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Zur Referenz der französischen Pronomina il, lui ... - Cognitive Science

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Kamera sei nahe <strong>der</strong> handelnden Figur platziert, mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Sprecher am<br />

meisten identifiziere, i.e. <strong>der</strong> Person im foyer d’empathie (vgl. Kuno & Kaburaki,<br />

1977).<br />

Tatsächlich tritt das pronom démonstratif (beson<strong>der</strong>s in Camus’ La Peste) auffallend<br />

häufig in <strong>der</strong> Form „Xi regarda Yk. Ce<strong>lui</strong>-cik…“ auf; somit besteht zweifellos<br />

eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Kamera, die sich nahe bei Person X befindet,<br />

die Situation also aus <strong>der</strong>en Perspektive darstellt, <strong>der</strong>en Blick zu Y folgt<br />

und schließlich den Winkel zur Sichtweise von Y hin dreht, sodass Y zum foyer<br />

d’empathie wird. Verkörperte ce<strong>lui</strong>-ci als Subjekt nun den Baustein, <strong>der</strong> zu diesem<br />

Zweck eingesetzt wird, spräche dies entschieden für Zribi-Hertz’ Theorie,<br />

denn eine Person die bereits im foyer d’empathie steht müsste nicht mehr dorthin<br />

gerückt werden; eine <strong>Referenz</strong> mit ce<strong>lui</strong>-ci wäre entsprechend unpassend.<br />

Es g<strong>il</strong>t allerdings zu bedenken, ob die von Kuno vorgebrachten und von Zribi-Hertz<br />

übernommenen Kriterien zur Bestimmung des foyer d’empathie bzw.<br />

des Empathiegrades spezifisch genug sind. Diesen zufolge müsste das Subjekt<br />

eines Satzes (sofern es nicht die Form le B de A, z.B. la mère du docteur, die Mutter<br />

des Arztes hat) immer foyer d’empathie sein. Nach meiner Mutmaßung kann<br />

in einem komplexen Kontext wie einem Roman eine Figur durchaus das Subjekt<br />

eines Satzes sein – und nach besagten Kriterien im foyer d’empathie stehen –<br />

ohne dass dies de facto <strong>der</strong> Fall ist.<br />

(37) Rieuxi se retourna. Par-dessus le masque, ses yeux se plissèrent en apercevant<br />

le journalistek.<br />

— Que faites-vous ici ? dit-<strong>il</strong>i. Vous devriez être a<strong>il</strong>leurs.<br />

Tarroul dit que c’était pour ce soir à minuit et Rambertk ajouta : « En principe.<br />

»<br />

Chaque fois que l’un d’eux parlait, le masque de gaze se gonflait et s’humidifiait<br />

à l’endroit de la bouche. Cela faisait une conversation un peu irréelle, comme<br />

un dialogue de statues.<br />

— Je voudrais vous parler, dit Rambertk.<br />

— Nous sortirons ensemble, si vous le voulez bien. Attendez-moi dans le bureau<br />

de Tarroul.<br />

Un moment après, Rambertk et Rieuxi s’installaient à l’arrière de la voiture<br />

du docteuri. Tarroul conduisait.<br />

— Plus d’essence, dit ce<strong>lui</strong>-c<strong>il</strong> en démarrant. Demain, nous irons à pied.<br />

(Camus, La Peste, S. 190)<br />

Der Arzt Bernard Rieux ist <strong>der</strong> Hauptakteur <strong>der</strong> Geschichte, mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />

Erzähler, bzw. <strong>der</strong> Leser, am ehesten identifiziert. Auch im vorliegenden Auszug<br />

ist er die Person, an <strong>der</strong>en Seite man das Geschehen verfolgt, was unter<br />

an<strong>der</strong>em auch davon gestützt wird, dass <strong>der</strong> Sprechakt nach <strong>der</strong> zweiten wört-<br />

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