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Praktikum am ” GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung ...

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FAIR Synchrotrons<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Schwerionenforschung</strong><br />

Planckstr. 1<br />

D-64291 Darmstadt <strong>Praktikum</strong>sbericht <strong>GSI</strong><br />

α Teilchen haben eine sehr geringe Eindringtiefe, was durch ihre hohe Masse und ihre<br />

Ladung beeinflusst wird. Die Eindringtiefe ist noch Energieabhängig, da in der Natur<br />

vorkommende α-Strahler jedoch nur eine relativ geringe Energie zwischen 2 und<br />

5 MeV abgeben, können schon ein Blatt Papier oder einige Zentimeter Luft ausreichen,<br />

um der Strahlenbelastung zu entgehen. Geblockt wird die Strahlung allerdings<br />

auch von den obersten Hautschichten. Da diese schon abgestorben sind, ist ein Schaden<br />

ausgeschlossen. Bringt man einen α-Strahler jedoch in den Körper hinein, so besteht<br />

ernsthafte Lebensgefahr, was anhand des Beispiels des Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko<br />

deutlich illustriert wird.<br />

8.2 Die β-Strahlung<br />

β-Strahlung gehört zur Gruppe der ionisierenden Strahlung. Als β-Strahler wird ein<br />

Kern bezeichnet, der bei seinem radioaktiven Zerfall Elektronen (β − -Strahlung) oder<br />

Positronen (β + -Strahlung) abspalten kann. Die Maximalenergie von typischen β-Strahlern<br />

liegt bei etwa 1MeV.<br />

Beim Zerfallsprozess wird ein energiereiches β-Teilchen emittiert und somit ein Elektron-<br />

Neutrino hergestellt, sowie ein Proton in ein Neutron (β + -Zerfall) umgewandelt bzw.<br />

ein Elektron-Antineutrino hergestellt, sowie ein Neutron in ein Proton (β − -Zerfall) umgewandelt.<br />

Die Standardzefallsgleichungen lauten dann:<br />

β − : 1 0 n −→ 1 1 p + e− + νe<br />

β + : 1 1 p −→ 1 0 n + e+ + νe<br />

Beim β − -Zerfall entsteht also ein Atom mit einer um 1 höheren OZ, beim β + Zerfall<br />

das Atom mit nächsttieferer OZ.<br />

β-Strahler außerhalb des Körpers schädigen höchstens die Haut, können aber zu<br />

Folgen wie Verbrennungen, Hautkrebs etc. führen. Inkorporierte β-Strahler sind stark<br />

schädlich und haben hohe Strahlenschäden in näherer Umgebung zufolge. Ein wirks<strong>am</strong>er<br />

Schutz ist aber schon durch einen wenige Milimeter dünnen Absorber, beispielsweise<br />

ein Aluminiumblech, gegeben. Allerdings wird bei der Wechselwirkung mit dem<br />

Absorber ein Teil der Strahlenergie in Röntgenstrahlung umgesetzt, weshalb ein Absorber<br />

mit geringer OZ empfohlen wird, hinter dem sich dann ein zweiter Absorber mit<br />

etwas höherer OZ befinden sollte, um einen wirks<strong>am</strong>en Schutz zu garantieren.<br />

8.3 Die γ-Strahlung<br />

γ-Strahlung gehört zur elektromagnetischen Strahlung und breitet sich daher mit Lichtgeschwindigkeit<br />

aus. Sie entsteht, um überschüssige Energien abzutransprotieren, wenn<br />

ein Atomkern von einem angeregten instabilen Zustand zu einem stabilen Zustand wechselt.<br />

γ-Strahlung besitzt eine hohe Eindringtiefe und ist somit bei Aussetzung mit hoher<br />

Strahlenbelastung verbunden. Schutz bieten, je nach Teilchenenergie, nur mehrere<br />

Meter dicke, wasserreiche Stoffe, beispielsweise Beton.<br />

8.4 Die Neutronenstrahlung<br />

Neutronenstrahlung besitzt wegen seiner elektrischen Neutralität eine ebenso hohe Eindringtiefe<br />

wie γ-Strahlung. Auch hier sind die gleichen Schäden zu erwarten. Schutz bie-<br />

10 31. July 2009

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