09.07.2013 Aufrufe

Das Magazin für Business und Bildung 2013

Das Magazin für Business und Bildung 2013 - Marktwissen, Weiterbildung, Interviews mit Wirtschaftsprofis, Webinare und Persönlichkeitsmarketing. Die Hauptthemen mit interessanten Artikeln rund um Markt und Business. Gleich online stöbern!

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ISSN 2193 3281 2901 221 Q2 <strong>2013</strong> 3,70 EUR 4,80 CHF<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Business</strong> & BilDung<br />

Dietmar Hopp:<br />

Vertrauen ist<br />

<strong>für</strong> mich ein<br />

Basiswert!<br />

„Nie mit dem Erreichten<br />

zufrieden sein!“<br />

Ogilvy-CEO Thomas Strerath<br />

im Interview<br />

TTT-Advanced-Programm<br />

startet!<br />

Cheftrainerin Silke Dillmann<br />

zeigt Wege<br />

„Finanzvertrieb geht heute<br />

anders“<br />

Andreas Buhr kennt den<br />

K<strong>und</strong>en 3.0<br />

37<br />

<strong>2013</strong><br />

magazin.buhr-team.com<br />

S. 10<br />

S. 18<br />

S. 8


Vertriebswissen<br />

„Nie mit dem Erreichten<br />

zufrieden sein!“<br />

Interview mit Thomas<br />

Strerath<br />

S. 10-13<br />

inhalt<br />

persönlichkeits-<br />

Marketing<br />

Wider die Daten-<br />

spechte! Smart Data<br />

statt Big Data!<br />

Von Dr. Christiane Gierke<br />

S. 22-24<br />

©lean leadership<br />

„Warum soll nicht jeder<br />

seinen Teil zum gesellschaftlichenWohlergehen<br />

beitragen?“<br />

Dietmar Hopp im Gespräch<br />

S. 4-7<br />

train the trainer<br />

„Wir wollen immer<br />

Eins mit Sternchen“<br />

S. 18-19<br />

impressum<br />

weiterbildungsMarkt<br />

„Wir wollen uns stärker<br />

in den gesellschaftlichen<br />

Diskurs einbringen!“<br />

S. 14-17<br />

terMine<br />

Seien Sie dabei!<br />

S. 27<br />

Herausgeber (V. i. S. d. P.): Andreas Buhr<br />

Buhr & Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG<br />

Grafenberger Allee 115-117, D-40237 Düsseldorf<br />

Telefon: +49 (0) 211 9666645 Telefax: +49 (0) 211 9666652<br />

E-Mail: info@buhr-team.com Internet: magazin.buhr-team.com<br />

Marktwissen<br />

Finanzvertrieb geht<br />

heute anders<br />

Von Andreas Buhr<br />

S. 8-9<br />

Redaktion, Gestaltung, Produktion: text-ur text- <strong>und</strong> relations agentur Dr. Gierke, www.text-ur.de.<br />

24-st<strong>und</strong>en-webinar-<br />

Marathon<br />

„Es geht um die Ehre“ –<br />

Live beim Charity-Webinar<br />

„Wir sind Umsatz<br />

<strong>2013</strong>“<br />

S. 20-21<br />

Bild- <strong>und</strong> Logonachweis: Veranstaltungswebsites; Titelfoto: Dietmar Hopp; die Rechte an den Fotos S. 3-26 liegen bei<br />

den Abgebildeten.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> erscheint vierteljährlich als K<strong>und</strong>eninformations- <strong>und</strong> Beratungsdienst der Buhr<br />

& Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG. Alle Informationen sind nach bestem Wissen <strong>und</strong> Gewissen recherchiert,<br />

aufbereitet <strong>und</strong> vermittelt. Eine Haftung oder Gewährleistung wird seitens der Redaktion nicht übernommen. Für<br />

den Inhalt aufgeführter Internetseiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.<br />

Copyright: <strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> alle darin enthaltenen Beiträge <strong>und</strong> Abbildungen sind urheberrechlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche<br />

Zustimmung des Herausgebers unzulässig. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie Teile (Texte, Abbildungen, Ideen) des<br />

<strong>Magazin</strong>s veröffentlichen, zitieren oder vervielfältigen möchten.<br />

Redaktionelle <strong>und</strong> Presse-Anfragen bitte an redaktion@text-ur.de.


liebe leserinnen <strong>und</strong> leser,<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

editorial<br />

vielleicht haben Sie es auch schon mitbekommen: „Ich bin dann mal weg!“ Nach sieben guten Jahren<br />

verlasse ich die go! Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb – die Nachricht dazu ist schon über den Markt gelaufen.<br />

Unsere kleine Marketingaktion zum Wechsel hat viel Wirbel gemacht – aber keine Sorge, dahinter<br />

steckt kein Skandälchen …, sondern etwas sehr Positives! Denn die go! Akademie hat sich umbenannt in die<br />

Buhr & Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG, um es <strong>für</strong> unsere K<strong>und</strong>enunternehmen, Seminarteilnehmer<br />

<strong>und</strong> Besucher der offenen Veranstaltungen <strong>und</strong> Vorträge noch leichter zu machen, unser gesamtes<br />

Angebot wiederzufinden. Und die „alte Hülle der go! Akademie“ war einfach zu klein geworden <strong>für</strong> unsere<br />

vielen Aktivitäten von Vorträgen bis Inhouse-Trainings, von Seminaren bis Trainer-, Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

von Weiterbildungsverlag bis Trainer-Pool. Und da sind wir auch beim dritten Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Umfirmierung:<br />

Denn wir haben einigen der engsten Partner, auch aus unserem Trainer-Pool, eine Beteiligung an der<br />

Buhr & Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG angeboten, damit sie noch mehr am Erfolg unserer<br />

gemeinsamen Arbeit partizipieren können.<br />

Apropos Erfolg: Ich freue mich, dass die Mitglieder der German Speakers Association, der renommierten<br />

Vereinigung deutschsprachiger Vortragsredner, mich zum neuen Präsidenten gewählt haben. Auf der Versammlung<br />

Anfang September <strong>2013</strong> werde ich dieses Amt übernehmen – <strong>und</strong> werde sicherlich weiter gut mit<br />

den bisherigen Präsidenten zusammenarbeiten. Wir haben uns in der Redaktion des <strong>Magazin</strong>s <strong>für</strong> <strong>Business</strong><br />

& <strong>Bildung</strong> zum Gespräch getroffen: Seiten 14-17.<br />

Zwei wert(e)volle Gespräche will ich Ihnen in dieser Ausgabe noch ans Herz legen: Erstens das Interview mit<br />

SAP-Gründer Dietmar Hopp, der mich mit seinem Glauben an ethische Werte, an das Vertrauen in Menschen<br />

<strong>und</strong> das Zurückgeben an die Gesellschaft überzeugt hat.<br />

Und zweitens die Ausführungen von Ogilvy-CEO Thomas Strerath, der auf den Seiten 10-13 durchaus<br />

mal Tacheles über den Marketingmarkt 3.0 <strong>und</strong> die vielbeschworene Generation Y geredet hat.<br />

Wertvoll wird es am 20. September übrigens auch wieder: Beim vierten 24-St<strong>und</strong>en-Webinar der Wirtschafts-Weiterbildungsinitiative<br />

„Wir sind Umsatz“ sind 26 Top-Speaker am Start, um Ihnen wieder einen<br />

tollen, mitreißenden Weiterbildungstag zu bescheren. Wie immer gilt: WSU ist ein Charity-Projekt zugunsten<br />

von „Innocence in danger“. Und diesmal gilt: Seien Sie mit Backstage-Pass ( S. 21) am 20.09.<strong>2013</strong> live<br />

dabei im Kameha Grand Bonn – oder live am Computer unter www.wir-sind-umsatz.de.<br />

Ich freue mich auf Sie!<br />

Ihr Andreas Buhr, CSP<br />

Vorstand Buhr & Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG<br />

3


4<br />

© lean leadership<br />

„warum soll nicht jeder seinen teil<br />

zum gesellschaftlichen wohlergehen<br />

beitragen?“<br />

Mit SAP hat Dietmar Hopp eine in der Dimension schon seltene Erfolgsgeschichte auf die Beine gestellt.<br />

Im Mai 2005 hat sich der vielfach ausgezeichnete Unternehmer, Sportler <strong>und</strong> Mäzen vollständig aus<br />

dem Unternehmen zurückgezogen. Zehn Jahre zuvor gründete er die gemeinnützige Dietmar Hopp Stiftung,<br />

die bis heute r<strong>und</strong> 330 Mio. Euro <strong>für</strong> gemeinnützige Zwecke mit Schwerpunkt in den Bereichen<br />

Jugendsport, Medizin, <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Soziales – überwiegend in der Metropolregion Rhein-Neckar – ausgeschüttet<br />

hat. Mit Andreas Buhr führte Dietmar Hopp ein Gespräch über Wert <strong>und</strong> Werte, persönlichen<br />

Wohlstand <strong>und</strong> gesellschaftliches Wohlergehen.<br />

Andreas Buhr: Herr Hopp, reden wir über Macht.<br />

Geld ist Macht <strong>und</strong> Einfluss ist Macht. Wie gehen<br />

Sie mit dieser Macht, die Sie zweifellos haben,<br />

um?<br />

Dietmar Hopp: Ich bin materiell unabhängig, das<br />

ist ja kein Geheimnis. Aber mir ist nicht ständig bewusst,<br />

wie viel ich besitze. Natürlich anfangs, als<br />

SAP an die Börse ging, da war ich laufend an den<br />

Zahlen interessiert. Wir sind mit 750 DM gestartet.<br />

Als der Kurs die 1.000 DM pro Aktie überschritten<br />

hat, habe ich natürlich überschlagen, was das jetzt<br />

<strong>für</strong> mein Vermögen bedeutet. Aber schnell ist mir<br />

auch klar geworden: <strong>Das</strong> sind Zahlenspielereien<br />

auf dem Papier, das habe ich ja nicht wirklich auf<br />

meinem Konto. <strong>Das</strong> hat mein Verhältnis zur Macht<br />

des Geldes <strong>und</strong> zur Macht, die das Geld verleiht,<br />

relativiert. Der finanzielle Erfolg hat mich stolz gemacht,<br />

das ja. Ein Gefühl von Macht habe ich nicht<br />

gehabt – obwohl, ja, ich wohl Macht hatte. Und<br />

auch noch habe.<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


Macht aufgeben – die Macht in einem Unternehmen<br />

abgeben -, das fällt vielen Gründern schwer.<br />

Sie haben Angst, ihr Lebenswerk abzugeben, vielleicht<br />

auch, vergessen zu werden. Sie aber haben<br />

mit 58 Jahren den Vorstandsvorsitz bei SAP abgegeben.<br />

Wie war das Loslassen?<br />

Nun, es gab Vorbilder da<strong>für</strong>. Bill Gates beispielsweise<br />

hat mit Microsoft ein extrem erfolgreiches Unternehmen<br />

gegründet <strong>und</strong> sich früh aus dem operativen<br />

Geschäft zurückgezogen. Und ich muss sagen, was<br />

er heute macht, ist sicher nicht weniger wichtig <strong>für</strong><br />

die Menschheit ... Meine Devise war es, lieber zu früh<br />

gehen als zu spät <strong>und</strong> damit das Unternehmen vor<br />

Schaden zu bewahren. Im Übrigen fand ich es reizvoll,<br />

neuen Wegen <strong>und</strong> neuen Aufgaben zu folgen.<br />

Sie meinen Ihre Stiftung, Ihre Beteiligungen an<br />

Biotech-Unternehmen <strong>und</strong> Ihre sozialen Engagements<br />

als Stifter?<br />

Ja, der Erfolg von SAP hat mir immerhin die finanziellen<br />

Mittel gegeben, etwas zu bewirken. Einerseits<br />

im direkten Engagement über meine Stiftung,<br />

andererseits über die Beteiligungen an Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Entwicklungen, an die ich glaube.<br />

Dabei sind Ihre Biotech-Beteiligungen ja nicht<br />

nur von Erfolg gekrönt …<br />

<strong>Das</strong> ist klar, das können sie auch nicht alle sein.<br />

7 von 16 Beteiligungen sind bislang erfolglos, was<br />

mich nicht überrascht. Natürlich wäre es schön <strong>und</strong><br />

beruhigend zugleich, wenn sich in absehbarer Zeit<br />

der eine oder andere Treffer einstellen würde. Ich<br />

bin aber sehr zuversichtlich, dass bei den verbliebenen<br />

neun Firmen auf alle Fälle zwei bis drei dabei<br />

sind, denen eine bahnbrechende Entwicklung<br />

gelingt. Dann könnte es doch noch einen großen<br />

finanziellen Erfolg geben, den ich dann sicherlich<br />

zumindest in Teilen wieder in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

stecken würde. Immer verb<strong>und</strong>en mit der<br />

Hoffnung, etwas wirklich Wichtiges <strong>für</strong> die Menschen<br />

beitragen zu können.<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

© lean leadership<br />

Unternehmensführung hat viel mit zugewiesener<br />

<strong>und</strong> echter Autorität zu tun. Wem Mitarbeiter<br />

gerne folgen, der hat echte Autorität, echte<br />

Macht. Und damit viel Verantwortung. Wie gehen<br />

Sie damit um?<br />

Vertrauen ist <strong>für</strong> mich der Basiswert da<strong>für</strong>. <strong>Das</strong> gegenseitige<br />

Vertrauen, das bei SAP herrscht, hat uns<br />

immer nach vorne gebracht. <strong>Das</strong> Vertrauen in die<br />

Leistung <strong>und</strong> die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> die Übertragung von Verantwortung<br />

macht diese zu Unternehmern im Unternehmen,<br />

was ganz eindeutig zur Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

des Unternehmens führt.<br />

Die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zeigt<br />

sich auch darin, wie gut es mit neuen Markt-<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>entrends umgeht. Ich nenne das „Vertrieb<br />

3.0“, in dem auch auf dem B2B-Markt<br />

Vertrieb, Marketing <strong>und</strong> Social Media zusammen-<br />

wachsen …<br />

Nun bin ich ja schon sehr lange aus dem Tagesgeschäft<br />

von SAP raus, aber ich bin sicher, dass sich<br />

das Unternehmen nach wie vor stets mit den neuen<br />

Entwicklungen in den K<strong>und</strong>enmärkten beschäftigt.<br />

Die neue Initiative „Vertrieb geht heute anders“<br />

spricht ja da<strong>für</strong>!<br />

Sie sind mit Ihrer Stiftung <strong>und</strong> in der Jugendarbeit<br />

sehr engagiert, Sie investieren in Biotech,<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> Weiterbildung. Und natürlich<br />

ist da noch der Fußballverein. Heißt <strong>für</strong><br />

Sie: den ganzen Tag Entscheidungen auf hohem<br />

Niveau fällen. Wie treffen Sie an der „Spitze der<br />

Einflusskaskade“ Ihre Entscheidungen, was hilft<br />

Ihnen dabei?<br />

Generell ist es mir sehr wichtig ist, das Richtige zu<br />

tun, die richtigen Entscheidungen zu treffen, <strong>und</strong><br />

zwar auf der Basis des bestmöglichen Wissens. Nehmen<br />

wir mal die erwähnten Biotech-Investments:<br />

Als Laie auf diesem Gebiet habe ich externen Sachverstand<br />

von Beratern gebraucht, darunter Prof. Dr.<br />

5


Friedrich von Bohlen <strong>und</strong> Halbach <strong>und</strong> Prof. Christof<br />

Hettich. Und natürlich war klar, dass es selbst bei<br />

deren Sachverstand herbe Rückschläge geben würde<br />

bis hin zum Verlust von Investments – das habe<br />

ich ja schon erläutert.<br />

Oder nehmen wir mal meine Stiftung. Da<strong>für</strong> haben<br />

wir Professoren als Gutachter, die alle Anträge aus<br />

dem Medizinbereich wissenschaftlich prüfen <strong>und</strong><br />

entsprechende Empfehlungen aussprechen. Auf einer<br />

solchen Basis kann man dann guten Gewissens<br />

über Spendenanträge entscheiden. Bei Projekten<br />

im sozialen Bereich traue ich mir schon mehr eigene<br />

Entscheidungskompetenz zu – da ist auch das<br />

Bauchgefühl gefragt. Vertrauen kann immer auch<br />

enttäuscht werden, dessen bin ich mir bewusst.<br />

Welche weiteren Werte bestimmen Ihr Handeln<br />

als Unternehmer, als Investor, als Förderer <strong>und</strong><br />

als Privatmensch?<br />

Da gibt es eine ganze Menge: Optimismus, Angstfreiheit,<br />

Respekt, Kreativität, Verantwortung, Vertrauen,<br />

Fre<strong>und</strong>schaft, menschliche Wärme, Hilfsbereitschaft<br />

<strong>und</strong> Liebe, um nur einige zu nennen.<br />

Die meisten dieser angeführten Werte sind solche,<br />

die das Miteinander von Menschen im Auge haben,<br />

ob im Unternehmen oder privat.<br />

Meine Wertewelt ist sehr stark von menschlichem<br />

Zutrauen geprägt, getragen von der Erkenntnis,<br />

dass auf der Welt nichts Gutes geschieht, wenn sich<br />

Menschen nicht in positiver Gestimmtheit zusammenfinden.<br />

Dabei liegt mir das Wohl des Einzelnen<br />

so nahe wie das Wohl der Gemeinschaft, die <strong>für</strong> sie<br />

unauflöslich verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Bleiben wir kurz bei den Werten: Ich will in<br />

diesem Gespräch gar nicht so sehr auf die TSG<br />

1899 Hoffenheim eingehen: Wie passt die von<br />

außen als unversöhnlich empf<strong>und</strong>ene Haltung<br />

gegen Tim Wiese einerseits mit diesen Werten<br />

<strong>und</strong> andererseits mit dem Warten auf den verletzten<br />

Boris Vukcevic andererseits zusammen?<br />

6<br />

© lean leadership<br />

Auch wenn Sie nicht der Trainer sind … in der<br />

Öffentlichkeit ist Ihr Name <strong>und</strong> Ihr Bild ja doch<br />

untrennbar mit dem Verein verb<strong>und</strong>en.<br />

Es gab keinen im Verein, der gegenüber Tim eine<br />

unversöhnliche Haltung eingenommen hat. Es gab<br />

eine Verkettung mehr als unglücklicher Umstände,<br />

die es verhindert haben, dass Tim bei der TSG sein<br />

Potenzial als fantastischer Torwart nutzen konnte.<br />

Ersparen Sie es mir, nach Schuldigen zu suchen,<br />

aber leider haben alle verloren <strong>und</strong> ich kann Ihnen<br />

versichern, es lag nicht an mangelndem Wertegefühl<br />

in der TSG. Wir alle hoffen inständig, dass Tim<br />

die Zeit in Hoffenheim schon bald vergessen kann<br />

<strong>und</strong> an seine gewohnt überragenden Leistungen<br />

anknüpft.<br />

Ich denke, im Umgang mit Boris hat sich das wahre<br />

Gesicht der TSG gezeigt <strong>und</strong> wir sind alle glücklich,<br />

dass er auf sehr gutem Weg ist, ins normale Leben<br />

zurückzufinden!<br />

Mäzene <strong>und</strong> Förderer nach amerikanischem Vorbild,<br />

wie Sie sicher einer – der wenigen – in<br />

Deutschland sind, würden unserem Land auch<br />

gut zu Gesicht stehen. Menschen, die ihr Vermögen<br />

nutzen, um etwas Bleibendes zu schaffen,<br />

die Verantwortung übernehmen. Gerade wenn<br />

man Ihr Engagement bei Hoffenheim betrachtet,<br />

kann man aber auf den Gedanken kommen,<br />

dass Mäzenatentum in Deutschland wieder nur<br />

per Neiddebatte diskutiert wird: Spielte die TSG<br />

oben mit, hieß es: Der Hopp hat halt das Geld<br />

da<strong>für</strong>; eine schlechte Saison wird Ihnen aber<br />

ebenso angekreidet. Macht es noch Spaß, sich in<br />

Deutschland zu engagieren?<br />

Ja, es macht sogar großen Spaß, weil sehr, sehr viele<br />

Menschen über meine Engagements in der Stiftung<br />

<strong>und</strong> im Sport sehr glücklich sind.<br />

Im Sport wird nur der Profifußball wahrgenommen.<br />

<strong>Das</strong>s in unserer Region r<strong>und</strong> 3.500 Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

in Jugendförderzentren meiner Stiftung<br />

„fit <strong>für</strong>s Leben“ gemacht werden, nicht etwa nur<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


im Sport, sondern gleichermaßen in der Schule, der<br />

Ausbildung <strong>und</strong> in sozialer Kompetenz gefördert<br />

werden, sehen diese Neider nicht.<br />

Aber die sind <strong>für</strong> mich auch nicht wichtig, sondern<br />

die große Zahl von Jugendlichen, die durch diese<br />

Förderung vor den allgegenwärtigen Suchtgefahren<br />

beschützt werden.<br />

Sie haben in diesem Gespräch schon einmal Bill<br />

Gates als Vorbild in einem Punkt genannt. Sind<br />

seine Bill & Melinda Gates Fo<strong>und</strong>ation <strong>und</strong> „The<br />

Giving Pledge“ auch vorbildlich <strong>für</strong> Sie? Um das<br />

Engagement von Hasso Plattner gab es ja einigen<br />

Presserummel – wie sehen Sie das <strong>für</strong> Ihre<br />

Situation?<br />

Ich halte die Bewegung „The Giving Pledge“ <strong>für</strong><br />

vorbildlich <strong>und</strong> nachahmenswert. Als Bill Gates mich<br />

einlud, beizutreten, weil ich ja schon 1995 mit der<br />

Gründung meiner Stiftung die Kriterien erfüllt habe,<br />

machte ich mich im Internet schlau, was zu diesem<br />

Thema alles zu finden war. Es ist erschreckend, was<br />

den Mitgliedern dieser Bewegung alles unterstellt<br />

Dietmar Hopp wurde 1940 in Heidelberg geboren.<br />

1965 schloss er sein Studium als Diplom-Ingenieur<br />

ab. Gemeinsam mit vier ehemaligen IBM-Kollegen<br />

gründete Hopp 1972 die Firma „Systemanalyse <strong>und</strong><br />

Programmentwicklung“, die heutige SAP AG.<br />

1988 erfolgte der Börsengang von SAP. Dietmar<br />

Hopp wurde im Oktober desselben Jahres Vorstandsvorsitzender<br />

des Unternehmens. Seine Verantwortungsbereiche<br />

umfassten Entwicklung <strong>und</strong> Vertrieb,<br />

Beratung auf nationaler <strong>und</strong> internationaler Ebene,<br />

Verwaltung sowie Öffentlichkeitsarbeit <strong>und</strong> Presse.<br />

Ab 1997 war er gemeinsam mit Hasso Plattner Vorstandssprecher<br />

der SAP. Zuletzt war er von 1998 bis<br />

zu seinem Austritt im Mai 2005 als Aufsichtsratsmitglied<br />

der SAP AG tätig. Von 1998 bis 2003 war er<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrates.<br />

1995 gründete Dietmar Hopp die gemeinnützige<br />

Dietmar Hopp Stiftung.<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

© lean leadership<br />

wird – unglaublich. <strong>Das</strong> bestätigt Ihre These, dass<br />

Mäzenatentum von vielen in Deutschland nur mit<br />

Neidgefühlen <strong>und</strong> -gedanken betrachtet wird.<br />

Gesellschaftliches Engagement kann – <strong>und</strong> ich<br />

will da jetzt gar nicht auf Vorzeigefälle wie Uli<br />

Hoeneß eingehen – auch im Steuerzahlen liegen.<br />

In der „Zeit“ <strong>und</strong> im „Handelsblatt“ be<strong>für</strong>worteten<br />

Sie einen Spitzensteuersatz von 60 Prozent.<br />

Warum?<br />

Ich bin der Ansicht, dass ein Privatmensch ein Jahreseinkommen<br />

von mehr als einer Million Euro eigentlich<br />

überhaupt nicht mehr sinnvoll ausgeben<br />

kann. Und der Staat braucht eben Geld, um die<br />

immer dramatischere Verarmung vor allem alter<br />

Menschen abzumildern. Dazu kommt die Notwendigkeit,<br />

unsere Schulen besser auszustatten, Krankenhäuser<br />

<strong>und</strong> Altenheime zu modernisieren <strong>und</strong><br />

Hospize zu bauen. Warum soll nicht jeder seinen<br />

Teil dazu beitragen?<br />

Herr Hopp, wir danken <strong>für</strong> das Interview.<br />

Dietmar Hopp, verheiratet <strong>und</strong> Vater zweier Söhne,<br />

ist passionierter Sportler. 1997 gründete er den<br />

Golfclub St. Leon-Rot, dessen Präsident er seither<br />

ist. Hopp unterstützt die TSG 1899 Hoffenheim, <strong>für</strong><br />

die er in seiner Jugend selbst Fußball spielte. Er ist<br />

Träger vieler Auszeichnungen, darunter des B<strong>und</strong>esverdienstkreuzes<br />

am Bande, des Verdienstkreuzes<br />

1. Klasse des Verdienstordens der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland, des Laureus Medien Preises <strong>für</strong> Wohltätigkeit<br />

<strong>und</strong> des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens<br />

der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland.<br />

Dietmar Hopp Stiftung<br />

Raiffeisenstraße 51<br />

68789 St. Leon-Rot<br />

T: 06227 8608550<br />

F: 06227 8608571<br />

7


Kürzlich habe ich einen alten Fre<strong>und</strong> wieder getroffen,<br />

der als Makler mit einer großen Agentur sehr<br />

erfolgreich ist.<br />

Fast nebenbei <strong>und</strong> eher absichtslos sagte er zu mir<br />

„Ich hatte immer das Gefühl, dass ich was <strong>für</strong> meine<br />

K<strong>und</strong>en tun konnte, <strong>für</strong> ihre Zukunft. Aber in<br />

letzter Zeit tue ich mich damit immer schwerer.<br />

Und das liegt nicht nur daran, dass es immer mehr<br />

rechtliche Einschränkungen gibt. Es ist einfach ein<br />

anderer Markt geworden. Die K<strong>und</strong>en sind anders,<br />

reagieren anders. Sie werden immer misstrauischer,<br />

immer anspruchsvoller, sind genauer informiert <strong>und</strong><br />

stellen andere Fragen. Google ist Türsteher <strong>und</strong> erster<br />

Ratgeber zugleich. Manchmal geht mir das richtig<br />

auf den Wecker. Und damit bin ich nicht alleine“.<br />

Ich verstehe ihn.<br />

Als CEO eines Trainingsunternehmens, das viele<br />

Finanzdienstleister im Vertriebstraining begleitet,<br />

setze ich mich intensiv mit den Märkten <strong>und</strong> den<br />

„neuen K<strong>und</strong>en“ auseinander. Ich nenne diesen<br />

neuen K<strong>und</strong>entypen den „K<strong>und</strong>en 3.0“: Es sind<br />

Menschen wie Sie <strong>und</strong> ich, die ganz selbstverständlich<br />

<strong>und</strong> gewohnheitsmäßig dauernd mit ihren<br />

Smartphones <strong>und</strong> Tablets online sind <strong>und</strong> sich über<br />

8<br />

Marktwissen<br />

Finanzvertrieb geht heute anders<br />

Von Andreas Buhr<br />

alles, was sie interessiert, informieren.<br />

Es sind aufgeklärte K<strong>und</strong>en, die schnell Angebote<br />

vergleichen <strong>und</strong> vor einem Abschluss immer nachschauen,<br />

ob es nicht eine Internet-Plattform oder<br />

ein Forum gibt, welches Vorteile <strong>und</strong> Nachteile<br />

eines Angebotes, eines Vertrages, eines Leistungspaketes<br />

bewertet. Es sind kommunikative, gut vernetzte<br />

K<strong>und</strong>en, die ihrerseits auch Bewertungen aller<br />

möglichen Produkte <strong>und</strong> Leistungen ins Internet<br />

stellen. Auch über meinen Fre<strong>und</strong>. Kurz: Wir alle<br />

sind schon „K<strong>und</strong>e 3.0“ – <strong>und</strong> viele von uns auf der<br />

anderen Seite auch im „Vertrieb 3.0“.<br />

Und dieser „Vertrieb 3.0“ geht heute anders!<br />

<strong>Das</strong>s Vertrieb <strong>und</strong> Marketing gerade untrennbar<br />

zusammenwachsen – gerade auch in der Finanzdienstleistung<br />

–, zeigt sich allerorten. Und kaum<br />

haben Finanzdienstleister begonnen, sich auf einer<br />

Plattform zu positionieren, um dort ihren K<strong>und</strong>en<br />

zu begegnen, um in Dialog mit dem K<strong>und</strong>en 3.0<br />

zu treten, schon ändert sich das Nutzerverhalten<br />

schon wieder. Groß ist die Zahl der Plattformen, die<br />

verschw<strong>und</strong>en sind. Groß zurzeit auch der Schw<strong>und</strong><br />

bei Facebook. Marketeers gehen beispielsweise zur-<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


zeit davon aus, dass sich die Kanäle im B2B-Marketing<br />

– auch eben im Marketing des Finanzbereiches<br />

– ändern werden: Noch ist Twitter auf Nummer 1,<br />

in Kürze schon soll es Google+ sein, das sich die<br />

Spitze mit Facebook teilt, prophezeit der Media<br />

Benchmarking Report, den B2BMarketing in Verbindung<br />

mit CircleResearch gerade vorlegt.<br />

Die Herausforderung <strong>für</strong> den Finanzvertrieb liegt<br />

mit Sicherheit darin, hier ständig den passenden<br />

Mix an Zielgruppen-Kanälen zu erkennen <strong>und</strong> zu<br />

bespielen. Und gleichzeitig, immer näher, menschlicher,<br />

vertrauenswürdiger zu erscheinen.<br />

Finanzvertrieb 3.0: Sympathie plus Kompetenz<br />

Denn was macht einen erfolgreichen Verkäufer<br />

aus? Abschlussorientierung? Streben nach Umsatz?<br />

<strong>Das</strong>s er verkaufen kann, was er will – unabhängig<br />

davon, was der K<strong>und</strong>e braucht oder <strong>für</strong> den K<strong>und</strong>en<br />

sinnvoll ist? Wohl kaum. <strong>Das</strong> war früher nicht<br />

so <strong>und</strong> ist es heute – nach der Banken- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />

– erst recht nicht mehr. Der K<strong>und</strong>e 3.0<br />

weiß, was er will. Er ist kritisch. Er kauft weder alles<br />

noch von jedem.<br />

Brauchen wir also keine Verkäufer mehr? Doch!<br />

Denn der K<strong>und</strong>e 3.0 will beraten werden. Er möchte<br />

ernst genommen werden mit seinen Wünschen,<br />

Bedürfnissen <strong>und</strong> Ansichten. Und er möchte die<br />

Finanzprodukte empfohlen bekommen, die er<br />

braucht. Die ihn einen Schritt weiter in die Nähe<br />

seiner Ziele, seiner Träume bringen. Oder auch in<br />

Richtung Sicherheit.<br />

Was er nicht will, ist Beifall. <strong>Das</strong> braucht er ebenso<br />

wenig wie Ignoranz. Und beides wird gleich schnell<br />

durchschaut. K<strong>und</strong>enorientierte Beratung bedeutet<br />

keinesfalls, dass Sie Ihrem K<strong>und</strong>en in allen Dingen<br />

<strong>und</strong> Werturteilen zustimmen. Oder dass Sie<br />

ihm stets nur Recht geben. Würden Sie das tun,<br />

wären Sie unglaubwürdig. Verlören das Vertrauen<br />

<strong>und</strong> die Achtung Ihres K<strong>und</strong>en. Darunter würde –<br />

abgesehen von Ihrem Selbstwertgefühl – auch Ihr<br />

Geschäft leiden. Denn K<strong>und</strong>en kaufen nicht von<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

Marktwissen<br />

rückgratlosen Wesen. Sie kaufen von Menschen, die<br />

ihnen sympathisch sind. Und die ihnen mit Respekt<br />

begegnen – <strong>und</strong> zwar unabhängig davon, wann<br />

<strong>und</strong> wo K<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Verkäufer aufeinandertreffen:<br />

tagsüber im Büro, nach dem Messetag auf der<br />

Stand-Party oder abends im privaten Umfeld. Dabei<br />

entscheidet sich bereits in den ersten Sek<strong>und</strong>en, ob<br />

„die Chemie stimmt“. Oder eben nicht. Genau diese<br />

Sek<strong>und</strong>en sind maßgeblich <strong>für</strong> Ihr Geschäft.<br />

Die Perspektive des K<strong>und</strong>en<br />

Wie wichtig der richtige Umgang mit Menschen<br />

<strong>und</strong> die eigene Haltung <strong>für</strong> den Vertriebserfolg<br />

sind, zeigt auch das Forschungsprojekt VertriebsIntelligenz®.<br />

Auf die Frage „Was zeichnet Ihrer Meinung<br />

nach einen Verkäufer aus, den Sie als echte<br />

‚Umsatz-Maschine’ bezeichnen würden?“ wurden<br />

am häufigsten „kann besonders gut mit Menschen<br />

umgehen“, „wirkt als Mensch authentisch“<br />

<strong>und</strong> „Fokus auf langlebige K<strong>und</strong>enbeziehungen“<br />

genannt. Finanzvertrieb geht heute anders heißt<br />

beispielsweise eben auch über die vielen Internet-<br />

Portale, Apps, Medienkanäle <strong>und</strong> Social-Media-<br />

Plattformen. Auch. Und es heißt noch mehr als<br />

früher: Als Mensch mit Herz <strong>und</strong> Vertrauenswürdigkeit.<br />

Je mehr auf der einen Seite die Freiheit des<br />

technischen Zugriffs auf alle medial vermittelten<br />

Informationen entsteht, umso stärker sucht der<br />

K<strong>und</strong>e 3.0 den zuverlässigen, vertrauenswürdigen<br />

Lotsen <strong>und</strong> Ratgeber in diesem „Tarifdschungel“. Er<br />

sucht den Finanzvertrieb 3.0.<br />

Studien, Strategien <strong>und</strong> Fallbeispiele dazu finden<br />

sich im gerade bei<br />

Wolters Kluwer erschienenen<br />

Buch<br />

„Finanzvertrieb<br />

geht heute anders.<br />

Neue Wege <strong>für</strong> erfolgreicheVermittler“.<br />

9


10<br />

das inTerVieW<br />

„nie mit dem erreichten<br />

zufrieden sein!“<br />

Ogilvy steht seit Jahren an der Spitze der kreativsten Werbeagenturen Deutschlands. Ein Gespräch mit<br />

Thomas Strerath, CEO Ogilvy & Mather, über Moral in der Werbung,<br />

Glaubenssätze <strong>und</strong> die „Generation Nerdbrille“.<br />

Andreas Buhr: Ethik im <strong>Business</strong>, Nachhaltigkeit,<br />

Vertrauenswürdigkeit – solche Worte sind billig im<br />

Unternehmensdeutsch. Daher tragen fast alle Firmen<br />

sie stolz vor sich her. Sicher nicht immer zu<br />

Recht. Sie, Herr Strerath, haben vor einiger Zeit ein<br />

ungeschriebenes Tabu gebrochen, indem Sie die<br />

fragwürdige Methode eines Unternehmens publik<br />

gemacht haben, das „kostenlose Kreativleistung“<br />

zum Jubiläum ausgeschrieben hatte – auch noch an<br />

der eigenen Partneragentur vorbei. Viele tolle Ideen<br />

<strong>für</strong> kein Budget einsammeln – vielleicht kein Einzelfall,<br />

aber einer, den Sie persönlich mal klar <strong>und</strong> mutig<br />

nach außen getragen haben. Der Fall Deichmann<br />

- wie ist die Story ausgegangen?<br />

Thomas Strerath: Zu den in ihrer Frage genannten<br />

tatsachen sollte ergänzt werden, dass deichmann<br />

auf mein persönliches schreiben nie reagiert hat,<br />

was zumindest ein indiz da<strong>für</strong> ist, dass man keinen<br />

diskurs mit dienstleistern wünscht. ansonsten hat<br />

deichmann die übliche Fehlerkette abgearbeitet:<br />

also erst keine reaktion, dann das trotzige statement,<br />

man werde die aktion wie geplant durchziehen,<br />

weil man keinen Fehler erkennen könne <strong>und</strong><br />

dann – als es niemanden mehr interessierte – der<br />

öffentliche rückzieher.<br />

die debatte in der Branche hat belegt, dass ogilvy<br />

angstfrei agiert <strong>und</strong> Haltung <strong>für</strong> Marken nicht nur<br />

predigt, sondern im alltag lebt. das stärkt das selbstbewusstsein<br />

<strong>und</strong> den stolz der Mitarbeiter – <strong>und</strong> das<br />

macht attraktiv <strong>für</strong> neue Mitarbeiter. insbesondere<br />

junge kritische nachwuchskräfte schätzen dies, also<br />

jene, um die sich die Branche so verzweifelt bemüht.<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

das inTerVieW<br />

Buhr: Sprechen wir mal aus der umgekehrten Perspektive über den Markt 3.0 <strong>und</strong> die „Vertriebsethik“ unter<br />

Kollegen in der Werbebranche. Da hat der Leiter New <strong>Business</strong> Development von Grey ja vor Kurzem heftig im<br />

Trüben gefischt, als der auf der Facebook-Präsenz von Nordsee nicht nur die Nordsee-Kampagne des Wettbewerbers<br />

KMS madig gemacht hat, sondern dem K<strong>und</strong>en „Nordsee“ gleich in aller Öffentlichkeit ein Akquiseangebot<br />

unterbreitet hat.<br />

Stinkt dieser Fisch nicht vom Kopfe her? Oder werden solche Methoden häufiger in der transparenten Kommunikationswelt<br />

3.0?<br />

Strerath: die Fälle werden nicht häufiger, sondern die situation transparenter. es scheinen nicht alle zu verstehen,<br />

dass die realitäten der sogenannten sozialen Medien auch <strong>für</strong> das B2B-Geschäft gelten. Und ja, das<br />

new-<strong>Business</strong>-Gebaren vieler agenturen ist geprägt von mangelndem respekt zum wettbewerb <strong>und</strong> teilweise<br />

auch vor den angesprochenen Marketing-entscheidern.<br />

das Prinzip lautet „Moral ist ein seltenes Gut, man sollte sparsam mit ihr umgehen“.<br />

Buhr: Ihre Agenturphilosophie basiert auf den Glaubenssätzen<br />

von David Ogilvy: „We sell or else“. „One agency indivisible“. „Clients<br />

like agencies who have points of view better than those<br />

who don‘t“. Wie werden diese Werte heute bei Ogilvy gelebt? Wie<br />

hat sich die Akquisition von Mandaten in Ihrer Branche verändert?<br />

Welche gravierenden Veränderungen erleben Sie bei Ihren<br />

K<strong>und</strong>en in der Vertriebspraxis?<br />

Strerath: der Fall deichmann ist ja ein Beispiel da<strong>für</strong>, dass wir<br />

„points of view“ haben … <strong>und</strong> wir sehen auch, dass k<strong>und</strong>en uns<br />

da<strong>für</strong> schätzen!<br />

Man kann diese standpunkte <strong>und</strong> uns natürlich auch ablehnen<br />

– aber so sollte es mit Marken sein: das schlimmste wäre indifferenz!<br />

Und die trifft leider auf viele agenturen zu. Mit unseren<br />

standpunkten <strong>und</strong> sichtweisen haben wir erreicht, dass wir keine<br />

aktive akquise machen müssen.<br />

Marketing-entscheider wählen doch keine agentur, die sie zufällig<br />

im richtigen Moment anruft oder ein witziges Mailing geschickt<br />

hat. das sind Profis, die den Markt kennen, die wissen,<br />

welche agentur welche arbeiten macht, was letztlich entscheidend<br />

ist. Zudem sind doch die guten k<strong>und</strong>en an langfristigen<br />

Beziehungen interessiert <strong>und</strong> investieren lieber ihre Zeit in die<br />

Zusammenarbeit mit ihren agenturen als auf „agentur-Coupons“<br />

zu reagieren. Man kann keinen agenturwechselbedarf initiieren!<br />

ansonsten könnten die Gr<strong>und</strong>sätze von david nicht aktueller<br />

sein. die agenturgruppe ist faktisch ein organismus; es gibt zwar<br />

spezialisten in kern-disziplinen, diese aufteilung ist aber nicht<br />

mehr mit den früheren seperaten juristischen einheiten <strong>und</strong> Betriebsabläufen<br />

verknüpft.<br />

11


Buhr: Wie spielen Marketing <strong>und</strong> Vertrieb heute zusammen<br />

- gibt es sie noch, die Hassliebe zwischen<br />

den Bereichen Marketing <strong>und</strong> Vertrieb?<br />

Strerath: diese Hassliebe zwischen Marketing <strong>und</strong><br />

Vertrieb ist Historie, insbesondere, weil in vielen<br />

organisationen Marketing als Vertriebsunterstützung<br />

gesehen wird. da sind die Machtverhältnisse<br />

klar. der neue konflikt entsteht zwischen sales &<br />

Marketing mit it. denn die technologische entwicklung<br />

bewirkt, dass jede Marketing-aktion eine<br />

it-implikation hat. Und während man lange gefragt<br />

hat, wie digital die agenturen sein müssen, erkennt<br />

man jetzt, dass natürlich auch die Marketing-abteilungen<br />

technologisches know-how bräuchten. da<br />

entsteht Moderationsbedarf, den agenturen mit hoher<br />

technologischer kompetenz leisten können. so<br />

führen wir beispielsweise mehrere Großprojekte, die<br />

zwei unterschiedliche Beauftragungen haben: eine<br />

klassisch aus dem Marketing, die andere von der it.<br />

Buhr: Welche Rolle spielen hybride<br />

Entscheidungswege heute<br />

in der Marketingszene? Wie hat<br />

sich der K<strong>und</strong>endialog geändert?<br />

Sie sprechen davon, dass K<strong>und</strong>en<br />

wie „Katzen seien“… wir nennen<br />

ihn den K<strong>und</strong>en 3.0.<br />

Strerath: Marketing hat konsumenten<br />

lange in der gleichen<br />

art behandelt, wie man H<strong>und</strong>e<br />

erzieht. Und H<strong>und</strong>eerziehung ist<br />

sehr einfach: das gewünschte<br />

Verhalten wird über Belohnung<br />

<strong>und</strong> Bestrafung bei hoher wiederholung<br />

erzeugt. so ist Penetration<br />

ein gängiger Begriff in der<br />

Mediaplanung. in dieser traditi-<br />

das interView<br />

on fragt man sich beispielsweise,<br />

wie häufig man einen tV-spot<br />

senden muss, bis der Zielk<strong>und</strong>e<br />

sich erstens an ihn erinnert, ihn<br />

zweitens verstanden hat <strong>und</strong><br />

drittens sein Verhalten ändert.<br />

der moderne k<strong>und</strong>e hat aber<br />

durch technologie sein Mediennutzungsverhalten<br />

<strong>und</strong> in der<br />

Folge sein kaufverhalten drastisch<br />

verändert. sie können sich<br />

im kopf dieser Menschen keinen<br />

Platz „erzwingen“. diese konsumentin,<br />

dieser konsument ist<br />

autonom, es ist wie mit katzen:<br />

Thomas Strerath ist seit 2009 CEO Ogilvy & Mather<br />

Deutschland. Seine Laufbahn bei Ogilvy startete er<br />

2005 als Geschäftsführer der Frankfurter Dialogmarketing-Agentur<br />

OgilvyOne. Seit 2006 ist er CEO der<br />

deutschen OgilvyOne-Gruppe, im Oktober 2007 wurde<br />

er zum COO (Chief Operating Officer) von Ogilvy<br />

Frankfurt berufen. 2012 wurde er zum Mitglied des<br />

weltweiten Ogilvy & Mather Boards ernannt. Darüber<br />

hinaus ist er Mitglied des Ogilvy & Mather EAME Executive<br />

Committee. Von Oktober 2010 bis Oktober 2011<br />

war er Vizepräsident des GWA. Seit November 2012 ist<br />

er als Aufsichtsrat bei der SYZYGY-Gruppe tätig. Im<br />

gleichen Jahr erhielt Thomas Strerath die Auszeichnung<br />

„Horizont Agenturmann des Jahres 2012“.<br />

die wollen auch schmusen, spielen<br />

<strong>und</strong> gefüttert werden – aber<br />

sie entscheiden wann! deswegen<br />

gibt es katzentüren, aber es gibt<br />

keine H<strong>und</strong>etüren. die digitalisierung<br />

hat diese katzentüren<br />

geschaffen, Marketing muss sie<br />

jetzt nutzen. denn dieser moderne<br />

konsument, die konsumentin,<br />

will auch kommerzielle information,<br />

liebt Marken <strong>und</strong> gute käufe,<br />

aber er bzw. sie entscheidet<br />

wann, wo <strong>und</strong> wie!


Buhr: Der Werbewirtschaft laufen die jungen Mitarbeiter<br />

weg. Jedenfalls die Praktikanten <strong>und</strong> Trainees<br />

– bisher Verfügungsmasse <strong>für</strong> so manche nächtliche<br />

Druckproduktion, um Fristen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>envorgaben<br />

halten zu können. Und viele junge Einsteiger stellen<br />

zunächst mal Forderungen. Es ist nicht mehr automatisch<br />

cool, „irgendwas mit Medien“ zu machen<br />

– die „Generation Nerdbrille“ achtet auf die Arbeitszeiten,<br />

die Qualität ihrer Ausbildung am Arbeitsplatz,<br />

die Vorbildfunktion ihrer Vorgesetzten <strong>und</strong> die<br />

Kultur in der jeweiligen Agentur. Und sie diskutieren<br />

ausführlich darüber – im Internet. Sie haben seit 20<br />

Jahren ein jährliches Traineeprogramm <strong>für</strong> Hochschulabsolventen<br />

<strong>und</strong> ein Trainingsprogramm <strong>für</strong><br />

neue Mitarbeiter, das Camp David: Wie wirkt sich<br />

die geänderte Arbeitskultur aus?<br />

Strerath: Zuerst sollte man zwei dinge festhalten:<br />

auch wenn man erstens von den Medien suggeriert<br />

bekommt, dass man von heute auf morgen ohne<br />

arbeit deutschlands nächster superstar oder „next<br />

top-Model“ werden kann: es ist nicht so. weiterhin<br />

steht vor dem erfolg, dem Geld oder dem ruhm die<br />

harte arbeit. da helfen auch flache Hierarchien, flexible<br />

arbeitszeiten oder Förderprogramme nicht.<br />

Zweitens sehen wir, dass diese wunschliste, die ich<br />

hier mal unter dem Buzzword work-life-Balance<br />

zusammenfasse, eher von den angestellten kommt,<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

das interView<br />

die Mitte der 70er bis Mitte der 80er geboren wurden.<br />

die ganz junge Generation ist viel pragmatischer<br />

in ihrem Umgang mit Forderungen an ihren<br />

arbeitgeber <strong>und</strong> an sich selbst. Und sehr realistisch,<br />

wie weit sie unterschiedliche Prioritäten unter einen<br />

Hut bringen können.<br />

auf unsere arbeitsweise haben diese <strong>und</strong> aber auch<br />

andere Faktoren, wie beispielsweise technologie,<br />

räumliche Mobilität oder Frauenquote, erheblichen<br />

einfluss. das konzept von „Büroanwesenheitszeit =<br />

karrierezeit“ hat sich überlebt. ebenso ist die karriereperspektive<br />

weniger relevant. die leute wollen<br />

nicht wissen, was sie in fünf Jahren bei ogilvy erreichen<br />

können. sie wollen jetzt auf herausfordernden<br />

Projekten arbeiten; mit kollegen, die sie <strong>und</strong> das<br />

Projekt nach vorne treiben. egal, ob diese kollegen<br />

Vorgesetzte, teilzeitkräfte oder Freelancer sind. egal,<br />

ob manche davon in einem anderen stockwerk oder<br />

einer anderen stadt sitzen. dann erleben sie eine<br />

extreme leistungsbereitschaft. langweilige Verwaltungsarbeit<br />

auf sogenannten Prestige-Marken <strong>für</strong><br />

den lebenslauf will niemand mehr machen. so wird<br />

der ganze Betriebsablauf bis hin zur it-, Gebäude-<br />

<strong>und</strong> raumplanung in richtung flexibler Projektarbeit<br />

verändert. Und damit eben auch die trainings-<br />

<strong>und</strong> schulungsangebote.<br />

Buhr: Ogilvy wird seit Jahren als kreativste Networkagentur in Deutschland bezeichnet. Was machen Sie (da<strong>für</strong>)<br />

anders <strong>und</strong> besser als andere?<br />

Strerath: Bei ogilvy zu arbeiten, bedeutet, sich in eine Hochleistungskultur zu begeben. das Bekenntnis, immer<br />

bei den Besten sein zu wollen, niemals mit dem erreichten zufrieden zu sein, manifestiert sich in dem leitgedanken<br />

„divine discontent“ von david ogilvy. diese permanente Unzufriedenheit zeichnet uns aus, resultiert<br />

aber nicht in einer kalten award-Maschine oder einem durchlauferhitzer <strong>für</strong> junge talente.<br />

Viele ogilvianer gehen von uns aus in rente, sehr viele erleben bei uns ihr 10-jähriges, ihr 25-jähriges oder<br />

noch höheres Berufsjubiläum. am 7. Mai dieses Jahres feierte einer unserer kreativ-direktoren sein 45. Berufsjahr!<br />

diese kombination von Bekenntnis zur spitzenleistung bei hoher personeller kontinuität zieht bestimmte<br />

leute an <strong>und</strong> bestimmte eben nicht. auch hier gibt es keine indifferenz, ogilvy ist eben eine Marke!<br />

13


Fangen wir einfach mal ganz vorne an: Siegfried,<br />

wie ist die Idee zu Gründung <strong>und</strong> Aufbau der<br />

GSA entstanden?<br />

Siegfried Haider: „Am<br />

Anfang stand ein Besuch<br />

bei der US-amerikanischenSchwesterorganisation<br />

National Speakers<br />

Association, in dem die<br />

vielen amerikanischen,<br />

professionellen Vortragsrednerzusammen-<br />

Siegfried Haider<br />

geschlossen sind. Der<br />

amerikanische Markt war<br />

damals schon viel weiter, die Speaker hoch professionell,<br />

gut vernetzt <strong>und</strong> organisiert. Da ist meiner<br />

Frau <strong>und</strong> mir klar geworden, dass wir so ein hochkarätiges<br />

Netzwerk auf dem damals gerade wachsenden<br />

deutschen Markt nicht hatten <strong>und</strong> wir mit<br />

der Gründung der deutschen GSA eine wirkliche<br />

Bedarfslücke schließen können. Wir sind noch lange<br />

nicht dort, was uns die Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

in den USA seit Jahrzehnten vormachen. Aber<br />

wir sind schon sehr weit. Was mich begeistert, war<br />

14<br />

weiterBildUnGsMarkt<br />

xxx<br />

„wir wollen uns stärker in den<br />

gesellschaftlichen diskurs einbringen!“<br />

Im September <strong>2013</strong>, auf der großen Jahresversammlung der GSA German Speakers Association, übernimmt<br />

Andreas Buhr die Präsidentschaft dieser renommierten Vereinigung der deutschen Vortragsredner<br />

<strong>und</strong> Speaker. Die Redaktion des <strong>Magazin</strong>s <strong>für</strong> <strong>Business</strong> & <strong>Bildung</strong> hat zur „Elefantenr<strong>und</strong>e“ geladen:<br />

mit der aktuellen GSA-Präsidentin Gaby S. Graupner, dem GSA-Gründer <strong>und</strong> -Ehrenpräsidenten Siegfried<br />

Haider <strong>und</strong> Andreas Buhr als gewähltem neuen Präsidenten sprechen wir über Werte, Ziele … <strong>und</strong><br />

die Herausforderungen bei der Führung eines großen Verbandes, der aus vielen starken Stimmen <strong>und</strong><br />

Persönlichkeiten besteht.<br />

die Gr<strong>und</strong>idee: Gute <strong>Business</strong>speaker<br />

sollten nicht<br />

um den Kuchen kämpfen,<br />

sondern kooperieren,<br />

voneinander lernen, sich<br />

gegenseitig auf höchstem<br />

Niveau helfen – <strong>und</strong> damit<br />

den Kuchen <strong>für</strong> alle<br />

anderen guten Speaker<br />

größer machen!“<br />

Gaby S. Graupner: „Und<br />

das ist auch geglückt!<br />

Denn in den letzten Jahren<br />

ist nicht nur der Markt <strong>für</strong> die professionellen<br />

Vortragsredner gewachsen, weil immer mehr Unternehmen<br />

oder Kongressausrichter einfach gemerkt<br />

haben, dass sie aus einem großen Pool an hervorragenden<br />

Impulsgebern <strong>für</strong> ihr <strong>Business</strong>, <strong>für</strong> ihre Mitarbeiter,<br />

<strong>für</strong> ihre Veranstaltungen schöpfen können.<br />

Diese Aufmerksamkeit hat die GSA geschaffen. Und<br />

sie zieht immer mehr Mitglieder an, die ihr Knowhow,<br />

ihren guten Willen <strong>und</strong> ihre guten Verbindungen<br />

in die Wirtschaft mitbringen! Ich denke, das<br />

fließt eben auch in die großen Projekte ein, wie<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


der GSA University <strong>und</strong> den ‚Million-Dollar-Table‘.<br />

Da tauschen sich die Speaker auf höchstem Niveau<br />

vertraulich aus, denn natürlich haben Redner, die<br />

ein großes Unternehmen hinter sich haben, andere<br />

Fragen <strong>und</strong> Herausforderungen als Neulinge. Hier<br />

ist es mehr ´kollegiales Coaching´. <strong>Das</strong> gilt auch<br />

<strong>für</strong> die Professional Expert Groups, die Regionalgruppen<br />

<strong>und</strong> das Mentoringprogramm, wo überall<br />

sich GSA-Mitglieder mit Herzblut <strong>und</strong> Kompetenz<br />

einbringen, um sich gegenseitig die besten Tipps<br />

zu geben <strong>und</strong> den Markt besser zu erschließen. Die<br />

GSA University, die mein Vorgänger Prof. Dr. Lothar<br />

J. Seiwert maßgeblich ins Leben gerufen hat, richtet<br />

sich hingegen an die Einsteiger, die die Kunst<br />

des Speakings richtig erlernen wollen.“<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

Apropos GSA-University:<br />

Alle drei Präsidenten, die<br />

heute hier sitzen, sind<br />

ja auch – neben den<br />

Past Presidents Sabine<br />

Asgodom <strong>und</strong> Prof. Dr.<br />

Lothar J. Seiwert <strong>und</strong><br />

vielen weiteren Experten<br />

– in der GSA University<br />

engagiert. Was bewegt<br />

Euch dazu?<br />

Andreas Buhr: „Ich denke,<br />

es ist ein Tor mit Wegbeschreibung<br />

<strong>für</strong> junge Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

die den Weg des Speakers gehen wollen. Durch<br />

die Zusammenarbeit mit der Steinbeiss-Universität<br />

Berlin hat diese Weiterbildung auch das Renomée,<br />

von dem der Markt der professionellen Redner profitiert,<br />

<strong>und</strong> mit Markus Hofmann kümmert sich ein<br />

profilierter Kollege um die Entwicklung der University.<br />

Wir Dozenten geben mit unserem Engagement<br />

gerne alle etwas an die GSA zurück – <strong>und</strong> wir sind<br />

natürlich stolz auf unsere Absolventen <strong>und</strong> die Begeisterung,<br />

die wir wecken können!“<br />

weiterBildUnGsMarkt<br />

Haider: „Ich bin dort Dozent, weil ich die Idee<br />

extrem gut finde <strong>und</strong> die Qualität in der Speaker-<br />

Branche weiter steigern will. Die GSA wäre auch<br />

nicht auf dem hohen Level, wenn sie nicht die GSA<br />

University als Einnahmequelle hätte – allein das ist<br />

schon Gr<strong>und</strong> genug, zu helfen. Und gute Ideen unterstütze<br />

ich immer gern, auch gern ehrenamtlich<br />

wie hier.“<br />

Graupner: „<strong>Das</strong> sehe ich<br />

genauso. Hier geht es um<br />

Werte, die mir wichtig<br />

sind: Engagement, Leidenschaft,<br />

Aktion, Einsatz<br />

zeigen! Wir wollen ja alle<br />

im Leben <strong>und</strong> im Geschäft<br />

etwas hinterlassen, wir<br />

wollen zu einer großen,<br />

Gaby S. Graupner<br />

guten Idee beitragen. Was<br />

mir auch wichtig ist, <strong>und</strong><br />

was ich bei der GSA ebenso wie in meinem Beruf<br />

als Speakerin <strong>und</strong> Trainerin mit eigenem Unternehmen<br />

lebe: mit den Partnern, K<strong>und</strong>en, Mitarbeitern,<br />

Lieferanten auf Augenhöhe zu sein. <strong>Das</strong> heißt, die<br />

Partner auf Augenhöhe zu sehen, ihnen zuzutrauen,<br />

das sie Ja sagen, wenn sie Ja meinen <strong>und</strong> Nein<br />

sagen, wenn sie Nein meinen. Mehr zu loben <strong>und</strong><br />

weniger zu kritisieren, mehr nach Motiven fragen,<br />

als gute Ratschläge zu geben!“<br />

Haider: „Da hast Du vollkommen Recht, Gaby!<br />

Wenn ich darüber nachdenke: Für mich zählt zunächst,<br />

erst Werte <strong>für</strong> andere zu schaffen, dadurch<br />

wertvoll zu sein, <strong>und</strong> als Folge daraus, Werte <strong>für</strong><br />

mich schaffen. Die GSA war <strong>und</strong> ist ein Verein, der<br />

davon lebt, erst zu geben, dann zu erhalten. In dieser<br />

Reihenfolge.“<br />

Buhr: „Ich mache da auch keinen Unterschied zwischen<br />

Job, Präsidentschaft <strong>und</strong> Privatleben: Klarheit,<br />

Wahrheit, Transparenz, Vertrauen … Integrität,<br />

15


Authentizität <strong>und</strong> Zuverlässigkeit … Gelebte Werte<br />

sind <strong>für</strong> mich untrennbar mit der Person <strong>und</strong> damit<br />

auch den Aufgaben einer Person verb<strong>und</strong>en. Ob als<br />

Unternehmer, Speaker, GSA-Präsident … als Vater<br />

oder auf dem Golfplatz.“<br />

Haider: „Andreas, Du sprichst von Klarheit <strong>und</strong><br />

Wahrheit, das muss ich unterstreichen. Denn ehrlich,<br />

was mich an der GSA manchmal stört, sind<br />

Unaufrichtigkeit <strong>und</strong> das vereinstypische Taktieren,<br />

‚Strategieren‘ <strong>und</strong> ziellose Diskussionen. <strong>Das</strong> ist mit<br />

Sicherheit ein Merkmal aller Verbände <strong>und</strong> Vereine.<br />

Ich bin aber eher der Typ <strong>für</strong> den direkten Weg,<br />

<strong>für</strong> ehrliche, klare Worte, auch wenn sie manchmal<br />

unangenehm sind. Keiner weiß besser als ich, wie<br />

schwer das manchmal ist, aber sich davor zu drücken,<br />

ist feige <strong>und</strong> hilft keinem weiter, schon gar<br />

nicht der Sache.“<br />

Ah, da sind wir bei einem spannenden Thema: Jeder<br />

Verband bedeutet in erster Linie Arbeit, Aufwand,<br />

Herzblutengagement – was einem vonseiten<br />

der Mitglieder nicht immer gedankt wird -,<br />

die Erfahrung hat sicher schon jeder Verbandsgründer<br />

oder -vorstand gemacht! Wie empfindet<br />

Ihr das?<br />

Haider: „Ich muss sagen, ich habe enorm viel<br />

Dankbarkeit erfahren. Speaker, die auch mit der<br />

Unterstützung der GSA immer erfolgreicher geworden<br />

sind, geben dieses Gefühl der Dankbarkeit, was<br />

sich ja auch dadurch zeigt, wie sich alle einbringen.<br />

Hart wird es dann, insbesondere <strong>für</strong> einen erfolgreichen<br />

Verbandsgründer, wenn der Verein wächst<br />

<strong>und</strong> wächst – natürlich mittlerweile durch das Engagement<br />

vieler vieler anderer –, man selbst aber<br />

immer noch stark mit dem Verband, in unserem<br />

Fall also der GSA, verb<strong>und</strong>en ist. Da gibt es leider<br />

zu viele, die neiden, vermuten, klatschen <strong>und</strong> tratschen.<br />

Ich hab aber gelernt, dass das normal ist <strong>und</strong><br />

wir sind durch die ‚Abnabelung‘ von Geschäftsstelle<br />

16<br />

weiterBildUnGsMarkt<br />

<strong>und</strong> Amt die richtigen Schritte gegangen. Ich denke,<br />

die GSA braucht in Zukunft eine noch stärkere<br />

Geschäftsstelle, damit alle anderen Aktiven sich darauf<br />

konzentrieren können, sehr gute Ideen einzubringen<br />

<strong>und</strong> einfach nur mit Spaß mehr <strong>Business</strong><br />

machen können.“<br />

Graupner: „Ja, wie auch Siegfried schon sagt, ist<br />

die Präsidentschaft eine anspruchsvolle <strong>und</strong> zeitintensive<br />

Tätigkeit. Sie erfordert Fingerspitzengefühl,<br />

mediative Fähigkeiten, Kreativität, Durchsetzungsvermögen<br />

<strong>und</strong> viel Liebe zur Aufgabe. Es<br />

ist eine sehr sinnvolle Aufgabe, in der man vieles<br />

bewegen kann – <strong>und</strong> das Schönste dran sind die<br />

Rückmeldungen der Mitglieder <strong>und</strong> die Möglichkeit,<br />

die Mitglieder zu unterstützen, zu motivieren<br />

<strong>und</strong> ihnen als Vorbild zu dienen. Natürlich gibt es<br />

auch Wachstumsschmerzen, wie Kommunikationsmissverständnisse,<br />

ungeklärte Zuständigkeiten, fehlende<br />

Aufgabenbeschreibungen – da ruckelt es mal<br />

kurz im Getriebe, das ist völlig normal.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet in der Konsequenz: Die Präsidentschaft<br />

erfordert absolute Integrität <strong>und</strong> wirklich<br />

hellwach zu sein, um in keinerlei zweideutige Situationen<br />

zu geraten. Denn das ist ein Verband von<br />

sehr starken Persönlichkeiten, die genau hinschauen<br />

<strong>und</strong> ihre Ideen <strong>und</strong> Meinungen aktiv einbringen<br />

– <strong>und</strong> ihre Wünsche lautstark einfordern. Da bedarf<br />

es schon eines wirklichen Einsatzwillens <strong>für</strong> das<br />

große Ganze <strong>und</strong> die Bereitschaft, sich wertschätzend<br />

zu entschuldigen, wenn etwas schiefgelaufen<br />

ist. Man lernt, eigene Wünsche zurückzunehmen,<br />

als Vorbild zu dienen <strong>und</strong> geben wollen. Aber man<br />

bekommt auch so viel zurück! Dankbarkeit, echte<br />

Fre<strong>und</strong>schaft, Begeisterung, Energie, Erfolg.“<br />

Buhr (lacht): „Hey, Ihr könnt Euch noch so anstrengen<br />

– ich bekomme keine kalten Füße! Im<br />

Ernst, ich kann was aushalten … <strong>und</strong> will mich gerne<br />

a priori entschuldigen bei allen, denen ich in<br />

der Präsidentenfunktion absichtslos auf die Füße<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


treten werde. Ich will natürlich jetzt erstmal nach<br />

vorne schauen <strong>und</strong> die GSA gemeinsam mit dem<br />

Vorstandsteam <strong>und</strong> all den Engagierten weiter voranbringen.<br />

Dabei werden wir niemals alle Erwartungen<br />

erfüllen, schon, weil es in einem Verband<br />

mit bereits jetzt r<strong>und</strong> 800 starken Mitgliedern eine<br />

Menge widersprüchlicher Erwartungen gibt.<br />

Mich verbindet mit der GSA, dass ich im Herbst<br />

2005 die Entscheidung getroffen hatte, im <strong>Business</strong><br />

der Vortragsredner <strong>und</strong> Managementexperten<br />

Profi zu werden, was ich mit meinem Eintritt in<br />

den Verband untermauert habe. Damit begann <strong>für</strong><br />

mich ein neues Leben – immerhin hatte ich vorher<br />

25 Jahre erfolgreich in meinem ersten Berufsleben<br />

gewirkt. In der Zeit hat mir die Teilnahme<br />

an den inspirierenden NSA-Conventions in den USA<br />

<strong>und</strong> den Conventions in Deutschland viel gegeben,<br />

denn emotional ist ein Neuanfang in einem ´zweiten<br />

Leben´ ja nicht so einfach. <strong>Das</strong> ist toll, wenn<br />

man in einer solchen Gemeinschaft aufgenommen<br />

wird <strong>und</strong> mir ihr <strong>und</strong> vielen tollen Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen wächst. Noch mehr, als mein ältester Sohn<br />

an den ersten Youth Convention teilnahm <strong>und</strong> dort<br />

selbst mittlerweile die Jüngeren anführte. Geniales<br />

Gefühl! Natürlich bin ich stolz darauf, nun zum<br />

fünften Präsidenten gewählt worden zu sein – <strong>und</strong><br />

ich will die Verantwortung <strong>für</strong> den Verband gerne<br />

tragen <strong>und</strong> weiter Ideen <strong>und</strong> Herzblut einbringen!“<br />

Haider: „Andreas, ich glaube, dass ich <strong>für</strong> Gaby<br />

<strong>und</strong> mich spreche, wenn ich sage, dass wir glücklich<br />

sind, dass eine so kompetente, sympathische<br />

<strong>und</strong> anerkannte Experten-Persönlichkeit wie Du<br />

gewählt worden ist, weil der Erfolg Deiner Präsidentschaft<br />

durch Dein unternehmerisches Denken,<br />

Deine Werte <strong>und</strong> Deine attraktive Positionierung als<br />

Marke gesichert ist.“<br />

(Buhr dankt beiden)<br />

Andreas, Du bist ja in den nächsten zwei Jahren<br />

nicht „nur“ GSA-Präsident, sondern führst mit<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

weiterBildUnGsMarkt<br />

der Buhr & Team AG ein eigenes ständig wachsendes<br />

Unternehmen. Wie wird das klappen?<br />

Buhr: Wir sind gut aufgestellt<br />

<strong>und</strong> ich habe hier wie<br />

dort klare Ziele. In der Buhr<br />

& Team AG bringen wir<br />

die ´Persönlichkeitsmarke<br />

Andreas Buhr´, wie meine<br />

langjährige Marketingberaterin<br />

Christiane Gierke von<br />

text-ur.de es nennt, <strong>und</strong><br />

Andreas Buhr<br />

die Unternehmensmarke<br />

go! Akademie <strong>für</strong> Führung<br />

<strong>und</strong> Vertrieb AG konsequent zusammen. Unser Vortrags-<br />

<strong>und</strong> Trainingsangebot, die Trainer-Aus- <strong>und</strong><br />

Weiterbildungen <strong>und</strong> die hochklassigen Medien des<br />

go! LiveVerlages laufen unter der neuen AG leichter<br />

auffindbar zusammen. Und wir bieten damit einen<br />

Schirm nicht nur <strong>für</strong> die ersten Partner, die sich<br />

schon in der AG beteiligt haben, sondern auch <strong>für</strong><br />

die jetzt bereits 23 Pool-Trainer, die in vier Sprachen<br />

<strong>und</strong> fünf Ländern <strong>für</strong> uns unterwegs sind.<br />

Was die GSA betrifft, so werden wir, also auch der<br />

oder die im September zu wählende Vizepräsident/-in<br />

<strong>und</strong> der dann zur Wahl stehende Vorstand<br />

sowie die Chapterpräsidenten Österreich <strong>und</strong><br />

Schweiz, sicher etwas <strong>für</strong> die Mitgliederbindung<br />

tun. Und wir verstehen uns als maßgebliche Bewusstseinsveränderer<br />

– ich will der GSA eine größere<br />

gesellschaftspolitische Relevanz verleihen.<br />

Dazu werden wir größer denken, wir wollen unsere<br />

Ideen als starke Stimme in den gesellschaftspolitischen<br />

Diskurs<br />

einbringen!“<br />

Gaby, Andreas,<br />

Siegfried: Wir<br />

danken <strong>für</strong> das<br />

Gespräch!<br />

17


Unter dem Motto „Rampensau oder Philosoph – wir<br />

wollen beides!“, hat Cheftrainerin Silke Dillmann<br />

die Train-the-Trainer-Ausbildung der Buhr & Team<br />

Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG – damals<br />

noch unter dem Namen der go! Akademie – ins Leben<br />

gerufen. Da will die Redaktion des <strong>Magazin</strong>s<br />

<strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong> natürlich wissen: Waren<br />

bisher mehr Rampensäue oder mehr Philosophen<br />

dabei? Und erntet ein Lachen von Silke Dillmann:<br />

„Kaum zu glauben, aber unser Wunsch ist in Erfüllung<br />

gegangen: Es sind jeweils zur Hälfte extrovertierte<br />

Rampensäue <strong>und</strong> zur Hälfte nachdenkliche<br />

Philosophen, die wir in unseren Kursen kennenlernen<br />

durften“. Der dritte Jahrgang des Train-the-<br />

Trainer-Basic-Programmes ist jetzt abgeschlossen.<br />

Zeit <strong>für</strong> ein erstes Resumée der quirligen Cheftrainerin,<br />

der man die Freude an ihrer Tätigkeit bei jedem<br />

Wort anmerkt: „Ich freue mich total über die Rückmeldungen<br />

der Teilnehmer, beispielsweise der Führungskräfte,<br />

die die Ausbildung gemacht haben, um<br />

das Gelernte in den Führungsalltag einzubauen.“<br />

K<strong>und</strong>enanfragen teils schon in der Ausbildungsphase<br />

Neben der absoluten Praxisorientierung zeichnet<br />

sich das Trainingsprogramm durch die Vertriebs-<br />

18<br />

Train The Trainer<br />

„wir wollen immer eins mit sternchen“<br />

orientierung aus. Von Anfang an geht es in der<br />

mehrmonatigen Ausbildung auch darum, dass die<br />

frisch gebackenen Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer sich<br />

am Markt behaupten können, gut in Marketing<br />

<strong>und</strong> Akquise eingeführt sind <strong>und</strong> geschickt neue<br />

K<strong>und</strong>en adressieren können. Dillmann: „Die Rückmeldung<br />

der Absolventen ist unisono, dass sie <strong>für</strong><br />

den Start in dem engen Markt sehr gut ausgestattet<br />

sind <strong>und</strong> ihren Weg gehen. Zumal sie zum Teil<br />

schon während der Ausbildung Anfragen vonseiten<br />

potenzieller K<strong>und</strong>en bekommen haben <strong>und</strong> wir bei<br />

der Angebotsgestaltung konkret helfen konnten.<br />

So haben die angehenden Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer<br />

erfolgreich den ersten Schritt in die selbstständige,<br />

unternehmerische Praxis gemacht!“.<br />

Kontakt mit den Absolventen bleibt erhalten<br />

<strong>Das</strong>s der Kontakt nach der Ausbildung auch nicht<br />

abreißt, ist der Cheftrainerin besonders wichtig. Mit<br />

einigen der Absolventen ist eine enge Kooperation<br />

entstanden – beispielsweise mit Jochen Hinkel<br />

(siehe Seite 26), der heute auch im Trainerpool der<br />

Buhr & Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb<br />

AG engagiert ist. Und die Absolventen geben dem<br />

Programm auch neue Impulse <strong>und</strong> lassen Ideen in<br />

die Weiterentwicklung des Ausbildungskonzeptes<br />

ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


einfließen: „Die Auszubildenden bringen sich voll<br />

in das Programm ein. So waren es gerade auch die<br />

Gespräche mit den Teilnehmern der drei Jahrgänge,<br />

die uns darin bestärkt haben, dieses Jahr schon das<br />

Advanced-Ausbildungsprogramm an den Markt zu<br />

bringen“, zeigt sich Dillmann begeistert.<br />

Advanced-Weiterbildungsprogramm <strong>für</strong> Trainer<br />

Der erste Jahrgang der neuen Advanced-Train-the-<br />

Trainer-Weiterbildung startet in Kürze. Werbung<br />

musste da<strong>für</strong> nicht gemacht werden, das Angebot<br />

sprach sich in der Trainerszene schnell rum: „Wir<br />

haben einfach festgestellt, dass es eine Nachfrage<br />

nach einer vertiefenden Weiterbildung <strong>für</strong> schon<br />

gestandene Trainer auf dem Markt gibt. Was die<br />

Interessenten besonders überzeugt, ist der Ansatz,<br />

dass sich dieses Weiterbildungsprogramm intensiv<br />

mit den individuellen Trainingskonzepten beschäftigt.<br />

Auch die Trainerinnen <strong>und</strong> Trainer aus unserem<br />

Pool zeigten sich sehr interessiert – denn die<br />

eigene Weiterbildung darf eben gerade auch <strong>für</strong><br />

Trainer niemals aufhören!“<br />

Einer der Hauptnutzen des Advanced-Programmes<br />

liegt in der gemeinsamen Optimierung der jeweiligen<br />

Trainingskonzepte der Teilnehmer. „Wir wollen,<br />

dass das nicht nur gut wird, sondern Eins mit<br />

Sternchen“, schmunzelt Dillmann.<br />

Da<strong>für</strong> müssen die Teilnehmer mindestens drei Jahre<br />

Berufserfahrung als Trainerin oder Trainer mitbringen<br />

<strong>und</strong> ein Trainingskonzept, an dem sie aktiv<br />

arbeiten möchten. Und natürlich die Lust, sich zu<br />

verbessern <strong>und</strong> sich mit dem eigenen, oft jahrelang<br />

eingeschliffenen, aber nicht mehr wirklich aktualisierten<br />

Konzept auseinanderzusetzen, neue Dinge<br />

zu erfahren <strong>und</strong> von andern Profis <strong>und</strong> Kollegen<br />

Feedback zu erhalten <strong>und</strong> zu reflektieren.<br />

Buhr <strong>und</strong> Team AG: Trainer sind voll dabei<br />

Nach der Einführung der beiden TTT-Programme<br />

nun der Übergang von der go! Akademie zur Buhr<br />

& Team Akademie <strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG.<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

Train The Trainer<br />

Was das <strong>für</strong> sie als Teammitglied <strong>und</strong> Cheftrainerin<br />

bedeutet, fasst Silke Dillmann so zusammen:<br />

„Ich finde den Übergang zur Buhr & Team Akademie<br />

<strong>für</strong> Führung <strong>und</strong> Vertrieb AG klasse, <strong>und</strong> ehrlich:<br />

Ich war einer der treibenden Kräfte dabei <strong>und</strong><br />

habe habe auch keine Sek<strong>und</strong>e daran gezweifelt,<br />

dass das richtig war. Denn ich finde es wichtig, dass<br />

man mit einer Stimme am Markt auftritt. So macht<br />

man es den Menschen, den K<strong>und</strong>en, so einfach<br />

wie möglich: Andreas Buhr als Kopf der Akademie<br />

macht die Bahn frei <strong>für</strong> das Trainerteam. Und das<br />

Trainerteam sichert den guten Ruf, das starke <strong>Business</strong><br />

<strong>und</strong> die Qualität der Akademie durch hervorragende<br />

Trainings. Also, ganz einfach: wir sind ein<br />

Team. Und genau das soll auch in dem Namen zum<br />

Ausdruck kommen. <strong>Das</strong> gilt auch <strong>für</strong> die eine oder<br />

den anderen aus dem Trainerpool, die jetzt noch<br />

näher an uns gerückt sind. Sie merken, so kann<br />

jetzt der Teamplay noch mehr leben – das finde ich<br />

spitze.“<br />

Trainer-Camp im Allgäu<br />

Auch die weiteren Pläne von Silke Dillmann kreisen<br />

um die Verstärkung der Zusammenarbeit mit<br />

Trainern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en: „Wir haben jetzt im Juli<br />

unser zweites Trainer-Camp im Allgäu mit Trainerinnen<br />

<strong>und</strong> Trainern aus dem Pool. Ich möchte das<br />

Feuer immer weiter am Brennen halten <strong>und</strong> mit<br />

Spaß lernen. Dann gibt es da noch ein Steckenpferd<br />

von mir: bestehende Trainingskonzepte <strong>für</strong><br />

K<strong>und</strong>en mit speziellen Aufgabenstellung zu verbessern<br />

oder neue zu entwickeln. <strong>Das</strong> möchte ich<br />

gern im zweiten Halbjahr weiter ausbauen. Vielleicht<br />

am Wichtigsten<br />

ist mir, die<br />

Glaubensätze, die<br />

wir in der Akademie<br />

gemeinsam<br />

entwickelt haben,<br />

im <strong>Business</strong> zu leben!“


Andreas Buhr: Im Herbst 2009 kam ich gerade aus<br />

den USA zurück <strong>und</strong> hatte dort von einem Webinar<br />

gehört, an dem mehrere Zehntausende Begeisterte<br />

teilgenommen hätten. Zu dem Zeitpunkt wusste in<br />

Deutschland kaum jemand, wie Webinar geschrieben<br />

wird. Die Idee habe ich mit dem damaligen<br />

Mitinitiator <strong>und</strong> Speakerkollegen Dirk Kreuter besprochen<br />

– <strong>und</strong> es hat sofort gefunkt. Mit Martin<br />

Limbeck als weiterem Vertriebsrockstar <strong>und</strong> Cemal<br />

Osmanovic, der über die tolle Webinarplattform<br />

20<br />

24-stUnden-weBinar-MaratHon<br />

„es geht um die ehre“ –<br />

live beim charity-webinar<br />

„wir sind umsatz <strong>2013</strong>“<br />

Wer braucht denn Schlaf? Am 20. September <strong>2013</strong> geht der mittlerweile sehr bekannte 24-St<strong>und</strong>en-<br />

Webinar-Marathon der Wirtschafts-Weiterbildungsinitiative „Wir sind Umsatz“ in die vierte R<strong>und</strong>e. Von<br />

0:00 Uhr bis 24:00 Uhr liefern an diesem Freitag wieder mehr als 20 Top-Speaker Praxiswissen, Strategien,<br />

konkrete Tipps <strong>und</strong> Ideen, um ein Zeichen <strong>für</strong> die unternehmerische Weiterbildung zu setzen <strong>und</strong><br />

die „Umsatz-Maschine Deutschland“ anzukurbeln. Von Beginn an gab es begeisterte WSU-Fans, die die<br />

kompletten 24 St<strong>und</strong>en durchgehalten haben – vor den Computerbildschirmen oder live mit Backstage-<br />

Pass am Aufzeichnungsort. Dort treffen Sie auch in diesem Jahr die meisten der Vortragsredner – die im<br />

Übrigen bei dieser Charity-Aktion ohne Honorar mitmachen – zum Plausch hinter der Bühne. Darunter<br />

auch die vier Initiatoren Andreas Buhr, Cemal Osmanovic, Martin Limbeck <strong>und</strong> Steffen Ritter,<br />

die hier berichten, wie es losging.<br />

Andreas Buhr Cemal Osmanovic Martin Limbeck Steffen Ritter<br />

smile2 verfügt, hatten wir das Gründerteam zusammen.<br />

Wir dachten uns: Schaffen wir ein Format, das<br />

es so noch nie gegeben hat – <strong>und</strong> unseres Wissens<br />

bis heute kein zweites Mal gibt. Starten wir eine<br />

große Idee: Bringen wir Wirtschaft <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

Speaker <strong>und</strong> Tausende von Interessierten an<br />

Vertriebs- <strong>und</strong> Führungsthemen zusammen, <strong>und</strong><br />

zwar ohne Hemmschwellen. Jeder soll mitmachen<br />

können, von zu Hause aus, vom Büro aus, keine<br />

Eintrittskarten, keine Reisekosten.<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


Martin Limbeck: Unser Plan: Wir trommeln die<br />

Crème de la Crème der deutschen <strong>und</strong> europäischen<br />

Vortragsredner <strong>und</strong> Trainer zusammen <strong>und</strong> powern<br />

gemeinsam einen ganzen Tag durch. Von Mitternacht<br />

bis Mitternacht, die vollen 24 St<strong>und</strong>en. Keine<br />

Honorare, es geht um die Ehre. Wenn was gespendet<br />

wird, fließt das an ein gutes soziales Projekt. Da<br />

hatten wir uns nach gründlicher Prüfung <strong>für</strong> „Innocence<br />

in danger“ entschieden.<br />

<strong>Das</strong> war ja gerade zu Beginn der Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

– <strong>und</strong> dagegen wollten wir ein großes<br />

Zeichen setzen. Ein Zeichen <strong>für</strong>s Anpacken <strong>und</strong><br />

Umsetzen. So haben wir auch den Titel gewählt:<br />

„Wir sind Umsatz“ bezieht sich auf die Tatsache,<br />

dass wir Unternehmer in Deutschland nur gemeinsam<br />

gegen die Krise im Vertrieb vorankommen.<br />

Cemal Osmanovic: Komisch, wenn ich Dir zuhöre,<br />

Martin, denn Krise ist immer noch. Sie hat sich nur<br />

verlagert, geändert. Und so hat sich auch WSU verändert:<br />

Im ersten Jahr mussten wir die Top-Speaker<br />

noch überzeugen, mitzumachen - <strong>und</strong> jetzt haben<br />

wir jedes Jahr x-mal mehr Nachfragen, als wir Webinarplätze<br />

haben. Anfangs haben wir gezittert, ob<br />

wir wirklich einige Tausende Menschen <strong>für</strong> unsere<br />

Idee begeistern können – jetzt müssen wir jedes<br />

Jahr mächtigere Technik <strong>und</strong> Leitungen auffahren,<br />

um dem Ansturm gerecht zu werden. Anfangs hatte<br />

die „WSU-Kommunikationsagentur“ text-ur.de<br />

richtig Überzeugungsarbeit bei den Medien zu<br />

leisten – jetzt sind eine ganze Reihe renommierter<br />

Wirtschaftsmedien dabei <strong>und</strong> unterstützen WSU.<br />

Anfangs waren die Sponsoren – bei denen ich mich<br />

übrigens gleich mal bedanken will – noch unsicher<br />

– jetzt haben wir aber schon gezeigt, welche große<br />

Außenwirkung <strong>und</strong> Zustimmung WSU hat. Und<br />

überwältigendes Feedback!<br />

Steffen Ritter: Dieses Feedback <strong>und</strong> die Qualität<br />

der teilnehmenden Referenten <strong>und</strong> Gaststars, bis<br />

hin zu Live-Schaltungen zu Brian Tracy in die USA,<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

24-stUnden-weBinar-MaratHon<br />

sowie die Unterstützung durch die Medien waren<br />

<strong>für</strong> mich auch ein Gr<strong>und</strong>, bei WSU als neuer Initiator<br />

einzusteigen, mich voll zu integrieren. Es gibt<br />

schon K<strong>und</strong>enunternehmen aus der Versicherungsbranche<br />

von uns, die im September ihre ganze Vertriebsmannschaft<br />

bei WSU angemeldet haben. Ich<br />

habe gelernt, dass das schon von Anfang an so war,<br />

dass ganze Unternehmen WSU bei sich eingespielt<br />

haben oder sich komplett zum Weiterbildungstag<br />

angemeldet haben. Natürlich sind die Mitarbeiter<br />

dann nicht die ganzen 24 St<strong>und</strong>en über dabei, aber<br />

eben immer dann, wenn ein Themenblock oder Referent<br />

besonders interessiert.<br />

Was mich begeistert <strong>und</strong> verblüfft, ist aber, dass es<br />

echte WSU-Fans gibt, die die ganzen 24 St<strong>und</strong>en<br />

durchhalten, entweder am Computer oder sogar<br />

Backstage bei den Referenten am Aufzeichnungsort.<br />

<strong>Das</strong> ist auch dieses Jahr wieder möglich: Hier<br />

können Sie gleich Ihren Backstage-Pass erhalten.<br />

Backstage-Pass<br />

Live dabei am 20. September <strong>2013</strong><br />

Kameha Grand Bonn<br />

Ihren Backstage-Pass*) erhalten Sie<br />

persönlich über<br />

http://www.smile2.de/backstage-pass<br />

*) 297,- € zzgl. 19 % MWSt, inkl. Tagungssnacks, exkl.<br />

evtl. Übernachtungskosten. Der dritte Teilnehmer aus<br />

Ihrer Anmeldung nimmt kostenlos teil!<br />

21


22<br />

Von Dr. Christiane Gierke<br />

Die wichtigen Fragen haben mit der K<strong>und</strong>en-Persönlichkeit<br />

zu tun. Sie betrachten die Motive <strong>für</strong><br />

Käufe, also Entscheidungen, <strong>und</strong> sie betrachten die<br />

Kommunikation: Wie spreche ich Dich, K<strong>und</strong>e, so<br />

an, dass Du nicht genervt, sondern getroffen, nicht<br />

gelangweilt, sondern überrascht, nicht überredet,<br />

sondern überzeugt bist? Kurz: <strong>Das</strong>s Du Dich verstanden<br />

fühlst. Und respektiert.<br />

Small Data im Persönlichkeitsmarketing®:<br />

K<strong>und</strong>en typgerecht adressieren<br />

Egal, ob Ihre K<strong>und</strong>en Unternehmen (B2B) oder<br />

Menschen (B2C) sind, sie haben eine Persönlich-<br />

PersönliCHkeitsMarketinG<br />

wider die datenspechte!<br />

smart data statt big data!<br />

Big Data: Die Datensammelwut – nicht nur im Marketing – hat oftmals schon absurde Züge angenommen.<br />

Wer hat wann, wo, wie, was eingekauft, mit welchem Rabatt, auf welche Aktion, welche Kreditkarte<br />

hat er da<strong>für</strong> benutzt <strong>und</strong> welches Bonussystem, was hat er im Internet gesucht, über welche<br />

Produkte gepostet oder Foren befragt, welches Zubehör hat er noch nicht, wie alt, groß, dick, schmal,<br />

welchen Geschlechts ist der Mensch? Was Marketeers aus dem fetten Datensatz unten in der Kaffeetasse<br />

lesen wollen: was sie diesem Menschen wohl noch anbieten können. Viele Fragen werden da gestellt.<br />

Aber es sind oft die falschen. Die wichtigen Fragen sind die nach dem „Warum?“ <strong>und</strong> dem „Wie?“.<br />

Dann braucht man nur: Small Data. Smart Data!<br />

keitsstruktur. Die spiegelt sich in der Unternehmenskultur<br />

oder in ihren persönlichen, individuellen<br />

Vorlieben wider. Diese Struktur beruht auf den<br />

inneren Werten, den Persönlichkeitszügen <strong>und</strong> den<br />

Verhaltensweisen von Menschen.<br />

In der Weiterbildung, in HR <strong>und</strong> PE werden schon<br />

seit vielen Jahren Diagnostiktools, wie beispielsweise<br />

Insights MDI®, DISC®/persolog®, Struktogramm®,<br />

MSA®, HDI®, MBTI®, Reiss Profile®, Limbic®,<br />

eingesetzt, die es leichter machen sollen, diese<br />

Persönlichkeitsstruktur zu erkennen. Die meisten<br />

davon ordnen zum leichteren Verständnis grob die<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


Persönlichkeitstypen unterschiedlichen Farben (rot,<br />

gelb, blau, grün) oder Kategorien (introvertiert,<br />

Denkertyp) zu. Damit lässt sich leichter entscheiden,<br />

welche Mitarbeiter wirklich zur Firmenkultur<br />

passen, oder wie effektiv <strong>und</strong> reibungslos arbeitende<br />

Teams zusammengestellt werden können. Denn<br />

was würde in einem Team passieren, das nur aus<br />

„roten Machtmenschen“ besteht? Es würde sich im<br />

Konkurrenzkampf aufreiben. Ein Team aus lauter<br />

inspirierenden „gelben“ Visionären hätte sicher tolle<br />

Ideen, bekäme aber vor Wind die Fenster nicht<br />

mehr zu.<br />

Genauso verfügen Ihre K<strong>und</strong>en über individuelle<br />

Persönlichkeitsstrukturen. Jeder „tickt“ ein bisschen<br />

anders – aber es gibt Gruppen von Persönlichkeitsprofilen,<br />

die signifikante Übereinstimmungen zeigen:<br />

Sie teilen ähnliche Motive, ähnliche Werte,<br />

ähnliche Lebenseinstellungen, ähnliches Kommunikationsverhalten,<br />

ähnliche Arbeitsmuster, ähnliche<br />

Kriterien zur Kaufentscheidung.<br />

Daher ist die Kommunikation, das Marketing, eines<br />

Anbieters zum K<strong>und</strong>en hin natürlich dann besonders<br />

effektiv, wenn man sein Persönlichkeitsprofil<br />

einschätzen <strong>und</strong> ihn respektvoll auf dieser Basis<br />

adressieren kann. Eine kleine, aber wachsende Zahl<br />

von Unternehmen <strong>und</strong> Vertriebsmitarbeitern nutzt<br />

da<strong>für</strong> Tools der Persönlichkeitsdiagnostik. Smart<br />

Data!<br />

Die Frage ist nun, wie Sie diese Smart Data erhalten.<br />

Wie Sie herausfinden, wie ein K<strong>und</strong>e oder ein<br />

potenzieller Neuk<strong>und</strong>e tickt. Nehmen wir ein konkretes<br />

Beispiel aus meiner eigenen Beratungsarbeit:<br />

<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Business</strong> <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong><br />

PersönliCHkeitsMarketinG<br />

Eine große Möbelhauskette. Über ihre K<strong>und</strong>en weiß<br />

sie aus dem bisherigen Kaufverhalten Bescheid –<br />

<strong>und</strong> da<strong>für</strong> müssen keine Big Data erhoben oder gewälzt<br />

werden:<br />

Wer die luxuriöse Riesencouchkombination im<br />

Bauhaus-Stil, die Designklassiker-Beistelltische<br />

oder den mächtigen Schreibtisch in Klavierlackoptik<br />

gekauft hat, hat ein gewisses Darstellungsbedürfnis.<br />

Sein Heim dient weniger dem Kuscheln als dem<br />

Repräsentieren. Hier handelt es sich um eine oder<br />

einen „roten“ Direktortypen, einen extrovertiert-dirigistischen<br />

Machtmenschen. „His home is a castle!“<br />

Die helle Holzkombination <strong>für</strong> die kommunikative<br />

Großküche geht an den Nesttypen, den sozialen<br />

„grünen“ K<strong>und</strong>en: „My home is my castle“.<br />

Der nimmt auch noch ein paar Kuschelkissen <strong>für</strong><br />

die Eckbank mit. Der „blaue“ analytische K<strong>und</strong>e<br />

oder „disziplinierte Bewahrer“ hat sich anhand seiner<br />

Checkliste genau über die Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

eines jeden Schlafzimmerschrankes informiert.<br />

Marketing, das die<br />

K<strong>und</strong>enpersönlichkeit respektiert<br />

Und ist mit einem Dutzend Planzeichnungen seines<br />

künftigen Schlafzimmers abgerückt. Der „gelbe“<br />

Inspirator, der „kreative Genießer“, schließlich hat<br />

sich <strong>für</strong> die vollkommen abgedrehte Sofalandschaft<br />

in Magenta mit echten „Swasagichnicht“-Kristallen<br />

entschieden, die er garantiert in zwei Jahren durch<br />

ein neues stylisches Feuerwerk ersetzen wird.<br />

Farben, Bilder <strong>und</strong> Sprachmuster <strong>für</strong> unterschiedliche<br />

K<strong>und</strong>entypen<br />

<strong>Das</strong> sind Small Data. Aber sie reichen aus, um diese<br />

K<strong>und</strong>en künftig mit den Informationen zu ver-<br />

23


sorgen, die sie wirklich wollen. Die sie ansprechen.<br />

Die treffen. Warum ist das so? Weil zu jedem dieser<br />

Persönlichkeitstypen nicht nur bestimmte Produkte<br />

<strong>und</strong> Designlinien des Möbelhauses passen,<br />

sondern auch bestimmte Bildwelten. Bestimmte<br />

Farben. Bestimmte Kommunikationsformen. Bestimmte<br />

Sprachmuster. Wer die kennt, weiß, wie er<br />

im Marketing diese Persönlichkeitstypen respektvoll<br />

so adressieren kann, dass sie sich verstanden fühlen.<br />

<strong>Das</strong>s sie ihre Wünsche respektiert sehen. Und<br />

unwiderstehliche Angebote erhalten.<br />

Potenzielle Neuk<strong>und</strong>en smart adressieren<br />

Wie aber adressiert man potenzielle Neuk<strong>und</strong>en so<br />

treffend <strong>und</strong> respektvoll? <strong>Das</strong> haben wir mit einem<br />

großen Bekleidungshaus, das über einen Onlineshop<br />

verfügt, getestet. Die Erfahrung zeigt, dass<br />

sich ein Großteil der Modeinteressierten, sowohl der<br />

Mehrfachbesucher („Haben die grad was, was zu<br />

mir passt?“) als auch der regionalen ErstkäuferInnen<br />

auf der Website über das Angebot informiert.<br />

<strong>Das</strong> Modehaus im Beispiel hat auf der Startseite des<br />

Onlineshops einen attraktiv aufgemachten Selbsttest<br />

integriert, mit dem die potenziellen K<strong>und</strong>innen<br />

(<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en) spielerisch unter Angabe nur sehr weniger<br />

Daten ihre präferierten Looks zusammenstellen<br />

können. <strong>Das</strong> Testergebnis – zusammen mit Produktvorschlägen<br />

sowie passenden Sonderangeboten<br />

– wird in einem persönlich aufgemachten Report<br />

an die angegebene E-Mail-Adresse versandt. Willigt<br />

der Interessent ein, erhält er künftig die auf seinen<br />

Persönlichkeitstypus zugeschnittenen Angebote im<br />

Mailing. Der Report ist wiederum mit einem Gut-<br />

24<br />

PersönliCHkeitsMarketinG<br />

schein versehen, der beim ersten Kauf in einer der<br />

regionalen Filialen des Modehauses eingelöst werden<br />

kann – <strong>und</strong> nicht im Onlineshop. K<strong>und</strong>innen<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en bringen ihren Report sogar mit, um<br />

den Verkäuferinnen <strong>und</strong> Verkäufern vor Ort direkt<br />

zu zeigen, was ihnen gefällt <strong>und</strong> zu ihnen passt.<br />

<strong>Das</strong> steigert natürlich die Beratungsqualität <strong>und</strong><br />

die Zufriedenheit der K<strong>und</strong>en mit den Verkäufern<br />

enorm. Ganz zu schweigen von der Zahl der Käufe.<br />

Hier geht´s nicht um Manipulation, sondern darum,<br />

dass die K<strong>und</strong>en sich typgerecht in der An-<br />

sprache wiedererkennen. <strong>Das</strong>s sie mit ihren Werten,<br />

ihren Einstellungen ernst genommen werden. <strong>Das</strong>s<br />

ihnen nichts aufgeschwatzt werden soll, was einfach<br />

nicht in ihre Lebenswelt passt. Die Erfahrung<br />

zeigt, dass Persönlichkeitsmarketing® auf Basis<br />

von Persönlichkeitsdiagnostik-Tools signifikant erfolgreicher<br />

ist: Mailings mit typgerechtem Layout<br />

finden mehr Beachtung, Flyer mit typgerechter<br />

Farbgebung werden lieber in die Hand genommen,<br />

Texte mit typgerechtem Wording erzeugen mehr<br />

Response, Verkäufer mit typgerechter K<strong>und</strong>enansprache<br />

werden als empathischer, fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />

hilfreicher wahrgenommen.<br />

Da<strong>für</strong> braucht man<br />

kein Big Data! Da<strong>für</strong><br />

braucht man<br />

nur Smart Data –<br />

<strong>und</strong> Respekt vor<br />

der K<strong>und</strong>enpersönlichkeit.<br />

So schmeckt´s dem K<strong>und</strong>en:<br />

zielgruppengerechte Kommunikation auf Basis von<br />

Persönlichkeitsdiagnostik-Tools<br />

Ausgabe Q2 <strong>2013</strong>


20. September <strong>2013</strong><br />

24 St<strong>und</strong>en Weiterbildung & Charity<br />

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Alexander Christiani<br />

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Carsten K. Rath<br />

Alexander Groth<br />

Charity-Partner:<br />

Steffen Ritter Brian Tracy<br />

Gaby S. Graupner<br />

Hans-Uwe L. Köhler<br />

Dr. Sylvie Danne<br />

Prof. Dr. Niels Brabandt<br />

Nikolaus B. Enkelmann<br />

Tim Taxis<br />

Dr. Dr. Cay von Fournier<br />

Katja Porsch<br />

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<strong>Das</strong> hat sich auch in Zeiten von Facebook & Co<br />

nicht geändert. Neu sind aber die Kommunikationswege<br />

<strong>und</strong> die Anforderungen, die K<strong>und</strong>en stellen.<br />

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umfassende Standardwerk <strong>für</strong> den Vertrieb im Fashion<br />

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Martin Schulte-im-Rodde<br />

Vice President Group Sales,<br />

Charles Vögele Trading AG<br />

„Für jeden Franchise-Nehmer im Modeeinzelhandel<br />

– <strong>und</strong> jeden, der es werden will – ein unverzichtbares<br />

Standardwerk <strong>für</strong> wirtschaftlichen Erfolg durch Steigerung<br />

der Flächenproduktivität.“<br />

Dr. h.c. Dieter Fröhlich,<br />

Präsident Deutscher Franchise-Verband e.V.


nächste Termine:<br />

12.09.<strong>2013</strong>,<br />

20–21 uhr, live<br />

28.11.<strong>2013</strong>,<br />

20–21 uhr, live<br />

05.12.<strong>2013</strong>,<br />

20–21 uhr, live<br />

Ort: Internet<br />

MeHr infOs<br />

10.10.<strong>2013</strong>,<br />

19.30 –21.15 uhr<br />

Stadthalle Bielefeld,<br />

Willy-Brandt-Platz 1<br />

MeHr infOs<br />

18.10.<strong>2013</strong><br />

Wuppertal<br />

MeHr infOs<br />

salesMasTers<br />

Online<br />

nächste Termine:<br />

03.07.<strong>2013</strong><br />

11.09.<strong>2013</strong><br />

MeHr infOs<br />

terMinkalender<br />

nicht Verpassen!<br />

Unternehmer Excellence® -<br />

Erfolge konsequent entwickeln in einem<br />

exklusiven Kreis!<br />

Unternehmer Excellence® ist ein exklusiver Kreis<br />

von Unternehmern, die das Ziel haben, ihren persönlichen<br />

Erfolg mit nie dagewesener Effektivität<br />

Woche <strong>für</strong> Woche zu optimieren.<br />

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In einem im deutschsprachigen Raum einmaligen Programm erleben Sie jeden<br />

Donnerstagabend von 20 bis 21 Uhr ein interaktives Coaching per Webinar mit<br />

den Themen, die Sie als Unternehmer weiterbringen!<br />

Impulsgeber <strong>2013</strong> – Machen statt<br />

meckern!<br />

Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Die<br />

etablierte Vortragsreihe „Impulsgeber<br />

– Von den Besten profitieren“ geht ins<br />

fünfte Jahr. Auch in <strong>2013</strong> haben die Neue<br />

Westfälische <strong>und</strong> Unternehmen Erfolg<br />

Andreas Buhr <strong>für</strong> einen Vortrag gewinnen können: Machen statt meckern! Mit<br />

©lean leadership zu mehr Erfolg in wirtschaftlich schwieriger Zeit.<br />

<strong>Das</strong> Wirtschafts Forum Wuppertal (WFW) ist eine<br />

neuartige Meinungs-Plattform <strong>für</strong> die Wirtschaft<br />

in Wuppertal <strong>und</strong> im Bergischen Land. <strong>Das</strong> Besondere<br />

daran: Statt Fachvorträgen mit nur einem<br />

Standpunkt erwarten die Teilnehmer zehn pointierte<br />

Impuls-Referate <strong>und</strong> drei inspirierende Fach-<br />

Talkr<strong>und</strong>en. „Zukunftsdenker“, darunter Andreas<br />

Buhr, diskutieren die Zukunftsfähigkeit des Bergischen<br />

Landes: innerhalb des B<strong>und</strong>eslandes NRW, gegenüber anderen B<strong>und</strong>esländern<br />

<strong>und</strong> dem B<strong>und</strong> sowie der Europäischen Union.<br />

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High-Intensive-Coaching durch Andreas<br />

Buhr, Erich-Norbert Detroy, Klaus J. Fink, Dr. Stefan Frädrich, Dirk Kreuter,<br />

Martin Limbeck, Cemal Osmanovic <strong>und</strong> Sie erleben High-Intensive-Vertriebs-<br />

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75 Minuten Inhalt plus intensive Diskussionsr<strong>und</strong>e im exklusiven Kreis: alle 14<br />

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