Kognitionslinguistische und lernpsychologische ... - Cognitive Science
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zufällig eingestellten Verbindungsstärken änderten sich im Sinne eines adaptiven<br />
Lernprozesses derart, dass sich nach zweitausend Lernschritten die in Abbildung 2.4<br />
dargestellte Verteilung ergab. Die mit dem Namen eines Tieres versehenen Neuronen sind<br />
diejenigen, welche bei Darbietung des zugehörigen Vektors nun am stärksten aktiviert<br />
wurden. Es ist sehr offensichtlich, dass die räumliche Verteilung Familienähnlichkeiten<br />
widerspiegelt. Die Raubtiere befinden sich auf der unteren rechten Seite, die Vögel auf der<br />
linken, wobei die Raubvögel weiter rechts gruppiert sind. Die pflanzenfressenden Säugetiere<br />
sind oben in der Mitte angeordnet. Innerhalb der Großgruppen sind bei genauerem<br />
Hinschauen natürlich noch weitere Beziehungen zu entdecken.<br />
Betrachtet man nun nicht nur das jeweils am stärksten aktivierte Neuron, sondern die<br />
Gruppe von Neuronen, die auf einen entsprechenden Inputvektor am stärksten reagiert, so<br />
ergibt sich folgendes Bild.<br />
Abbildung 2.5: Gruppen der von einem Input am besten aktivierten Neuronen 75<br />
Man erkennt deutlicher als in der ersten Karte eine Einteilung des neuronalen Raums in<br />
Domänen <strong>und</strong> Subdomänen. Für jedes Inputmuster hat sich eine Neuronenpopulation<br />
gebildet. Diese gewährleistet auch eine robuste Speicherung, da selbst bei Ausfall einzelner<br />
Neuronen nicht die ganze Repräsentation verloren geht. Auch wenn es sich bei diesem<br />
Versuch um eine stark vereinfachende Simulation biologischer Mechanismen gehandelt hat,<br />
suggeriere das Ergebnis, nach Meinung von Ritter <strong>und</strong> Kohonen, nichts desto trotz, wie ein<br />
selbstorganisierendes System das räumliche Anlegen von Gedächtnisspuren lernen könne. 76<br />
Sprache wird aber nicht nur gelernt, indem bestimmte wahrgenommene Eigenschaften mit<br />
bestimmten Wortformen in Verbindung gebracht werden. Beim Verstehen von Sätzen bilden<br />
75 Ritter <strong>und</strong> Kohonen, S. 248.<br />
76 Ibid, S. 248.<br />
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