der<br />
<strong>Dortmund</strong>er AWO haben sechs Kolleginnen<br />
und Kollegen aus allen Bereichen - von der<br />
Schulsozialarbeit bis zur Arbeit mit behinderten<br />
Menschen - eine Arbeitsgruppe ins<br />
Leben gerufen, in der sie sich selbst gegenseitig<br />
coachen.<br />
Die Idee dazu entstand aus einer Fortbildung<br />
zur systemischen Beratung. Dort lernten die<br />
Teilnehmer neue Methoden kennen wie zum<br />
Beispiel die Systemzeichnung oder das Reframing,<br />
also die Umdeutung von Ereignissen.<br />
„Unsere Arbeit ist uns so wichtig, dass<br />
wir auch nach Abschluss der Fortbildung<br />
unser neues Wissen gezielt nutzen wollen“,<br />
erklärt Markus Geiseler, der im Bereich Ambulant<br />
Betreutes Wohnen arbeitet und die<br />
Arbeitsgruppe organisiert.<br />
So bespricht die AG bei jedem Treffen einen<br />
Fall wie den von Jamila ausführlich.<br />
Gemeinsam entwickeln die Beraterinnen<br />
und Berater dann Lösungsvorschläge. Markus<br />
Geiseler sieht darin einen Gewinn für<br />
seine eigene Arbeit: „Das Selbstcoaching<br />
ist für uns eine gute Unterstützung. Es entstehen<br />
Lösungsideen, auf die man alleine<br />
nicht unbedingt kommen würde.“<br />
* Name geändert
Förderzentrum hat Arbeit aufgenommen<br />
Kleben bleiben erwünscht<br />
Foto: Katharina Pfeiffer<br />
Wer ein Praktikum macht, soll in dem Unternehmen<br />
anschließend möglichst auch eine Ausbildung<br />
beginnen. Das neue Förderzentrum <strong>Dortmund</strong><br />
unterstützt Jugendliche dabei, auf dem<br />
Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dabei unterscheidet<br />
sich das Konzept deutlich von bisher üblichen<br />
Maßnahmen.<br />
Der so genannte Klebeeffekt funktioniert bei Arbeitsförderungsmaßnahmen<br />
nämlich leider oft<br />
umgekehrt: Jugendliche mit „multiplen Vermittlungshemmnissen“<br />
bleiben nicht beim potenziellen<br />
Arbeitgeber, sondern in der Maßnahme<br />
kleben. Seit April gibt es in <strong>Dortmund</strong> mit dem<br />
Förderzentrum ein Instrument, das neue Wege<br />
geht. „Wir vereinen hier alle Fördermöglichkeiten<br />
unter einem Dach und tauschen laufend Informationen<br />
aus. Das ist wichtig, damit die Maßnahmen<br />
sinnvoll aufeinander aufbauen“, erklärt<br />
Ulrike Fischer, dobeq-Mitarbeiterin und stellvertretende<br />
Leiterin des Förderzentrums.<br />
BILDUNG & ARBEIT<br />
Das Förderzentrum wird vom Jobcenter finanziert,<br />
da die Jugendlichen im Alter von 18 bis<br />
25 Jahren Leistungen nach SGB II beziehen. Die<br />
Zusammenarbeit mit dem Jobcenter ist eng. Am<br />
Anfang steht eine Einschätzung, welche Stärken<br />
und Schwächen der Jugendliche mitbringt. Dann<br />
wird ein individueller Förderplan entwickelt.<br />
Wenn jemand zum Beispiel kreativ ist, sich für<br />
Streetart interessiert und gleichzeitig eine geringe<br />
Frustrationstoleranz hat, schnell aggressiv<br />
wird, kann er sich im Projektbereich „BerufSpracheKultur“<br />
ausprobieren und motivieren. Parallel<br />
macht er Sozial- und Kommunikationstraining.<br />
39 Stunden in der Woche verbringen die Jugendlichen<br />
im Förderzentrum. Dort haben sie eine<br />
feste Bezugsgruppe mit maximal zwanzig Leuten.<br />
„Diese ‚Homebase’ ist für die Jugendlichen extrem<br />
wichtig“, so Ulrike Fischer. Sie betont eine<br />
weitere Besonderheit: „Die Teilnehmer arbeiten<br />
an realen gemeinnützigen und sozialen Projekten<br />
und können dadurch echte Erfolge erleben.“<br />
Darüber hinaus gibt es neben verschiedenen<br />
Werkbereichen wie Metall, Pflege oder Wirtschaft<br />
und Verwaltung auch Sport-, Ernährungs- und<br />
Entspannungsangebote.<br />
Fünf Träger haben die neue Maßnahme gemeinsam<br />
entwickelt. Neben der dobeq ist unter anderem<br />
GrünBau dabei. Damit die Jugendlichen<br />
nicht im Förderzentrum kleben bleiben, gibt es<br />
zusätzlich zur sozialpädagogischen Betreuung<br />
extra vier Jobcoaches, die mit den Jugendlichen<br />
Bewerberprofile entwickeln, Bewerbungstrainings<br />
durchführen und Praktika organisieren.<br />
Die Jobcoaches haben für ihre Arbeit ein eigenes<br />
gemeinsames Ladenlokal. Maximal zwölf Monate<br />
verbringt ein Jugendlicher in der Regel im Förderzentrum,<br />
die jeweilige Dauer wird individuell<br />
entschieden. Zweihundert Plätze gibt es insgesamt,<br />
fast alle sind besetzt. Erste Erfolge stellen<br />
sich ein: Ein Jugendlicher, der ein Praktikum in<br />
einer Schlosserei gemacht hat, beginnt dort im<br />
Sommer mit der Ausbildung. <br />
17
Höchste Auszeichnung, die die AWO zu vergeben hat<br />
Marie-Juchacz-Plakette an<br />
Hannelore Kraft verliehen<br />
Fotos: Georg Oligmüller<br />
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ist Trägerin<br />
der Marie-Juchacz-Plakette. Sie nahm die höchste<br />
Auszeichnung, die die AWO zu vergeben hat,<br />
auf der Bezirkskonferenz in Schwerte entgegen.<br />
Die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> würdigt damit ihre engagierte<br />
Sozialpolitik, ihre Tatkraft und ihren Politik-<br />
und Regierungsstil, der „den Dialog in den<br />
Mittelpunkt setzt“.<br />
„Kein Kind zurücklassen“, so lautete der Leitgedanke,<br />
mit dem Hannelore Kraft 2010 ihr Amt als<br />
Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
angetreten hat. „Sie hat in den folgenden<br />
Jahren diesen Leitgedanken mit tatsächlichem<br />
Regierungshandeln ausgefüllt“, betonte Wilhelm<br />
Schmidt, Präsident des AWO-Bundesverbandes,<br />
in seiner Laudatio. Die zentrale Forderung der<br />
AWO nach kostenfreier Bildung im Vorschulalter<br />
sei zum Beispiel mit der Abschaffung des<br />
18<br />
Elternbeitrages für das dritte Kindergartenjahr<br />
ein Stück weit realisiert worden. Auch mit der<br />
Förderung des Präventionsgedankens in der<br />
Kinder- und Jugendhilfe, der Bekämpfung der<br />
Kinderarmut in NRW, der Wiederabschaffung der<br />
Studiengebühren, der Weichenstellung für ein<br />
längeres gemeinsames Lernen und der deutlichen<br />
Erhöhung des Landesjugendplans habe<br />
Hannelore Kraft wichtige Anliegen der AWO in erfolgreiches<br />
praktisches Handeln umgesetzt.<br />
„Sie nimmt die Menschen und ihre Anliegen<br />
ernst. Die Kommunikation mit den Bürgerinnen<br />
und Bürgern findet auf Augenhöhe statt“, heißt<br />
es in der Würdigung der AWO. Beispiele dafür<br />
seien ihre eintägigen Besuche in Unternehmen,<br />
um die Sorgen, Probleme und Nöte der Beschäftigten<br />
unmittelbar und jenseits des Rampenlichts<br />
zu erfahren und die enge und kontinuierliche<br />
Kommunikation mit Organisationen und Verbän-<br />
den. „Diese Dialogbereitschaft zeigt auch politische<br />
Erfolge“, würdigt die AWO das Wirken der<br />
alten und neuen Ministerpräsidentin. Hannelore<br />
Kraft betonte in ihrer Rede die Bedeutung der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong><br />
als Sprachrohr der Schwächsten<br />
unserer Gesellschaft. Ausdrücklich dankte sie den<br />
vielen Menschen, die mit ihrer Arbeit im Hauptund<br />
Ehrenamt der AWO ein Gesicht geben. „Ohne<br />
diese Arbeit wäre unser Land ärmer.“
AWO Bezirkskonferenz in Schwerte<br />
„Solidarisch und gerecht“ – unter diesem Motto<br />
stand die AWO Bezirkskonferenz im Freischütz in<br />
Schwerte. Grundtenor der Veranstaltung, zu der<br />
am Donnerstag über 500 Delegierte und Gäste<br />
gekommen waren: In Zeiten gravierender sozialpolitischer<br />
Veränderungen und Einschnitte ist solidarisches<br />
und gerechtes Handeln in arbeitsmarktund<br />
sozialpolitischen Fragen dringender denn je.<br />
Entsprechend dezidiert waren die Forderungen an<br />
Politik in Land und Bund, die in den Anträgen zur<br />
Arbeit der nächsten Jahre formuliert wurden.<br />
Zentrale Herausforderung der Zukunft: die Gestaltung<br />
des demografischen Wandels. Die AWO<br />
Westliches Westfalen setzt sich für eine „nachhaltige<br />
und gerechte Reform der Pflegeversicherung<br />
ein, die an den Bedarfen der zu Pflegenden<br />
ausgerichtet und sicher finanziert ist“. Sie verlangt<br />
die Einbeziehung aller Einkommens- und<br />
Vermögensarten in eine Bürgerversicherung,<br />
um die Beitragslasten auf alle leistungsfähigen<br />
Schultern gerecht zu verteilen. Eine weitere Forderung:<br />
die Sicherung der ambulanten Altenund<br />
Krankenpflege durch eine leistungsgerechte<br />
Vergütung. Denn: „Wer eine quartiersbezogene<br />
lebensnahe Versorgung alter Menschen will,<br />
BEZIRK WESTLIcHES WESTFALEN<br />
„Solidarisch und gerecht“:<br />
Heute die Weichen für morgen stellen<br />
muss langfristig eine gute und ausreichende ambulante<br />
Versorgung sicherstellen.“ Mit Blick auf<br />
die wieder wachsende Altersarmut heißt es: „Alle<br />
Entscheidungen in der Renten- und Sozialpolitik<br />
sind auf ihre ökonomischen Wirkungen für ältere<br />
Menschen zu überprüfen. Der Niedriglohnbereich<br />
ist zu begrenzen. Ein gesetzlicher Mindestlohn ist<br />
einzuführen.“<br />
Für die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> ist dabei klar: Wer die<br />
Altersarmut wirksam bekämpfen und dem demografischen<br />
Wandel verantwortungsbewusst<br />
begegnen will, muss heute die Weichen für morgen<br />
stellen. Und das beginnt bei der Politik für<br />
die Jüngsten: „Kein Kind darf zurückgelassen<br />
werden“, so die AWO. Sie verlangt mit Blick auf<br />
die Reform des Kinderbildungsgesetzes NRW (Ki-<br />
Biz) unter anderem besondere Unterstützung für<br />
benachteiligte Familien, einen weiteren Ausbau<br />
der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren,<br />
eine ausreichende Zahl an Ganztagsplätzen<br />
und die Stärkung von Familienzentren in den<br />
Stadtteilen. In der Kinder und Jugendhilfe sieht<br />
die AWO „Prävention als Grundprinzip“. Frühzeitiges<br />
Handeln verhindere auch hohe Folgekosten<br />
bei Kommunen und anderen Leistungsträgern.<br />
Angesichts des vielkritisierten Bildungs- und<br />
AWO WW wählt neuen Vorstand<br />
Bodo champignon zum Ehrenvorsitzenden ernannt<br />
Michael Scheffler an der Spitze<br />
Der AWO Bezirksverband Westliches Westfalen hat einen neuen Vorsitzenden. Die Bezirkskonferenz wählte am<br />
Donnerstag den SPD-Landtagsabgeordneten Michael Scheffler an die Spitze des Vorstands. Er löst damit den<br />
langjährigen Vorsitzenden Bodo champignon ab, dessen Verdienste und großes Engagement von den über 500<br />
Delegierten und Gästen im Schwerter Freischütz mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden gewürdigt wurde.<br />
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe, vor allem auf die Zusammenarbeit mit so vielen haupt- und<br />
ehrenamtlich tätigen Menschen, die die gemeinsame gute Sache eint“, betonte Michael Scheffler. Der<br />
1954 in Letmathe geborene Sozialdemokrat kennt sich in der <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> bestens aus. Neben<br />
seiner politischen Arbeit auf Kommunal- und Landesebene ist er seit vielen Jahren in verschiedenen<br />
Funktionen sowohl haupt- als auch ehrenamtlich für die AWO tätig.<br />
Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählte die Bezirkskonferenz Christian Bugzel, Vorsitzender des <strong>Unterbezirk</strong>s<br />
Münsterland-Recklinghausen, und die Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des <strong>Unterbezirk</strong>s<br />
<strong>Dortmund</strong>, Gerda Kieninger. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Ehrengast auf der Bezirkskonferenz,<br />
Teilhabepakets heißt es: „Die individuellen Ansprüche<br />
armer Familien und Kinder sollen durch<br />
unbürokratische und pauschale Abrechnungen,<br />
anstelle von Einzelprüfungen und -abrechnungen,<br />
berücksichtigt werden.“<br />
Sorgen macht sich die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> angesichts<br />
der aktuellen Beschäftigungspolitik des<br />
Bundes: Arbeitslosigkeit gilt als eine der Hauptursachen<br />
späterer Altersarmut. Gleichzeitig werden<br />
die Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik<br />
zurzeit jährlich um bis zu 1,5 Milliarden Euro<br />
gekürzt. Die Folge: „Zehntausende Langzeitarbeitslose<br />
werden endgültig zum Nichtstun verurteilt“,<br />
so die AWO. Sie verlangt „den Erhalt und<br />
die Weiterentwicklung öffentlich geförderter Beschäftigung“.<br />
<br />
Die Bezirkskonferenz findet turnusmäßig alle<br />
vier Jahre statt. Der Bezirksverband mit rund<br />
40.000 Mitgliedern und 17.500 Mitarbeitern<br />
umfasst die Regierungsbezirke Arnsberg und<br />
Münster – die Region zwischen Bocholt und<br />
Lippstadt, Steinfurt und Siegen, im Zentrum<br />
das Ruhrgebiet. Die AWO Westliches Westfalen<br />
ist damit die größte AWO-Gliederung im<br />
Bundesgebiet.<br />
Michael Scheffler<br />
dankte in ihrer Rede ausdrücklich dem scheidenden<br />
Vorsitzenden Bodo Champignon für die<br />
geleistete Arbeit der vergangenen achtzehn Jahre.<br />
Er habe die <strong>Arbeiterwohlfahrt</strong> auf dem Weg<br />
zum Sozialunternehmen mit modernen Dienstleistungsstrukturen<br />
entscheidend geprägt und<br />
die Weichen für die Zukunft richtig gestellt. <br />
19
20<br />
Tach auch, oder besser Prost Mahlzeit. Hier isser<br />
wieder, euer Heribert M.<br />
An dat neue Format un‘ dat Papier muss ich<br />
mich auch erst ma‘ gewöhnen. Wenigstens<br />
steht inne AWO Profil auch wat über die AWO<br />
Aktivitäten drin. Wie Ihr in dieser <strong>Ausgabe</strong> lesen<br />
könnt, geht es um dat Thema „Inklusion“.<br />
Heißt dat getz, dat alle nun ausse Werkstatt für<br />
behinderte Menschen rauskommen un‘ inne<br />
freie Wirtschaft arbeiten tun? Werden nu‘ die<br />
Förderschulen geschlossen un‘ die Schülerinnen<br />
un‘ Schüler gehen getz‘ alle auf dat Gymnasium?<br />
Un‘ ihr Politiker, habt ihr euch mal<br />
alle überlegt, dat es nich‘ den behinderten<br />
Menschen gibt, sondern es unendlich viele Behinderungen<br />
gibt un‘ jede andere Einschränkungen,<br />
aber auch Möglichkeiten bietet? Schon<br />
wennste jemand anner Schule hast, der nich‘<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
richtich laufen kann, un‘ die Schule<br />
viele Treppen hat, wird’s schwierig.<br />
Wie soll dat dann aussehen, wenn<br />
jemand Autist is‘? Dat sind ja nich‘<br />
alle „Rainmen“. Un‘ wie is‘ dat dann<br />
mit gehörlosen Menschen, wo man<br />
jemand braucht, der die Gebärdensprache<br />
beherrscht? Die paar Pläne,<br />
die einige Schulen inner Schublade<br />
haben, da geht et aber auch um Kohle,<br />
denn Inklusion is‘ nich‘ umsonst.<br />
Da muss dann sofort die Wahrheit<br />
auf’n Tisch. Un‘ wo wir bei Wahrheit sin‘, die<br />
Inklusion klappt eben nich‘ immer.<br />
Nicht vergessen sollten wir dann auch, dat der<br />
BVB mal wieder gezeicht hat, wo der Meister<br />
sitzt. Un‘ dat gleiche gilt für die SPD un‘ de Grünen.<br />
Die sind da genauso durchmarschiert wie<br />
unser BVB. Aber wat soll dat denn, getz müssen<br />
ja, ich habe die Wahl<br />
Am 26. August wählt <strong>Dortmund</strong> den Rat der<br />
Stadt und die Bezirksvertretungen.*<br />
Nutzen Sie Ihre Stimme und<br />
entscheiden Sie mit.<br />
Am Wahlsonntag oder vorher per Briefwahl.<br />
* Auch in Brackel werden die Ratsmitglieder neu gewählt.<br />
wir hier in <strong>Dortmund</strong> neu wählen, weil der alte<br />
OB wohl ´n bisschen spät mitte Wahrheit über<br />
die tatsächliche finanzielle Schieflage der Stadt<br />
´rausgerückt is‘.<br />
Un‘ um die Wahrheit zu sagen, Euer Heribert<br />
hat getz‘ keine Lust mehr und wünscht Euch<br />
noch ´nen schönen un‘ ehrlichen Tach. <br />
SPENDENKONTO<br />
AWO <strong>Unterbezirk</strong> <strong>Dortmund</strong><br />
Konto 001 069 691<br />
BLZ 440 501 99<br />
Sparkasse <strong>Dortmund</strong><br />
IMPRESSUM<br />
AWO Profil ist die Zeitung des AWO <strong>Unterbezirk</strong>s <strong>Dortmund</strong><br />
Klosterstraße 8-10, 44135 <strong>Dortmund</strong>, Tel. 0231.99 34-0<br />
www.awo-dortmund.de, info@awo-dortmund.de<br />
Herausgeberin: Gerda Kieninger, Vorsitzende<br />
Verantwortlich: Andreas Gora, Geschäftsführer<br />
Redaktion AWO: Anja Butschkau, Tel. 0231.9934310<br />
a.butschkau@awo-dortmund.de<br />
Redaktion, Produktion, Texte, Fotos: Barbara Underberg<br />
(soweit nicht anders angegeben) Titel: Photodisk<br />
Gestaltung: Peter Liffers<br />
Druck: Lensing Druck GmbH & Co KG, <strong>Dortmund</strong><br />
AWO Profil erscheint vier Mal im Jahr, Auflage: 12.000