Überwachen sie ihre spindellast - Anca
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Wie ein SchleifTeST<br />
DUrchGeführT WirD<br />
Das Leistungspotential von schleifscheiben wird mangels<br />
systematik oft nicht ausgeschöpft. Das nachfolgend<br />
beschriebene systematische Vorgehen ist in sechs<br />
Prozessschritte gegliedert: Zielsetzung, Vorbereitung,<br />
Durchführen, Auswerten, Aufzeichnen und Publizieren..<br />
Zielsetzung<br />
Als erstes muss man sich im Klaren sein, was man erzielen will<br />
und dass einige Zielsetzungen mit einander in Konflikt stehen<br />
könnten:<br />
• ein bestehendes Problem lösen (brand, Oberflächengüte,<br />
Masshaltigkeit, etc.)<br />
• bessere Wirtschaftlichkeit des Prozesses (standzeit,<br />
Zykluszeit)<br />
• Testen einer neuen spezifikation<br />
• Bessere Reproduzierbarkeit der Schleifresultate<br />
• Prozesssicherheit erhöhen<br />
Vorbereitung<br />
Sich mit Schlüsselparametern vertraut machen und diese<br />
aufzeichnen:<br />
• spezifisches Zeitspanvolumen Q‘ w<br />
• umfangsgeschwindigkeit vc • Vorschub vw • Gesamtmaterialzugabe, Tiefenzustellung pro Überlauf ae und Anzahl Überlaufe<br />
• Abrichtparameter wie Geschwindigkeitsverhältnis q , s<br />
Zustellung a , Gleichlauf oder Gegenlauf.<br />
d<br />
es zahlt sich oft aus, den bediener über eventuelle Probleme zu<br />
befragen:<br />
• Verliert die scheibe schnell an Profil?<br />
• Ist schleifbrand oder sind Rattermarken aufgetreten?<br />
• Ist der Prozess stabil?<br />
• Wie verhält sich der Kühlschmierstoff? Veränderungen<br />
über die Schichtzeit?<br />
• Ist die Aufspannvorrichtung steif genug, treten<br />
Schwingungen auf?<br />
• Ist Masshaltigkeit gewährleistet?<br />
Durchführen<br />
Wenn die bestehenden schleifparameter als vernünftig<br />
eingestuft werden können, sollte der erste schleifversuch mit<br />
einer neuen schleifscheibenspezifikation mit denselben Werten<br />
wie zuvor durchgeführt werden, um danach die Ergebnisse zu<br />
vergleichen.<br />
fAchMänniScher rAT<br />
Walter Graf von der Winterthur Technologiegruppe gibt fachmännischen Rat zum heiklen<br />
Thema Schleiftests.<br />
um den schleifvorschub festzulegen, kann man sich das<br />
spezifische Zerspanvolumen Q’ w zunutze machen<br />
Q = (a × v )<br />
w e w<br />
60<br />
• Tiefschleifen gehärteter stahl: 5 bis 10 mm/mm/s<br />
• Tiefschleifen Nickellegierungen: 10 bis 20 mm3/mm/s<br />
• Nutenschleifen Gewindebohrer mit Kunstharz-Bindung: 10<br />
bis 20 mm3/mm/s<br />
• Nutenschleifen Vollhartmetallwerkzeuge: 6 bis 12 mm3/<br />
mm/s<br />
Werte hängen u.a. natürlich von der steifigkeit der Maschine<br />
und den Aufspannvorrichtung ab.<br />
Auswerten<br />
Bevor zu viele Parameter verändert werden, sollte der Prozess<br />
über eine gewisse Zeit beobachtet werden. Die Werkstücke<br />
sollten zuerst auf Masshaltigkeit, gratbildung und schleifbrand<br />
überprüft werden, bevor weitere Parameteränderungen<br />
vorgenommen werden. Form- oder Profilverlust der scheibe<br />
weist auf folgende möglichen ursachen hin:<br />
• Die Scheibe ist zu weich<br />
• Die umfangsgeschwindigkeit v c ist zu niedrig (in 3 bis 5 m/s<br />
schritten erhöhen)<br />
• Der Vorschub v w ist zu hoch<br />
• Der Abrichtbetrag a d ist ungenügend<br />
• schleifkorn ist zu grob<br />
Ist schleifbrand aufgetreten?<br />
Ist die schleifdüse in der richtigen stellung? Fliesst genügend<br />
Kühlschmierstoff? Ist die umfangsgeschwindigkeit zu hoch,<br />
dann die umfangsgeschwindigkeit in 3 bis 5 m/s schritten<br />
reduzieren. Oft hilft es auch, den Vorschub in 10% schritten zu<br />
erhöhen, um die selbstschärfung zu optimieren.<br />
Aufzeichnen<br />
aufzeichnungstabelle mit wichtigsten Parametern erstellen.<br />
publizieren<br />
Es lohnt sich, die Resultate intern zu kommunizieren und eine<br />
entsprechende Datenbank aufbauen. Zukünftige Prozesse<br />
können somit schneller ausgelegt und optimiert werden.s<br />
Der vollständige Artikel von Walter erscheint in der nächsten<br />
Ausgabe des E-newsletters The Sharp E.<br />
AncA - ausgabe 8 2011 19<br />
SchleifTechnOlOGie