14.10.2012 Aufrufe

Gutachten zum Einfluss des Kormorans

Gutachten zum Einfluss des Kormorans

Gutachten zum Einfluss des Kormorans

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diskussion und Vergleich der Befischungen Hydrolabor Schleusingen<br />

- Die Änderung der Artenzusammensetzung hin zu einem verstärkten Auftreten von<br />

Kleinfischen kann <strong>zum</strong> Teil mit den verbesserten Befischungsbedingungen (stabile<br />

Wasserführung, gute Sichtverhältnisse, geringer Durchfluss) erklärt werden. Durch die<br />

guten Sichtverhältnisse konnte festgestellt werden, dass die Fische in den untersuchten<br />

Bereichen fast ausschließlich in Ufernähe nachzuweisen waren.<br />

- Das Auftreten der Bachneunaugen, besonders der adulten Exemplare, ist ein saisonaler<br />

Effekt. Querder hätten bereits im Herbst nachgewiesen werden können, da sie sich mehrere<br />

Jahre im gleichen Habitat aufhalten (GERSTMEIER & ROMIG 1998). Möglicherweise<br />

reagierten sie aber bei den niedrigeren Temperaturen nicht auf den elektrischen Strom oder<br />

die Tiere waren bei den im Herbst kurz zuvor herrschenden hohen Abflüssen tiefer im<br />

Sediment vergraben.<br />

- Besonders auffällig ist die Abnahme der Individuenzahlen und der Biomasse. Bei den im<br />

Frühjahr herrschenden, besseren Befischungsbedingungen wäre ein Anstieg der<br />

-<br />

Fangzahlen erwartet worden. Dies trifft nur für einige Arten zu. Das Fehlen großer<br />

Exemplare der Bachforelle ist nicht mit dem Wander- bzw. Laichzeitraum dieser Art zu<br />

erklären, da sich die Tiere nach dem Ablaichen im Winter wieder in ihre Unterstände<br />

zurückziehen.<br />

Strukturelle oder wasserchemische Änderungen können ebenfalls ausgeschlossen werden.<br />

Wie anfangs erwähnt, änderte sich die Struktur der befischten Strecken nicht. Die<br />

Einwirkung von fischtoxikologischen Substanzen mit Folge eines Fischsterbens ist nicht<br />

aufgetreten. Das beweist das Vorkommen von Arten, die auf eine ausreichend gute<br />

Wasserqualität angewiesen sind und in großer Stückzahl vorhanden waren (vor allem<br />

Groppe und Bachneunauge).<br />

- Die Abnahme der Individuenzahlen und der Biomasse im Verlauf <strong>des</strong> Winters 2002/2003 ist<br />

nach Ausschluss aller anderen möglichen Beeinträchtigungen auf die Nahrungsaufnahme<br />

der in diesem Gebiet überwinternden Kormorane zurückzuführen.<br />

5.1 Einflüsse <strong>des</strong> <strong>Kormorans</strong> auf den Fischbestand in Rudolstadt/Schwarza<br />

Bei Kirchhasel/Catharinau (ca. 5 km Luftlinie von der Untersuchungsstelle entfernt) wurden<br />

gemeinsam von Ornithologen und Anglern am Schlafplatz Kormoran-Zählungen durchgeführt.<br />

An dem genannten Schlafplatz wurden die Kormoranzahlen von Herrn Karol<br />

(Pachtgemeinschaft Rudolstadt) und Herrn Hiller (Fachgruppe Ornithologie & Artenschutz<br />

unteres Schwarzatal) erfasst. In Tabelle 19 sind die Kormoranzahlen zu den jeweiligen<br />

Zählterminen aufgeführt:<br />

28

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!