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Überwachen sie ihre spindellast - Anca

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Vier grundlegende Kriterien zur Wahl der perfekten Scheiben<br />

für Ihre Anwendung sind:<br />

• scheibengröße und –form<br />

• Körnung<br />

• Kornwerkstoff<br />

• Kornbindung<br />

scheibengröße und –form werden hauptsächlich durch die<br />

Anwendung und die physichen Beschränkungen Ihrer Maschine<br />

und des Prozesses bestimmt.<br />

Die Körnung ist einfach festlegbar, gröbere Körnung ist für<br />

Anwendungen mit höherem Materialabtrag wie z.B. das<br />

Nutenschleifen geeignet, mittelgroße Körnung für allgemeinere<br />

Schleifanwendungen wie Hinterschliff, Spitzenschleifen,<br />

Einstechen und Profilschleifen. Feine Körnung wird fürs Schlicht-<br />

und Profilschleifen sowie kleinere Werkzeuge eingesetzt.<br />

Die drei hauptsächlich verwendeten Werkstoffe beim<br />

Werkzeugschleifen sind Diamant, der härteste und der einzige<br />

normalerweise zum Hartmetallschleifen empfohlene Werkstoff;<br />

die anderen Werkstoffe sind CbN – zum Präzisionsschleifen von<br />

Stählen - und Aluminiumoxid, das weicher als CBN ist, jedoch<br />

leichter abgerichtet werden kann.<br />

Die drei am meisten zum Einsatz kommenden<br />

Scheibenbindungen sind Kunstharz, Metall und Keramik.<br />

Jede dieser Bindungen hat <strong>ihre</strong> Vor- und Nachteile.<br />

Kunstharzbindungen sind die am häufigsten verwendeten<br />

und auch am flexibelsten. Sie bieten einen guten Ausgleich<br />

zwischen Formbeibehaltung und Aufriss der Scheibe.<br />

Metallbindungen sind viel härter, das Abrichten ist schwieriger<br />

und <strong>sie</strong> sind am besten für Profilschleifoperationen<br />

geeignet, da die Scheibenform besser beibehalten wird.<br />

Keramikbindungen sind viel weicher und somit leicht<br />

abrichtbar, sowohl im Prozess als auch nach/vor dem Prozess.<br />

Die neuesten Scheibenentwicklungen haben zu sogenannten<br />

Hybridbindungen geführt. Diese Scheiben sind am besten<br />

zum Nutenschleifen geeignet, <strong>sie</strong> halten die Scheibenform<br />

viel besser und kommen beim tieferen Schleifen mit höheren<br />

Vorschüben voll zur Entfaltung.<br />

Bei der Herstellung von Hartmetallwerkzeugen ist die<br />

Vorbereitung der Scheibe ein wichtiger Faktor. Die meisten<br />

Scheiben müssen nach Aufspannen auf dem Scheibendorn<br />

vor <strong>ihre</strong>m ersten Einsatz abgerichtet werden. Das Abrichten<br />

der Scheibe auf dem Dorn ist die beste Praxis. Es garantiert<br />

Konzentrizität, hilft beim Abrichten und trägt zur fertigen<br />

Werkzeugoberfläche, der Nutzdauer der Scheibe und<br />

letztendlich zur effizienten Hartmetallwerkzeug-Herstellung bei.<br />

Nach dem Abrichten sollte das Scheibenpaket<br />

ausgewuchtet werden. Ein ausgewuchtetes Scheibenpaket<br />

verhindert Schwingungen und sorgt nicht nur für<br />

bessere Oberflächenqualität, sondern auch für längere<br />

Scheibennutzdauer, was letztendlich den Reingewinn steigert.<br />

Das Scheibenpaket muss in dem Zustand, in dem es eingesetzt<br />

werden soll, ausgewuchtet werden. Das Auswuchten kann auf<br />

verschiedene Weise vorgenommen werden, am genauesten ist<br />

es jedoch mit der Auswuchtsoftware, die auf fortschrittlichen<br />

Werkzeugschleifmaschinen zur Verfügung steht. Diese Software<br />

registriert Schwingungssmuster und ermittelt wo genau die<br />

Auswuchtgewichte montiert werden müssen.<br />

AncA - ausgabe 8 2011<br />

Konditionieren der Scheibe (mit Korundstein) entfernt<br />

sich in der Körnung abgesetzten Schleifabfall. Durch die<br />

Korundsteinbearbeitung zwischen Werkzeugen wird die<br />

Scheibenlast reduziert. Die Scheibe soll das Werkzeug<br />

schleifen und sich nicht einfach nur erhitzen. Mit der<br />

Korundsteinbearbeitung bleibt die Scheibe also zwischen<br />

Abrichtzyklen effizient. Sie können die Scheibe mit höherem<br />

Vorschub schwer arbeiten lassen und dabei die Gewissheit<br />

haben, dass <strong>sie</strong> formgerecht schleift. Beobachten Sie Ihren<br />

Spindlellastanzeiger, damit Sie ein Gefühl dafür bekommen, wie<br />

oft Sie den Korundstein einsetzen müssen. Wenn Ihre Maschine<br />

mit automatischer Korundsteinbearbeitung ausgestattet ist,<br />

planen Sie diese in den Prozess mit ein, damit Ihre Scheibe<br />

immer mit maximaler Leistung läuft.<br />

Je nach gewähltem Scheibentyp kann es erforderlich werden,<br />

die Scheibe während eines Loses neu abzurichten, wenn<br />

<strong>sie</strong> stumpf wird oder <strong>ihre</strong> Form verliert. Fortschrittliche<br />

Werkzeugschleifmaschinen haben oftmals Im-Prozess-<br />

Abrichtzyklen und ein Abrichtzyklus sollte nach Bearbeitung<br />

einer bestimmten Werkzeuganzahl einprogrammiert werden.<br />

Idealerweise kompen<strong>sie</strong>rt Ihre Maschine automatisch<br />

für durch das Abrichten erzeugte Änderungen des<br />

Werkzeugdurchmessers.<br />

Ihr Scheibenhersteller kann Ihnen die korrekte<br />

scheibengeschwindigkeit in u/min oder als<br />

umfanggeschwindigkeit nennen. Vorschübe richten sich nach<br />

dem jeweils bearbeitetem Werkzeug und der Operation. Der<br />

optimale Vorschub zieht Scheibenverschleiss, Spindellast,<br />

Werkzeugsteifigkeit, Oberflächengüte, Genauigkeit<br />

und Zykluszeit in Betracht. Ihr Scheibenhersteller kann<br />

Ihnen wiederum einen Referenzwert geben, wesentliche<br />

Verbesserungen der Zykluszeit oder der Genauigkeit sind jedoch<br />

durch Optimierung des Vorschubs für Ihre spezielle Anwendung<br />

möglich.<br />

Zusammengefasst spielen also die Scheibenwahl, die<br />

Geschwindigkeiten und Vorschübe, sowie das Einrichten und<br />

Warten der Scheiben vor und während der Bearbeitung beim<br />

Erzielen hoher Produktionsvolumen bei gleichzeitig hoher<br />

Qualität der Werkzeuge eine wesentliche Rolle.<br />

7<br />

<strong>sie</strong>ben heisse tipps

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