Kognitionslinguistische und lernpsychologische ... - Cognitive Science
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Abbildung 2.2: Architektur eines Elman-Netzwerkes 36<br />
Ein Lernschritt läuft in einem solchen Netzwerk folgendermaßen ab. Bei einer Aktivierung<br />
der Inputschicht wird das entsprechende Aktivierungsmuster auf die Zwischenschicht<br />
übertragen <strong>und</strong> dort unter Einbeziehung der Informationen der Kontextschicht verarbeitet.<br />
Das Ergebnis wird auf zwei Wegen weitergeleitet. Zum einen geht es an die Outputschicht,<br />
wo es ebenfalls zu Veränderungen der Synapsengewichte im Sinne eines Lernprozesses führt.<br />
Zum anderen jedoch wird es eins zu eins als Aktivierung auf die Kontextschicht übertragen,<br />
Dort steht es für den nächsten Lernschritt als Repräsentation der unmittelbaren<br />
Verarbeitungsvergangenheit zur Verfügung.<br />
Elman-Netzwerke können mit Hilfe des Arbeitsgedächtnisses die Reihenfolge von<br />
Inputmustern bei der Verarbeitung berücksichtigen. Deshalb glaubte man, dass sie bei<br />
Darbietung von Wortfolgen, wie sie grammatisch korrekten Sätzen entsprechen, nach einer<br />
gewissen Zeit in der Lage sein müssten, die Wortart des nächsten Wortes in einem beliebigen<br />
Satz vorherzusagen. Damit hätte ein solches Netzwerk, allein auf der Gr<strong>und</strong>lage korrekten<br />
Inputs, einfache grammatische Regeln erlernt.<br />
Die Experimente 37 erfüllten die Erwartungen jedoch zunächst nicht. Das Netzwerk war<br />
bei Darbietung von Sätzen unterschiedlicher Komplexität nur dazu in der Lage, die Struktur<br />
der einfacheren von ihnen zu durchschauen. Bei Schachtelsätzen jedoch war es nicht fähig,<br />
die zu Gr<strong>und</strong>e liegenden komplexen grammatischen Regeln intern zu repräsentieren. Weitere<br />
36 Spitzer (2000), S.190.<br />
37 Vgl. Spitzer (2000), S. 197-200.<br />
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