II.A - cpe
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TU Kaiserslautern<br />
CPE - Computergestützte Planungs- und Entwurfsmethoden in Städtebau und<br />
Architektur<br />
Fachbereich Architektur / Raum- und Umweltplanung / Bauingenieurwesen<br />
Gebäude 1<br />
Pfaffenbergstrasse 95<br />
67663 Kaiserslautern, Deutschland<br />
Tel. +49 0631-205-3951<br />
Internet://<strong>cpe</strong>.arubi.uni-kl.de/<br />
In Zusammenarbeit mit:<br />
National University of Kaohsiung<br />
Graduate Institute of Urban Development and Architecture<br />
School of Engineering<br />
No. 700, Kaohsiung University Rd. 811<br />
81148 Kaohsiung, Taiwan<br />
Tel. + 886 07-5919077<br />
Internet://www.giuda.nuk.edu.tw/<br />
Diplomarbeit:<br />
Planen im Geoweb<br />
Partizipation und Akzeptanzsteigerung durch Projektvisualisierung am Beispiel des<br />
Kaohsiung Advanced Intelligent Science Parks<br />
Betreuung:<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernd Streich<br />
Prof. Dr.-Ing. Tse-Fong Tseng
VERFASSERERKLÄRUNG<br />
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und die<br />
Übernahme wörtlicher Zitate aus der Literatur sowie die Verwendung der Gedanken<br />
anderer Autoren an entsprechender Stelle innerhalb der Arbeit gewürdigt habe.<br />
Diese Arbeit ist bisher weder veröffentlicht, noch einer sonstigen Prüfungsbehörde<br />
vorgelegt worden.<br />
Ich bin mir bewusst, dass eine falsche Erklärung das Aberkennen der Prüfungsleistung<br />
zur Folge haben kann.<br />
Jan-Philipp Exner<br />
Saarbrücken, Februar 2009
DANKSAGUNG<br />
Nachdem durch die vorliegende Arbeit mein Studium der Raum- und<br />
Umweltplanung beendet sein wird, möchte ich an dieser Stelle allen Beteiligten<br />
danken, die mir während dieser Zeit Unterstützung gewährt haben. Ein besonderer<br />
Dank gilt hierbei meinen beiden Betreuern, Herrn Prof. Streich und Herrn Prof. Tseng,<br />
die mir einerseits immer eine fachliche Betreuung gewährleistet haben und mir<br />
andererseits auch die Möglichkeit eröffneten, den praktischen Teil meiner<br />
Diplomarbeit an der National University of Kaohsiung zu absolvieren. Darüber hinaus<br />
gilt mein besonderer Dank Herrn Dipl.- Ing. Peter Zeile und dem Lehrgebiet<br />
Computergestützte Planungs- und Entwurfsmethoden der TU Kaiserslautern, sowie<br />
Frau Yisheng Yang und dem gesamten Graduate Institute of Urban Development<br />
and Architecture von der National University of Kaohsiung. Durch ihren Rat und Hilfe<br />
wurde ich sehr gut beim Umsetzen meiner Ideen unterstützt. Bedanken möchte ich<br />
mich auch bei Herrn Frey vom Akademischen Auslandsamt der TU Kaiserslautern für<br />
die Unterstützung meiner Studienreise. Zusätzlich muss ich noch die Herren Chang-Yu<br />
Lin sowie Chih-Hang Cheng erwähnen, deren tatkräftige Unterstützung in Taiwan sehr<br />
hilfreich war. Ein besonderer Dank gilt natürlich auch meiner Freundin Anke Schmitt<br />
sowie meiner Familie und auch allen Freunden, die mich in jeder Situation dieser<br />
Phase unterstützt haben.
I EINFÜHRUNG 9<br />
I.A RELEVANZ DES FORSCHUNGSTHEMAS 1<br />
I.B ZIELSETZUNG 2<br />
I.C METHODIK UND VORGEHENSWEISE 3<br />
I.D THEORETISCHE GRUNDLAGEN 5<br />
I.D.1 VISUALISIERUNG VON STADTMODELLEN 5<br />
I.D.1.1 Konzeptionelle Grundlagen 5<br />
I.D.1.2 GIS und CAD 12<br />
I.D.1.3 Virtuelle Globen 13<br />
I.D.1.3.1 NASA World Wind 14<br />
I.D.1.3.2 Microsoft Virtual Earth 15<br />
I.D.1.3.3 Google Earth 17<br />
I.D.1.3.4 Vergleich 20<br />
I.D.2 ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG UND VISUALISIERUNG 21<br />
I.D.3 WEBLOG 24<br />
I.E ZWISCHENFAZIT 25<br />
<strong>II</strong> PRAKTISCHE IMPLEMENTATION 26<br />
<strong>II</strong>.A FALLBEISPIEL KAOHSIUNG DIAN BAO VALLEY 27<br />
<strong>II</strong>.A.1 ALLGEMEINE INFORMATIONEN 27<br />
<strong>II</strong>.A.2 KAOHSIUNG ADVANCED INTELLIGENT SCIENCE PARK 30<br />
<strong>II</strong>.A.3 DIAN BAO RIVER PROJEKT 32<br />
<strong>II</strong>.A.4 DIE 5 LEITMOTIVE DES GESAMTPROJEKTES 34<br />
<strong>II</strong>.A.4.1 Leitmotiv 1: Nachhaltige Flussbewirtschaftung 34<br />
<strong>II</strong>.A.4.2 Leitmotiv 2: Landschaft und ökologischer Lebensraum 35<br />
<strong>II</strong>.A.4.3 Leitmotiv 3: Grünes Wohnen im 21ten Jahrhundert 36<br />
<strong>II</strong>.A.4.4 Leitmotiv 4: Arbeiten im Park 37<br />
<strong>II</strong>.A.4.5 Leitmotiv 5: Transport im Dian Bao Valley 38<br />
<strong>II</strong>.B VISUALISIERUNG DES FALLBEISPIELS 39<br />
<strong>II</strong>.B.1 VISUALISIERUNGSMÖGLICHKEITEN IN GOOGLE EARTH 39<br />
<strong>II</strong>.B.1.1 Systematisierung und Standardisierung 40<br />
<strong>II</strong>.B.1.2 2D-Inhalt 42<br />
<strong>II</strong>.B.1.3 3D Inhalt 47<br />
<strong>II</strong>.B.1.4 Aufbau der Modelle 48<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.1 Zuckerrübenfabrik 53<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.2 National University of Kaohsiung 55<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.3 National Marine University 57<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.4 National Kaohsiung First University 59
<strong>II</strong>.B.1.4.5 Shu-Te University 61<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.6 I-Shou University 63<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.7 National Normal University 65<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.8 University of Applied Science 67<br />
<strong>II</strong>.B.2 PRAKTISCHE AUSARBEITUNG DER ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG 69<br />
<strong>II</strong>.B.2.1 Allgemeines 69<br />
<strong>II</strong>.B.2.2 Technische Herangehensweise 70<br />
<strong>II</strong>.B.2.3 Schematische Gliederung des Internetauftrittes 72<br />
<strong>II</strong>.B.2.4 Beispielhafte Werkzeuge zur städtebaulichen Partizipation 75<br />
<strong>II</strong>.B.2.4.1 Städtebaulicher Variantenvergleich 75<br />
<strong>II</strong>.B.2.4.2 Umfragen 77<br />
<strong>II</strong>.B.2.4.3 Kommentare 78<br />
<strong>II</strong>.B.3 TECHNISCHE PROBLEME 79<br />
<strong>II</strong>.C ZWISCHENFAZIT 82<br />
<strong>II</strong>I FAZIT & AUSBLICK 84<br />
<strong>II</strong>I.A WEITERE FORSCHUNGSFELDER 85<br />
<strong>II</strong>I.A.1 OFFENE FORSCHUNGSFRAGEN 85<br />
<strong>II</strong>I.A.2 AUSBLICK 88<br />
<strong>II</strong>I.B ABSCHLIEßENDE BETRACHTUNG 94<br />
<strong>II</strong>I.B.1 EVALUIERUNG 94<br />
<strong>II</strong>I.B.2 ZUSAMMENFASSUNG 96<br />
IV ANHANG 98<br />
IV.A GLOSSAR 99<br />
IV.B ABBILDUNGSVERZEICHNIS 100<br />
IV.C LITERATURLISTE 102
I EINFÜHRUNG
1 Relevanz des Forschungsthemas<br />
I.A Relevanz des Forschungsthemas<br />
Virtuelle Globen gewinnen zunehmend an Bedeutung im Bereich des Internets und in<br />
der Planungswelt. Durch sie ist der Nutzer in der Lage, von seinem Computer aus<br />
jeden Platz der virtuell nachgebauten dreidimensionalen Welt anzusteuern.<br />
Insbesondere die Entwicklung von Google Earth seit 2005 als wegweisende Software<br />
ist in diesem Kontext hervorzuheben. Die vergangenen Jahre in diesem<br />
Forschungsbereich wurden durch viele neue Entwicklungen geprägt, denn auch<br />
Microsoft stellt mit Virtual Earth einen ähnlich aufgestellten Wettbewerber. Die<br />
technischen Innovationen im Bereich der virtuellen Globen eröffnen eine Vielzahl an<br />
potentiellen Nutzungsmöglichkeiten für die Planungspraxis. Diese Abhandlung wird<br />
beispielhaft sinnvolle Integrationsfelder und praktische Anwendbarkeiten aufzeigen<br />
und ausgestalten.<br />
In diesem Kontext kann das Planen mit virtuellen Globen im Geoweb einen Beitrag zu<br />
Partizipationszwecken und zur Akzeptanzsteigerung von Planung erwirken und wird in<br />
Zukunft an Bedeutung gewinnen. Durch diese Aspekte wird ein Fokus auf die<br />
Wissensgenerierung gelenkt, was demzufolge auch neue Impulse für die<br />
Wissensgesellschaft mit sich bringt. Deren Bezug zur Planung ist elementar, denn die<br />
wichtigste Voraussetzung für planerische Aktivität war und ist Wissen, welches<br />
gesammelt, geordnet, ständig erneuert und aufbereitet wird, um für konkrete<br />
Planungsaktivitäten in komplexer und verdichteter Form zur Verfügung zu stehen<br />
(Streich, 2005).
I.B Zielsetzung<br />
EINFÜHRUNG<br />
Der Beweggrund der Arbeit ist es, anhand eines praktischen Beispiels den konkreten<br />
Nutzen aufzuzeigen, den virtuelle Globen in der Planungspraxis haben können. Die<br />
im theoretischen Teil beleuchteten Aspekte werden anhand des Planungsbeispiels<br />
Kaohsiung Intelligent Advanced Science Park einer praktischen<br />
Nutzungsimplementierung unterzogen. Hierzu zeigt die Arbeit auf, wie die Planungen<br />
für den Universitätspark nördlich der südtaiwanesischen Hafenstadt Kaohsiung so<br />
visualisiert werden könnten, damit diese zu Partizipationszwecken und zur<br />
Qualifizierung von Entscheidungen herangezogen werden können. In Bezug auf die<br />
forschungsleitenden Fragen soll überprüft werden, wie groß die Auswirkungen auf<br />
den theoretischen und praktischen Nutzen für den Partizipationsprozess und die<br />
Akzeptanzsteigerung sind. Hierbei steht auch die Fragestellung im Vordergrund, wie<br />
auf den Entscheidungsfindungs- und Partizipationsprozess Einfluss genommen<br />
werden kann und soll und ob solche Visualisierungstechniken zur Qualifizierung von<br />
Entscheidungsgrundlagen dienen können.<br />
Es wird auch versucht zu eruieren, welche Auswirkungen die zukünftigen technischen<br />
Entwicklungen auf den Planungsprozess haben können. Daneben wird die<br />
technische Seite inklusive aller Risiken betrachtet, um die jeweils wichtigen<br />
Gesichtspunkte und Risiken bei der Arbeit mit virtuellen Globen im Geoweb<br />
aufzuzeigen. Damit einhergend wird ein Ausblick gegeben, in wieweit neue<br />
Techniken, wie zum Beispiel GPS-gestützte mobile Endgeräte diesen Prozess<br />
bereichern können. Nicht zuletzt sollen positive Erfahrungen im Umgang mit<br />
komplexen Planungs- und Partizipationsprozessen in anderen Planungsmentalitäten<br />
und Kulturbereichen aufgegriffen werden.<br />
2
3 Methodik und Vorgehensweise<br />
I.C Methodik und Vorgehensweise<br />
Die methodische Gliederung der Arbeit vollzieht sich in vier Hauptkapiteln. Hierbei<br />
beleuchtet Kapitel I zunächst einführend die forschungsrelevanten Fragen sowie die<br />
theoretischen Grundlagen der Arbeit. Kapitel <strong>II</strong> stellt mit dem praktischen Fallbeispiel<br />
des Kaohsiung Advanced Intelligent Science Parks im Dian Bao Valley den<br />
Schwerpunkt der Arbeit dar. Das dritte Kapitel beinhaltet darauf aufbauend eine<br />
zusammenfassende Betrachtung sowie zukünftige Forschungsfelder, während Kapitel<br />
IV den ergänzenden Anhang darstellt.<br />
In dem ersten inhaltlichen Abschnitt werden eingehend die theoretischen<br />
Grundlagen der Visualisierung sowie der virtuellen Globen im World Wide Web und<br />
deren Wichtigkeit für die Planung beleuchtet. Ergänzend hierzu wird die Wichtigkeit<br />
der Visualisierung und deren Verknüpfung zur Partizipation beleuchtet. In Abschnitt <strong>II</strong><br />
wird der inhaltliche Schwerpunkt der Arbeit gesetzt. Hierbei steht die methodische<br />
Vorgehensweise der praktischen Verwirklichung eines konkreten Fallbeispiels im<br />
Vordergrund. Ziel ist, eine Veranschaulichung des Planungsvorhabens des Kaohsiung<br />
Advanced Intelligent Parks sowie der Umgestaltung des Dian Bao Valley zu<br />
erreichen. Hierbei werden zunächst die planerischen Grundlagen der beiden<br />
miteinander verwobenen Projekte erläutert, wobei auch auf die fünf thematischen<br />
Leitmotive der Planungen eingegangen wird. In einem nächsten Schritt wird<br />
erläutert, wie die zwei- und dreidimensionalen Inhalte grafisch abgebildet werden.<br />
Dabei wird bewusst Wert auf eine exemplarische Darstellung gelegt. Eine<br />
umfassende Visualisierung insbesondere des kompletten GIS-Kartenmaterials für<br />
diesen Zweck wäre nicht zielgerichtet realisierbar. Ein dezidierter Arbeitsablauf für<br />
diese Veranschaulichung der Planungen sowie der Erstellung der dreidimensionalen<br />
Gebäude wird im entsprechenden Kapitel dargelegt. Der folgende Abschnitt<br />
beschreibt die Implementierung dieser Daten in einem Internetauftritt in seiner<br />
inhaltlichen und technischen Ausgestaltung, um somit als Basis für<br />
Partizipationsprozesse und Akzeptanzsteigerung für die Planung fungieren zu können.<br />
Im abschließenden Kapitel werden zunächst weitere Forschungsfragen sowie<br />
technische Risiken erläutert. Die technische Entwicklung in diesem Bereich geht<br />
rasant voran und wird viele neue Forschungsfelder aufwerfen. Gleichzeitig müssen<br />
die jeweils eingesetzten Planungsinstrumente immer kritisch überdacht und<br />
insbesondere Aspekte des Datenschutzes und der Datensicherheit in die<br />
Überlegungen miteinbezogen werden. In einer abschließenden Betrachtung werden<br />
auftretende Fehler sowie grundlegende Erkenntnisse beleuchtet.
ABBILDUNG 1: STRUKTURELLE GLIEDERUNG<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Einführung<br />
•Relevanz & Zielstellung<br />
• Methodik & Theoretische Grundlagen<br />
Praktische Implementation<br />
• Fallbeispiel Dian Bao Valley in 2D & 3D<br />
• Visualisierung im Weblog<br />
Fazit & Ausblick<br />
•weitere Forschungsfelder<br />
• abschließende Betrachtung<br />
EINFÜHRUNG<br />
4
5 Theoretische Grundlagen<br />
I.D Theoretische Grundlagen<br />
I.D.1 Visualisierung von Stadtmodellen<br />
I.D.1.1 Konzeptionelle Grundlagen<br />
Die Visualisierung eines Projektes stellt einen immer wichtiger werdenden Punkt im<br />
Planungsprozess dar. Dies gilt gleichbedeutend auch für den Partizipationsprozess.<br />
Visualisierung kann mit dem Begriff Veranschaulichung übersetzt werden und<br />
umschreibt einen Vorgang, bei welchem abstraktes Datenmaterial (Texte, Nummern,<br />
Planungen etc.) in eine visuell greifbare Form gebracht werden. Gleichzeitig kann<br />
auch parallel zu den abstrakten Daten die reale Welt visualisiert werden, um beide<br />
Elemente auf einer gleichen Plattform zueinander in Bezug zu setzen. Zu diesen<br />
realitätsvisualisierenden Medien, welche eine Wechselwirkung zwischen simulierter<br />
und realer Umwelt erzeugen, gehören zum Beispiel auch immersive Verfahren wie<br />
Virtual und Augmented Reality.<br />
Eine Visualisierung im urbanen Kontext beschreibt die Erstellung eines virtuellen und<br />
dreidimensionalen Stadtmodells, welches Kubaturen und Texturen besitzt. Die<br />
Anwendungsmöglichkeiten eines solchen Modells sind sehr vielfältig. Neben dem<br />
städteplanerischen Entwurfs- und Planungsprozess wäre hier auch die<br />
Datengrundlage für Lärmberechnungen zu nennen. Eine Darstellungsmöglichkeit<br />
dieser Modelle im Internet und die damit verbundene Erfahrbarkeit für jeden<br />
beliebigen Nutzer ist seit einigen Jahren durch virtuelle Globen möglich. Die<br />
zunehmende Popularität dieser ist mit einem größer werdenden Potential an<br />
Anwendungsmöglichkeiten verbunden, welche sich längst nicht nur auf Planungsund<br />
Partizipationsprozesse beschränken. Wichtig zu erwähnen wäre beispielsweise<br />
hier die Bestandsaufnahme, welche eine wirklichkeitsgetreue Datenaufnahme<br />
benötigt, um den Grundstein für eine später erfolgreiche Planung darzulegen. In<br />
diesem Zusammenhang muss hier die spezielle Bedeutung des städtebaulichen<br />
Kontextes für einzelne Planungsprojekte herausgestellt werden. Die städtebauliche<br />
Gestaltungsplanung geht über architektonische Einzelobjekte hinaus, indem sie sich<br />
mit der gesamträumlichen Ensemblewirkung unter Einbeziehung von<br />
landschaftsgestalterischen und landschaftsplanerischen Aspekten befasst (Streich,<br />
2005) und die Integrität in den Bestand in den Mittelpunkt der städtebaulichen<br />
Diskussion rückt (Zeile, 2008). Dazu ermöglichen virtuelle Globen eine Vielzahl an<br />
Inbeziehungssetzungen und Vergleichen auf städtebaulicher Basis. Das Einfügen in<br />
die städtische Umgebung kann somit schon auf früher Ebene auf einem<br />
Qualitätslevel überprüft werden, welche dem des haptischen Modells mindestens<br />
ebenbürtig ist.
EINFÜHRUNG<br />
Ein weiterer wichtiger Integrationspunkt ist der Einsatz im Stadtmarketing und in der<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Durch den Einsatz virtueller Globen kann mit Hilfe eines<br />
attraktiven Auftrittes im Geoweb das Image der technologischen Fortschrittlichkeit<br />
gepflegt und positive Werbung für die Stadt betrieben werden. Beispiele hierfür sind<br />
das Stadtmodell von Berlin, das Stadtmodell von Bamberg oder auch das<br />
dreidimensionale Modell der TU Kaiserslautern.<br />
ABBILDUNG 2: 3D-MODELL DER STADT BERLIN<br />
(Stadt Berlin, 2008)<br />
6
7 Theoretische Grundlagen<br />
ABBILDUNG 3: 3D-MODELL DER STADT BAMBERG<br />
(Schildwächter Ingenieure, 2009)<br />
ABBILDUNG 4: 3D-MODELL DER TU KAISERSLAUTERN<br />
(TU Kaiserslautern, 2008)
EINFÜHRUNG<br />
Die Integration eines städtebaulichen Wettbewerbes mit Hilfe von<br />
Echtzeitvisualisierung stellt auch ein weiteres zukünftig wichtiges Anwendungsfeld<br />
dar. Doch bei der Visualisierung besteht auch die Gefahr einer Verfremdung der<br />
Realität oder der Planung, was hervorgerufen werden kann durch eine<br />
Überfrachtung der Darstellung oder sonstige fehlerhafte Umsetzungen. Um solchen<br />
planerischen Ansprüchen zu genügen, sollen Visualisierungen laut Sheppard fünf<br />
elementare Prinzipien (1991, S. 4) beinhalten:<br />
1. Der repräsentative Charakter soll gewahrt sein. Typische Elemente müssten<br />
abgebildet werden.<br />
2. Die Genauigkeit muss simuliert sein.<br />
3. Die optische Klarheit muss gewahrt sein, wichtige Details müssen deutlich sein.<br />
4. Die Visualisierung muss das Interesse wecken und in gewisser Weise „fesseln“.<br />
5. Ein Legitimierung und Verhältnismäßigkeit der Visualisierung muss<br />
gewährleistet sein und muss sich rechtfertigen lassen.<br />
In Verbindung mit den genannten Kriterien ist auch die Internettauglichkeit für Mach<br />
& Petschek ein Kernelement (2006). Damit einhergehend ist der Level of Detail ein<br />
weiteres wichtiges Kriterium. Dieser stellt durch eine dynamische Datenwiedergabe<br />
in Abhängigkeit vom Szenenausschnitt und Distanz verschiedenen Detailstufen in der<br />
virtuellen Welt dar (Mach & Petschek, 2006). Gleichwohl bildet der Level of Detail<br />
jedoch nur einen subjektiven Eindruck ab, welcher je nach Definition und<br />
Anwendungszweck variieren kann. Der LOD im urbanen Kontext wird in der Literatur<br />
am häufigsten in folgende vier Stufen unterschieden:<br />
8
9 Theoretische Grundlagen<br />
1. LOD 1<br />
Das Kubaturenmodell stellt den Gebäudeblock in der Regel mit der Höhe des Firstes<br />
dar. Es wird auch als Klötzchenmodell bezeichnet und ist beispielsweise dazu<br />
geeignet, städtebauliche Grundaussagen zu verifizieren oder auch als Grundlage für<br />
einfache Lärmberechnungen zu dienen.<br />
ABBILDUNG 5: LOD LEVEL 1<br />
(Met Geo Info GmbH, 2008)<br />
2. LOD 2 – Kubaturen und Dächer<br />
Im LOD 2 werden bereits detailliertere Aussagen zur architektonischen Ausgestaltung<br />
getroffen. Hierzu liegen als zusätzliche Information die jeweiligen Dachformen vor,<br />
was zum Beispiel als Grundlage einer detaillierten Solarstrompotentialberechnung<br />
dienen kann.<br />
ABBILDUNG 6: LOD LEVEL 2<br />
(Met Geo Info GmbH, 2008)
3. LOD 3 – Texturierte Gebäude<br />
EINFÜHRUNG<br />
Der dritte LOD besitzt das kennzeichnende Merkmal der detailgetreuen<br />
Fassadentextur. Dieses Architekturmodell ermöglicht beispielsweise eine<br />
wirklichkeitsgetreue Visualisierung und gegebenenfalls einen dezidierten<br />
Variantenvergleich von Planungsvorhaben.<br />
ABBILDUNG 7: LOD LEVEL 3<br />
(Met Geo Info GmbH, 2008)<br />
4. LOD 4 – Innenraummodell<br />
Das LOD 4 beschreibt das Innenraummodell. Hier werden auch Daten innerhalb des<br />
Gebäudes dargestellt, wie etwa Etagen, Innenräume oder auch die Einrichtung.<br />
ABBILDUNG 8: LOD LEVEL 4<br />
(Archimedia Schweiz AG, 2007)<br />
10
11 Theoretische Grundlagen<br />
Bei der Erstellung eines dreidimensionalen Stadtmodells ist ein zielorientierter<br />
Arbeitsablauf unabdingbar. Dieser lässt sich grob in die folgenden Schritte unterteilen<br />
(Zeile, 2008):<br />
1. Geometrieerstellung des Geländes<br />
2. Aufnahme und Bearbeitung der Fassadentexturen<br />
3. Aufbereitung von Planungsgrundlagen<br />
4. Belebung des Modells durch Integration von Bäumen und Beleuchtung<br />
5. Auswahl der Präsentationsform und -möglichkeiten<br />
6. Möglichkeiten der weiteren Verwendung der erstellten Daten<br />
Insbesondere die Auswahl der Präsentationsform wird in Zukunft eine starke<br />
Gewichtung erhalten, denn eine zielgerichtete Aufbereitung und Präsentation der<br />
Daten ist unerlässlich, um die mit der Visualisierung angestrebten Ziele zu erreichen.<br />
Darunter fällt auch die entscheidende Fragestellung, welche der zuvor erhobenen<br />
Daten zur Qualifizierung der Ergebnisse eingesetzt werden können.
I.D.1.2 GIS und CAD<br />
EINFÜHRUNG<br />
Zur Erstellung der visualisierten Datensätze wurden hier GIS- und CAD- Software<br />
verwendet. GIS ist die Abkürzung für ein geographisches Informationssystem, welches<br />
den Fokus auf der Speicherung so wie der Abfrage und Analyse von Daten hat. CAD<br />
hingegen ist die Abkürzung für Computer Aided Design und hat den Schwerpunkt<br />
vor allem in der dreidimensionalen Ausgestaltung von Modellen. Im planerischen<br />
Kontext lässt sich auch sagen, dass GIS-Software vorwiegend zum analytisch,<br />
methodischen Zwecke verwendet wird, wo hingegen CAD-Systeme primär zur<br />
Simulierung der städtebaulichen Gestalt dienen (Streich, 2005). Beide Systeme sind<br />
und werden aber in der Zukunft mehr ineinander verwoben und eine Unterscheidung<br />
fällt zunehmend schwerer. Zur Visualisierung des Kaohsiung Intelligent Advanced<br />
Science Parks werden jeweils GIS- und CAD- Datengrundlagen verwendet um eine<br />
entsprechende Visualisierung des Fallbeispiel zu erreichen. Die jeweils verwendete<br />
Software ist neben Google Earth die GIS-Software ArcGIS 9 und als CAD-System<br />
Google Sketchup. Google Earth stellt aufgrund seines Aufbaus schon eine Art Hybrid<br />
zwischen beiden Softwareklassen dar.<br />
12
13 Theoretische Grundlagen<br />
I.D.1.3 Virtuelle Globen<br />
Ein virtueller Globus ist ein interaktiver Globus, welcher seinen Datenbesatz über das<br />
Internet aktualisieren kann. Er stellt eine Weiterentwicklung von Web-Map-Services<br />
wie beispielweise Google Maps dar, welche eine Schnittstelle zum Abrufen von<br />
zweidimensionalen Landschaftskarten über das World Wide Web sind. Virtuelle<br />
Globen stellen eine direkte Verknüpfung des Internets mit geografischen Bezügen<br />
her. Das Grundprinzip beruht darauf, sich in der Software auf einer virtuellen Welt zu<br />
navigieren, welche sich aus einem virtuellen Geländemodell und hochauflösenden<br />
Satellitenbildern zusammensetzt. Der Begriff des Geowebs wird verwendet, wenn<br />
internetbezogene Informationen mit lokalen Geodaten verknüpft werden (Sohn,<br />
2006). Der Zugang zum Geoweb erfolgt, ähnlich wie der zum konventionellen<br />
Internet, auch über spezielle Geowebbrowser. Diese werden auch als virtuelle<br />
Globen bezeichnet werden und ermöglichen dem Nutzer einerseits eine freie<br />
Navigation in der virtuellen Welt, andererseits aber auch die Suche nach bestimmten<br />
Schlagwörtern und die Verknüpfung diverser Daten mit lokalisierten Informationen.<br />
Der folgende Abschnitt gibt eine kurze inhaltliche Zusammenfassung über die drei<br />
wichtigsten virtuellen Globen. Zu den drei US-amerikanischen Anwendungen<br />
gehören das staatliche geförderte NASA World Wind sowie die beiden<br />
kommerziellen Anbieter Microsoft Virtual Earth sowie Google Earth. Der Erfolg dieser<br />
Geogloben in letzter Zeit war enorm, so dass die Fachzeitschrift IX behauptet, dass<br />
diese Programme sich zum universellen Desktop, Filemanager und Datenbank und<br />
demzufolge als Tor zu allen wichtigen Daten transformiert werden (Wilk, 2005). Es<br />
kann in diesem Zusammenhang auch von einer geobasierten Visualisierung<br />
statistischer Daten gesprochen werden.
I.D.1.3.1 NASA World Wind<br />
EINFÜHRUNG<br />
Die Software NASA World Wind wurde 2004 von der US-amerikanischen<br />
Weltraumbehörde NASA als erster Geowebbrowser veröffentlicht. Damit war World<br />
Wind der erste virtuelle Globus, der über das Internet zu bedienen war. Daneben gibt<br />
es noch einen weiteren Unterscheidungspunkt zu den beiden nachfolgend<br />
genannten Anwendungen. Im Gegensatz zu Virtual Earth und Google Earth steht hier<br />
aber nicht vorwiegend kommerzieller Nutzen im Vordergrund, sondern der<br />
wissenschaftlich, analytische Ansatz. Deshalb stellen die maßgeblich für die<br />
Geoforschung bestimmten Satelliten der US-amerikanischen USGS den Großteil des<br />
Datenbestandes zur Verfügung (Wilk, 2005). Die aktuellste Produktversion stammt aus<br />
dem Jahr 2007, was darauf deutet, dass eine zukünftige Programmpflege nicht mehr<br />
betrieben wird. Die nachfolgende Abbildung veranschaulicht die<br />
Benutzeroberfläche von World Wind.<br />
ABBILDUNG 9: SCREENSHOT NASA WORLD WIND<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Die Software ist zu beziehen über: Internet://World Wind.arc.nasa.gov/<br />
14
15 Theoretische Grundlagen<br />
I.D.1.3.2 Microsoft Virtual Earth<br />
Die Anwendung Microsoft Virtual Earth wurde anfangs als dreidimensionale<br />
Erweiterung zu dem Kartendienst Maps entwickelt. Mittlerweile ist die Anwendung in<br />
die Programmfamilie der Windows Live-Reihe integriert worden. Als wichtiger<br />
Entscheidungspunkt muss angeführt werden, dass Google Earth immer als<br />
eigenständige Anwendung geöffnet werden musste, Virtual Earth aber gleich von<br />
Beginn exklusiv im Internet Explorer integriert wurde und lediglich nach dem Aufrufen<br />
des Microsoft Kartendienstes per Optionsschalter aktiviert werden musste. Die<br />
Funktionalität ist mittlerweile mit der von Google Earth vergleichbar. Suchfunktionen,<br />
Routenplaner oder etwa Branchenverzeichnis können dabei abgerufen werden.<br />
Jedoch besitzt Virtual Earth noch nicht einen vergleichbar breiten Bestand an<br />
Geodatensätzen, da der Großteil der Datenaufnahme in Eigenregie vollzogen und<br />
nicht von Nutzern beigesteuert wird. Seit 2006 bietet Microsoft texturierte<br />
Stadtmodelle an, welche aber automatisch aus Schrägluftansichten generiert<br />
werden. Diese Birds-Eye-View ist eine schräge Isometrieansicht der Erdoberfläche<br />
und wird nur von Microsoft angeboten. Seit 2008 ist aber auch diesbezüglich ein<br />
Umdenken in der Programmphilosophie erkennbar, denn eine Schnittstelle zum<br />
Programmieren von Zusatzanwendungen wurde mit der SDK geöffnet, der KML-<br />
Dateistandart kann in- und exportiert werden und mit 3D Visio steht eine sketchupähnliche<br />
Anwendung bereit, damit Nutzer eigene Modelle in die virtuelle Welt<br />
einspeisen können (Parusel, 2006). Zusätzlich investiert Microsoft enormen Aufwand in<br />
das Einpflegen weiterer Datenbestände und öffnet sich gegenüber nutzererstellten<br />
Inhalten. Jedoch kann die Nutzungsintensität dieser Dienste nicht dem Vergleich mit<br />
Google Earth standhalten.
ABBILDUNG 10: SCREENSHOT MICROSOFT VIRTUAL EARTH<br />
(Eigene Darstellung)<br />
EINFÜHRUNG<br />
Die Software ist zu beziehen über: Internet://maps.live.de/LiveSearch.LocalLive<br />
16
17 Theoretische Grundlagen<br />
I.D.1.3.3 Google Earth<br />
Die Anwendung Google Earth ging aus der Software Keyhole Earth Viewer hervor.<br />
Die Firma Keyhole wurde 2004 von Google übernommen und der Earth Viewer stellte<br />
daraufhin die Basis für das 2005 veröffentlichte Google Earth dar. Die aktuelle<br />
Programmversion ist Google Earth 5, welche im Februar 2009 veröffentlicht wurde<br />
und unter anderem auch die Darstellung des Meeresbodens ermöglicht. Das<br />
Programm fungiert nach der Installation als eine Art Browser zur virtuellen Welt. Es ist<br />
wie die beiden anderen Anwendungen in der Basisversion frei erhältlich und zeichnet<br />
sich durch eine hohe Nutzerfreundlichkeit aus. In der Darstellungsgenauigkeit reicht<br />
Google Earth (noch) nicht an konventionelle CAD-Programme heran. Bezüglich der<br />
Analysefähigkeit und -funktionen gilt das gleiche auch für den Vergleich mit GIS-<br />
Software.<br />
Als zentrale Datenschnittstelle fungiert das Format KML (Keyhole Markup Language),<br />
ein Derivat der Programmiersprache XML. Diese wurde von der Firma Keyhole<br />
entwickelt und von Google übernommen. Weit verbreitet ist auch die komprimierte<br />
Version als KMZ (Wilk, Welt in Händen - Arbeiten mit Google Earth und World Wind,<br />
2005, S. 56). Zusätzlich besitzt Google Earth eine Vielzahl geobezogener<br />
Anwendungsfunktionen, die es dem Nutzer ermöglichen, eigene Inhalte<br />
einzupflegen. Hierzu gehören zum Beispiel GPS-Daten, geografisch verknüpfte Bilder,<br />
dynamische Verlinkungen auf Datenbanken oder die Darstellung dynamischer<br />
Zeitverläufe. Eine bedeutende Funktion in diesem Kontext ist die Möglichkeit, mit<br />
dem Programm Google Sketchup 3D-Modelle zu erzeugen und diese direkt ins<br />
Google Warehouse einzuspeisen. Dies ist eine Modelldatenbank im Internet, welche<br />
es weltweit jedem Nutzer ermöglicht, die verknüpften Modelle direkt in Google Earth<br />
zu betrachten. Google baut auch das Angebot zu Google Earth konsequent durch<br />
neue Dienste aus. Anfang Februar 2009 erschien die Software in der fünften<br />
Programmversion, welche unter anderem als Neuerungen das komplette DGM des<br />
Meeresbodens und chronologisch sortierte Luftbilder bietet.
EINFÜHRUNG<br />
Der Aufabu der grafischen Benutzeroberfläche ist gekennzeichnet durch eine<br />
Unterteilung in drei Hauptelemente. Dabei wird der Haupteil von einem<br />
Ansichtsfenster eingenommen. Die linke Leiste enthält sämtliche Inhaltsebenen sowie<br />
eine Suchfunktion und über die obere Leiste ist es möglich, eigene Inhalte<br />
einzupflegen.<br />
ABBILDUNG 11: SCREENSHOT GOOGLE EARTH<br />
(Eigene Darstellung)<br />
18
19 Theoretische Grundlagen<br />
Durch den Google Earth API ist seit Sommer 2008 die Möglichkeit geschaffen, den<br />
virtuellen Globus Google Earth in inhaltlich reduzierter Version direkt in eine<br />
Homepage zu integrieren. Damit wird einerseits die Hürde eines zusätzlichen<br />
Programmstarts von Google Earth umgangen, andererseits kann die Seite<br />
nutzergerecht aufgebaut werden und mit selbst programmierten Befehlsleisten<br />
verknüpft werden. Als Beispiel ist hier der Internetauftritt der Firma Snoovel aufgeführt,<br />
die mit dem integrierten Google Earth – Fenster unter anderem touristische Touren<br />
anbietet, welche sich über Bedienfelder der Internetseite steuern lassen. Zusätzlich<br />
sind auch noch ergänzende Informationen, wie etwa Bilder dargestellt.<br />
ABBILDUNG 12: INTERNETAUFTRITT DER FIRMA SNOOVEL<br />
(GONICUS GmbH, 2009)<br />
Die Software ist zu beziehen über: Internet://earth.google.de/
I.D.1.3.4 Vergleich<br />
EINFÜHRUNG<br />
Vergleichend lässt sich sagen, dass aufgrund der höheren Datenaktualiät und der<br />
anwenderfreundlicheren Programmstruktur Google Earth und Virtual Earth im<br />
Vergleich zu World Wind die besseren Programme für Heimanwender sind. Dafür<br />
bietet die Software der NASA aber wertvolles Datenmaterial zu Forschungszwecken<br />
(Woods, 2007). Microsoft Virtual Earth und Google Earth besitzen hingegen vor allem<br />
den kommerzielleren Anspruch. Während Microsoft in der Vergangenheit versuchte,<br />
den Datenbestand möglichst selbst einzupflegen, verließ sich Google hier<br />
überwiegend auf Crowdsourcing der Nutzer (The Economist, 2007). Dadurch wird der<br />
Vorgang beschrieben, dass Nutzer selbst erstellte Daten in eine Anwendung wie<br />
Google Earth integrieren, so dass sie später von jedem Anwender benutzt werden<br />
können. Zwar versucht Virtual Earth nun auch verstärkt diese Methode zu nutzen,<br />
aber Google ist Vorreiter dieses Prinzips. Jedoch setzt auch Google mit seinen<br />
Aufnahmen für Google Street View auf automatisierte Datengenerierung, welche in<br />
Zukunft das dreidimensionale Stadtbild erweitern könnten.<br />
NASA World Wind war zusammen mit dem Keyhole Earth Viewer der Pionier der<br />
Webgloben. Während der Anfangszeit besaß die Software auch die höchste<br />
Popularität, aber nachdem Google Earth 2005 veröffentlicht wurde geriet die<br />
Software der NASA ins Hintertreffen. Dies beruht auf der Tatsache, dass eine tiefere<br />
Einarbeitung erforderlich ist und dessen Programmarchitektur sowie deren<br />
Schnittstellen noch nicht auf die Integration des User-Generated-Content konzipiert<br />
sind. Die Anwendung Virtual Earth von Microsoft wurde 2006 veröffentlicht und<br />
gleicht im Aufbau der Software von Google. Die anfangs den nutzererstellten<br />
Inhalten gegenüber verschlossene Software ist nach der Einbindung der Software 3D<br />
Visio mehr für Inhalte des Crowdsourcings geeignet. Welche der beiden<br />
Anwendungen, Google Earth oder Virtual Earth, in Zukunft die höhere Relevanz<br />
haben wird, ist trotzdem noch nicht grundsätzlich abzusehen. Aufgrund der<br />
dominaten Marktstellung von Google Earth und den vielfältigen<br />
Erweiterungsmöglichkeiten wurde diese Diplomarbeit mit dem virtuellen Globus der<br />
Firma Google bearbeitet.<br />
20
21 Theoretische Grundlagen<br />
I.D.2 Öffentlichkeitsbeteiligung und Visualisierung<br />
Der Grundgedanke der Öffentlichkeitsbeteiligung besteht in der Legitimation der<br />
Planung durch die Partizipation derer, die direkt oder indirekt von der Planung<br />
betroffen sind. Laut BauGB § 3 dient diese der „vollständigen Ermittlung und<br />
zutreffenden Bewertung der von der Planung berührten Belange“ (Krautzberger &<br />
Söfker, 2007, S. 62). Seit den Siebzigern hat sich das Ausmaß der Bürgerbeteiligung<br />
sukzessiv verstärkt (Selle, 1996). Die Interessen der Bevölkerung werden damit<br />
einerseits berücksichtigt, andererseits kann ihr Wissen durch fachkundige<br />
Anregungen genutzt und die Planung dadurch verbessert werden (Meunier, 2006).<br />
Durch die technischen Neuerungen der letzten Jahre gewann eine internetgestützte<br />
Beteiligung mehr an Bedeutung. Die Veröffentlichung von Planinhalten mit Hilfe der<br />
neuen Medien, beziehungsweise des Internets im Verfahrensschritt der frühzeitigen<br />
Beteiligung, ist demzufolge auch nun in § 4a des BauGB verankert (Krautzberger &<br />
Söfker, 2007). Dabei ist hier nur eine ergänzende Informationsfunktion vorgesehen<br />
und kein kompletter Ersatz der Planauslegung. Es stellt auch eine Möglichkeit dar,<br />
komplexere herkömmliche Bebauungspläne für den Bürger visuell greifbarer zu<br />
machen. Eine Kombination des Internets und der Verfahrensbeteiligung macht auch<br />
deshalb Sinn, da Information, Kommunikation und Partizipation die wesentlichen<br />
Merkmale des Internets, aber auch der Öffentlichkeitsbeteiligung darstellen.<br />
Lediglich eine Information der zu beteiligenden Öffentlichkeit über<br />
Planungsabsichten und –vorgänge ist hier nicht ausreichend. Die Partizipation im<br />
Rahmen von Planungsprozessen beinhaltet Kommunikation sowie die aktive<br />
Mitwirkung und Einflussnahme der Planungsbeteiligten (Streich, 2005).<br />
Kommunikationsprozesse können zielgerichtet über das Internet sehr gut zum<br />
Darstellen von Verfahren benutzt werden (Burg, 1999). Eine zusätzliche Beteiligung,<br />
um Rückmeldung zu bekommen, wird zum Beispiel in Berlin und Düsseldorf praktiziert<br />
(Meunier, 2006). Jedoch müssen bei solchen interaktiven Beteiligungsverfahren<br />
immer Aspekte wie etwa eine gute Organisationsstruktur, Erstellung, sowie<br />
Finanzierung und Wartung betrachtet werden (Kowalewski & Voullemie, 1996).
EINFÜHRUNG<br />
Ein weiteres damit verknüpftes Anwendungsfeld ist der Einsatz von virtuellen Globen<br />
im Kontext des städtebaulichen Architekturwettbewerbs. Hierdurch kann eine<br />
Überprüfung der Modelle im Vorfeld erreicht werden. Öffentlich ausgeschriebene<br />
Wettbewerbe sind wesentliche Bestandteile der Baukultur und nehmen einen immer<br />
bedeutenderen Platz bei der Vergabe von Bauprojekten ein. Sie dienen dem<br />
Auslober als Instrument der Entscheidungsfindung, um hochwertige<br />
Architekturentwürfe und Realisierungskonzepte für bestimmte, im öffentlichen Raum<br />
bestehende Situationen zu diskutieren und diese daraufhin baulich neu ordnen zu<br />
können (Petschek & Lange, 2004). Dadurch lassen sich Planungsziele und<br />
architektonische Botschaften von Beginn an verständlich transportieren. Eine breitere<br />
Öffentlichkeit kann damit erreicht und über die Planungsinhalte präzise informiert<br />
werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Neugestaltung des Donnerstagmarktes in<br />
Kaiserslautern.<br />
ABBILDUNG 13: NEUGESTALTUNG DONNERSTAGSMARKT IN KAISERSLAUTERN<br />
(Stadt Kaiserslautern, 2006)<br />
22
23 Theoretische Grundlagen<br />
In diesem Kontext wurde auch die Möglichkeit des interaktiven Variantenvergleiches<br />
exemplarisch aufgezeigt, welcher die Wirkung eines Wettbewerbsbeitrages auf das<br />
städtebauliche Umfeld deutlich macht und damit direkte Vergleichbarkeit garantiert<br />
(Schildwächter, Zeile, & Poesch, 2006). Für solche Anforderungen besitzt Google<br />
Earth eine Vielzahl an Programmfunktionen, welche in diesem Kontext eingesetzt<br />
werden können. Hierzu dient zum Beispiel die Funktion der Mehrfachoptionsfelder<br />
zum städtebaulichen Variantenvergleich oder die Funktion, eine chronologische<br />
Entwicklung zu visualisieren, wie etwa die zeitlich gestaffelte Erschließung eines<br />
Baugebietes. Des Weiteren bietet das Google Earth API die Möglichkeit, auf der<br />
Internetseite um dieses Fenster zu Google Earth mehrere Zusatzoptionen zu<br />
programmieren, mit welchen der Geowebbrowser auch gesteuert werden kann.<br />
Jedoch ist bei diesen technischen Anwendungen immer darauf zu achten, dass die<br />
Grundprinzipien der Planung klar ablesbar bleiben und nicht verfälscht werden.
I.D.3 Weblog<br />
EINFÜHRUNG<br />
Da der Internetauftritt zur Visualisierung des Kaohsiung Advanced Intelligent Science<br />
Parks mit Hilfe eines Weblogs realisiert wird, werden dessen Charakteristika<br />
nachfolgend näher erläutert. Vom grundlegenden Aufbau her betrachtet ist ein<br />
Weblog ein einfacher Internetauftritt, dessen Kurzform Blog auch häufig in der<br />
Literatur verwendet wird. In seiner Ausgestaltungsform ist dieser aber eine Art Web-<br />
Tagebuch, das als Webseite geführt wird. Ein solches Logbuch entspricht einem<br />
Journal und ist mit Einträgen, Kommentaren, die chronologisch geordnet sind,<br />
versehen. Dabei befindet sich der aktuellste Eintrag an oberster Stelle, gefolgt von<br />
älteren Einträgen (Datacom Buchverlag , 2008). Durch eine spezielle Blogsoftware,<br />
die zur Pflege des Weblogs verwendet wird, kann eine möglichst einfache<br />
Bedienung für den Nutzer und Anwender erreicht werden (Amersdorffer, 2008). Die<br />
bekanntesten Anbieter dieser Anwendungen sind Wordpress oder Blogger. Blogs und<br />
ihr Beitrag zum beschleunigten Informationsfluss im Internet stellen eines der<br />
wesentlichen Kriterien des Web 2.0 dar. O’Reilly bezeichnete es als die erweiterte<br />
Interaktivität durch soziale Verknüpfungen, welche es ermöglichen, eine kollektive<br />
Intelligenz zu nutzen (2007). Des Weiteren zeichnen sich Blogs von technischer Seite<br />
durch eine sehr hohe Multifunktionalität aus. Durch den systematisierten und<br />
modularen Aufbau der Content-Management-Systeme ist es mit geringem Aufwand<br />
möglich, weitere Funktionen wie Diskussionsforen, sowie Video- oder<br />
Fotodatenbänke zu implementieren. Zusätzlich können weitere, komplexere<br />
Erweiterungen, wie etwa eine Google Earth – Integration geladen werden.<br />
24
25 Zwischenfazit<br />
I.E Zwischenfazit<br />
Wie eingehend in diesem Kapitel erwähnt wurde, wird die Rolle des Geowebs im<br />
planungsbezogenen Kontext in zukünftigen Entwicklungen mehr an Wichtigkeit<br />
gewinnen. Die Kombination von Informationen mit Geobezügen durch virtuelle<br />
Globen ist hierbei herauszustellen. Insbesondere zum Zwecke der Visualisierung und<br />
als Werkzeug zur Bereicherung des informellen Planungsprozesses kann hier eine<br />
offene und für jeden zugängliche Plattform bei Wettbewerben und städtischen<br />
Planungen geschaffen werden.<br />
Der Anbieter Google Earth wird in dieser Diplomarbeit eingesetzt, da die Software<br />
zum Untersuchungszeitpunkt die besten technischen Voraussetzungen besitzt und<br />
auch in Kombination mit der Modellierungssoftware Google Sketchup das beste<br />
Gesamtpaket darstellt. Einen ausschlaggebenden Punkt stellt auch die Tatsache dar,<br />
dass Google Earth mittels des Google Earth API in eine bestehende Internetseite<br />
integriert und so optimal vernetzt werden kann. Durch eine nahtlose gegenseitige<br />
Integration beider Anwendungen entfällt der oft fehlerbehaftete Schritt des<br />
Datenformattransfers, was eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellt. Einzelne<br />
Modelle können damit schnell und zielgerichtet platziert werden. Zudem besitzt die<br />
Anwendung Google Earth den größten Bekanntheitsgrad und ist mittlerweile auch<br />
nicht technikaffinen Bevölkerungsgruppen bekannt, was indirekt eine Reduzierung<br />
der Berührungsängste bewirken kann. Des Weiteren ist es nur mit der<br />
Zusatzanwendung Google Earth API möglich, die Realisierung des in einen<br />
Internetauftritt eingebetteten dreidimensionalen Inhalts zu vollziehen.
<strong>II</strong> PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
26
227<br />
Fallbeeispiel<br />
Kaohhsiung<br />
Dian<br />
Bao Valley<br />
<strong>II</strong>.A<br />
Fallbeisspiel<br />
Kaaohsiungg<br />
Dian Bao Vaalley<br />
<strong>II</strong>.A.1 AAllgemeeine<br />
Inforrmationeen<br />
Taiwann<br />
liegt in Süüdostasienn,<br />
etwa 1550<br />
km südö östlich vor der Südchinesische<br />
en Küste<br />
zwischeen<br />
den Brreitengradden<br />
21 unnd<br />
25. Die e geografische<br />
Ausddehnung<br />
beträgt<br />
ungefäähr<br />
400km von Norden<br />
nach SSüden<br />
und d an der bbreitesten<br />
Stelle 150km<br />
von<br />
Westenn<br />
nach Ostten.<br />
Die Einnwohnerzaahl<br />
beläuft t sich auf 223<br />
Millionenn.<br />
Die Inse el ist von<br />
Nordenn<br />
nach Süden<br />
von eeinem<br />
bis zu 4000m hohen GGebirgszug<br />
durchzogen<br />
und<br />
nahezuu<br />
alle urbbanen<br />
Veerdichtungssräume<br />
befinden<br />
ssich<br />
an dder<br />
extrem m dicht<br />
besiedeelten<br />
Westtküste.<br />
Die Hauptstaddt<br />
Taipeh mit 3,5 Millionen<br />
Einwwohnern<br />
befindet<br />
b<br />
sich im Norden deer<br />
Insel (Taaiwan<br />
Tourism,<br />
2009).<br />
ABBILDUNGG<br />
14: DIE TAAIWANESISCHE<br />
HHAUPTINSEL<br />
(Yahhoo<br />
Cooperaation,<br />
2009)
Das Plaanungsgebbiet<br />
der Proojektarbeit<br />
im Dian Ba ao Tal befiindet<br />
sich nnördlich<br />
de er Stadt<br />
Kaohsiuung<br />
in Südtaiwan.<br />
Die<br />
mit 1,5 MMillionen<br />
zw weitgrößte Stadt der Insel besitz zt einen<br />
der gröößten<br />
Häfeen<br />
der Wellt<br />
und ist ggleichzeitig<br />
das industrielle<br />
Zenttrum<br />
Taiwa ans. Das<br />
Klima isst<br />
subtropissch<br />
feuchtt-warm<br />
undd<br />
die Temperaturen<br />
schwankeen<br />
demzufolge<br />
im<br />
Jahresvverlauf<br />
zwwischen<br />
20 und 35 GGrad.<br />
Aufg grund derr<br />
bedeutsaamen<br />
Schiff-<br />
und<br />
Raffineerieindustriee<br />
ist die Reegion<br />
stark<br />
von ihre em industriellen<br />
Erbe gekennze eichnet.<br />
Insbesoondere<br />
deer<br />
nördlichh<br />
des Staddtgebietes<br />
s befindliche<br />
Projekttbereich<br />
is st noch<br />
durch zzahlreiche<br />
Industrieanlagen<br />
und<br />
Umweltv verschmutzzung<br />
gepräägt.<br />
ABBILDUNGG<br />
15: DER GGROßRAUM<br />
UM KKAOHSIUNG<br />
IN SSÜDTAIWAN<br />
(Yahhoo<br />
Cooperaation,<br />
2009)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
Durch eine Verwwirklichung<br />
der Planuungsvorhaben<br />
für daas<br />
Dian Baao<br />
River Valley V –<br />
Projekt und für dden<br />
Kaohsiiung<br />
Advaanced<br />
Inte elligent Science<br />
Parkk<br />
wird erho offt, die<br />
landschhaftlichen<br />
und urbaanen<br />
Quaalitäten<br />
au ufzuwertenn.<br />
In dieseem<br />
Zuge soll die<br />
gesamte<br />
Regioon<br />
durchh<br />
die Förderung g des Universitättsverbunde<br />
es als<br />
Wissensschaftsstanndort<br />
nachhhaltig<br />
weettbewerbs<br />
sfähiger geemacht<br />
weerden<br />
(Kaohsiung<br />
City CCouncil,<br />
20008).<br />
Die Projektarrbeit<br />
wird dazu geenutzt,<br />
umm<br />
anhand d eines<br />
praktiscchen<br />
Fallbbeispiels<br />
ddie<br />
Implemmentierbar<br />
rkeit einess<br />
solchen Lösungsa ansatzes<br />
exempplarisch<br />
darrzulegen.<br />
DDas<br />
bearbbeitete<br />
Proj jekt umfasst<br />
eine Revvitalisierung<br />
g sowie<br />
landschhaftliche<br />
NNeugestalttung<br />
des FFlusseinzug<br />
gsbereiches<br />
des Diann<br />
Bao im Norden<br />
der Staadt<br />
Kaohssiung.<br />
Einhhergehendd<br />
mit dies sen Planunngen<br />
wirdd<br />
eine kom mplette<br />
Neustruukturierungg<br />
der doortigen<br />
UUniversitätslandschaftt<br />
angestrrebt,<br />
um einen<br />
gemeinnsamen<br />
Unniversitäts-<br />
und Wisseenschaftsst<br />
tandort zu gründen, der die dortigen d<br />
sieben Hochschuulen<br />
umfassst.<br />
28
229<br />
Fallbeeispiel<br />
Kaohhsiung<br />
Dian<br />
Bao Valley<br />
Das EErgebnis<br />
ssoll<br />
zudem<br />
als HHilfsmittel<br />
der Öffeentlichkeitssbeteiligung<br />
und<br />
Akzeptanzsteigerrung<br />
fungiieren.<br />
Nebben<br />
der Veranschau<br />
V ulichung eeinzelner<br />
Projekte P<br />
könnenn<br />
beispielswweise<br />
aucch<br />
wichtigee<br />
Termine veröffentlicht<br />
werdeen.<br />
Ergänz zend zu<br />
den staaatlich<br />
voorgeschriebbenen<br />
Beteiligungsw<br />
werkzeugenn<br />
soll es ddem<br />
intere essierten<br />
Bürger vor allemm<br />
als zusäätzliche<br />
Innformationsquelle<br />
dienen<br />
undd<br />
das zuk künftige<br />
Potentiial<br />
dieser aausloten.<br />
HHierbei<br />
muuss<br />
aber auch<br />
erwähnt<br />
werdeen,<br />
dass au ufgrund<br />
der nur<br />
exempplarischen<br />
Ausarbeeitung<br />
ein n reduzierrter<br />
Abstrraktionsgra<br />
ad der<br />
Planinhhalte<br />
angestrebt<br />
istt.<br />
Von deen<br />
zweidi imensionalen<br />
Planungsdaten<br />
wurde<br />
lediglicch<br />
eine AAuswahl<br />
ggetroffen<br />
und die Darstellunng<br />
der ddreidimens<br />
sionalen<br />
Visualissierung<br />
geenügt<br />
auuch<br />
keineer<br />
amtlich hen Genaauigkeit.<br />
Die vorlie egende<br />
Detaillieerungsgradd<br />
ist für ddie<br />
Erfordeernisse<br />
jed doch vollkkommen<br />
aausreichend,<br />
eine<br />
höheree<br />
Genauigkeit<br />
wäre aufgrund eines imm mens erhöhhten<br />
Arbeiitsaufwand<br />
des und<br />
aufgrunnd<br />
der Unnsicherheitt<br />
der Konngruenz<br />
mit m dem voorhandeneen<br />
Google e Earth<br />
Basisdaatenmateriial<br />
des DGGM<br />
nicht reechtfertigb<br />
bar. Dieses wird von Zeit zu Zeit t immer<br />
aktualissiert<br />
und deshalb<br />
kannn<br />
es sein, dass ein Gebäude G pplötzlich<br />
übber<br />
dem Gelände<br />
G<br />
„schweebt“.<br />
ABBILDUNGG<br />
16: FEHLER<br />
IM DGM<br />
(Eige ene Darstellung)
<strong>II</strong>.A.2 Kaohsiung Advanced Intelligent Science Park<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
Im Einzugsbereich des Dian Baos im Norden der Stadt Kaohsiung befinden sich<br />
sieben Universitäten, welche dort auf einer Fläche von 120 Quadratkilometern<br />
ungefähr 60.000 Studierende und 1200 Professoren beherbergen (Graduate Institute<br />
of Urban Development and Architecture, 2008). Zu diesen sieben Universitäten<br />
gehören:<br />
1. National University of Kaohsiung<br />
2. National Marine University<br />
3. National First University of Kaohsiung<br />
4. I-Shou University<br />
5. Shu-Te University<br />
6. Kaohsiung National University of Applied Science<br />
7. National Normal University of Kaohsiung<br />
Nachfolgend wird eine Beschreibung der beiden Hauptprojekte vorgenommen.<br />
Aufgrund der engen Vernetzung beider in Konzeption und Durchführung wird oftmals<br />
nur von einem einzigen Dian Bao-Projekt gesprochen. Die sieben<br />
Hochschulstandorte werden aber hierbei unter dem Banner des Kaohsiung<br />
Advanced Intelligent Science Park zusammengeführt. Um den Wissenschaftsstandort<br />
als eigene Marke zu etablieren, wird er mit einem eigenen Logo vermarktet.<br />
ABBILDUNG 17: LOGO DES KAOHSIUNG ADVANCED INTELLIGENT SCIENCE PARK<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 1)<br />
30
31 Fallbeispiel Kaohsiung Dian Bao Valley<br />
Die sieben Universitäten bieten ein komplementäres Bildungsangebot mit sich<br />
ergänzenden Themenfeldern, weshalb sich eine fachliche Kooperation anbietet.<br />
Zusätzlich soll eine weitere Verstärkung der Investitionen in die Bildung den<br />
Strukturwandel der noch immer stark industriell geprägten Stadt Kaohsiung voran<br />
treiben. Die Stadt erhofft sich durch die Profilierung als renommierter Wissenschaftsund<br />
Forschungsstandort größere wirtschaftliche Chancen und eine gesteigerte<br />
Beschäftigung in zukunftsträchtigen Hochtechnologiebranchen. Einhergehend mit<br />
den Planungen zur Revitalisierung des Dian Baos soll der Forschungspark auch<br />
insbesondere von Planungen wie der verkehrstechnische Verbindung per LRT<br />
profitieren, welche als Symbol für die physische Verbindung fungieren wird. Die<br />
Errichtung des Hochschulparks wird thematisch in die Revitalisierung der Region<br />
eingebettet. Er soll ein stimmiges Gesamtkonzept für die ganze Region ergeben und<br />
damit helfen, diese weiter nach vorne zu bringen. Ein Ziel für das Gebiet ist, dass das<br />
Dian Bao Tal nach der Umgestaltung das Potential zur Ausrichtung einer<br />
internationalen Bauaustellung besitzt. Durch die Verwirklichung solcher<br />
Leuchturmprojekte erhoffen Stadt und Region, sich in der Zukunft profilieren zu<br />
können.<br />
ABBILDUNG 18: PERSPEKTIVE DES ZUKÜNFTIGEN UNIVERSITÄTSPARKS<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 89)
<strong>II</strong>.A.3 Dian Baoo<br />
River PProjekt<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
ABBILDUNGG<br />
19: LOGOO<br />
DES DIAN BAOO<br />
VALLEY PROJEKKTES<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 32)<br />
Parallel<br />
zu der Entwicklung<br />
des Forschhungsstand<br />
dortes soll auch das komplette e Flusstal<br />
revitalissiert<br />
werdeen.<br />
Die Wieederentdeckung<br />
und d Förderung<br />
von landdschaftlich<br />
hen und<br />
städtebbaulichen<br />
Qualitäten<br />
hat hierrbei<br />
höchs ste Priorität,<br />
ähnlich wie es be eim IBA<br />
Emscheer<br />
Park imm<br />
Ruhrgeebiet<br />
vollzzogen<br />
wurde.<br />
Indireekt<br />
soll hhierfür<br />
auc ch das<br />
eigentliche<br />
Flussuufer<br />
wiederr<br />
dichter bbesiedelt<br />
und<br />
die besstehendenn<br />
landscha aftlichen<br />
Potentiiale<br />
genuttzt<br />
werdenn.<br />
Die moomentane<br />
Situation ist leider noch durc ch eine<br />
starke Verschmuutzung<br />
der<br />
Flüsse ggekennzeic<br />
chnet, weelche<br />
infolge<br />
überw wiegend<br />
ungekläärt<br />
eingelleiteter<br />
Abbwässer<br />
hhervorgerufen<br />
wird. Zusätzlichh<br />
stellt die e hohe<br />
Verkehhrsbelastung<br />
im Gebieet<br />
einen wweiteren<br />
ve erbesserunggswürdigen<br />
Bereich dar. d Die<br />
Planungen<br />
für diee<br />
Revitalisierung<br />
des Flusses Dia an Bao weerden<br />
in füünf<br />
Leitmot tive und<br />
Themenbereichee<br />
unterteilt. Diese gliedern<br />
sich in<br />
mehreree<br />
kleinere TTeilprojekte<br />
e auf, so<br />
dass imm<br />
Endeffekkt<br />
die Summe<br />
der einzelnen<br />
Vo orhaben dden<br />
Gesammteffekt<br />
bewirken<br />
soll. Die<br />
nachfollgende<br />
Abbbildung<br />
zzeigt<br />
eine e Verortung<br />
der Teiilprojekte<br />
und im<br />
anschließenden<br />
KKapitel<br />
werden<br />
die füünf<br />
Schwerpunkte<br />
nääher<br />
erläuttert.<br />
32
33 Fallbeispiel Kaohsiung Dian Bao Valley<br />
ABBILDUNG 20: DIE 5 THEMATISCHEN SCHWERPUNKTE SOWIE DEREN TEILPROJEKTE<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 47)
<strong>II</strong>.A.4 Die 5 Leiitmotive<br />
des Gessamtproj<br />
jektes<br />
<strong>II</strong>.A.4.11<br />
Leittmotiv<br />
1:<br />
Der ersste<br />
Schwerpunkt<br />
ist das Umweeltschutzgu<br />
ut Wasser. Hierunter werden einzelne e<br />
Projektee<br />
zusammengefasst,<br />
die sich mmit<br />
der Verbesserung<br />
der Wasseerqualität<br />
und u der<br />
Revitaliisierung<br />
des<br />
Flussbeettes<br />
des Dian Bao o und seiner<br />
Nebeenflüsse<br />
be efassen.<br />
Insbesoondere<br />
der<br />
Rückbauu<br />
des Betoonbettes<br />
wird w hier forciert.<br />
In ggleicher<br />
We eise soll<br />
auch ddie<br />
Überschwemmuungsgefahr<br />
reduziert t werden, , was insbbesondere<br />
e durch<br />
erweiteerte<br />
Retenttionsflächeen<br />
erreicht werden so oll.<br />
ABBILDUNGG<br />
21: LOGOO<br />
LEITMOTIV NACCHHALTIGE<br />
FLUSSBEWIRTSCHAFTU<br />
UNG<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 22)<br />
ABBILDUNGG<br />
22: NEUGGESTALTUNGSBEISSPIEL<br />
EINER FLUSSSAUE<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 7)<br />
1 Origina<br />
Nachhaaltige<br />
Flus ssbewirtscchaftung<br />
altitel: „Sustainable<br />
Riveer<br />
Basin Maanagement“<br />
“<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
1<br />
34
335<br />
Fallbeeispiel<br />
Kaohhsiung<br />
Dian<br />
Bao Valley<br />
<strong>II</strong>.A.4.22<br />
Leittmotiv<br />
2: Landschaft<br />
und ökologisc ö cher Lebe<br />
Der Fokkus<br />
des zwweiten<br />
Hauuptthemas<br />
liegt auf der grünpplanerischeen<br />
Gestaltu ung der<br />
Regionn.<br />
Ziel ist es, durchh<br />
eine quualitative<br />
Aufwertung<br />
A g der Grüngestaltu<br />
ung die<br />
Aufenthaltsqualität<br />
zu verbbessern<br />
unnd<br />
dadurc ch die weeichen<br />
Staandortfakto<br />
oren zu<br />
stärkenn.<br />
Ein Kerneelement<br />
hiier<br />
ist die UUmnutzung<br />
g einer eheemaligen<br />
ZZuckerrübe<br />
enfabrik<br />
im Zenttrum<br />
des Projektgebietes.<br />
Diesee<br />
früher grö ößte Fabrikk<br />
ihrer Art inn<br />
Taiwan wird w nun<br />
in eineen<br />
Museumms-<br />
und KKulturstandort<br />
umges staltet undd<br />
ist dafürr<br />
vorgeseh hen, als<br />
kulturhistorisches<br />
Zentrum der<br />
Dian Baao<br />
Region zu z fungiereen.<br />
ABBILDUNGG<br />
23: LOGOO<br />
LEITMOTIV LANNDSCHAFT<br />
UND ÖÖKOLOGISCHER<br />
LEBENSRAUM L<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 22)<br />
ABBILDUNGG<br />
24: UMGEESTALTUNGSPLANNUNG<br />
DER ZUCKERRÜBENFABRIK<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 6)<br />
2 Origina<br />
altitel: „Landdscape<br />
andd<br />
eco-habittat“<br />
ensraum 2
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
<strong>II</strong>.A.4.3 Leitmotiv 3: Grünes Wohnen im 21ten Jahrhundert 3<br />
Diverse Wohnvorhaben gehören auch zum Projektkanon der Planungen. Den<br />
Herausforderungen, der durch rasche Besiedlung in den letzten Jahren<br />
entstandenen städtebaulichen Probleme, soll mit diversen kleinen Wohnprojekten<br />
begegnet werden. Hierzu sind mehrere neu zu erschließende Flächen vorgesehen,<br />
welche sich aber überwiegend in der Nähe der Universitäten befinden. Entgegen<br />
der früher propagierten Charta von Athen wird heutzutage die städtebauliche<br />
Nutzungsmischung forciert, denn in den Dienstleistungs- und Forschungsparks<br />
entstehen nahezu keine schädlichen Emissionen für die Bevölkerung. Durch die<br />
Zusammenlegung von Wohnen und Arbeiten wird auch ein wichtiger Beitrag zur<br />
Verkehrsvermeidung gelegt. Trotz der vielfältigen Umgestaltungen und Bauprojekte<br />
soll aber ein typisch taiwanesischer, kleinteiliger Charakter des Stadtbildes erhalten<br />
werden und die Veränderungen so behutsam wie möglich ausgestaltet werden.<br />
ABBILDUNG 25: LOGO LEITMOTIV GRÜNES WOHNEN IM 21TEN JAHRHUNDERT<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 22)<br />
ABBILDUNG 26: WOHNEN IM GRÜNEN KAOHSIUNG ADVANCED INTELLIGENT SCIENCE PARK<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 21)<br />
3 Originaltitel: 21th century green living base<br />
36
37 Fallbeispiel Kaohsiung Dian Bao Valley<br />
<strong>II</strong>.A.4.4 Leitmotiv 4: Arbeiten im Park 4<br />
Ähnlich zu dem vorangegangen Punkt stehen hier auch mehrere Projekte zur<br />
Umgestaltung der Arbeitsplätze im Vordergrund. Waren diese früher meistens in<br />
größere Raffinerien, Fabriken und Hafendocks, welche sich vor allem durch den<br />
Ausstoß von Schmutz und Lärm auszeichneten, so sollen in Zukunft grüne<br />
Forschungsparks, Büros und Studios als Folge des Strukturwandels vorwiegend das Bild<br />
prägen. Eine beispielhafte Perspektive können zum Beispiel das Eco- House oder das<br />
Idea-House geben. Auch diese Entwicklung unterstreicht, dass eine<br />
Nutzungstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten als nicht mehr zeitgemäß<br />
erachtet wird und für die Region eine kleinteilige Mischung der Funktionen<br />
angestrebt wird.<br />
ABBILDUNG 27: LOGO LEITMOTIV ARBEITEN IM PARK<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 22)<br />
ABBILDUNG 28: QUALITATIV HOCHWERTIGE ARBEITSPLÄTZE – DESIGNBEISPIEL ECO-HOUSE<br />
(Graduate Institute of Urban Development and Architecture, 2008, S. 37)<br />
4 Originaltitel: Working in the park
<strong>II</strong>.A.4.55<br />
Leittmotiv<br />
5: Transport<br />
im Dian n Bao Val<br />
Eine Veerknüpfungg<br />
der siebeen<br />
Hochscchulstando<br />
orte soll neeben<br />
der wwissenscha<br />
aftlichen<br />
und koommunikattiven<br />
Basis natürlich aauch<br />
für die d Bürger erfahrbar werden. Deshalb D<br />
wird eine<br />
Vernetzung<br />
mit dder<br />
gesammten<br />
Großr region dess<br />
Dian Baoo<br />
Flusses un nd eine<br />
effiziente<br />
Anbinddung<br />
an die<br />
Stadt Kaohsiung<br />
angestrebbt.<br />
Ein Großßteil<br />
des Verkehrs V<br />
wird mmomentan<br />
über denn<br />
MIV mit Autos und d vor allem<br />
Motorrooller<br />
abgewickelt,<br />
welchee<br />
eine staarke<br />
Luftveerunreiniguung<br />
hervor rrufen. Das<br />
Ziel, ummweltfreund<br />
dlichere<br />
Verkehhrssysteme<br />
wie den ÖÖPNV<br />
und den Radv verkehr zu stärken, scchlägt<br />
sich h in den<br />
Planungen<br />
niedeer.<br />
An das im Aufbauu<br />
befindliche<br />
ÖPNV- Netz mit eeiner<br />
neuen n Metro<br />
soll einee<br />
LRT angeeknüpft<br />
weerden,<br />
die die Region n von Westten<br />
nach SSüden<br />
durc chquert<br />
und daamit<br />
eine VVerbindung<br />
zwischen<br />
den Univ versitäten schafft. GGleichzeitig<br />
soll ein<br />
Radweegenetz<br />
mit<br />
qualitativ<br />
und gesstalterisch<br />
hochwertigen<br />
Radwwegen<br />
auf fgebaut<br />
werdenn,<br />
welche das Gebieet<br />
auch in der Fläche e erschließßen<br />
könnenn<br />
und eine e ideale<br />
Ergänzuung<br />
zum koonventioneellen<br />
ÖPNVV-Netz<br />
dar rstellen.<br />
ABBILDUNGG<br />
29: LOGOO<br />
LEITMOTIV DIAAN<br />
BAO VALLEY TTRANSPORT<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 63)<br />
ABBILDUNGG<br />
30: RADVVERKEHR<br />
IM DIANN<br />
BAO TAL<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 7)<br />
5 Origina<br />
altitel: Dian Bao Valley Traffic<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
ley 5<br />
38
39 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
<strong>II</strong>.B Visualisierung des Fallbeispiels<br />
<strong>II</strong>.B.1 Visualisierungsmöglichkeiten in Google Earth<br />
Ein entscheidender Punkt bei der Visualisierung von Projekten und Planungsvorhaben<br />
ist zunächst die Frage, welche Inhalte überhaupt veranschaulicht werden sollen,<br />
beziehungsweise was in angemessenem Rahmen visualisiert werden kann. Dient die<br />
Visualisierung zum Beispiel einer Öffentlichkeitsbeteiligung, ist einerseits darauf zu<br />
achten, dass der Anwender nicht durch die Datenfülle oder eine unübersichtliche<br />
Aufarbeitung überfordert wird, andererseits dürfen wichtige Daten und Inhalte auch<br />
nicht „unterschlagen“ werden. Besteht der Sinn jedoch mehr oder weniger nur in<br />
einem direkten Werbe- und Marketingzweck für das Produkt, so steht eine<br />
nutzerfreundliche, optisch ansprechende Aufbereitung im Vordergrund, um vor<br />
allem die positiven Aspekte des Projektes zu akzentuieren. Bei dem Kaohsiung<br />
Advanced Intelligent Science Park ist eine Kombination aus beiden gefragt, die<br />
Vorzüge des Projektes sollen herausgestellt werden sollen und gleichzeitig soll eine<br />
gesamtheitliche Information des Bürgers bezüglich aller Auswirkungen der Planung<br />
geschehen.<br />
Die Daten, die zur Visualisierung vonnöten sind, lassen sich grob in zweidimensionale,<br />
dreidimensionale sowie textliche Daten unterteilen. Während ein Großteil der<br />
benötigen Daten für den textlichen und zweidimensionalen Inhalt schon in Form<br />
diverser Berichte und GIS-Karten vorlag, mussten die kompletten Daten für die 3D-<br />
Modelle selbst erhoben werden. Als Detaillierungsgrad für die dreidimensionale<br />
Planung wird der LOD 3 verwendet, da dieser aufgrund der texturierten Darstellung<br />
der Gebäudemodelle die optimalen Voraussetzungen zur Visualisierung bietet.
<strong>II</strong>.B.1.11<br />
Sysstematisieerung<br />
undd<br />
Standardisierungg<br />
Der nachfolgendde<br />
Arbeitsaablauf<br />
besschreibt<br />
die e Vorgeheensweise<br />
zuur<br />
Erstellun ng eines<br />
virtuelleen<br />
Beteiliggungsmodells<br />
auf GGeoweb-B<br />
Basis für dden<br />
Kaohsiung<br />
Adv vanced<br />
Intelligeent<br />
Science<br />
Park.<br />
Luftbildeer<br />
Fotografien<br />
2D mmit<br />
Overlays aus a Shapes<br />
Zielgerichtete<br />
MMaterial‐<br />
un nd Methodenwahl<br />
Besttandsaufna<br />
ahme<br />
vorhanndene<br />
Datensätze<br />
Gooogle<br />
Geländem modell<br />
Generierung<br />
der Datenmod delle in 2D und 3D<br />
Modellieerte<br />
und textu urierte 3D<br />
Moodelle<br />
in Sketc chup<br />
Vissualisierunggsmodell<br />
in n Google EEarth<br />
Integratioon<br />
in Internetauftrittt<br />
mitt<br />
Google Earthh<br />
API<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
Analyse unnd<br />
Transformaation<br />
der Karten<br />
sonstigge<br />
Informationen<br />
Informationsfenster<br />
ABBILDUNGG<br />
31: ARBE<strong>II</strong>TSABLAUF<br />
ZUR ERSTELLUNG DEES<br />
VISUALISIERTE EN MODELLS DDES<br />
KAOHSIUNGG<br />
ADVANCED INTELLIGENT<br />
SCIENNCE<br />
PARKS<br />
(Eige ene Darstellunng)<br />
40
41 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
Der erste Schritt bestand in einer Material- und Methodenwahl. Hierbei wurde die<br />
Schwierigkeit darin definiert, die vorhandenen Projektdokumente sowie GIS-Daten zu<br />
sichten. Nach dieser Auswahl bestand der nächste Schritt darin, die ersten Daten<br />
aufzunehmen. Einerseits betraf dies die GIS-Daten, welche gesichtet und<br />
gegebenenfalls bearbeitet werden mussten, andererseits das manuelle Aufnehmen<br />
und Bearbeiten der Gebäudebilder, das zusammen mit dem Modellieren den<br />
Großteil der Arbeit darstellte. Daraufhin wurden weitere vorhandene Datensätze, wie<br />
Lagepläne der Universitäten, zur Erstellung der 3D-Modelle sondiert und aufbereitet.<br />
Da keine amtlich genauen Karten vorlagen und diese auch zur Verwirklichung des<br />
Projektzweckes nicht nötig waren, wurde auf eine realitätstreue Genauigkeit bei der<br />
Darstellung verzichtet. Daraufhin wurden die vorliegenden Daten für die<br />
Visualisierung in Google Earth präpariert. Dies beinhaltete, dass aus den GIS-Daten<br />
neben Vektoren und Polygonen zweidimensionale Overlays erstellt wurden. Den<br />
Hauptarbeitsteil dieses Schrittes stellte jedoch das Modellieren und Texturieren der<br />
Modelle dar, welches auch einem Großteil des Arbeitsaufwandes entsprach.<br />
Gleichzeitig galt die Maxime, die zu visualisierenden Datensätze möglichst zu<br />
komprimieren. Zusätzlich mussten die Informationsfenster für Google Earth vorbereitet<br />
werden. Dies leitet auch über zum nächsten Schritt, der Visualisierung in Google<br />
Earth. Hierbei mussten bei der Erstellung der virtuellen Stadt- beziehungsweise<br />
Universitätsmodelle die zu visualisierenden KMZ-Dateien erzeugt werden. Im finalen<br />
Schritt wurde nun der Weblog angelegt und mit themenbezogenen Informationen<br />
verknüpft, welche mit Hilfe des Google Earth API entsprechend dreidimensional<br />
visualisiert werden konnten.
<strong>II</strong>.B.1.22<br />
2D-Inhalt<br />
Der zwweidimensioonale<br />
Inhaalt<br />
enthältt<br />
die für die d jeweiliigen<br />
Leitmmotive<br />
rele evanten<br />
Flusslauuf<br />
des Diann<br />
Bao einggeblendet.<br />
. Diese we erden entwweder<br />
als VVektordate<br />
en oder<br />
als Bildeer-Overlayys<br />
integrierrt.<br />
1. Visuualisierung<br />
Leitmotiv 1<br />
Das ersste<br />
Leitmottiv<br />
beschäfftigt<br />
sich mmit<br />
der Revi italisierung der Flusslääufe<br />
des Dian<br />
Bao<br />
prägenn,<br />
sind deshalb<br />
sämtliche<br />
Flussläufe<br />
in de er Projektreegion<br />
verzeeichnet.<br />
Zu usätzlich<br />
sind diee<br />
Überflutuungszonen<br />
bei einemm<br />
und zwei Meter übeer<br />
Normalsstand<br />
verze eichnet,<br />
um auff<br />
die Gefahhren<br />
von ÜÜberschwemmungen<br />
n aufmerksaam<br />
zu macchen.<br />
ABBILDUNGG<br />
32: FLUSSLÄUFE<br />
UND ÜBERRFLUTUNGSFLÄCHHEN<br />
BEI 0,5M ÜB BER NORMALPEGGEL<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
Daten. Dazu sindd<br />
auch zuusätzliche<br />
Informatio onen wie die Projekktgrenze<br />
und u der<br />
und seeiner<br />
Nebeenflüsse.<br />
Umm<br />
zu zeigeen,<br />
wie sta ark die Fluusslandschaaften<br />
das Gebiet<br />
42
443<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
2. Visuualisierung<br />
Leitmotiv 2<br />
Inhaltliccher<br />
Geegenstand<br />
des zzweiten<br />
Grünfläächenverbbund,<br />
weelcher<br />
daas<br />
komplette<br />
Gebbiet<br />
durcchzieht.<br />
Werden W<br />
beispieelsweise<br />
diee<br />
Grünachhsen<br />
eingeblendet,<br />
so o kann maan<br />
erkenneen,<br />
dass sic ch diese<br />
auch weitgehennd<br />
auf die<br />
Flussauuen<br />
bezieh hen. Des Weiteren wird auch<br />
der<br />
landschhaftliche<br />
UUmgestaltuungsplan<br />
füür<br />
die Zuck kerrübenfabbrik<br />
dargestellt.<br />
ABBILDUNGG<br />
33: GRÜNNFLÄCHENSYSTEMM<br />
UND FLUSSLÄUFE<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
Leitmotivees<br />
ist vvor<br />
allem m der
3. Visuualisierung<br />
Leitmotiv 3<br />
Leitmottiv<br />
3 beschhreibt<br />
die pproklamierrten<br />
neuen n Siedlungssschwerpuunkte<br />
im Di ian Bao<br />
Tal. Hierbei<br />
ist auch auugenscheinnlich,<br />
dass s sich dieese<br />
um die Unive ersitäten<br />
konzenntrieren,<br />
waas<br />
der Maaxime<br />
der Nutzungsm mischung von Wohnnen<br />
und Arbeiten A<br />
entspriccht.<br />
ABBILDUNGG<br />
34: NEUE WOHNGEBIETE<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
44
445<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
Zukunftt<br />
Plätze<br />
konvenntionellen<br />
4. Visuualisierung<br />
Leitmotiv 4<br />
Das vieerte<br />
Leitmootiv<br />
beschhäftigt<br />
sichh<br />
mit der Thematik, T dass die AArbeitsstätten<br />
der<br />
mit hoheer<br />
urbaner<br />
Qualität t sind unnd<br />
nichts<br />
Industrievvierteln<br />
geemeinsam<br />
wurdenn<br />
hier Zusattzinformatiionen<br />
hinteerlegt,<br />
welc che die zukünftige<br />
Pllanung<br />
zeigen.<br />
ABBILDUNGG<br />
35: INFORRMATIONSFENSTEER<br />
VON LEITMOT<strong>II</strong>V<br />
4<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
haben.<br />
mehr mit m den<br />
An konkrreten<br />
Stan ndorten
5. Visuualisierung<br />
Leitmotiv 5<br />
Das füünfte<br />
Leitmmotiv<br />
besschreibt<br />
aals<br />
Schwe erpunkt den<br />
Verkeehr.<br />
Es ste ellt die<br />
gegenwwärtige<br />
Ersschließungg<br />
mit dem TTaiwan<br />
Hig gh Speed RRailway<br />
und<br />
der U-Ba ahn dar,<br />
welchee<br />
das Gebbiet<br />
mit Kaaohsiung<br />
vverbindet.<br />
Zusätzlich werden ddas<br />
neu ge eplante<br />
Radweegenetz<br />
unnd<br />
die neuee<br />
Tram zwischen<br />
den n Universitääten<br />
dargeestellt,<br />
welc che alle<br />
Hochscchulstandoorte<br />
verbinnden<br />
solleen.<br />
Hierbei i wird vorr<br />
allem deeutlich,<br />
da ass alle<br />
Verkehhrsträger<br />
opptimal<br />
miteeinander<br />
verknüpft<br />
werden. w<br />
ABBILDUNGG<br />
36: ÖPNV<br />
IM DIAN BAOO<br />
TAL<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
46
447<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.33<br />
3D Inhalt<br />
Die dreeidimensionale<br />
Darsttellung<br />
deer<br />
vorhand denen siebben<br />
Univerrsitäten<br />
sow wie der<br />
alten ZZuckerrübeenfabrik<br />
wwar<br />
ein eleementarer<br />
Bestandteeil<br />
der Visuualisierung.<br />
Hierzu<br />
wurdenn<br />
alle siebben<br />
Univerrsitäten<br />
inkklusive<br />
pot tentieller EErweiterunggsgebäude<br />
e sowie<br />
das alte<br />
Fabrikggelände<br />
ddreidimenssional<br />
erste ellt. Nebeen<br />
den Gebäudemodellen<br />
wurdenn<br />
auch anddere<br />
beisppielhafte<br />
3DD-Inhalte<br />
visualisiert,<br />
v wie zum Beeispiel<br />
das s Modell<br />
einer Umgestaltung<br />
des revvitalisierten<br />
Flussbetts des Dian BBao.<br />
ABBILDUNGG<br />
37: UMGEESTALTUNGSBEISPPIEL<br />
DES FLUSSLAAUFES<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
Als addditiver<br />
Inhaalt<br />
können diverse Inhalte<br />
zu den<br />
Modelllen<br />
ergänzzt<br />
werden. Neben<br />
zweidimmensionaleen<br />
Überrlagerungeen<br />
auf GIS-Dateenbasis<br />
oder weiteren w<br />
dreidimmensionaleen<br />
Elemennten<br />
wie Bäumen und Häusern<br />
könnnen<br />
dies s auch<br />
beispieelsweise<br />
Infformationssfenster<br />
seiin.<br />
Darübe er hinaus lassen<br />
sichh<br />
in Googl le Earth<br />
alle Daatensätze<br />
dder<br />
zwei- und<br />
dreidimmensionale<br />
en Layer je nach Belieeben<br />
miteinander<br />
kombinnieren.<br />
ABBILDUNGG<br />
38: INFORRMATIONSFENSTEER<br />
DER GEPLANTEEN<br />
UNIVERSITÄTS S-TRAM<br />
(Eige ene Darstellung)
<strong>II</strong>.B.1.44<br />
Auffbau<br />
der Modelle<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
Der Auufbau<br />
des ddreidimenssionalen<br />
MModells<br />
der r sieben Unniversitätsggebäude<br />
und u der<br />
Raffineeriegebäudde<br />
mit Gooogle<br />
Sketchhup<br />
spiege eln einen ggroßen<br />
Teill<br />
der Diplom marbeit<br />
wiederr.<br />
Das umfaassende<br />
Fotografiereen,<br />
Entzerr ren, Modeellieren<br />
undd<br />
Texturiere en stellt<br />
sehr aarbeitsaufwwändige<br />
SSchritte<br />
daar.<br />
Zunäc chst ist ess<br />
nötig, pper<br />
Kame era alle<br />
relevannten<br />
Fassaden<br />
der zu<br />
erstellenden<br />
Gebä äude zu errfassen.<br />
Dieese<br />
müsse en dann<br />
mit Hilffe<br />
des Fotobearbeitungsprograammes<br />
Ad dobe Photoshop<br />
beearbeitet<br />
werden. w<br />
Dazu ggehört<br />
an erster Stelle<br />
die Elimmination<br />
de es so genaannten<br />
Fischaugene<br />
effektes,<br />
welcheer<br />
bei weitwinkligenn<br />
Aufnahmmen<br />
wie zum z Beisppiel<br />
Fassadden,<br />
eine leichte<br />
Wölbunng<br />
in der Abbildungg<br />
verursaccht.<br />
Anschließend<br />
mmüssen<br />
die Bilder no och von<br />
etwaigen<br />
Beeintrrächtigunggen,<br />
wie eetwa<br />
Autos s oder Bäuumen<br />
bereeinigt<br />
werd den und<br />
mit mööglichst<br />
geeringer<br />
Dateigröße<br />
aabgespeichert<br />
werden.<br />
Danacch<br />
werden n sie so<br />
entzerrtt,<br />
dass dder<br />
Blickwwinkel<br />
einner<br />
Draufs sicht entsspricht.<br />
DDiese<br />
kom mpletten<br />
Arbeitsschritte<br />
sind<br />
auf demm<br />
nachfolgenden<br />
Bild d zu erkennnen.<br />
ABBILDUNGG<br />
39: FASSAADENENTZERRUNGG<br />
VOR UND NACCH<br />
DER BEARBEIT TUNG<br />
(Lehrrgebiet<br />
Commputergestützzte<br />
Planungs- - und Entwurffsmethoden,<br />
2007)<br />
48
49 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
Der nächste Schritt umfasst das Abgreifen der Gebäudegrundrisse, welche mit Hilfe<br />
von Lageplänen und Satellitenbildern erfasst werden. Anhand der aufgenommen<br />
Fotos können nun die Gebäudekubaturen erstellt werden. Mit Hilfe der Bilder wurden<br />
die Stockwerke mit einer angenommenen durchschnittlichen Höhe von ungefähr 3m<br />
multipliziert, um somit eine hinreichend genaue Höhe annehmen zu können. Da<br />
keine amtliche Genauigkeit möglich und nötig ist, reicht eine genäherte<br />
Höhenschätzung und eine hinreichend genaue Abbildung des dreidimensionalen<br />
Erscheinungsbildes. Die Dachform und sonstige architektonische Besonderheiten<br />
werden von den Fotografien abgeleitet und am Computer per Hand<br />
nachkonstruiert. Danach wird das komplette Modell noch auf konstruktive Fehler, wie<br />
zum Beispiel doppelte Flächen oder ungeschlossene Kanten überprüft, damit die<br />
Datei kleinstmöglich ist und um potentielle Fehlerquellen für das anschließende<br />
Texturieren zu vermeiden.<br />
ABBILDUNG 40: UNTEXTURIERTES MODELL<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Anschließend wurde die Texturierung der Fassaden mit den bearbeiteten Fotos<br />
vorgenommen. Hier wurde derart verfahren, dass das bestmögliche Ergebnis mit der<br />
kleinstmöglichen Textur erreicht werden sollte. Dabei ist es möglich, in Adobe<br />
Photoshop die Fotos in einer hochkomprimierten Form abzuspeichern. Im folgenden<br />
Arbeitsschritt wurden aus diesem Grund repräsentative Flächen mit detaillierteren<br />
Bildern belegt, während weniger augenscheinliche Wandbereiche mit einzelnen<br />
kleineren Elementen gekachelt wurden.
ABBILDUNGG<br />
41: TEXTURIERTES<br />
MODELLL<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
ABBILDUNGG<br />
42: GEKAACHELTE<br />
FASSADE<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 50
51 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
Aufgrund des verwendeten Arbeitsablaufes und Ausrichtung auf ein Endprodukt mit<br />
möglichst geringer Dateigröße bei bestmöglicher Qualität, konnte ein sehr gutes<br />
Verhältnis von Gebäudeanzahl pro MB erreicht werden. Die nachfolgende<br />
Abbildung verdeutlicht auch die Tatsache, dass je größer der Gebäudebestand war,<br />
umso mehr Dateigröße durch vielmaliges Verwenden der gleichen Textur eingespart<br />
werden konnte. Dieses mehrmalige Verwenden der selben Textur auf mehreren<br />
Fassaden wird als Kachelung bezeichnet. Der aufgeführte Universitätspark inklusive<br />
der visualisierten Zuckerrübenfabrik mit vielen alten Lagergebäuden erreicht bei<br />
durchgängig hohem Qualitätslevel somit lediglich eine Gesamtgröße von ungefähr<br />
14 MB.<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
University I‐Shou National Shu‐Te National Marine First<br />
of Applied University Normal University University University University<br />
Science<br />
University<br />
of<br />
Kaohsiung<br />
ABBILDUNG 43: VERHÄLTNIS DER DATEIGRÖßE ZUR GEBÄUDEANZAHL DER MODELLE<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Gebäudeanzahl<br />
Größe in MB
Die folgenden<br />
Übersichtskkarten<br />
veerdeutliche<br />
en die Lage<br />
der aacht<br />
visua alisierten<br />
Projektbbereiche<br />
in<br />
dem Diaan<br />
Bao Tal.<br />
Dieses be efindet sichh<br />
im Nordeen<br />
von Kaohsiung<br />
und beesitzt<br />
eine OOst-West-AAusdehnunng<br />
von circ ca 30 und eine Nord-Süd-Ausde<br />
ehnung<br />
von ungefähr<br />
20 Kilometernn.<br />
ABBILDUNGG<br />
44: DIE 8 MODELLBEREICHHE<br />
IM IM TAIWANNESISCHEN<br />
PLAN NUNGSMATERIAL<br />
(Graduate<br />
Institute<br />
of Urban DDevelopmen<br />
nt and Architeecture,<br />
2008, , S. 68)<br />
ABBILDUNGG<br />
45: DIE MMODELLBEREICHEE<br />
IN GOOGLE EAARTH<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
6<br />
5<br />
7<br />
8<br />
52
553<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.1<br />
Zucckerrübenfabrik<br />
Die Anlage<br />
der ZZuckerrübeenfabrik<br />
waar<br />
eine der r bedeutendsten<br />
ihreer<br />
Art in Ta aiwan in<br />
den veergangeneen<br />
Jahrzeehnten.<br />
Naach<br />
ihrer Stilllegungg<br />
wurde ssie<br />
teilweise<br />
zum<br />
Museumm<br />
ausgebbaut,<br />
um der Bevöölkerung<br />
diesen d industriell<br />
geeprägten<br />
Teil T der<br />
Geschichte<br />
erlebbbar<br />
zu mmachen.<br />
AAufgrund<br />
der exzelleenten<br />
Erreeichbarkeit<br />
t durch<br />
öffentliche<br />
Verkeehrsmittel,<br />
soll sie aals<br />
ein ku ulturhistorisches<br />
Zenttrum<br />
der Region<br />
ausgebbaut<br />
werdeen.<br />
ABBILDUNGG<br />
46: LUFTAANSICHT<br />
ZUCKERRRÜBENFABRIK<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
47: ISOMEETRIEANSICHT<br />
ZUUCKERRÜBENFABRRIK<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 54
555<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.2<br />
Nattional<br />
Univversity<br />
of KKaohsiung<br />
g<br />
Die Naational<br />
University<br />
of Kaoshiungg<br />
wurde im m Jahre 20000<br />
gegrüündet<br />
und gehört<br />
demzufolge<br />
zu den neueeren<br />
Hochhschulen<br />
in i Taiwan.<br />
Der Hauuptgrund<br />
für die<br />
Errichtuung<br />
dieser Hochschuule<br />
war einn<br />
landesw weiter Plan, , die Hochhschulentw<br />
wicklung<br />
auch imm<br />
südlicheen<br />
Taiwan zzu<br />
forcieren.<br />
Die Vog gelperspekktive<br />
des GGeländes<br />
lä ässt sehr<br />
gut erkkennen,<br />
ddass<br />
erst eein<br />
Teil dees<br />
Universitätsgeländdes<br />
bebauut<br />
ist. Die aktuell<br />
vorgeseehenen<br />
Neeuplanunggen<br />
sind deeshalb<br />
auc ch bereits bberücksichhtigt<br />
worde en.<br />
ABBILDUNGG<br />
48: LUFTAANSICHT<br />
NATIONAL<br />
UNIVERSITY OOF<br />
KAOHSIUNG<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
49: ISOMEETRIEANSICHT<br />
NAATIONAL<br />
UNIVERRSITY<br />
OF KAOHSI IUNG<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMPLEMENT TATION 56
557<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.3<br />
Nattional<br />
Marrine<br />
Univeersity<br />
Die Naational<br />
Marine<br />
Univeersity<br />
in Kaohsiung<br />
gehört<br />
zu dden<br />
älteren<br />
Universit täten in<br />
Kaohsiuung<br />
und zzeigt,<br />
dasss<br />
die Stadt<br />
eine eno orm hohe Bedeutunng<br />
als Hafenstadt<br />
besitzt. Die Univeersität<br />
befindet<br />
sich am Ufer eines e Zuflussses<br />
des DDian<br />
Bao und u hat<br />
ihren AAusbildungssschwerpunkt<br />
in mariitimer<br />
Inge enieurstechhnik.<br />
ABBILDUNGG<br />
50: LUFTAANSICHT<br />
NATIONAL<br />
MARINE UNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
51: ISOMEETRIEANSICHT<br />
NAATIONAL<br />
MARINNE<br />
UNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 58
59 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.4.4 National Kaohsiung First University<br />
Die National Kaohsiung First University ist flächenmäßig und von der Anzahl der<br />
Gebäude her die größte Universität des Kaohsiung Advanced Intelligent Science<br />
Parks. Sie wurde 1993 gegründet und besitzt eine technisch-naturwissenschaftliche<br />
Ausrichtung. Auch hier ist anhand des Luftbildes zu erkennen, dass reichlich Potential<br />
für Erweiterungsgebäude besteht.<br />
ABBILDUNG 52: LUFTANSICHT NATIONAL FIRST UNIVERSITY<br />
(Eigene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
53: ISOMEETRIEANSICHT<br />
NAATIONAL<br />
FIRST UUNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 60
661<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.5<br />
Shuu-Te<br />
Univeersity<br />
Die Shu-te<br />
Univeersität<br />
wurde<br />
1986 ggegründet<br />
t und befindet<br />
sich im Zentru um des<br />
Planungsgebietes.<br />
Die Lagge<br />
auf eineem<br />
kleinen n Hügel errschwerte<br />
die Mode ellierung<br />
der Gebäude,<br />
mussten.<br />
da teilweeise<br />
noch eigene Geländemmodelle<br />
aangefügt<br />
werden<br />
w<br />
ABBILDUNGG<br />
54: LUFTAANSICHT<br />
SHU-TE UNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
55: ISOMEETRIEANSICHT<br />
SHHU-TE<br />
UNIVERSITYY<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 62
663<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.6<br />
I-Shhou<br />
Univerrsity<br />
Die I-Shhou<br />
Universität<br />
wurdde<br />
1990 gegründet<br />
und zeichhnet<br />
sich ddurch<br />
eine e starke<br />
naturwwissenschafftliche<br />
Aussrichtung<br />
aaus.<br />
Mark kant ist, dass<br />
das GGelände<br />
weniger w<br />
einem typischenn<br />
Campus<br />
gleicht, sondern sich durcch<br />
einigee<br />
kompakte<br />
und<br />
mehrgeeschossigee<br />
Gebäudee<br />
auszeichnet.<br />
ABBILDUNGG<br />
56: LUFTAANSICHT<br />
I-SHOU UNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
57: ISOMEETRIEANSICHT<br />
I-SSHOU<br />
UNIVERSITTY<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 64
665<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.7<br />
Nattional<br />
Normmal<br />
Univeersity<br />
Die National<br />
Normmal<br />
Univerrsity<br />
ist mallerisch<br />
gele egen auf eeinem<br />
Bergghang<br />
am m Rande<br />
des Proojektgebieetes.<br />
Von dder<br />
Anhöhhe<br />
kann man<br />
einen umfassendden<br />
Blick ins<br />
Dian<br />
Bao Taal<br />
genießenn.<br />
An der Universität sind unge efähr 7500 Studentenn<br />
eingesch hrieben.<br />
Auch hhier<br />
wurdenn<br />
die geplaanten<br />
Erweeiterungen<br />
n mit kartiert.<br />
ABBILDUNGG<br />
58: LUFTAANSICHT<br />
NATIONAL<br />
NORMAL UNNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
59: ISOMEETRIEANSICHT<br />
NAATIONAL<br />
NORMAAL<br />
UNIVERSITY<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENT TATION 66
667<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.1.44.8<br />
Univversity<br />
of AApplied<br />
SScience<br />
Die Unniversity<br />
of Applied SScience<br />
isst<br />
die jüng gste aller HHochschulen<br />
im Kaohsiung<br />
Advancced<br />
Intelliggent<br />
Sciennce<br />
Park. 22008<br />
wurde<br />
das erstte<br />
Gebäudde<br />
der tec chnisch-<br />
naturwwissenschafftlich<br />
ausggerichtetenn<br />
Universit tät errichttet.<br />
Jedocch<br />
sind mehrere<br />
m<br />
Gebäuude<br />
in Planung,<br />
wie dden<br />
visualissierten<br />
Plan nungen zu entnehmeen<br />
ist.<br />
ABBILDUNGG<br />
60: LUFTAANSICHT<br />
UNIVERSSITY<br />
OF APPLIED SCIENCE<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
61: ISOMEETRIEANSICHT<br />
UNNIVERSITY<br />
OF APPPLIED<br />
SCIENCE<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMPLEMENT TATION 68
69 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
<strong>II</strong>.B.2 Praktische Ausarbeitung der Öffentlichkeitsbeteiligung<br />
<strong>II</strong>.B.2.1 Allgemeines<br />
Um eine bessere Partizipation und einen höheren Akzeptanzgrad in der Bevölkerung<br />
zu erreichen, wurde für das Projekt des Kaohsiung Advanced Intelligent Science<br />
Parks ein Auftritt im Geoweb verwirklicht. Nach Petschek & Lange kann mit neuen<br />
Medien und 3D-Visualisierungen besser und zielgerichteter kommuniziert werden<br />
(2004) und diese eigenen sich auch gut, um ein komplexes Planungsverfahren<br />
darzustellen. Der Anspruch dieser Arbeit ist es nicht, ein Beteiligungsverfahren<br />
vollständig zu ersetzen. Es soll vielmehr aufgezeigt werden, in wieweit eine virtuelle<br />
Unterstützung für solche Verfahren aussehen könnte. Von technischer Seite kann nur<br />
von einer Momentaufnahme gesprochen werden, die zeigen kann, was möglich ist<br />
und welche Entwicklung den Partizipationsprozess im Geoweb gegebenenfalls in<br />
Zukunft vorantreiben wird. Demzufolge bildet das Projekt einen Großteil des<br />
relevanten Methodenrepertoires von Blogs und Google Earth ab und zeigt<br />
exemplarisch deren Funktionalitäten auf. Deshalb geht diese Arbeit über eine reine<br />
Visualisierung des zwei- und dreidimensionalen Inhaltes hinaus. wurde. Hierzu<br />
gehören neben der Betrachtung von zweidimensionalen GIS-Daten und<br />
dreidimensionalen, texturierten Modellen der Universität auch Funktionen wie<br />
vordefinierte Flüge durch Placemarks, Kommentare und Umfragen zu Unterprojekten<br />
oder auch Variantenplanungen. Realisiert wurde der Internetauftritt auf Basis des<br />
CMS – Systems des Blog-Anbieters Wordpress. Hiermit können Hosting-Aufgaben für<br />
den Planer auf das Wesentliche beschränkt werden und andererseits spiegelt der<br />
chronologisch aufgebaute Blog den zeitlichen Ablauf eines Verfahrens klar wieder.<br />
Abrufbar ist die Seite unter:<br />
Internet://research.arubi.uni-kl.de/
<strong>II</strong>.B.2.2 Technische Herangehensweise<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
Die Diplomarbeit beschreibt eine beispielhafte Systematisierung in ausgearbeiteter<br />
Form einer ergänzenden planerischen Öffentlichkeitsbeteiligung im Internet. Da<br />
deshalb der volle Funktionsumfang eines CMS für Wordpress vonnöten war, konnte<br />
nicht auf die funktional abgespeckte Internetversion des Blogs zurückgegriffen<br />
werden, sondern die Seite musste selbst per Host verwaltet werden. Dazu wurde die<br />
Seite unter der Adresse http://research.uni-kl.de auf einem Server der TU<br />
Kaiserslautern eingerichtet. Diese Adresse stellt aber nur einen vorläufigen Namen<br />
dar und kann jederzeit durch einen treffenderen, mehr projektbezogenen Namen<br />
ersetzt werden. Die Inhalte werden weitgehend alle über Web-Anwendungen direkt<br />
in der Seite dargestellt, gleichzeitig besteht die Möglichkeit die kompletten KMZ-<br />
Dateien über die Seite separat herunterzuladen. Wie erwähnt, kann die volle<br />
Funktionsfähigkeit des Internetauftrittes nur durch die Einbettung von<br />
Programmerweiterungen, sogenannten Plugins, erreicht werden. Im Wesentlichen<br />
wurden für dieses Projekt drei Plugins verwendet:<br />
1. Google Earth API<br />
Internet://code.google.com/intl/de-DE/apis/earth/<br />
Diese Erweiterung wird von Google selbst zu Verfügung gestellt und<br />
ermöglicht die Einbettung von dreidimensionalen Inhalten auf der<br />
Internetseite. Das Google Earth API ist ein Basis-Plugin, welches als Grundlage<br />
für die nachfolgend aufgeführten Erweiterungen benötigt wird. Darstellungen<br />
in Google sind hingegen ohne jegliche Vorkonfiguration auf allen Webseiten<br />
einbettbar.<br />
2. XML Google Maps Wordpress Plugin<br />
Internet://www.matusz.ch/blog/projekte/xml-google-maps-wordpress-plugin/<br />
Das Google Maps Wordpress Plugin ist speziell zur Benutzung mit Wordpress<br />
ausgerichtet und direkt in die Bedienoberfläche von Wordpress eingebettet.<br />
Es kann sogar zwischen zwei- und dreidimensionaler Ansicht hin- und her<br />
geschaltet werden, aber lediglich zweidimensionaler Inhalt kann dabei<br />
dargestellt werden. Hierzu muss auch eine KMZ-Datei erzeugt und auf einem<br />
Server abgelegt werden. Nun genügt es, diesen Speicherort in einer<br />
Wordpressmitteilung zu verlinken und das entsprechende Fenster wird<br />
automatisch generiert.<br />
70
71 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
3. TakeitWithme<br />
Internet://www.takitwithme.com/<br />
Die Anwendung TakeitWithme besitzt die Möglichkeit, jeden<br />
benutzergenerierten Google Earth-Inhalt auf Internetseiten darstellbar zu<br />
machen. Hierzu muss zunächst eine fertige KMZ-Datei erstellt werden. Diese<br />
wird auf der Homepage von TakeitWithme in einen Konverter eingespeist,<br />
welcher den fertigen Quellcode ausgibt. Dieser muss nur noch in die jeweilige<br />
Internetseite integriert werden um damit das Modell oder sonstige Inhalte im<br />
Google Earth Fenster anzuzeigen.
<strong>II</strong>.B.2.3 Schematische Gliederung des Internetauftrittes<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
Ein wesentlicher Gesichtspunkt, welcher für den Einsatz des Blogs spricht, ist die<br />
Einbeziehung eines dynamischen, sich immer wieder aktualisierenden Inhaltes,<br />
welcher immer zentral in der Mitte der Startseite aufgeführt wird. Diese Funktion<br />
eignet sich, um den chronologischen Ablauf eines Planungsprozesses abzubilden.<br />
Um diese Möglichkeiten auszuschöpfen, wurde bei der Erstellung des<br />
Internetauftrittes auf einen klaren Aufbau Wert gelegt. Hierzu wurde die Seite in vier<br />
Hauptbereiche unterteilt:<br />
2<br />
ABBILDUNG 62: INHALTLICHE GLIEDERUNG DES INTERNETAUFTRITTES<br />
(Eigene Darstellung)<br />
3<br />
1<br />
4<br />
72
73 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
1. Der erste Bereich umfasst neben der Kopfzeile mit beiden Projektlogos die obere<br />
horizontale Navigationsleiste mit den Menüpunkten „Home“, „Idea“, „Area“,<br />
„Themes“ und „Models“. Neben dem Home-Button, welcher zurück auf die<br />
Startseite führt, werden unter den anderen drei Punkten statische Basisinhalte<br />
zusammengeführt, die sich während der Projektzeit nicht ändern werden. Hierzu<br />
beschreibt der Punkt „Idea“ einige generelle und grundlegende Informationen<br />
zum Projekt und zeigt zusätzlich einige gerenderte Fotos der zukünftigen<br />
Entwicklung. Der zweite Punkt „Area“ umfasst sämtliche Informationen zum<br />
Projektgebiet. Hierzu gehört auch die Integration eines Google Earth/Maps –<br />
Plugins, welcher erlaubt, die Grenzen und die Lage der Universitäten auf einem<br />
interaktiven Globus zu betrachten.<br />
2. Das zweite Hauptelement stellt die linke Leiste dar, welche vorwiegend der<br />
Navigation auf der Internetseite dient. Das erste Navigationselement wird durch<br />
die Kategorien dargestellt. Jede Nachricht oder jeder Inhalt kann in eine oder<br />
mehrere Kategorien eingestuft werden, was zum Vorteil hat, dass man diese über<br />
eine thematische Suche schnell wieder finden kann. Wurde eine Neuigkeit zum<br />
Beispiel bezüglich eines Fahrradweges am Fluss in die Kategorien der Leitmotive<br />
beziehungsweise Themes 1 und 5 eingeteilt, so kann diese beim Aufrufen der<br />
entsprechenden Kategorien in chronologischer Ordnung sortiert wieder<br />
gefunden werden. Darunter befindet sich ein Kalender, welcher jede Nachricht<br />
übersichtlich nach Erscheinungsdatum sortiert in kalendarischer Ansicht darstellt.<br />
Hierbei kann auch der Überblick darüber bewahrt werden, zu welcher Zeit<br />
planerische Neuigkeiten veröffentlich wurden. Der letzte Navigationspunkt ist eine<br />
Suchfunktion. Diese durchsucht die komplette Seite nach den angegebenen<br />
Suchbegriffen und liefert somit eine sinnvolle Ergänzung zu den beiden oben<br />
genannten Funktionen.<br />
3. Kernelement des Auftrittes ist die mittlere Spalte. Hier werden die Neuigkeiten in<br />
chronologischer Ordnung von oben nach unten sortiert, so dass die aktuellste<br />
Nachricht bei jedem Neustart der Internetseite an erster Stelle steht. Diese Spalte<br />
stellt auch das Hauptinformations- und Darstellungsfenster für sämtliche<br />
projektrelevanten Daten dar. Alle Informationstexte, Bilder oder Karten<br />
erscheinen dort. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei die interaktiven Google<br />
Earth Fenster des Google Earth API. Dieses stellt eine Art „Fenster“ zum Programm<br />
Google Earth dar und öffnet es innerhalb in der Website. Damit können die Daten<br />
direkt in der Interseite betrachtet werden, ohne dass die Software Google Earth<br />
separat geöffnet werden muss. Das bringt den Vorteil, dass diese Technik eine<br />
Vielzahl an Darstellungsmöglichkeiten bietet und gleichzeitig dem Planenden die<br />
Chance bietet, die Information so zu präsentieren (Kamerawinkel, zusätzliche
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
Informationen etc.) wie er es für notwendig erachtet. Zur Benutzung dieses<br />
Fensters muss nur ein kleines Plugin heruntergeladen und installiert werden, die<br />
sich eröffnenden Möglichkeiten sind auch durch die offenen<br />
Programmierschnittstellen nahezu unbegrenzt. In zukünftigen Versionen können<br />
auch Befehle auf der Seite direkt mit Inhalten im API verknüpft werden, so dass<br />
keine separate Navigation im Fenster nötig ist und diese direkt von der<br />
Oberfläche des Internetauftrittes getätigt werden kann. Die Firma Snoovel aus<br />
Deutschland beispielsweise vertreibt virtuelle touristische Routen mit<br />
entsprechenden Funktionen.<br />
4. Die rechte Spalte umfasst einige kleinere nützliche Serviceanwendungen. Hierzu<br />
gehören zum Beispiel Querverweise zu weiteren interessanten Seiten, wie in<br />
diesem Fall zu den beteiligten Universitäten. Darüber hinaus wird die Funktion der<br />
Tags genutzt. Dabei können die Neuigkeiten mit diversen kontextrelevanten<br />
Wörtern verschlagwortet werden, zum Beispiel die Tram mit Wörtern wie „Verkehr“<br />
oder „Straßenbahn“. Diese werden in der Box alphabetisch aufgelistet und nach<br />
Häufigkeit in der Größe skaliert. Hierbei wird auch die Navigation auf der Seite<br />
unterstützt, gleichzeitig können auch öfter diskutierte und mehrfach genannte<br />
Themenbereiche leichter identifiziert werden. Die letzte Funktion stellt ein<br />
automatisches Übersetzungswerkzeug dar. Dieses bietet Übersetzungen in diverse<br />
Sprachen an, jedoch nur mit automatisierten Übersetzungen, welche oft sehr<br />
fehlerbehaftet sind.<br />
74
775<br />
Visuallisierung<br />
dees<br />
Fallbeisppiels<br />
<strong>II</strong>.B.2.44<br />
Beisspielhaftee<br />
Werkzeeuge<br />
zur städteba s aulichen PPartizipat<br />
tion<br />
<strong>II</strong>.B.2.44.1<br />
Städdtebaulicher<br />
Varianntenvergl<br />
leich<br />
Der VVariantenveergleich<br />
ist eines der wic chtigsten Beteiligungswerkzeu<br />
uge im<br />
visualisiierten<br />
Planungsprozzess.<br />
Hierbbei<br />
wird die d städteebauliche<br />
Integrität in die<br />
vorhanndene<br />
Bauustruktur<br />
üüberprüft.<br />
Beispielha aft wurde ein solchher<br />
Vergle eich im<br />
Rahmeen<br />
der Neuuplanungeen<br />
für denn<br />
Campus der Natioonal<br />
Univerrsity<br />
of Kao ohsiung<br />
verwirkklicht.<br />
Parrallel<br />
zu den errhoben<br />
dreidimens<br />
d ionalen und text turierten<br />
Gebäuudedaten<br />
llagen<br />
die wweiteren<br />
NNeuplanungen<br />
für daas<br />
Universitätsgelände<br />
in der<br />
Detailggenauigkeiit<br />
des LODD<br />
1 vor. Hierzu<br />
kann n nun der Bereich dder<br />
Biblioth hek der<br />
Universität<br />
betracchtet<br />
werdden,<br />
welccher<br />
durch h seine Erhhöhung<br />
eiine<br />
städte ebaulich<br />
exponierte<br />
Lagee<br />
darstellt und demmzufolge<br />
einer e verträäglichen<br />
aarchitektonischen<br />
Lösungg<br />
für die Neuplanunggen<br />
bedarf.<br />
Für den n Bereich sstehen<br />
nun<br />
in dieser<br />
ersten<br />
Vergleiichsstufe<br />
drei<br />
verschiedene<br />
Moodelle<br />
bere eit, welche durch einfache<br />
Akti ivierung<br />
oder DDeaktivierung<br />
im linkeen<br />
Navigaationsfenste<br />
er in Echtzzeit<br />
ein- odder<br />
ausgeb blendet<br />
werdenn<br />
können. Zusätzlich kann sich der Betrac chter frei imm<br />
Modell bbewegen<br />
und u das<br />
Vorhabben<br />
aus veerschiedenen<br />
Perspekktiven<br />
betr rachten.<br />
ABBILDUNGG<br />
63: PLANUUNGSVARIANTE<br />
A<br />
(Eige ene Darstellung)
ABBILDUNGG<br />
64: PLANUUNGSVARIANTE<br />
B<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
ABBILDUNGG<br />
65: PLANUUNGSVARIANTE<br />
C<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
Währennd<br />
der Dettaillierungssgrad<br />
nur ggrobe<br />
Kubaturen<br />
eraahnen<br />
lässtt<br />
und weitg gehend<br />
nur diee<br />
kleinräummliche<br />
Staandtortfragge<br />
klärt, ka ann dieser<br />
Vergleich<br />
mit alle en LOD-<br />
Stufen durchgefüührt<br />
werdeen.<br />
Der Inhaalt<br />
des Navigationsfeensters<br />
ist ffrei<br />
editierb bar und<br />
demenntsprechennd<br />
leicht annpassbar.<br />
76
77 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
<strong>II</strong>.B.2.4.2 Umfragen<br />
Umfragen bilden ein weiteres Element in der Beteiligung. Während die<br />
vorangegangenen Funktionen noch weitgehend der Information des Bürgers oder<br />
Entscheidungsträgers dienen, so bieten Umfrage- und Kommentarmöglichkeit die<br />
partizipatorische Einbeziehung ihrer Meinungen und Anregungen. Zur Integration der<br />
Umfragefunktion in Internetauftritten gibt es eine Vielzahl an<br />
Implementationsmöglichkeiten. Die im Fallbeispiel verwendete Funktion ist speziell<br />
auf die Bedürfnisse des Bloganbieters Wordpress ausgerichtet und besitzt neben der<br />
einfachen Bedienbarkeit eine Fülle an Einstellungsmöglichkeiten. So können<br />
beispielsweise diverse Farb- und Layoutschemen integriert werden. Zusätzlich kann<br />
auch die Anzahl der Antwortmöglichkeiten und deren Visualisierung anschaulich in<br />
Balken- oder Blockdiagrammen vollzogen werden.<br />
ABBILDUNG 66: SCREENSHOT UMFRAGEMÖGLICHKEIT<br />
(Eigene Darstellung)
<strong>II</strong>.B.2.4.3 Kommentare<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
Die Funktion der Kommentare als Partizipationsmöglichkeit ist in der Regel schon in<br />
die meisten gängigen Content Management Systeme zur Erstellung eines<br />
Internetauftrittes integriert. Hier wird dem Nutzer die Möglichkeit eröffnet, einen für<br />
jeden Besucher der Seite zu sehender Kommentar direkt unter dem Planungsbeispiel<br />
zu belassen.<br />
ABBILDUNG 67: SCREENSHOT KOMMENTARFUNKTION<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Je nach Ausgestaltung kann deren Erscheinungsbild auch entsprechend variiert<br />
werden. Die Stadt Berlin bietet beispielsweise schon seit längerem die Möglichkeit, im<br />
förmlichen Verfahren während der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung und<br />
während der öffentlichen Auslegung online seine Meinung abzugeben.<br />
78
79 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
<strong>II</strong>.B.3 Technische Probleme<br />
Durch die praktische Ausarbeitung einer planungsprojektbezogenen Visualisierung<br />
können insbesondere die potentiellen Fehlerquellen eines solchen Ansatzes näher<br />
klassifiziert werden. Dabei stellen vorwiegend die technischen Aspekte der<br />
vorangehend erwähnten Funktionen ein zu bewältigendes Hindernis dar. Der damit<br />
verbundene höhere Zeitaufwand ist ein zu beachtender Aspekt, welcher in der<br />
projektbezogenen Zeitplanung unbedingt berücksichtigt werden muss.<br />
Während die Darstellungen der 2D-Inhalte auf GIS-Basis nach kontextbezogener<br />
Auswahl ein nur verhältnismäßig geringes Fehlerpotential offenbaren, so war die<br />
Erstellung der verschiedenen Modelle in 3D um ein Vielfaches. Bereits beim<br />
Fotografieren muss darauf geachtet werden, dass die Fotos einen entsprechenden<br />
Qualitätsstandart erreichen, um möglichst gute Darstellungen der Fassade<br />
abzubilden zu können. Dazu sind qualitativ hochwertige Fotokameras unerlässlich.<br />
Hierbei ergab sich während der Materialsammlung das Problem, dass viele Bereiche<br />
der Universitätsgelände nicht begehbar waren. Eine zusätzliche Schwierigkeit stellte<br />
der Fakt dar, dass dem Sicherheitspersonal vor Ort aufgrund der Sprachbarriere nur<br />
schwer vermittelbar war, dass die Fassadenfotografien zur Erstellung eines virtuellen<br />
Universitätsmodells nötig seien. Des Weiteren wird die Arbeit dadurch erschwert, dass<br />
ein Großteil der Fassaden aufgrund des teilweise dichten Pflanzenbewuchses an den<br />
Gebäuden nicht einsehbar ist und die Bilder deshalb aufwändig mit Photoshop<br />
bearbeitet werden müssen. Um eine strukturelle Klassifizierung der Vielzahl an<br />
aufgenommenen und bearbeiteten Bilder zu gewährleisten, ist eine systematische<br />
Archivierung unerlässlich.<br />
Eine Hauptschwierigkeit ist darin begründet, dass viele der verwendeten Programme<br />
und Erweiterungen nur als teilweise unausgereifte Neuentwicklungen oder Beta-<br />
Versionen vorlagen und damit unter hoher Fehleranfälligkeit litten. Hierzu zählen<br />
beispielsweise oftmalige Abstürze von Google Sketchup und Google Earth, welche<br />
ein hinderliches Problem darstellten. Durch diese Programminstabilitäten kann es<br />
dazu kommen, dass Teile des Modells plötzlich verschwinden. Dieser Fehler tritt auch<br />
mit Texturen in Google Earth auf. Diese werden willkürlich manchmal nur mit einer<br />
Einheitstextur angezeigt. Abhilfe gelingt nur durch neues Einladen der Dateien und<br />
löschen der alten fehlerhaften Version sowie einem kompletten Neustart der<br />
betreffenden Programme.
ABBILDUNGG<br />
68: FEHLFUNKTION<br />
BEI DAARSTELLUNG<br />
DER TTEXTUREN<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
Ein weiiterer<br />
probblematischeer<br />
Punkt istt,<br />
dass das s digitale GGeländemodell<br />
von Google<br />
Earth ddabei<br />
nichtt<br />
exakt mitt<br />
dem der Realität übereinstimmt.<br />
Da daas<br />
Gelände emodell<br />
nur diee<br />
Höhenlagen<br />
grobeer<br />
Raster miteinander<br />
interpoliert,<br />
sind insbesondere<br />
bei<br />
kleinräuumlich<br />
bewwegtem<br />
GGelände<br />
ooft<br />
Fehldars stellungen die Folgee.<br />
Da desh halb die<br />
Gebäuudekubatur<br />
und daas<br />
DGM nnicht<br />
zuei inander ppassen,<br />
muss<br />
hier manuell m<br />
nachgeebessert<br />
wwerden.<br />
DDies<br />
ist mmöglich<br />
über<br />
die Erstellung von text turierten<br />
Geländdeschürzenn<br />
des DGMM<br />
oder duurch<br />
die Modifikatio<br />
M n am Gebbäude.<br />
In beiden<br />
Fällen wwird<br />
aber zzwangsläufig<br />
die Reaalität<br />
verfälscht.<br />
ABBILDUNGG<br />
69: ANGEEPASSTES<br />
GELÄNNDEMODELL<br />
(Eige ene Darstellung)<br />
PRAAKTISCHE<br />
IMMPLEMENT<br />
TATION<br />
80
81 Visualisierung des Fallbeispiels<br />
Daneben verursachte die Integration des Google Earth API in den Internetauftritt<br />
eine potentielle Fehlerquelle. So lassen sich die Zusatzfenster im Blogquellcode nur<br />
über das Einbetten von Iframes in Wordpress integrieren. Eine konventionelle<br />
Integration mittels HTML ist hingegen jedoch noch nicht möglich. Des Weiteren trat<br />
bei der Integration des XML Wordpress Plugins der Fehler auf, dass beim Wechseln<br />
von der Quellcodeansicht zur normalen Ansicht eben dieser komplett gelöscht<br />
wurde, was einen erheblichen Mehraufwand bedeutete. Zusätzlich trat der Fehler<br />
auf, dass die verlinkte Datei automatisch als Google Maps-Datei in geöffnetem<br />
Fenster angezeigt wurde und demzufolge nicht mehr als separater Download auf<br />
dem Server herunterladbar war. Um dies wieder herzustellen, musste dem<br />
Dateinamen ein Leerzeichen zugefügt werden. Ein weiterer bedenkenswerter Punkt<br />
war, dass das Einbetten der erstellten Modelle im Google Earth API nur mittels der<br />
Erweiterung TakeitWithme möglich war. Tritt ein Fehler in der Funktionalität dieser<br />
Anwendung auf, so resultiert daraus ein erheblicher Mehraufwand, da eine<br />
Integration der 3D-Daten in den Internetauftritt dann nur mit Hilfe von<br />
umfangreichem Informatikwissen möglich wäre. Weiterhin müssen beim Aufsetzen<br />
eines Wordpress-Blogs Kenntnisse beim Hosten von Servern vorhanden sein, denn<br />
gegebenenfalls müssen aufgrund der Einbindung von Plugins weitergehende<br />
Konfigurationsarbeiten durchgeführt werden.<br />
Darüber hinaus war ein erschwerender Aspekt, dass mit taiwanesischen/chinesischen<br />
Programmversionen erstellte Dateien teilweise nicht zu öffnen waren. Auch die<br />
Installation der entsprechenden Sprachpakte mit Schriftsätzen für die relevanten<br />
Programme konnte hierbei keine Abhilfe schaffen. Dadurch wurde die<br />
Informationsbeschaffung insbesondere in der Anfangsphase des Projektes behindert.<br />
Es muss sich bewusst gemacht werden, dass man aufgrund der technischen<br />
Entwicklung und der daraus resultierenden Möglichkeiten immer wieder auf neue,<br />
teilweise fehlerbehaftete Anwendungen zurückgreifen wird. Deshalb wird es ein<br />
elementarer Bestandteil der Arbeit des Planers sein, der mit neuen technischen<br />
Hilfsmitteln arbeitet, sich ein entsprechendes fachspezifisches Wissen anzueignen, um<br />
bei auftretenden Problemen den Anforderungen gewachsen zu sein.
<strong>II</strong>.C Zwischenfazit<br />
PRAKTISCHE IMPLEMENTATION<br />
Durch den realisierten Internetauftritt zur Visualisierung eines Planungsprojektes in<br />
Form eines Weblogs konnte eine beispielhafte Kombination aus größtmöglicher<br />
Benutzerfreundlichkeit sowie möglichst realistischer Abbildung der Planungsdaten im<br />
Geoweb erzeugt werden. Die praktische Ausarbeitung wird durch eine<br />
internetbasierte Beteiligungs- und Partizipationsplattform des Kaohsiung Advanced<br />
Intelligent Science Parks sowie des Dian Bao Valley Projects dargestellt.<br />
Die Durchführbarkeit eines solchen Projektes zeigt auf, welche positive Beeinflussung<br />
der Faktoren Partizipation und Akzeptanzsteigerung durch ein solches planerisches<br />
Hilfswerkzeug erreicht werden kann. Durch die Visualisierung mittels eines Weblogs<br />
mit integriertem Google Earth kann dieses Potential verdeutlicht werden. Dabei<br />
werden alle sieben Hochschulstandorte des Kaoshiung Advanced Intelligent Science<br />
Parks inklusive des Modells der stillgelegten Zuckerrübenfabrik sowie die<br />
zweidimensionalen Kernelemente der Planung sichtbar gemacht. Damit ist der<br />
Nutzer in der Lage, die relevanten zwei- und dreidimensionalen Inhalte in interaktiven<br />
Fenstern im Geoweb zu betrachten, ohne die Seite des Internetauftrittes zu verlassen<br />
und ohne ein neues Programm zu starten. Durch diese Voraussetzungen wird die<br />
bestmögliche Kombination zwischen Nutzerfreundlichkeit und umfangreicher<br />
dreidimensionaler Visualisierung erreicht. Aufgrund der Funktionalität des Weblogs<br />
werden alle neu erscheinenden Ereignisse chronologisch auf der Hauptseite<br />
geordnet, was dem Anspruch der Visualisierung eines Prozesses gerecht wird. Um<br />
auch das partizipatorische Element entsprechend zu gewichten, besteht die<br />
Möglichkeit, konkret zu einzelnen Plänen oder Mitteilungen Abstimmungen oder<br />
Kommentare abzugeben.<br />
82
83 Zwischenfazit<br />
Durch die praktische Implementation des Fallbeispiels ist auch eine Qualifizierung<br />
potentieller Fehlerquellen möglich. Neben den im vorangehenden Punkt<br />
aufgeführten Aspekten muss an dieser Stelle konstatiert werden, dass eine<br />
Vermeidung beziehungsweise Überwindung dieser nur durch einen durchdachten<br />
und strukturierten Arbeitsablauf möglich ist, denn Folgefehler sind sehr komplex in<br />
ihrer Behebung. Nur durch ein solches Vorgehen, war es beispielsweise möglich, den<br />
kompletten Datenbestand des Gesamtmodells der sieben Universitäten sowie der<br />
stillgelegten Raffinerieanlage auf 14 MB zu beschränken, was lediglich der Größe von<br />
3-4 Liedern im Mp3-Format entspricht. Aufgrund der Ergebnisse dieser Diplomarbeit<br />
stellt der vorgestellte Ansatz eine praktikable Lösung dar, um Planungsvorhaben<br />
projektbezogen visualisieren zu können. Die Fragestellung, inwieweit Planung durch<br />
das Geoweb mit Hilfe der EDV verändert werden kann, ist zu dieser Zeit noch nicht<br />
abschließend beantwortbar. Jedoch lässt sich konstatieren, dass die angestrebten<br />
Ziele erreicht wurden und die beteiligenden Planer aus Kaohsiung in Bezug auf die<br />
Visualisierung des Kaohsiung Advanced Intelligent Science Parks von einer positiven<br />
Unterstützung des Partizipations- und politischen Entscheidungsbildungsprozesses<br />
dieses Projektes sprachen.
<strong>II</strong>I FAZIT & AUSBLICK<br />
FAZIT & AUSBLICK<br />
84
85 Weitere Forschungsfelder<br />
<strong>II</strong>I.A Weitere Forschungsfelder<br />
<strong>II</strong>I.A.1 Offene Forschungsfragen<br />
♦ Kann die Benutzerfreundlichkeit bei einem technisch fixierten Planungsverfahren<br />
gewährleistet werden?<br />
Neben den erwähnten technischen Rahmenbedingungen muss die Thematik der<br />
Benutzerfreundlichkeit gewährleistet werden. Eine effiziente Nutzungsmöglichkeit für<br />
die Bürger, aber auch die Pflege des Systems für den Planer, muss sichergestellt sein.<br />
Ist es dem Nutzer nicht möglich, neue Partizipationswerkzeuge praktikabel<br />
einzusetzen, so kann der erhoffte positive Effekt auf den Planungsprozess durch das<br />
optimierte Beteiligungsverfahren nicht eintreten. Aufgrund der immer größer<br />
werdenden technischen Komplexität ist deswegen in Zukunft das Berufsbild eines<br />
Experten gefragt, der neben raumplanerischem Fachwissen auch über die nötigen<br />
technischen Fähigkeiten verfügt. Dabei sind auch die Entscheidungen zu treffen,<br />
welche Inhalte der Planung veröffentlicht werden müssen, wer in welcher Form<br />
partizipiert werden soll und über welche technischen Kanäle dies geschehen soll.<br />
♦ Kann der Planungsprozess durch einen zu starken technischen Bezug verfälscht<br />
werden?<br />
Je höher der Grad der Technisierung im EDV-beeinflussten Planungsprozess der<br />
Planung ist, desto größer werden die potentiellen Fehlerquellen. Zwar wird eine<br />
bessere Benutzerfreundlichkeit für die Planenden und die Beteiligten angestrebt,<br />
aber hier wird eine Gratwanderung zwischen den beiden vorangehend genannten<br />
Aspekten vollzogen. Dabei muss die Qualifizierbarkeit der Ergebnisse jederzeit<br />
gesichert sein. Die dynamische technische Weiterentwicklung in diesem Bereich hat<br />
den Nebeneffekt, dass viele Softwareanwendungen noch fehlerhaft sind, wenn sie,<br />
teilweise verfrüht, auf den Markt kommen um erst dort ausreifen. So war Google<br />
Earth zum Beispiel nach dem Start im Sommer 2005 bis zum Herbst 2007, trotz<br />
immenser Popularität, immer noch als Beta-Version gekennzeichnet. Darüber hinaus<br />
wurden viele Zusatzfunktionen auch über Softwareerweiterungen externer Anbieter<br />
integriert. Dadurch wird aber eine Abhängigkeit gegenüber diesen in Bezug auf<br />
Produktfunktionalitäten sowie Datenschutzaspekten geschaffen.
FAZIT & AUSBLICK<br />
♦ Bestehen aufgrund eines Monopolisten der Geowebanbieter wie Google<br />
datenschutzrechtliche Probleme?<br />
Bei der Thematik der Datensicherheit im Geoweb ist als einer der entscheidenden<br />
Punkte die Monopolstellung der Firma Google in diesem Marktsegment zu beachten.<br />
Deren Firmenstrategie besteht darin, sämtliche Informationsstränge im Internet<br />
zusammenführen und zu kontrollieren, da der Online-Werbemarkt als zukünftig<br />
bedeutender Werbemarkt angesehen wird. Diese Vormachtstellung, die Google<br />
heutzutage besitzt, wird versucht im Geoweb auszubauen (Sohn, 2006). Damit wird<br />
das Kernproblem deutlich, dass öffentliche Daten in der Hand einer Firma sind, die<br />
privatwirtschaftliche Interessen verfolgt. In diesem Kontext sind die ethischen<br />
Grundsätze in der Stadtplanung der Wissensgesellschaft dringend zu beachten und<br />
es ist zu beachten, dass eine offene Nutzung diverser Daten im Internet indirekt den<br />
Schutz des geistigen Eigentums untergräbt (Streich, 2005). In diesem Zusammenhang<br />
ist auch die neue Entwicklung des Cloud Computing kritisch zu betrachten. Neben<br />
Vorteilen, die eine komplette im Internet vernetzte und zentral verwaltete<br />
Datenspeicherung und –bearbeitung bietet, muss sichergestellt sein, wer diese<br />
Instanz auf Datenschutzverletzung kontrolliert und wie sicher deren Datenhaltung ist.<br />
Dieses Bestreben Googles, den Nutzer möglichst genau zu analysieren um ihn dann<br />
verhaltensspezifisch zu bewerben, wird als „Behaviorial Targeting“ beschrieben (Pötzl,<br />
2007, S. 56). Da über die erhobenen, den Nutzer charakterisierenden Daten, ein<br />
lokaler Bezug hergestellt wird, können diese in virtuellen Globen gezielt beworben<br />
werden (Manager Magazin, 2007). In diesem Feld sieht auch die Firma Google ihre<br />
Zukunft auf dem Werbemarkt. Mit den erhobenen Daten ist es der Firma möglich,<br />
zusammen mit einer semantischen Analyse von E-Mails oder Chatprotokollen der<br />
Google Dienste ein vollständiges persönliches Profil des Nutzers zu Erstellen. Dadurch<br />
kann es zu einer Umkehr der klassischen Suchrichtung im Internet „Vom Suchbegriff<br />
zum Ort des Produktes“ kommen. Aufgrund der lokalen Bezüge können dem Nutzer<br />
persönlich auf ihn zugeschnittene Werbeangebote angeboten werden, welche sich<br />
in seiner Nähe befinden. Mit diesen Voraussetzungen wäre es Google theoretisch<br />
möglich, dem Nutzer standortbezogen eine Werbenachricht auf das Mobiltelefon zu<br />
senden, deren Inhalt aufgrund einer Analyse seiner privaten E-Mails oder besuchten<br />
Internetseiten generiert wird.<br />
86
87 Weitere Forschungsfelder<br />
♦ Besteht eine erhöhte Gefahr durch Manipulierbarkeit der Daten gegenüber einem<br />
herkömmlichen Beteiligungsverfahren?<br />
Ein generelles Problem stellt in diesem Zusammenhang die Verifizierung der Daten<br />
dar. Diese Verifizierung der Daten wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen,<br />
denn neben der Entscheidung, welche Daten überhaupt „wichtig“ und „unwichtig“<br />
sind, muss die Frage gestellt werden, ob die eingespeisten oder erhobenen Daten<br />
überhaupt den benötigten Detaillierungsgrad besitzen. Dabei ist es wichtig, die<br />
Überprüfbarkeit des Datenmaterials zu gewährleisten und einheitliche<br />
Qualitätsstandards zu setzen. In diesem Kontext ist insbesondere das Entstehen von<br />
nicht benötigtem „Datenmüll“ zu vermeiden. Darüber hinaus besteht bei einer<br />
zunehmenden Virtualisierung die Gefahr, dass Datensätze mutwillig manipuliert sein<br />
können. Hacker können sich bei nicht ausreichenden Sicherheitsstandards Zugang zu<br />
sensiblen Planungsdaten verschaffen und weitreichende Entscheidungen<br />
beeinflussen. Außerdem muss sich vergewissert werden, dass durch besonders<br />
attraktive Visualisierung und Kommunikation fehlerhafte Planungen kaschiert werden<br />
können. Deshalb muss der planerische Fokus immer noch auf die ursprüngliche,<br />
eigentliche Planungsleistung und nicht vollkommen auf die aufbereitete<br />
Visualisierung gelegt werden.
<strong>II</strong>I.A.2 Ausblick<br />
FAZIT & AUSBLICK<br />
Die Entwicklungen im Bereich des Geoweb werden äußerst vielschichtig sein und<br />
werden viele Veränderungen für die konventionelle Planungspraxis mit sich bringen.<br />
Die heutigen Entwicklungen lassen darauf schließen, dass die Navigation im Geoweb<br />
sich zu einem omnipräsenten Faktor im täglichen Leben der Menschen entwickelt.<br />
Da sich die in der Projektarbeit beschriebene Vorgehensweise lediglich auf eine<br />
Momentaufnahme der aktuellen technischen Möglichkeiten bezieht, können sich<br />
durch den technologischen Fortschritt und Anwendungsbezug komplett andere<br />
Möglichkeiten entwickeln. Neu entwickelte Technologien werden zum Beispiel die<br />
automatisierte Erstellung dreidimensionaler Stadtmodelle stark vereinfachen. Das<br />
manuelle Fotografieren, Entzerren und Modellieren der Gebäude wird in Zukunft nur<br />
noch für detaillierte und wichtige Einzelgebäude vonnöten sein. Ein Großteil der<br />
benötigten Stadtlandschaften wird aus vorhandenen Fotos mit Hilfe spezieller<br />
Software automatisch generiert werden können. Ein Großteil der Stadtmodelle aus<br />
Virtual Earth wurde generisch aus Schrägluftbildern erzeugt. Die Software MS<br />
Photosynth ermöglicht es beispielsweise schon in der jetzigen Programmversion, aus<br />
einer Vielzahl an verschiedenen Bildern, welche aus verschiedenen Winkeln<br />
aufgenommen wurden, dreidimensionale Punktwolken zur Grundstruktur der<br />
Stadtgestalt zu generieren, welche mit den Fotografien überlagert werden können.<br />
ABBILDUNG 70: MICROSOFT PHOTOSYNTH<br />
(Create Digital Motion, 2009)<br />
88
889<br />
Weiteere<br />
Forschuungsfelder<br />
Auch GGoogle<br />
verrfolgt<br />
einenn<br />
vergleichhbaren<br />
tec chnischen Lösungsannsatz,<br />
denn n für die<br />
Anwenndung<br />
Streeet<br />
View erfasst diie<br />
Firma neben deen<br />
Fotos auch mit einem<br />
Lasersccanner<br />
Punnktdaten.<br />
Hierbei duurchfahren<br />
Autos der<br />
Firma Gooogle<br />
die Straßen<br />
mit einner<br />
installieerten<br />
Kameera<br />
und eeinem<br />
dam mit verbundenen<br />
Lasserscanner.<br />
Diese<br />
könnenn<br />
kombinieert<br />
werden und dieneen<br />
damit als a Grundlaage,<br />
um automatisie<br />
erte und<br />
hoch ddetailliertee<br />
texturiertte<br />
Gebäuudemodelle<br />
e entwerffen<br />
zu köönnen.<br />
Bei i dieser<br />
Mengee<br />
an erhoobenen<br />
Daaten<br />
ist ees<br />
aber un nerlässlich, eine Inteeroperabilität<br />
der<br />
Datenformate<br />
zuu<br />
erreichen.<br />
Hierbei ist der Ansatz A des CityGml-FFormats<br />
einerseits<br />
aufzufüühren,<br />
anddererseits<br />
hhat<br />
sich abber<br />
auch Googles G KKML<br />
als Staandartdate<br />
eiformat<br />
etablieert<br />
(The Ecoonomist,<br />
20007).<br />
ABBILDUNGG<br />
71: GOOGLE<br />
STREET VIEWW<br />
AUTO<br />
(Minoor,<br />
2008)<br />
Ein weiteres<br />
poteentielles<br />
Annwendungssfeld<br />
für die<br />
Stadtplaanung<br />
wäre<br />
die Entw wicklung<br />
eines umfassendden<br />
Stadtmanagemmentsystem<br />
ms. Da es möglich ist, nahe ezu alle<br />
wichtiggen<br />
städttischen<br />
DDatensätzee<br />
in eine em dreidimensionaalen<br />
Stadtmodell<br />
elektronisch<br />
zu übberwachenn,<br />
ergebenn<br />
sich hiera aus völlig nneue<br />
Aufgaabenfelde<br />
er für die<br />
Stadtveerwaltungeen.<br />
Ein kommplett<br />
vernnetztes,<br />
ech htzeitbasieertes<br />
GIS in 3D würde für den<br />
urbaneen<br />
Kontextt<br />
vielfältigee<br />
Einsatzmöglichkeite<br />
en bieten. Ein exemmplarisches<br />
Projekt<br />
könnte die Echtzzeitvisualisieerung<br />
sämmtlicher<br />
Fahrzeuge<br />
ddes<br />
ÖPNV sein, wom mit dem<br />
Bürger ermögliccht<br />
wird, jederzeitt<br />
die aktuelle<br />
Position<br />
seeines<br />
ges suchten<br />
Verkehhrsträgers<br />
uund<br />
dessenn<br />
Verfügbaarkeit<br />
zu überprüfen.<br />
. Durch veerortete<br />
Fotos,<br />
wie<br />
sie in GGoogle<br />
Strreet<br />
View vorliegen, würde die e Möglichkeit<br />
bestehen,<br />
zum Beispiel<br />
durch eine aautomatische<br />
Erfassung<br />
säm mtlicher Werbeplaakate<br />
aus<br />
den<br />
Straßennraumfotoggrafien<br />
deeren<br />
Größee<br />
zu berech hnen. Daraaus<br />
könntee<br />
ein vollstä ändiges<br />
Werbefflächen-Management-System<br />
erstellt we erden, bei dem Gebbühren<br />
ode er neue<br />
Aufstelllungsvarianten<br />
in Echhtzeit<br />
bereechnet<br />
wer rden würden.<br />
Ein weeiteres<br />
pote entielles
FAZIT & AUSBLICK<br />
Einsatzfeld stellt auch die Überwachung der Verkehrsbeschilderung dar. Damit besitzt<br />
die automatisierte Datengenerierung aus Fotografien und die anschließende<br />
Überlagerung mit GIS-Daten auch ein hohes Anwendungspotential für die<br />
Stadtplanung.<br />
Anwendungen wie die dreidimensionale Onlinewelt Second Life, die virtuelle und<br />
reale Welten miteinander verschmelzen, lassen das Potential einer weiteren<br />
Überlagerung von virtuellen und realen Daten erahnen. Hier werden Parallelwelten<br />
erschaffen, in welchen der Nutzer mit seinem Avatar jenseits der Realität den Alltag<br />
erleben kann. Um einen hohen Realitätsgrad zu erreichen, wurden beispielsweise<br />
diverse Städte und Stadtteile nachgebildet und in die Second Life-Welt integriert.<br />
Eine der ersten erzeugten virtuellen Parallelwelten war die der Stadt Berlin (Northoff,<br />
2009). Anwendungen wie diese können auch mit Attributen des Geowebs überlagert<br />
werden und stellen damit ein potentielles Arbeitsfeld der Stadtplanung dar.<br />
ABBILDUNG 72: BERLIN IN SECOND LIFE<br />
(Northoff, 2009)<br />
Da diese Entwicklungen ein immer höheres Datenvolumen induzieren, wird der<br />
flächige Ausbau von Breitbandverbindungen und mobilen Netzzugängen in Zukunft<br />
weiter forciert werden. Aufgrund der dynamischen Entwicklung ist es jedoch fraglich,<br />
ob die technische Affinität der zu beteiligenden Bevölkerung damit Schritt halten<br />
kann. Immer noch werden bei vielen Wettbewerben haptische Modelle zur<br />
qualifizierten Entscheidungsgrundlage herangezogen. Gleichzeitig wird die<br />
Verschmelzung zwischen dem Geoweb mit den interaktiven und kollaborativen<br />
Attributen des Web 2.0 ebenfalls weiter voranschreiten (The Economist, 2007). Durch<br />
90
91 Weitere Forschungsfelder<br />
Anreicherung mit semantischen Bezügen sowie die Verknüpfung von lokalisierten<br />
Daten wird mit dem Web 3.0 die nächste Entwicklungsstufe erreicht (Tolksdorf, 2007).<br />
Der Einfluss des Mobile Computing auf die Planungspraxis wird zunehmend an<br />
Bedeutung gewinnen. Damit wird die Fähigkeit bezeichnet, Dienste aus dem Bereich<br />
der Informationstechnologie orts- und zeitunabhängig nutzen zu können<br />
(Oestermeier, 2007). Über dieses Mobile Computing ist es dem Nutzer auf einfachem<br />
Wege möglich, geocodierte Daten zu erheben und solche direkt online in virtuelle<br />
Globen einzuspeisen (The Economist, 2007). Dabei würde beispielsweise die<br />
theoretische Möglichkeit bestehen, mit diesen Metadaten Informationen vom<br />
Gebäudeinneren aufzunehmen und damit auch sukzessiv den LOD 4 zu generieren.<br />
Nahezu jedes mobile Endgerät besitzt mittlerweile die Möglichkeit, aufgrund des<br />
schnellen drahtlosen Internetzuganges und GPS-Senders, Fotos direkt mit dem<br />
sogenannten Geotag zu versehen. Diese Utilisierung der freiwilligen, ausgelagerten<br />
Arbeitskraft von Nutzern im Internet, wird als Crowdsourcing bezeichnet. Nach<br />
diesem Prinzip ermöglicht Google Earth seit dem Programmstart 2005 seinen Nutzern,<br />
diverse Daten in das System einzuspeisen. Hierbei ist hervorzuheben, dass sich diese<br />
nun aufgrund mobiler Endgeräte vom passiv Beteiligten hin zum aktiven<br />
Datenlieferanten entwickeln können. Das Crowdsourcing-Prinzip wurde schon durch<br />
wissenschaftliche Organisationen wie das Citizens Science Project praktiziert,<br />
welches durch jeden einzelnen Nutzer als Datensammler wissenschaftlich belastbare<br />
Daten zur Vogelzählung aufnahm (Miller, 2009). Mit diesen technischen<br />
Möglichkeiten kann in Zukunft von einer aktiveren Teilnahme an<br />
Partizipationsprozessen ausgegangen werden. Bei dieser engen Kooperation mit den<br />
Nutzern ist jedoch der Aspekt der Datenverifizierung gleichzeitig mit äußerster Sorgfalt<br />
zu betrachten. Durch diese Entwicklung der aktiven Mitbestimmung wird eine<br />
Verstärkung des Bottom-Up-Prinzips im Planungsprozess hervorgerufen, welche durch<br />
Crowdsourcing jeden Nutzer zum potentiellen Datenlieferanten macht. Damit<br />
besteht für den Anwender auch die Option, direkt mobil von jedem Ort der Welt an<br />
einem Planungsbeteiligungsverfahren zu partizipieren und seine Anregungen direkt<br />
verortet in die Planung als Alternative zu integrieren.
ABBILDUNG 73: GOOGLE EARTH AUF DEM IPHONE<br />
(Geeky Gadgets, 2008)<br />
FAZIT & AUSBLICK<br />
Daneben bietet auch das Forschungsfeld der Augmented Reality vielfältige<br />
Anwendungsmöglichkeiten im stadtplanerischen Kontext. Hierbei können virtuelle<br />
Inhalte als Datenschatten über die Realität gelegt werden und erzeugen damit ein<br />
höchstes Maß an Wirklichkeitstreue. Auch diese Technologie wird in Kürze auf<br />
mobilen Endgeräten verfügbar sein. Hierdurch eröffnen sich dem Nutzer vielfältige<br />
Möglichkeiten, sich über konkrete städtische Objekte zu informieren und<br />
entsprechend einzubringen. Durch die Verschmelzung der Computergrafik und der<br />
Wirklichkeit wird ein höchstmögliches Maß an Realität erzeugt (Klatt, 2009). In Zukunft<br />
wird es zu einer Erweiterung der Augmented Reality durch das Mobile Computing<br />
kommen. Durch neue Anwendungen, wie den interaktiven Tourismusführer Wikitude<br />
AR, wird das Potential dieser Technologien deutlich. Das Programm ermöglicht dem<br />
Nutzer beispielsweise Points of Interest zu suchen und diese auch passend zum<br />
lokalen Standort anzuzeigen.<br />
ABBILDUNG 74: FUNKTIONSWEISE DES WIKITUDE AR<br />
(Mobilizy Smartphone Solutions, 2009)<br />
92
993<br />
Weiteere<br />
Forschuungsfelder<br />
Hierbei kann derr<br />
Nutzer ooptional<br />
neeben<br />
der Kartenansicht<br />
im Geoweb<br />
au uch die<br />
Darstellung<br />
in dder<br />
erweiterten<br />
Reaalität<br />
des mobilen Endgerätss<br />
wählen. Dabei<br />
überlaggern<br />
sich die angezzeigten<br />
Inhhalte<br />
in Abhängigke<br />
A eit des Blicckwinkels<br />
mit der<br />
Realität.<br />
Des Weiteren<br />
bezieeht<br />
Wikitudde<br />
seine to ouristisch veerorteten<br />
Information<br />
nen aus<br />
Wikipeddia-Artikelnn<br />
und zeiggt<br />
damit auuch<br />
das Po otential einnes<br />
geschlossenen<br />
Kreislaufs<br />
von Croowdsourcing-Anwenndungen<br />
auf.<br />
ABBILDUNGG<br />
75: MOB<strong>II</strong>LE<br />
COMPUTING UND AUGMENTEED<br />
REALITY MIT DEM D GOOGLE PHHONE<br />
(Mobbilizy<br />
Smartphhone<br />
Solutionns,<br />
2009)<br />
Die vorangehendd<br />
aufgezeeigten<br />
Proggramme<br />
und u Entwiccklungen<br />
wwerden<br />
in Zukunft<br />
weiter miteinandder<br />
verneetzt<br />
und durch inn novative NNeuentwiccklungen<br />
ergänzt<br />
werdenn.<br />
Deshalbb<br />
werden ddiverse<br />
neu<br />
entwicke elte Anwendungen<br />
den plane erischen<br />
Entwurffs-<br />
und PPartizipationsprozess<br />
in Zukunft<br />
bereichhern<br />
könnnen.<br />
Eine solche<br />
Erweiteerung<br />
mit AAugmented<br />
Reality TTechnologie<br />
würde eein<br />
bereichherendes<br />
Element E<br />
für denn<br />
Planentwwurf<br />
darstellen.<br />
Dem Planer wä äre es dammit<br />
möglichh,<br />
dreidime ensional<br />
und reealitätsbezoogen<br />
seinne<br />
Planunggen<br />
vor Ort O in die Umgebungsbebau<br />
uung zu<br />
integrieeren.<br />
Gleeichzeitig<br />
könnten diese In nformationen<br />
intereessierten<br />
Bürgern<br />
zugängglich<br />
gemaacht<br />
werden,<br />
die daann<br />
neben n der Visuaalisierung<br />
aam<br />
Compu uter vor<br />
Ort diee<br />
Kombinaation<br />
der Neuplanuung<br />
und des Bestaandes<br />
übeerprüfen<br />
kö önnten.<br />
Insbesoondere<br />
die<br />
Themaatik<br />
der Baulückenschließunng<br />
bietet hier vie elfältige<br />
Anwenndungsmögglichkeitenn.<br />
Weitere exemplar rische Impplementationsversuch<br />
he, wie<br />
sie in ddieser<br />
Projeektarbeit<br />
ddurchgefühhrt<br />
wurden n, werden notwendig<br />
sein und d damit<br />
einen nneuen<br />
plannerischen<br />
FForschungssbedarf<br />
de efinieren.
<strong>II</strong>I.B Abschließende Betrachtung<br />
<strong>II</strong>I.B.1 Evaluierung<br />
FAZIT & AUSBLICK<br />
Der Einfluss des Geowebs zu Visualisierungs- und Partizipationszwecken wird im<br />
zukünftigen planerischen Kontext immer mehr an Wichtigkeit und Bedeutung<br />
gewinnen. Dabei stellen 3D-Stadtmodelle neben diversen Beteiligungs- und<br />
Partizipationsfunktionen nur einen Baustein im zukünftigen Einsatzspektrum eines<br />
Planers dar. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse kann beim Zusammenwirken<br />
der Faktoren Visualisierung, Partizipationsprozess und der Integration in einem<br />
Weblog von einer Geowebpartizipation im planerischen Kontext gesprochen<br />
werden.<br />
Weblog<br />
ABBILDUNG 76: GEOWEBPARTIZIPATION<br />
(Eigene Darstellung)<br />
Partizipations‐<br />
prozess<br />
“Geoweb‐<br />
partizipation”<br />
Visualisierung<br />
Die öffentliche Beteiligung im Geoweb besitzt das Potential, sich zu einem<br />
bereichernden Element des Planungsprozesses zu entwickeln. Wird dieser dadurch<br />
effizienter und transparenter gestaltet, so können eine Akzeptanzsteigerung und<br />
Qualifizierung der Planungserfordernisse der Planung erreicht werden.<br />
94
95 Abschließende Betrachtung<br />
bessere<br />
Ergebnisse<br />
ABBILDUNG 77: BETEILIGUNG IM GEOWEB<br />
(Eigene Darstellung)<br />
bessere<br />
Beteiligung<br />
Beteiligung<br />
im Geoweb<br />
bessere<br />
Planung<br />
besserer<br />
Prozess<br />
Durch die Projektvorstellung an der National University of Kaohsiung und auf dem<br />
International Symposium on Regional Development of Dian-Bao Valley (National<br />
University of Kaohsiung, 2008) wurde das Ergebnis der Projektarbeit als interessante<br />
Erweiterungsmöglichkeit für den informellen Planungsprozess interpretiert. Durch die<br />
exemplarische Ausarbeitung des Weblogs als Informationsbasis für den Kaohsiung<br />
Advanced Intelligent Science Park, analog zur anfangs gestellten Zielstellung, wurde<br />
dargelegt, dass alle angestrebten Funktionalitäten gemäß des vorgelegten Zeitplans<br />
realisiert werden können. Das Projektergebnis beschreibt den Aufbau einer<br />
exemplarischen Hilfe zur Verifizierung von Entscheidungsgrundlagen sowie eine<br />
internetgestützte Beteiligungsplattform. Neben diesem Endprodukt ist das Ergebnis<br />
der Arbeit aber auch das Erlernen einer systematischen Herangehensweise an<br />
zukünftige planerische Fragestellungen sowie das Erarbeiten entsprechender<br />
Lösungsansätze. Die Fragen, welche interaktiven Werkzeuge in Zukunft für welche<br />
Aufgaben benötigt werden, und wie diese eingesetzt werden können, werden hier<br />
entscheidend sein.
<strong>II</strong>I.B.2 Zusammenfassung<br />
FAZIT & AUSBLICK<br />
„Google Earth is turning into a map of historic significance“wurde von der<br />
Fachzeitschrift The Economist im Jahr 2007 postuliert (2007, S. 1). Auch Al Gore sah<br />
schon im Jahr 1998 eine Entwicklung im Internet hin zur Digital Earth (Gore, 1998), in<br />
welcher die weltweite Vernetzung und die Ubiquität der Daten immer wichtiger<br />
wurden. Dabei entwickelte sich der Computer weg vom „Rechner“ zum universellen<br />
Kommunikationsmedium, welches mit heterogenen Datensätzen arbeitet (Streich,<br />
2005). Neben den reinen Kartendiensten entwickelten sich virtuelle Globen zu<br />
interaktiven Browsern, die eine Verbindung zwischen der realen Welt und der des<br />
Geowebs aufbauen. Die Verknüpfung des Geowebs mit den semantischen<br />
Attributen des Web 3.0 sowie der Möglichkeit der Kombination mit der<br />
augmentierten Realität stellen für den Planer ein weiteres potentielles Hilfsmittel dar,<br />
welches den Planungsprozess bereichern kann.<br />
Die Thematik der Planung und Beteiligung im Geoweb hat aufgrund der aktuellen<br />
technischen Entwicklungen beste Voraussetzungen, um in das traditionelle<br />
Planungsprozedere integriert zu werden. Durch die induktive methodische<br />
Vorgehensweise bei der Visualisierung des Kaohsiung Advanced Intelligent Science<br />
Parks konnte die Anwendbarkeit der Projektbausteine für ein umfassendes<br />
Partizipationswerkzeug im Geoweb dargelegt werden. Somit konnten erstmals die<br />
bereits vorhandenen Planungsabsichten und Elemente des Universitätsparks<br />
interessierten Bürgern und Politikern über eine multifunktionale Plattform sichtbar<br />
gemacht werden. In dieser Visualisierung im Geoweb konnten die Kernelemente der<br />
Planung akzentuiert und möglicherweise eine Akzeptanzsteigerung des<br />
Gesamtprojektes bei der interessierten Bevölkerung erwirkt werden. Denn wird der<br />
Planungsprozess verbessert und effizienter gestaltet, so wird dies auch zwangsläufig<br />
ein qualitativ höherwertiges Ergebnis begünstigen. Demzufolge können<br />
Visualisierungs- und Partizipationsmodelle als planerisches Werkzeug zur zukünftigen<br />
Qualifizierung der Stadtplanung dienen.<br />
Da die gegenwärtige technische Entwicklung insbesondere in Bezug auf Verortung<br />
mit Geobezug und mobile Endgeräte eine sehr dynamische Entwicklung vorweist, ist<br />
mit weiteren nützlichen Entwicklungen und Anwendungen in diesem Bereich zu<br />
rechnen. Hiermit können bessere Grundlagen für planerisch belastbare Aussagen<br />
entwickelt und gleichzeitig eine umfassendere und direktere Beteiligung der<br />
Bevölkerung zwecks Partizipation und Akzeptanzsteigerung erreicht werden. Über<br />
diese Wege kann neben einer eher passiven Beteiligung auch ein aktives Werben<br />
oder Marketing für ein Projekt oder eine konkrete Planung durchgeführt werden. In<br />
Zeiten einer finanziell begrenzten Ausstattung der öffentlichen Hand muss aktiv für ein<br />
96
97 Abschließende Betrachtung<br />
Projekt geworben werden, um auch Investoren und potentielle Geldgeber von den<br />
Vorteilen zu überzeugen. Hierfür eignen sich Visualisierungen im Geoweb<br />
hervorragend. Durch die Ausgestaltungen der Planungen für das Dian Bao Valley<br />
und den Kaohsiung Advanced Intelligent Science Park konnte dargelegt werden,<br />
wie mit einer entsprechenden planerischen Aufbereitung ein komplexes<br />
Planungsvorhaben zielgerichtet dem Bürger und der Politik vorgestellt werden kann.<br />
Neben den Vorteilen und potentiell Erfolg versprechenden Anwendungsfeldern,<br />
welche die verstärkte Nutzung internetbezogener Dienste mit sich bringen, ist auch<br />
eine kritische Betrachtung vonnöten. Die vorangehend erwähnten Risiken, unter<br />
anderem von Datenschutz- und Datensicherheitsaspekten, werden für die urbane<br />
Planung und deren Ausführung von Bedeutung sein. Um keine Verzerrung der realen<br />
Geschehnisse hervorzurufen, kann und darf Planung im Geoweb nur ergänzend und<br />
nicht vollständig ersetzend sein. Die Tatsache, dass schlechte Planung trotz<br />
umfangreicher medialer und kommunikationsbezogener Aufbereitung noch immer<br />
schlechte Planung bleibt, ist hier essentiell. Jedoch können Visualisierungen im<br />
Geoweb zu transparenteren Verfahren und damit belastbareren Aussagen führen<br />
Dabei werden neue planungsbezogene Anwendungsfelder im Geoweb der<br />
Planungspraxis einerseits neue Chancen eröffnen und andererseits aber auch die<br />
Ansprüche an deren Nutzung erhöhen. Deshalb ist es notwendig, dass Planer sich in<br />
Zukunft in ihrer Aus- und Weiterbildung entsprechende Qualifikationen aneignen, um<br />
den neuen planerischen und technischen Herausforderungen gewachsen zu sein.
PLANEN IM GEOWEB<br />
IV ANHANG
99 Glossar<br />
IV.A Glossar<br />
3D Dreidimensional<br />
API Application-Protocoll-Interface<br />
Augmented Reality Virtuell erweiterte Realität<br />
Avatar Künstliche Person in virtueller Welt<br />
CAD Computer-Aided-Design<br />
Cloud Computing Nutzung Soft- & Hardware als Service im WWW<br />
CMS Content-Management-System<br />
Crowdsourcing Auslagerung von Aufgaben an Internetgemeinde<br />
DGM Digitales Geländemodell<br />
Geotag Räumlich verknüpfte Verortung<br />
GIS Geografisches Informationssystem<br />
HOST Server für Internetseiten in WWW<br />
HTML Hypertext Markup Language<br />
Iframes Element zu Gliedern eines Internetauftrittes<br />
LOD Level of Detail<br />
LRT Light Rail Transit, moderne städt. Straßenbahn<br />
MIV Motorisierter Individualverkehr<br />
MB Megabyte, 1024 Byte<br />
MS Microsoft<br />
KML Keyhole Markup Language<br />
KMZ Komprimiertes KML-Format<br />
Overlay Bildüberlagerung in Google Earth<br />
Plugin kleines Softwareerweiterungsprogramm<br />
Point of Interest geograf. Orte von Interesse<br />
Rendern Bilderzeugung aus einer Szene<br />
Semantik Lehre der Bedeutung der Zeichen<br />
URL Uniform resource Indicator, Internetadresse<br />
USGS United States Geological Survey<br />
User-Generated-Content Inhalte, die eigens von Nutzern erstellt werden<br />
WWW World Wide Web
IV.B Abbildungsverzeichnis<br />
ANHANG<br />
Abbildung 1: Strukturelle Gliederung ................................................................................. 4<br />
Abbildung 2: 3D-Modell der Stadt Berlin ........................................................................... 6<br />
Abbildung 3: 3D-Modell der Stadt Bamberg .................................................................... 7<br />
Abbildung 4: 3D-Modell der TU Kaiserslautern ................................................................. 7<br />
Abbildung 5: LOD Level 1 .................................................................................................... 9<br />
Abbildung 6: LOD Level 2 .................................................................................................... 9<br />
Abbildung 7: LOD Level 3 .................................................................................................. 10<br />
Abbildung 8: LOD Level 4 .................................................................................................. 10<br />
Abbildung 9: Screenshot Nasa World Wind .................................................................... 14<br />
Abbildung 10: Screenshot Microsoft Virtual Earth ........................................................... 16<br />
Abbildung 11: Screenshot Google Earth .......................................................................... 18<br />
Abbildung 12: Internetauftritt der Firma Snoovel ............................................................ 19<br />
Abbildung 13: Neugestaltung Donnerstagsmarkt in Kaiserslautern ............................. 22<br />
Abbildung 14: Die taiwanesische Hauptinsel ................................................................... 27<br />
Abbildung 15: Der Großraum um Kaohsiung in Südtaiwan ........................................... 28<br />
Abbildung 16: Fehler im DGM ............................................................................................. 29<br />
Abbildung 17: Logo des Kaohsiung Advanced Intelligent Science Park ................... 30<br />
Abbildung 18: Perspektive des zukünftigen Universitätsparks ....................................... 31<br />
Abbildung 19: Logo des Dian Bao Valley Projektes ........................................................ 32<br />
Abbildung 20: Die 5 thematischen Schwerpunkte sowie deren Teilprojekte ............. 33<br />
Abbildung 21: Logo Leitmotiv Nachhaltige Flussbewirtschaftung ............................... 34<br />
Abbildung 22: Neugestaltungsbeispiel einer Flussaue ................................................... 34<br />
Abbildung 23: Logo Leitmotiv Landschaft und ökologischer Lebensraum ................ 35<br />
Abbildung 24: Umgestaltungsplanung der Zuckerrübenfabrik ..................................... 35<br />
Abbildung 25: Logo Leitmotiv Grünes Wohnen im 21ten Jahrhundert ....................... 36<br />
Abbildung 26: Wohnen im grünen Kaohsiung Advanced Intelligent Science Park . 36<br />
Abbildung 27: Logo Leitmotiv Arbeiten im Park .............................................................. 37<br />
Abbildung 28: Qualitativ hochwertige Arbeitsplätze – Designbeispiel Eco-House ... 37<br />
Abbildung 29: Logo Leitmotiv Dian Bao Valley Transport .............................................. 38<br />
Abbildung 30: Radverkehr im Dian Bao Tal ...................................................................... 38<br />
Abbildung 31: Arbeitsablauf zur Erstellung des visualisierten Modells des KAISP ....... 40<br />
Abbildung 32: Flussläufe und Überflutungsflächen bei 0,5m über Normalpegel ...... 42<br />
Abbildung 33: Grünflächensystem und Flussläufe .......................................................... 43<br />
Abbildung 34: Neue Wohngebiete ................................................................................... 44<br />
Abbildung 35: Informationsfenster von Leitmotiv 4 ......................................................... 45<br />
Abbildung 36: ÖPNV im Dian Bao Tal ................................................................................ 46<br />
Abbildung 37: Umgestaltungsbeispiel des Flusslaufes .................................................... 47<br />
Abbildung 38: Informationsfenster der geplanten Universitäts-Tram ........................... 47<br />
100
101 Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 39: Fassadenentzerrung vor und nach der Bearbeitung ........................... 48<br />
Abbildung 40: Untexturiertes Modell .................................................................................. 49<br />
Abbildung 41: Texturiertes Modell ...................................................................................... 50<br />
Abbildung 42: Gekachelte Fassade .................................................................................. 50<br />
Abbildung 43: Verhältnis der Dateigröße zur Gebäudeanzahl der Modelle ............. 51<br />
Abbildung 44: Die 8 Modellbereiche im im taiwanesischen Planungsmaterial ......... 52<br />
Abbildung 45: Die Modellbereiche in Google Earth ...................................................... 52<br />
Abbildung 46: Luftansicht Zuckerrübenfabrik .................................................................. 53<br />
Abbildung 47: Isometrieansicht Zuckerrübenfabrik ........................................................ 54<br />
Abbildung 48: Luftansicht National University of Kaohsiung ......................................... 55<br />
Abbildung 49: Isometrieansicht National University of Kaohsiung ................................ 56<br />
Abbildung 50: Luftansicht National Marine University .................................................... 57<br />
Abbildung 51: Isometrieansicht National Marine University .......................................... 58<br />
Abbildung 52: Luftansicht National First University .......................................................... 59<br />
Abbildung 53: Isometrieansicht National First University ................................................. 60<br />
Abbildung 54: Luftansicht Shu-Te University ...................................................................... 61<br />
Abbildung 55: Isometrieansicht Shu-Te University ............................................................ 62<br />
Abbildung 56: Luftansicht I-Shou University ...................................................................... 63<br />
Abbildung 57: Isometrieansicht I-Shou University............................................................. 64<br />
Abbildung 58: Luftansicht National Normal University .................................................... 65<br />
Abbildung 59: Isometrieansicht National Normal University .......................................... 66<br />
Abbildung 60: Luftansicht University of Applied Science ............................................... 67<br />
Abbildung 61: Isometrieansicht University of Applied Science ..................................... 68<br />
Abbildung 62: Inhaltliche Gliederung des Internetauftrittes ......................................... 72<br />
Abbildung 63: Planungsvariante A .................................................................................... 75<br />
Abbildung 64: Planungsvariante B ..................................................................................... 76<br />
Abbildung 65: Planungsvariante C .................................................................................... 76<br />
Abbildung 66: Screenshot Umfragemöglichkeit .............................................................. 77<br />
Abbildung 67: Screenshot Kommentarfunktion ............................................................... 78<br />
Abbildung 68: Fehlfunktion bei Darstellung der Texturen .............................................. 80<br />
Abbildung 69: Angepasstes Geländemodell .................................................................. 80<br />
Abbildung 70: Microsoft Photosynth .................................................................................. 88<br />
Abbildung 71: Google Street View Auto .......................................................................... 89<br />
Abbildung 72: Berlin in Second Life .................................................................................... 90<br />
Abbildung 73: Google Earth auf dem iPhone ................................................................. 92<br />
Abbildung 74: Funktionsweise des Wikitude AR ............................................................... 92<br />
Abbildung 75: Mobile Computing und AR mit dem Google Phone ........................... 93<br />
Abbildung 76: Geowebpartizipation ................................................................................. 94<br />
Abbildung 77: Beteiligung im Geoweb ............................................................................. 95
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