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2<br />
Die [andere] Wand<br />
Schön.unschön hieß der heurige<br />
Themenschwerpunkt unserer<br />
Schulgalerie. Auch heuer stellte<br />
ein renommierter Künstler zum<br />
Jahresthema aus:<br />
Gerhard Wöß. Das Leitmotiv<br />
Die<br />
[andere]<br />
Wand<br />
seiner Arbeit als Künstler <strong>und</strong><br />
Kunstvermittler ist ein Satz seines<br />
ehemaligen BE-Lehrers, dass<br />
es darum gehe, selbst in trister<br />
Umgebung noch die Schönheit<br />
eines Ölflecks wahrzunehmen.<br />
Ist Gerhard Wöß als Kunstpäda-<br />
goge die Entfaltung der Sinne<br />
zentrales Anliegen, so fordern<br />
seine Bilder die Sinne des Betrachters<br />
geradezu heraus. Seine<br />
zeichenhaften „Landschafts-<br />
erinnerungen“ sind verdichtete<br />
innere Bilder (Er-Inner-ungen)<br />
<strong>und</strong> äußere Beobachtungen. Die<br />
Bildfläche wird in einem vielschichtigen<br />
Arbeitsprozess mit<br />
Fettkreide <strong>und</strong> Leinöl bearbeitet,<br />
zerknüllt, getaucht <strong>und</strong> so subtile<br />
Strukturen freigelegt.<br />
Dass Schönheit relativ ist, demonstrieren<br />
auch die Ergebnisse<br />
mehrerer Projekte, in denen<br />
<strong>Schüler</strong>Innen sich kritisch <strong>und</strong><br />
ironisch mit gegenwärtigen <strong>und</strong><br />
vergangenen Schönheitsidealen<br />
auseinandersetzten:<br />
Todschick. In der Oberstufe<br />
des Realzweiges gestalteten die<br />
<strong>Schüler</strong>Innen zum Thema „todschick“<br />
sehr unterschiedliche<br />
digitale Bildmontagen.<br />
Untersucht wurden u.a. Schönheitsideale<br />
in den verschiedenen<br />
Epochen. Die Bandbreite der<br />
kunstgeschichtlichen Bezüge<br />
reichte <strong>von</strong> der Venus <strong>von</strong> Willendorf<br />
über Tizians Venus <strong>von</strong><br />
Urbino bis zur Vanitas-Darstellung.<br />
Mit besonders kritischem<br />
<strong>und</strong> scharfem Blick wurde unser<br />
heutiger Schönheitskult untersucht.<br />
Der kollektive Schönheitsbegriff<br />
sowie das Modediktat<br />
spiegeln sich auf teils ironische<br />
Weise in den Arbeiten wider.<br />
Thematisiert wurden dabei u.a.<br />
„die makellose Schönheit“,<br />
„Schönheitsoperationen“,<br />
„magersüchtige Models“,<br />
„Jugendwahn“ oder<br />
„Schoßhündchen-Styling“.<br />
BE/CBE 5C/6C/7C,<br />
Mag. Alexander Legenstein<br />
Schönes Schmalz.<br />
Übertreibende Charakterisierung<br />
durch malerische Gestik <strong>und</strong><br />
durch Attribute. Der Titel<br />
„Schönes Schmalz“ bezieht sich<br />
sowohl auf Bill Haleys berühmte<br />
Schmalzlocke, als auch auf den<br />
Kitschgehalt seiner Botschaft.<br />
Mag. Paul Zwirchmayr<br />
Durch dick <strong>und</strong> dünn.<br />
Schönheitsideale <strong>von</strong> der Steinzeit<br />
bis zur Gegenwart nahmen<br />
die <strong>Schüler</strong>/innen der 4E <strong>und</strong> 4D<br />
unter die Lupe bzw. Pastellkreide.<br />
Sie stellten sich in Partnerarbeit<br />
der Herausforderung, ihre jeweiligen<br />
„Auserwählten“ mitsamt<br />
deren modischen Besonderheiten,<br />
malerisch umzusetzen<br />
<strong>und</strong> fügten nach eingehender<br />
Recherche „Beipacktexte“ hinzu,<br />
welche dem heutigen Unverständnis:<br />
„was daran schön sein<br />
soll?“ aufklärend entgegenwirken.<br />
Verzerrte Schönheit.<br />
Gegenwärtige <strong>und</strong> vergangene<br />
Schönheitsideale zu verzerren,<br />
<strong>und</strong> in etwas Neues zu verwandeln,<br />
daran versuchten sich die<br />
<strong>Schüler</strong>/innen der 5C. Einer<br />
Technik, die das Relative <strong>und</strong><br />
Dehnbare am jeweils Schönen<br />
sichtbar macht. Auch diese<br />
Bilder wurden mit erläuternden<br />
„Beipacktexten“ versehen.<br />
„Reines <strong>und</strong> schmutziges<br />
Wasser“ <strong>und</strong> „Die 4 Elemente“.<br />
Sind reine schöner als getrübte<br />
Farben? Unter diesem Fragezeichen<br />
experimentierten die<br />
<strong>Schüler</strong>/innen der 2B <strong>und</strong> 2C in<br />
Teamarbeit mit reinen <strong>und</strong><br />
gebrochenen Farben. Ihre 70<br />
mal 100 cm großen Acrylbilder<br />
räumen mit Vorurteilen gegenüber<br />
schönen <strong>und</strong> hässlichen<br />
Farben auf. Sie zeigen: Erst das<br />
Zusammenspiel der Farben<br />
erzeugt Spannung oder<br />
Harmonie. Die Farben bringen<br />
sich gegenseitig zum Klingen.<br />
Mag. Martina Schweighofer<br />
Mehr <strong>Infos</strong> unter:<br />
http://dieanderewand.eduhi.at