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Kognitionslinguistische und lernpsychologische ... - Cognitive Science

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2.1.3. Die Bedeutung selektiver Aufmerksamkeit<br />

In ein noch zu entwickelndes Programm müssen jedoch noch weit mehr Erkenntnisse Eingang<br />

finden. Um das zu ermöglichen, müssen diese allerdings erst einmal wahrgenommen werden.<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> dieser Bemerkung soll es auch kein Zufall sein, dass es in der<br />

nachfolgend dargestellten Studie um selektive Aufmerksamkeit geht. Eine Gruppe von<br />

Forschern 23 untersuchte 1991, ob die Konzentration auf bestimmte Aspekte der<br />

wahrnehmbaren Umwelt von objektiv nachweisbaren Veränderungen im Gehirn begleitet<br />

wird. 24 Hierzu bedienten sie sich des Hilfsmittels der Positronenemmissionstompographie<br />

(PET). Mit diesem bildgebenden Verfahren ist es möglich, aktive von weniger aktiven<br />

Bereichen im menschlichen Gehirn zu unterscheiden. Das Experiment hatte mehrere<br />

Durchgänge. Während eines jeden Durchgangs sollten die Versuchspersonen einen<br />

Computerbildschirm betrachten, auf dem zunächst im Abstand von 200 Millisek<strong>und</strong>en<br />

nacheinander bis zu 30 geometrische Figuren erschienen. Jedes Objekt wurde dabei für genau<br />

400 Millisek<strong>und</strong>en eingeblendet. Anschließend wurde erneut eine Sequenz von Figuren<br />

gezeigt, die in 50 % der Fälle mit der ersten identisch war, sich in der anderen Hälfte der Fälle<br />

jedoch in Hinblick auf Form <strong>und</strong>/oder Farbe <strong>und</strong>/oder Geschwindigkeit der Objekte von ihr<br />

unterschied. Den Probanten wurde in jedem Durchgang eine andere Aufgabe gestellt. Im<br />

ersten Durchgang sollten sie die Abfolge der Objekte lediglich betrachten, im einem zweiten<br />

sollten sie beurteilen, ob sich die zweite Sequenz von der ersten in irgendeiner Weise<br />

unterschied (verteilte Aufmerksamkeit) <strong>und</strong> in den weiteren Durchgängen waren sie dazu<br />

aufgefordert die Gleichheit der Sequenzen nur in Hinblick auf jeweils einen bestimmten<br />

Aspekt - Form, Farbe oder Geschwindigkeit - zu bewerten (selektive Aufmerksamkeit).<br />

Anhand der Geschwindigkeit der Antworten <strong>und</strong> der Fehler konnte überprüft werden, ob die<br />

Probanden tatsächlich die Aufgabe erfüllten. In dem Fall nämlich, dass sie nur auf einen<br />

einzigen Aspekt des Stimulus achten mussten, antworteten sie schneller <strong>und</strong> weniger<br />

fehlerhaft.<br />

Es war wichtig, tatsächlich jeweils eine unterschiedliche Art der Aufmerksamkeit zu<br />

gewährleisten, hoffte man doch, korrespondierende Aktivierungsmuster im Gehirn<br />

beobachten zu können. Man zeichnete deshalb während aller Durchgänge mittels PET die<br />

neuronale Aktivierung bei den Probanden auf. Indem man anschließend die Messung aus dem<br />

ersten Durchgang – gleichsam ein Bild der Ruheaktivität – von den jeweils anderen<br />

Aufnahmen abzog, ergaben sich typische Unterschiede. Um diese zu verfeinern, wurden des<br />

23 Corbetta u.a. (1991).<br />

24 Darstellung des Experiments in Anlehnung an Spitzer (2000), S. 156-159.<br />

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