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Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Elternverein ... - cometo

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Im Laufe der 4. Klasse Gymnasium<br />

stellt sich für Schüler <strong>und</strong><br />

Eltern eine wichtige Frage: Im<br />

Brucknergym bleiben oder in<br />

eine neue Schule wechseln? Die<br />

Qual der Wahl ist groß, denn<br />

Oberösterreich verfügt neben<br />

seinen bekannt guten allgemeinbildenden<br />

höheren Schulen (AHS)<br />

auch über eine Reihe sehr guter<br />

berufsbildender höherer Schulen<br />

(BHS: HTBLA, HBLA, HAK).<br />

Natürlich gibt es keine Patentrezepte,<br />

wie man zur richtigen<br />

Entscheidung gelangt, allerdings<br />

gibt es „Entscheidungsfehler“,<br />

die es zu vermeiden gilt.<br />

„Ich wechsle, weil meine Fre<strong>und</strong>in/mein<br />

Fre<strong>und</strong> dies auch tut.“<br />

Auf den ersten Blick nachvollziehbar,<br />

denn: Wer möchte<br />

schon einen lieben Fre<strong>und</strong>/eine<br />

liebe Fre<strong>und</strong>in an eine andere<br />

Schule „verlieren“? Bei näherem<br />

Hinsehen ist dieses Argument<br />

allerdings gefährlich, denn es<br />

geht um die eigene Entscheidung<br />

<strong>und</strong> nicht um das Nachahmen<br />

einer Entscheidung eines anderen<br />

Menschen, wie nah dieser<br />

Mensch auch stehen mag.<br />

„Ich wechsle, weil ich dem Fach<br />

xy ausweichen möchte.“<br />

Auch diese Motivation greift zu<br />

kurz, denn es kann mit ziemlicher<br />

Sicherheit davon ausgegangen<br />

werden, dass auch in der<br />

Nach der „Vierten“:<br />

In der AHS bleiben oder in eine BHS wechseln?<br />

neuen Schule zumindest ein<br />

Fach wartet, das die Rolle des<br />

Faches übernimmt, dem man<br />

ausweichen wollte … Hier ist<br />

eine Schlüsselqualifikation des<br />

Lebens gefragt: „Durchbeißen“.<br />

Lernen ist mitunter eben auch<br />

ein „harter Job“, dem man sich<br />

stellen muss - egal, in welcher<br />

Schule.<br />

„Ich wechsle, weil ich dem<br />

Lehrer A/der Lehrerin B ausweichen<br />

möchte.“<br />

Es gilt das soeben für das „Fach-<br />

Ausweichen“ Gesagte analog …<br />

„Ich wechsle, weil ich mir nicht<br />

sicher bin, was ich tun soll.“<br />

Das ist das schlechteste Wechselargument.<br />

Nicht sicher zu<br />

sein, was man tun soll, ist keine<br />

Schande! Es gehört mehr Mut<br />

dazu, die Zweifel zuzugeben als<br />

zu verschweigen <strong>und</strong> zu wechseln<br />

- ohne genau zu wissen,<br />

warum. Ein Schüler/eine Schülerin<br />

sollte dazu stehen, sich den<br />

Eltern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en rechtzeitig<br />

anvertrauen <strong>und</strong> möglichst viele,<br />

zielgerichtete Gespräche führen<br />

<strong>und</strong> Informationen einholen.<br />

Über die Monate der Überlegungen<br />

<strong>und</strong> Diskussionen hinweg<br />

bildet sich dann ein Meinungsbild,<br />

das eine begründete Entscheidung<br />

ermöglichen sollte. Es<br />

gilt die Faustregel: Bleibt die Unsicherheit,<br />

bleiben die Zweifel,<br />

sollte die Schule nicht gewechselt werden, wenn sich der Schüler/<br />

die Schülerin in der Schule gr<strong>und</strong>sätzlich wohl fühlt. Denn die<br />

AHS-Matura bietet eben als einzige Schulform alle Optionen für<br />

die Zeit nach der Matura.<br />

„Ich wechsle, weil ich nach einer BHS bessere Berufschancen<br />

habe.“<br />

Dies gilt dann, wenn nach der Matura kein Studium angeschlossen<br />

wird. Nach einem abgeschlossenen Studium - egal, ob<br />

Bachelor, Master oder Doktorat - sind die Karten wieder neu<br />

gemischt. AkademikerInnen mit AHS-Matura haben beste<br />

Berufsaussichten, nach wie vor verfügt der Löwenanteil aller<br />

Führungskräfte über genau diesen Hintergr<strong>und</strong>.<br />

„Ich wechsle, weil meine Eltern dies wollen.“<br />

Eine Wechselentscheidung sollte das Resultat eines gemeinsamen,<br />

konsensualen Entscheidungsfindungsprozesses sein <strong>und</strong><br />

nicht von den Eltern - sanft oder unsanft - aufgezwungen sein.<br />

Während des Prozesses kann es schon mal „r<strong>und</strong> gehen“, die<br />

Meinungen können sich mehrmals ändern - am Ende muss aber<br />

eine klare, zweifelsfreie Entscheidung stehen, die vom Schüler/<br />

der Schülerin zu 100 % verstanden <strong>und</strong> getragen wird. Wenn<br />

nicht, sind Probleme in der neuen Schule vorprogrammiert.<br />

Nachdem mögliche „Entscheidungsfehler“ dargestellt wurden,<br />

stellt sich die Frage, wann ein Wechsel nun angebracht ist.<br />

Wenn sich schon einige Zeit vor dem Ende der vierten Klasse<br />

eindeutige Begabungen bzw. Interessen herausgebildet haben<br />

(beispielsweise im technischen Bereich), die in einer BHS am<br />

besten weiterentwickelt werden können, ist ein Wechsel in eine<br />

BHS eine gute Wahl, wenn der geplante Wechsel das Ergebnis<br />

eines klaren Entscheidungsprozesses ist.<br />

Ist hingegen diese Eindeutigkeit nicht gegeben, bestehen nachhaltig<br />

Zweifel <strong>und</strong> möchte man sich vor allem hinsichtlich zukünftiger<br />

Optionen nach der Matura nicht einschränken lassen<br />

<strong>und</strong> die Vorteile einer breiten Allgemeinbildung nutzen, ist die<br />

AHS die beste Wahl.<br />

Hon.-Prof. Dipl.-Ing. Mag. Dr. Hermann Sikora<br />

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