Protocole Protokoll - Etat du Valais
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itnclern Worten : Im Jahre 194(i haben wir rund drei und eine<br />
halbe Million mehr Steuern bezahlt als 1945 (vergi, p. 4 des franz.<br />
Berichtes.).<br />
Das sind die wesentlichen Zahlen ! Und ich glaube, man hat<br />
in weiten Bevölkerungsklassen heute begriffen, dass man diese<br />
Steuern satt hat. Die Steuermüdigkeit hat einem Steuerhass Platz<br />
gemacht. Das Volk ist erbittert gegen die ständig zunehmenden<br />
Lasten, die ihm aufgebürdet werden ! Man denkt mit Wehmut<br />
an die guten alten Zeiten der Zwingherren zurück, wo es ge<br />
iiügte, den zehntel Teil seiner Einkünfte zu verabgeben. Heute<br />
ist es der Fünftel bis zur Hälfte, die vom Staat bezogen werden !<br />
Nur eine ausserordentlich günstige Konjunktur und dei - Vergleich<br />
mit den Nachbarländern — denen es infolge des Krieges<br />
schlechter geht als uns — verschleiern momentan die unsinnige<br />
sraatssozialistische Politik, die wir betreiben;<br />
Gottlob wird es im Volk noch eine Reaktion geben, und wir<br />
glauben, class die Reaktion von der Art derjenigen sein wird,<br />
die in den letzten Tagen in Frankreich vor sich ging, wo der Mittelstand<br />
auf die Strasse ging, um für sich das Recht zu beanspruchen,<br />
so zu leben, wie es ihm behagt und nicht von allen Seiten<br />
in Paragraphen und Kontingenten eingepfercht zu sein. Ebenso<br />
möchten wir an die Volksabstimmungen erinnern, die in den<br />
letzten Wochen allenthalben abgehalten wurden und in denen<br />
überall das Volk gegen die Ausgabenpolitik aller Parteien protestiere,<br />
indem z. B. in BaseLdas Budget verworfen wurde, in<br />
Beni der Bau der Festhalle und in Zürich das Bezirksgebäude<br />
von Dielsdorf abgelehnt wurde.<br />
Daneben wollten wir noch an den Entscheid des Bundesgelichles<br />
erinnern, das zwar das provisorische Steuerdekret mit 3<br />
gegen 4 Stimmen geschützt hat, aber mit wenig überzeugenden<br />
Argumenten und nur, weil das neue Steuergesetz bereits in erster<br />
Lesung angenommen wurde. Wird dieses Gesetz in zweiter Lesung<br />
und vom Volke angenommen werden '? W T ir wissen es<br />
nicht. Aber wir können uns nicht der beängstigenden Frage entziehen,<br />
was wohl passieren würde, wenn das Gesetz vom Volke<br />
nicht angenommen würde ?<br />
Die finanzielle Zukunft des Kantons ist gefährdet. Das ist<br />
der leitende Gedanke, den wir an die Spitze der Rechnung stellen<br />
wollten und unter dessen Motto wir vorschlagen, auf die Behandlung<br />
der Staatsrechnung einzutreten.<br />
Der Schriftführer : Der Präsident :<br />
Dr. L. Stoffel. />• Lathion.