Gutachten zum Einfluss des Kormorans

Gutachten zum Einfluss des Kormorans Gutachten zum Einfluss des Kormorans

14.10.2012 Aufrufe

Veranlassung Hydrolabor Schleusingen 1 Veranlassung Im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung am Industriestandort Schwarza fanden im Herbst 2002 und Frühjahr 2003 je eine Elektrobefischung in der Saale bei Rudolstadt/Schwarza statt. Auftraggeber für diese Befischungen ist die LEG Thüringen, EPC GmbH in Geschäftsbesorgung für die LEG Thüringen, Breitscheidstr. 152, 07407 Rudolstadt. Nachdem im Rahmen der zweiten Befischung eine deutliche Abnahme der Fischdichte zu verzeichnen war, welche offensichtlich auf den Einfluss des Kormorans im Winter 2002/2003 zurückzuführen ist, erbat das Hydrolabor Schleusingen am 03.06.2003 vom oben genannten Auftraggeber die Freigabe der Befischungsdaten für ein Gutachten bezüglich des Einflusses des Kormorans auf den Fischbestand. Am 13.06.2003 erfolgte die Beauftragung für das vorliegende Gutachten durch die Pachtgemeinschaft Schwarza/Volkstedt. 6

Hydrolabor Schleusingen Der Kormoran 2 Der Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis) (WERNER & RICHARZ 2000) 2.1 Bestandssituation Anfang des 20. Jahrhunderts war der Kormoran durch den Menschen fast ausgerottet worden. Aufgrund gesetzlichen Schutzes ( EG-Vogelschutzrichtlinie) konnte sich diese Vogelart wieder stark vermehren. Anfang der 80er Jahre wird eine exponentielle Populationsentwicklung beschrieben, welche sich in den 90er Jahren verlangsamte. Ab Mitte der 90er Jahre wurde jedoch kein Zuwachs der Brutpaarbestände mehr in Mitteleuropa registriert. Zum Teil wurden anschließend rückläufige Brutpaarzahlen verzeichnet, welche auf das Erreichen der Kapazitätsgrenzen vieler Brutkolonien zurückgeführt werden. Im Herbst ziehen viele Kormorane von den Küstenländern des nördlichen Mitteleuropas in das Innland. Es sind sowohl Durchzügler als auch überwinternde Kormorane zu beobachten. 2.2 Nahrungsökologie Als realistisch wird eine tägliche Nahrungsaufnahme von 241 – 443 g je Individuum angegeben. Die Nahrung besteht ausschließlich aus Fisch. Der Kormoran ist ein Nahrungsopportunist. Er jagt in dem jeweiligen Gewässer die dominierenden Fischarten. Nach Angaben des BUNDESAMTES FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT (1995) werden in stehenden Gewässern vorwiegend kleine Fische der Arten Rotauge und Barsch erbeutet, während in Fließgewässern bevorzugt kleine und große Individuen von Äsche, Forelle und Barbe gejagt werden. Die Nahrungsaufnahme erfolgt tagsüber. 7

Hydrolabor Schleusingen Der Kormoran<br />

2 Der Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis) (WERNER & RICHARZ 2000)<br />

2.1 Bestandssituation<br />

Anfang <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts war der Kormoran durch den Menschen fast ausgerottet worden.<br />

Aufgrund gesetzlichen Schutzes ( EG-Vogelschutzrichtlinie) konnte sich diese Vogelart wieder<br />

stark vermehren. Anfang der 80er Jahre wird eine exponentielle Populationsentwicklung<br />

beschrieben, welche sich in den 90er Jahren verlangsamte. Ab Mitte der 90er Jahre wurde<br />

jedoch kein Zuwachs der Brutpaarbestände mehr in Mitteleuropa registriert. Zum Teil wurden<br />

anschließend rückläufige Brutpaarzahlen verzeichnet, welche auf das Erreichen der<br />

Kapazitätsgrenzen vieler Brutkolonien zurückgeführt werden.<br />

Im Herbst ziehen viele Kormorane von den Küstenländern <strong>des</strong> nördlichen Mitteleuropas in das<br />

Innland. Es sind sowohl Durchzügler als auch überwinternde Kormorane zu beobachten.<br />

2.2 Nahrungsökologie<br />

Als realistisch wird eine tägliche Nahrungsaufnahme von 241 – 443 g je Individuum angegeben.<br />

Die Nahrung besteht ausschließlich aus Fisch. Der Kormoran ist ein Nahrungsopportunist. Er<br />

jagt in dem jeweiligen Gewässer die dominierenden Fischarten. Nach Angaben <strong>des</strong><br />

BUNDESAMTES FÜR UMWELT, WALD UND LANDSCHAFT (1995) werden in stehenden Gewässern<br />

vorwiegend kleine Fische der Arten Rotauge und Barsch erbeutet, während in Fließgewässern<br />

bevorzugt kleine und große Individuen von Äsche, Forelle und Barbe gejagt werden. Die<br />

Nahrungsaufnahme erfolgt tagsüber.<br />

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