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Biochemie und Biotechnologie in der Schule: Hubertus ... - ChidS

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1 Enzyme<br />

________________________________________________________________<br />

1.6.4 Bildung des Acetyl-Coenzyms A<br />

Das Ausgangsmolekül des Citratzyklusses ist das Acetyl-Coenzym A. Dieses<br />

wird aus Pyruvat gewonnen. Die Orte <strong>der</strong> weiteren Reaktionsschritte s<strong>in</strong>d die<br />

Mitochondrien <strong>der</strong> Zellen. Diese werden als „Kraftwerke <strong>der</strong> Zelle“ bezeichnet,<br />

weil <strong>in</strong> ihnen die weitaus größte Energiegew<strong>in</strong>nung, <strong>in</strong> Form von ATP,<br />

stattf<strong>in</strong>det. In den Mitochondrien läuft sowohl <strong>der</strong> Citratzyklus als auch die<br />

Atmungskette ab. Diese beiden <strong>in</strong>e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verschalteten Prozesse liefern fast<br />

den gesamten Energiebedarf e<strong>in</strong>er Körperzelle. Dabei handelt es sich um die<br />

weitaus effektivsten bekannten Stoffwechselprozesse. Der Ausgangspunkt<br />

dieser Stoffwechselprozesse ist auch die Glycolyse <strong>und</strong> somit das dabei<br />

entstandene Pyruvat. In den Mitochondrien <strong>der</strong> Zellen entsteht durch oxidative<br />

Decarboxylierung des Pyruvats das Acetyl-Coenzym A. Als Cofaktoren werden<br />

bei dieser Reaktion NAD + <strong>und</strong> Coenzym A benötigt. Die ablaufende Reaktion<br />

wird über den Pyruvat-Dehydrogenase-Komplex katalysiert. Der Komplex<br />

besitzt sowohl Oxidoreduktasen als auch Transferasen.<br />

Im Anschluss stellt sich die Frage, warum so viele Organismen die Gärung als<br />

Hauptstoffwechselweg wählen, obwohl sie nur e<strong>in</strong>en vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen<br />

Anteil <strong>der</strong> Energie, die <strong>in</strong> Glucose steckt, freisetzen kann. Die Gründe hierfür<br />

s<strong>in</strong>d evident. Hauptsächlich Bakterien nutzen die Gärung als Stoffwechselprozess,<br />

welche oft <strong>in</strong> sauerstoffarmen o<strong>der</strong> sauerstofffreien Lebensräumen<br />

leben. Um dort überleben zu können benötigen sie e<strong>in</strong>en möglichst effektiven<br />

Stoffwechsel, <strong>der</strong> ihnen erlaubt auch ohne Sauerstoff Energie gew<strong>in</strong>nen zu<br />

können. Aber auch Körperzellen von höheren Organismen nutzen<br />

Gärungsprozesse um für Energie zu sorgen. So nutzt beispielsweise das<br />

menschliche Muskelgewebe die Milchsäuregärung um bei starker<br />

Beanspruchung ihren ATP-Bedarf zu decken. Dies geschieht vor allem dann,<br />

wenn <strong>der</strong> ATP-Bedarf <strong>der</strong> Zellen schneller steigt als <strong>der</strong> Körper Sauerstoff zur<br />

Verfügung stellen kann. Aber auch viele Nahrungsmittel s<strong>in</strong>d das Resultat von<br />

verschiedenen Gärungsprozessen. Joghurt, Käse, We<strong>in</strong> <strong>und</strong> Sauerkraut s<strong>in</strong>d nur<br />

e<strong>in</strong>ige Beispiele hierfür.<br />

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