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Das Fischbecker Memorienbuch von 1509 - Concilium medii aevi

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ACHIM BONK: <strong>Das</strong> <strong>Fischbecker</strong> <strong>Memorienbuch</strong> <strong>von</strong> <strong>1509</strong> 131<br />

lich das Jahr 834 angegeben. Exakt derselbe Wortlaut findet sich auch in dem Gründungsbericht,<br />

der dem ältesten überlieferten Necrolog 18 des Stifts vorangestellt ist; es<br />

ist daher naheliegend anzunehmen, diese Passage sei aus dem Necrolog übernommen<br />

worden; worauf allerdings die schon frühe falsche Datierung beruht, bleibt ungewiß.<br />

3. Geschichte der Handschrift<br />

A. Entstehung und Datierung der einzelnen Teile<br />

Der Codex besteht in seiner heutigen Zusammensetzung aus unterschiedlich alten<br />

Teilen. Martyrolog, Evangelistar und Regelkommentar sind <strong>von</strong> verschiedenen Händen,<br />

die nach Bodemann 19 und Pertz 20 alle dem 15. Jahrhundert zuzuordnen sind, in<br />

unterschiedlichen Schriftformen (Textualis und Gothica formata) 21 geschrieben.<br />

Sicher datieren läßt sich <strong>von</strong> den zum Kapiteloffiziumsbuch zusammengebundenen<br />

Teilen lediglich das <strong>Memorienbuch</strong>. An seinem Ende, auf fol. 160r, findet sich nämlich<br />

folgender Nachsatz, der den Zeitpunkt der Abfassung sowie den Namen der<br />

Schreiberin benennt: Co(m)pletus e(st) liber p(re)sens anno d(omi)ni MCCCCCIX<br />

ip(so) die Crisogoni martiris que(m) scripsit Agnes Klencke monialis i(n) Uisbeke ad<br />

laudem die ac s(an)c(t)e Marie u(ir)g(in)is s(an)c(t)iq(ue) Iohan(n)is baptiste patroni<br />

n(ost)ri. Oret(ur) igitur p(ro) scriptrice ut post hanc uita(m) p(er)ducat(ur) ad et(er)na<br />

gaudia. Damit ist der 24. November <strong>1509</strong> als Zeitpunkt, an dem das vorliegende <strong>Memorienbuch</strong><br />

fertiggestellt wurde, gesichert. Die Schreiberin, Agnes Klencke, war Konventualin<br />

in Fischbeck, 22 das heißt, das <strong>Memorienbuch</strong> ist auch im Stift selbst entstanden.<br />

Als Grundstock für die Anlage dieses Buches diente – abgesehen <strong>von</strong> der Gründungsnotiz<br />

– ein zu dem Zeitpunkt noch im Gebrauch befindliches älteres <strong>Memorienbuch</strong>.<br />

23 Von den dort unter einzelnen Tagen verzeichneten zahlreichen Personennamen<br />

der ersten Eintragsschicht übernahm die Schreiberin in vielen Fällen allerdings nur den<br />

jeweils ersten und letzten in die Neufassung, bisweilen auch nur einen. 24 Es wird deut-<br />

18<br />

Vgl. Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 42, fol. 4r.<br />

19<br />

Vgl. E. BODEMANN (1867), S. 30.<br />

20<br />

Vgl. Handschriften (1979), S. 630.<br />

21<br />

Vgl. H. HÄRTEL (1982), S. 68.<br />

22<br />

Zu Agnes Klencke vgl. unten im Alphabetischen Personenregister.<br />

23<br />

Im Stiftsarchiv Fischbeck.<br />

24<br />

Als Beispiel seien hier einige Belege angeführt:

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