Zur Referenz der französischen Pronomina il, lui ... - Cognitive Science

2. Emphase und Selektion
Auffällig an Beispiel (24) war, dass celui-ci eher unpassend klingt, wohingegen
es im Deutschen absolut gebräuchlich ist, mit der auf Paul zu verweisen;
anders als in (22), wo zu diesem Zweck in beiden Sprachen intuitiv das Demonstrativpronomen
gewählt würde. Noch deutlicher wird dieser Unterschied
an den Beispielen (28) und (29):
(28) Pierrei vient de parler à Paulk. Celui-cik était en route pour la fac.
Peteri sprach gerade mit Paulk. Derk war auf dem Weg zur Uni.
(29) Pierrei a été ici tout à l’heure. Luii m’a parlé de Mariek.
Peteri war gerade hier. Deri hat mir von Mariak erzählt.
In (28) wäre es möglich, mit lui auf Paul zu verweisen, um zu betonen, dass
dieser auf dem Weg zur Uni war, nicht aber Pierre. Jedoch scheint mir diese
Referenz abhängig von der Intonation. Ohne ausdrückliche Betonung entsteht
eine Zweideutigkeit; mit Akzentuierung wie in (28a) bezieht sich lui auf Paul,
in (28b) dagegen auf Pierre.
(28a) Pierrei vient de parler à PAULk. Luik était en route pour la fac.
Peteri sprach gerade mit PAULk. Derk war auf dem Weg zur Uni.
(28b) PIERREi vient de parler à Paulk. Luii était en route pour la fac.
PETERi sprach gerade mit Paulk. Deri/k war auf dem Weg zur Uni.
In (29) wäre celui-ci anstelle von lui absolut inadäquat. Offenbar kann das
deutsche Demonstrativpronomen sich sowohl selektiv auf ein rhematisches
Element beziehen, als auch die Funktion der Emphase übernehmen, wohingegen
im Französischen im ersten Fall celui-ci steht, zur Betonung aber lui verwendet
wird.
Dass die Referenz der Pronomen durch ein Zusammenspiel der Art der Hervorhebung
und der Satzgliedfunktion des Antezedens im vorangehenden Satz
beeinflusst wird, zeigen auch die etwas komplexer konstruierten Beispiele (30)
und (31):
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