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Renaissance und Humanismus - schule.at

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<strong>Renaissance</strong> <strong>und</strong> <strong>Humanismus</strong><br />

<strong>Renaissance</strong> ( 14–16 Jhdt)<br />

=>franz: „Wiedergeburt der Antike“<br />

(Bezeichnung erst seit dem 19 Jhdt.)<br />

1<br />

Kulturwende vom Mittelalter zur Neuzeit<br />

Ursprung in Italien (Rom u. Florenz)<br />

ab 16 Jhdt. in ganz Europa<br />

Großes Interesse an antiker:<br />

* Kultur<br />

* Liter<strong>at</strong>ur<br />

* Philosophie<br />

* Wissenschaften<br />

* Kunst :(Architektur, Bildhauerei, Plastik)<br />

Bewusstwerden der eigenen Persönlichkeit<br />

Interesse am Diesseits (Jenseits stand nicht mehr im Mittelpunkt)<br />

Weltzugewandtheit (wurde durch die Erfindung des Buchdruckes ermöglicht<br />

Interesse am menschlichen Körper<br />

Ausbildung eines neuen Lebensgefühls<br />

Die Familie Medici war eine der einflussreichsten Familien Italiens.<br />

Sie förderte viele Künstler <strong>und</strong> Wissenschaftler. (Leonardo da Vinci, Galilei, Botticelli).<br />

Ihr entstammten Stadtherren, Sta<strong>at</strong>smänner, Kaufleute <strong>und</strong> sogar Päpste.<br />

Eine Gegenmacht zu den Medicis waren höchstens die Fugger aus Augsburg<br />

BS:8-12<br />

Die Frauen der <strong>Renaissance</strong>:<br />

Frauen von Adeligen <strong>und</strong> reichen Bürgern h<strong>at</strong>ten mehr Möglichkeiten zur guten Ausbildung.<br />

Frauen aus dem Bürgerstand bekamen verantwortungsvolle Aufgaben.<br />

Frauen der Unterschicht h<strong>at</strong>ten nur selten Zugang zu höherer Bildung<br />

Politisches <strong>und</strong> öffentliches Leben war auch für gebildete Frauen versperrt.<br />

Kunst:<br />

Der ausgeprägte <strong>Renaissance</strong>stil entstand hauptsächlich in Italien. Im übrigen Europa nur bei einigen<br />

Künstlern , z.B.: Albrecht Dürer. Masaccio gilt als erster <strong>Renaissance</strong>maler, da er als erster Maler die<br />

Zentralperspektive verwendete.<br />

ÄNDERUNGEN IN DER KUNST:<br />

Genaue an<strong>at</strong>omische Studien<br />

Auch das Sezieren wurde wichtig. Einige Künstler gelten heute als erste, welche seziert haben.<br />

(z.B.: André Vésalé etc..)<br />

Nicht nur Exaktheit <strong>und</strong> Glaubhaftigkeit des dargestellten waren wichtig; sondern auch die<br />

Darstellung der vollkommenen Schönheit.<br />

Vielseitigkeit des Künstlers war am wichtigsten. Leonardo da Vinci <strong>und</strong> Michelangelo entsprachen<br />

in ihrer Vielseitigkeit in gewisser Weise dem Idealbild des <strong>Renaissance</strong>menschen.<br />

Der “uomo universale” ist ein allseits gebildeter <strong>und</strong> forschender Mensch.<br />

In der künstlerischen Menschendarstellung wurde zunehmend auf den persönlichen, besonderen<br />

Ausdruck geachtet.<br />

Bezeichnet waren neben den christlichen Motiven auch solche, die den antiken Helden <strong>und</strong><br />

Göttersagen entstammen. Damit entsprachen sie nicht nur dem humanistischen Interesse der<br />

Zeit; die mythologischen Motive erlaubten ihnen die Darstellung von Nacktheit, welche ihrem<br />

Interesse am menschlichen Körper entsprachen.<br />

<strong>Renaissance</strong> von Stefanie, Viktoria, Karina, Klara, Tabea


<strong>Renaissance</strong> <strong>und</strong> <strong>Humanismus</strong><br />

2<br />

BS:8-12<br />

Architektur:<br />

In Italien kam Verachtung gegenüber der als maßlos geltenden Gotik auf.<br />

Das Vorbild der Architektur in der <strong>Renaissance</strong> war die antike Bauweise, welche in Italien<br />

allgegenwärtig war.<br />

Im Spannungsfeld des Machtkampfes zwischen dem deutschen Kaiser <strong>und</strong> dem Papst gelangen<br />

die italienischen Stadtsta<strong>at</strong>en zu gewisser Selbständigkeit.<br />

Vor allem die Familie der Medici in Florenz schart Künstler <strong>und</strong> Wissenschaftler um sich.<br />

Beeinflusst vom Vorbild antiker Bauten strebt der Architekt der <strong>Renaissance</strong>, der sich wie alle<br />

Künstler dieser Zeit als Universalgelehrter versteht, nach Klarheit, Überschaubarkeit<br />

Häufiges Merkmal: Gewaltige Kuppeln; z.B.: Florenz<br />

Reiches Aufgabenfeld boten die Bankiers <strong>und</strong> Handelsleute mit ihren Palazzi, Villen <strong>und</strong><br />

Landhäusern.<br />

Michelangelo :<br />

Hauptbaumeister der Hochrenaissance <strong>und</strong> wichtigster Wegbereiter des Manierismus. Er war ein sehr<br />

reizbarer Künstler.<br />

Manierismus= der Übergang zwischen <strong>Renaissance</strong> <strong>und</strong> Barock in der Kunst.<br />

Leonardo da Vinci :<br />

N<strong>at</strong>urforschungen auf dem Gebiet der An<strong>at</strong>omie, Botanik, Zoologie, Geologie, Hydrologie, Aerologie, Optik<br />

<strong>und</strong> Mechanik.<br />

Konstruierte zahlreiche Geräte wie z.B.: Stechheber, Pumpen. Brennsiegel, Fallschirme, Fluggeräte, Kräne….<br />

Seine Landkarten der Toskana sind noch immer Marksteine der modernen Kartographie.<br />

Raffael:<br />

Bauleiter der Peterskirche <strong>und</strong> Konserv<strong>at</strong>or der antiken Denkmäler war. Raffael schulte sich in der Kunst Da<br />

Vincis <strong>und</strong> Michelangelos.<br />

Als Architekt war er vor allem entwerfend tätig.<br />

Machiavelli: Der Erfolg rechtfertigt alles:<br />

Die Wende vom 15. zum 16. Jh. War eine Zeit des politischen Umbruchs: Der Kampf um Hegemonie <strong>und</strong><br />

Gleichgewicht um Machterweiterung <strong>und</strong> Abweht von Besitzansprüchen führte zu einer raschen Folge von<br />

Kriegen <strong>und</strong> ständig wechselnden Bündnissen der europäischen Königs- <strong>und</strong> Fürstenhäuser.<br />

Der florentinische Politiker Nicolo Machiavelli (1466- 1527) zog politische Lehren aus den Machtkämpfen. In<br />

seinem Buch „Der Fürst“ legt er ein Bekenntnis zur Allmacht <strong>und</strong> zum Vorrang des Sta<strong>at</strong>es ab.<br />

Diese Sta<strong>at</strong>sraison (raison = Vernunft) erlaubt es, seiner Meinung nach, den Fürsten, alle Möglichkeiten zu<br />

nutzen, um zum Erfolg zu kommen.<br />

Erasmus von Rotterdam:<br />

Er vertr<strong>at</strong> eine völlig andere Auffassung von Politik. Er war der vielleicht bedeutendste Humanist (1466-1536).<br />

Immer wieder tr<strong>at</strong> der tiefgläubige Niederländer gegen den Krieg <strong>und</strong> für den Frieden ein.<br />

Durch seine Kritik an der Kirche war der Humanist ein Wegbereiter der Reform<strong>at</strong>ion, blieb aber stets auf<br />

Distanz <strong>und</strong> sah sich in einer überlegenen, vermittelnden Position.<br />

Mit der (1516) in Basel erschienenen ersten Druckausgabe des Neuen Testamentes in griechischer Sprache,<br />

die Luthers Bibelübersetzung zugr<strong>und</strong>e liegt, h<strong>at</strong> Erasmus die Reform<strong>at</strong>oren jedoch nachhaltig beeinflusst.<br />

Politik in der <strong>Renaissance</strong>:<br />

Während der <strong>Renaissance</strong> stärkte sich die königliche Macht in Frankreich. Der Adel verlor seine<br />

Vormachtstellung in der Politik <strong>und</strong> das letzte selbständige Herzogtum Bretagne fiel unter Franz I. an<br />

Frankreich.<br />

Die Außenpolitik Frankreichs wurde von der wachsenden Macht des habsburgisch-spanischen Reiches<br />

geprägt. Dieser Konflikt wurde im Krieg um Italien ausgetragen.<br />

<strong>Renaissance</strong> von Stefanie, Viktoria, Karina, Klara, Tabea


<strong>Renaissance</strong> <strong>und</strong> <strong>Humanismus</strong><br />

3<br />

BS:8-12<br />

Die Erfolge der französischen Außenpolitik gingen jedoch deutlich auf Kosten der Stadtfinanzen. Aus Italien<br />

brachte Franz I. die Ideen der <strong>Renaissance</strong> nach Frankreich, ließ zahlreiche Schlösser erbauen <strong>und</strong> förderte<br />

die Kunst <strong>und</strong> Liter<strong>at</strong>ur. Die religiösen Gegensätze mit den K<strong>at</strong>holiken lösten erbitterte Kämpfe aus, die in die<br />

Religionskriege mündeten. Dieser Bürgerkrieg nahm die ganze Aufmerksamkeit des Königshauses in<br />

Anspruch <strong>und</strong> dominierte lange Zeit die französische Politik. Heinrich II. konnte den Konflikt nicht lösen <strong>und</strong><br />

nach seinem Tod war auch die Regierungszeit seiner Söhne Franz II., Karl IX. <strong>und</strong> Heinrich III., die ihm<br />

nacheinander auf den Thron folgten, von den Religionskriegen bestimmt.<br />

Kirche <strong>und</strong> Wissenschaft:<br />

Durch den Umbruch kam es zum Kampf zwischen der Kirche <strong>und</strong> den N<strong>at</strong>urwissenschaften.<br />

Die Ansichten der Kirche waren bis dahin unangefochten.<br />

Einer der wichtigsten Streitpunkte war die Astronomie. Bis zum 15 Jhdt. war die offizielle<br />

Weltbildanschauung, die von Ptolemäus (= geozentrisches Weltbild).<br />

Religion:<br />

Religiosität wird auch zur individuellen, Angelegenheit, wenn sich jemand mit Gott unterhält<br />

Durch die Buchherstellung Bildung <strong>und</strong> Gelehrsamkeit breiten sich aus <strong>und</strong> Verbreitung<br />

der Bibel in der Volkssprache<br />

nicht mehr eine offizielle Interpret<strong>at</strong>ion der Bibel: Die Glaubenseinheit zerbricht:<br />

Luther <strong>und</strong> die Reform<strong>at</strong>ion, Bauernkriege, gegen die Autorität <strong>und</strong> Korruption der Kirche<br />

seit 1542 Kampf gegen die N<strong>at</strong>urwissenschaften, die sich von der Theologie gelöst h<strong>at</strong><br />

Nikolaus Kopernikus<br />

1473 in Thorn (Polen) geboren<br />

Onkel, Bischof, kümmert sich um ihn, Ausbildung<br />

studierte Kopernikus in Krakau M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik <strong>und</strong> Astronomie<br />

für weitere Studien nach Italien (Medizin <strong>und</strong> Rechtswissenschaften)<br />

danach im Bischofspalast seines Onkels, tätig als Sekretär <strong>und</strong> Leibarzt (Polen)<br />

Weltbild:<br />

~heliozentrische System:<br />

Kopernikus gab den geozentrischen Standpunkt auf, nachdem er einige arabische <strong>und</strong> alt<br />

griechische Texte gelesen h<strong>at</strong>te.<br />

seine Thesen beruhen allerdings noch auf kreisförmigen Planetenbahnen<br />

seine Planetentheorie (heliozentrisches Weltbild = Sonne ist der Mittelpunkt) stand im<br />

krassen Widerspruch zu dem im Mittelalter unangefochtenen geozentrischem Weltbild<br />

Seine wichtigsten Thesen sind<br />

Die Sonne ist ruhend <strong>und</strong> das Zentrum des Universums <strong>und</strong> die Erde umkreist sie<br />

Die Erde dreht sich täglich um die eigene Achse, die tägliche Bewegung der Gestirne<br />

ist also nur scheinbar<br />

Die Erde ist nur ein Planet unter vielen, die die Sonne umkreisen<br />

~geozentrische System:<br />

Idee beruht auf Aristoteles <strong>und</strong> Ptolemäus<br />

die Erde der Mittelpunkt des Universums<br />

da einige Planeten, außer der Sonne teilweise stehen zu bleiben oder sogar rückläufige<br />

Bahnen zu ziehen schienenführte Ptolemäus Epizykel ein<br />

Die Fixsterne befinden sich auf einer kugelförmigen<br />

Sphäre, die das Planetensystem umschließt<br />

Johannes Kepler:<br />

Der M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>iker, Johannes Kepler entwickelte das heliozentrische Weltbild weiter, er kam zu der<br />

Erkenntnis, dass die Planeten in Ellipsenform um die Sonne kreisen, nicht in Kreisbahnen.<br />

<strong>Renaissance</strong> von Stefanie, Viktoria, Karina, Klara, Tabea


<strong>Renaissance</strong> <strong>und</strong> <strong>Humanismus</strong><br />

4<br />

BS:8-12<br />

1571 in Weil (D) geboren.<br />

Kepler studiert Theologie <strong>und</strong> M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik ,lernt dadurch die Astronomie kennen<br />

Ab 1600 :Mitarbeiter des dänischen Astronomen Tycho Brahe<br />

Wird kaiserlicher M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>iker in Prag<br />

durch Tycho Brahes genaue Beobachtungen gelingt es Kepler die Stellung aller Planeten zu<br />

jedem beliebigen Zeitpunkt zu berechnen<br />

1609 erläuterte er seine ersten beiden Planetengesetze (veröffentlichte insgesamt 30)<br />

15.11.1630 stirbt Johannes Kepler in Regensburg<br />

Galileo Galilei:<br />

15. 2. 1564 geboren in Pisa (Italien)<br />

studiert N<strong>at</strong>urwissenschaften <strong>und</strong> M<strong>at</strong>hem<strong>at</strong>ik<br />

durch Erfindung einer Waage für das spezifische Gewicht der Körper in ganz Europa bekannt<br />

interessiert sich für Kosmologie, besonders für die Entdeckungen von Kopernikus <strong>und</strong> Kepler<br />

In Rom wegen Ketzerei (Verbreitung falscher Lehren) beschuldigt<br />

Beim Inquisitionsgericht musste er unterschreiben die Theorie nie für wahr gehalten zu haben<br />

Er wird zu lebenslangem Hausarrest verurteilt<br />

1642 Galilei stirbt<br />

Galilei, wie auch Kepler setzten sich für Kopernikus ein. Das Schaffen dieser N<strong>at</strong>urforscher lag überwiegend<br />

am Ende der <strong>Renaissance</strong> <strong>und</strong> leitete in die Neuzeit über.<br />

<strong>Humanismus</strong>:<br />

o Der Begriff „<strong>Humanismus</strong>“ h<strong>at</strong> eine aktuelle <strong>und</strong> eine historische Bedeutung:<br />

• Aktuelle: Streben nach Menschlichkeit, Freiheit, Toleranz, Respekt vor anderen,…<br />

• Historische: = geistige Bewegung<br />

Im späten Mittelalter (ca. Mitte des 14 Jahrh<strong>und</strong>erts) in Italien entstanden<br />

Breitete sich zu Beginn der Neuzeit auch in andere Teile Europas aus<br />

o <strong>Humanismus</strong> = Mensch rückt in den Mittelpunkt des Interesses im Unterschied zum theozentrischen<br />

Weltbild (gottbezogen)<br />

o Gr<strong>und</strong>s<strong>at</strong>z: „ad fontes“ -> „zurück zu den Quellen“<br />

o Gelehrte unterrichteten in „humanistischen Fächern“ (z.B.: Philosophie, Geschichte, Poesie, Rhetorik,<br />

klass. L<strong>at</strong>ein, Altgriechisch, Hebräisch, Liter<strong>at</strong>ur – <strong>und</strong> Sprachwissenschaften,…)<br />

o Bildung nur einem kleinen Kreis von Menschen möglich (Reiche, Könige,…)<br />

• 3 berühmte Humanisten:<br />

Erasmus von Rotterdam (1466-1536)<br />

*bedeutender Pazifist, Theologe, Philologe (siehe oben)<br />

Thomas Morus (eig. More, 1478-1535)<br />

*befre<strong>und</strong>et mit Erasmus v. Rotterdam<br />

*“Vom besten Zustand des Sta<strong>at</strong>es & der neuen Insel Utopia“ (sein Werk)<br />

*forderte das Ende der Ausbeutung der unteren Klassen, Teilnahme aller an der<br />

Arbeit, freier Zugang zur Bildung für alle,….<br />

Philipp Melanchthon (eig. Schwartzerdt 1497-1560 )<br />

*Fre<strong>und</strong> Luthers <strong>und</strong> Mit-Reform<strong>at</strong>or<br />

o Ohne die Vorarbeit der humanistischen Sprachwissenschaft wären auch die Reform<strong>at</strong>ion <strong>und</strong> die<br />

Bibelübersetzung Luthers aus den Ursprachen (hebräisch, aramäisch <strong>und</strong> griechisch) nicht möglich<br />

gewesen.<br />

<strong>Renaissance</strong> von Stefanie, Viktoria, Karina, Klara, Tabea

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