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ull vivo -<br />
8. Klasse in Modena<br />
Abschließend möchten wir noch<br />
ein paar Vorurteile aus der Welt<br />
schaffen:<br />
1. In Italien herrscht immer<br />
schönes Wetter:<br />
Wer glaubt, sich im Land der<br />
Sonne <strong>von</strong> mediterranem Klima<br />
verwöhnen lassen zu können,<br />
nehme sich ein Beispiel<br />
an den Italienern - „senza<br />
ombrello“ geht gar nichts.<br />
2. Modena ist eine<br />
Industriestadt:<br />
Von der Parmesanfabrik über<br />
belebte Straßen bis zu berühmter<br />
Autoindustrie:<br />
Modena liefert alle Facetten<br />
des geschäftlichen Treibens.<br />
Im Wissen, dass eine Vielzahl<br />
berühmter italienischer Produkte<br />
aus der kleinen Stadt<br />
kommt (140.000 Einwohner),<br />
erwarteten wir weder einen<br />
malerischen Stadtkern noch<br />
kulturell wertvolle Veranstaltungen,<br />
was jedoch beides<br />
widerlegt wurde - die Stadt<br />
überzeugte vor allem durch<br />
Ambiente <strong>und</strong> Persönlichkeit.<br />
3. Die Italiener kennen nur<br />
Pasta:<br />
„Lasagne“, „Spaghetti<br />
Bolognese“ <strong>und</strong> „Tagliatelle<br />
al ragout“ sind nur einige italienische<br />
Pasta-Spezialitäten,<br />
doch gibt es weit mehr als<br />
Teigwaren in Italien, besticht<br />
die Küche dort doch auch<br />
durch ihre „Antipasti“ <strong>und</strong><br />
ihre typischen Fleischgerichte.<br />
Wer also im Glauben lebt, bei<br />
den Italienern drehe sich<br />
essenstechnisch alles nur um<br />
die Nudel, der sei nun eines<br />
Besseren belehrt.<br />
4. Der Mythos Ferrari fesselt:<br />
Auch wenn einem der Anblick<br />
des neuen „Enzo“ die Gänsehaut<br />
den Rücken hinablaufen<br />
lässt <strong>und</strong> man seine Großmutter<br />
<strong>für</strong> den einen „Maranello“<br />
hergeben würde, auch wenn<br />
man selbst einen der begehrten<br />
Ferraris besitzt <strong>und</strong> denkt,<br />
längst Teil des ganzen Mythos<br />
zu sein, auch wenn man in<br />
Betracht zieht, dass Ferrari<br />
die „Formel 1“ geprägt hat<br />
wie keine andere Automarke,<br />
sollte man das Ferrari-Museum<br />
in Modena doch nicht besuchen.<br />
Es wird seinem Namensgeber<br />
schlichtweg nicht gerecht.<br />
Erwartet man doch die<br />
verschiedensten Modelle <strong>und</strong><br />
ausführliche Erklärungen, so<br />
bekommt man im Endeffekt<br />
nur ein paar wenige Autos<br />
auf sehr engem Raum zu se<br />
hen. Das Beste am Museum<br />
war der hemmungslos über<br />
teuerte Souvenir-Shop, was<br />
wohl <strong>für</strong> sich spricht.<br />
5. Parmesan duftet/Lambrusco<br />
macht nicht betrunken:<br />
Hat man eines dieser exquisit<br />
schmeckenden Stücke Parmesan<br />
vor sich, genießt es pur<br />
oder gerieben über Pasta,<br />
kann man sich einfach nicht<br />
vorstellen, wie sehr dieser<br />
Käse am Anfang seines Reifens<br />
stinken kann. Als wir<br />
dienstagvormittags die<br />
Parmesanfabrik betraten,<br />
wurden unsere Nasen <strong>und</strong><br />
unsere Mägen aber auf eine<br />
harte Probe gestellt.<br />
Unvergleichlich „nasenfre<strong>und</strong>licher“<br />
war die Besichtigung<br />
der Aceto- <strong>und</strong> Lambrusco<br />
fabrik mit anschließender<br />
Verkostung des köstlichen<br />
Weines, <strong>von</strong> dem man nicht<br />
annehmen würde, dass er<br />
derart wohlschmeckend <strong>und</strong><br />
süffig ist, wie alle Kostenden<br />
mehrmals „festgestellt“<br />
haben. (Dabei lief natürlich<br />
alles geregelt <strong>und</strong> im Rahmen<br />
der Schulordnung ab.)<br />
6. Container - schlimmer<br />
geht es nicht?<br />
Nimmt man gemeinhin doch<br />
an, unsere lokalen Notlösungen,<br />
auch Pavillons genannt,<br />
seien ein dürftiger Klassen<br />
ersatz, wird man in Modena<br />
eines Besseren belehrt: Einige<br />
der dort ansässigen <strong>Schüler</strong><br />
müssen, kein Scherz!, in<br />
Bunkern arbeiten. Angesichts<br />
dieser Zustände denke ich,<br />
können wir ganz froh über<br />
unsere Container sein.<br />
8AB, 7ABCD, 7R Wallererstraße<br />
P.S.: Danke, dass du dabei<br />
warst, Tobias!<br />
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