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Biochemie und Biotechnologie in der Schule: Hubertus ... - ChidS

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1 Enzyme<br />

________________________________________________________________<br />

1.6.2 Die alkoholische Gärung<br />

„Gärung (Fermentation): E<strong>in</strong> ATP-erzeugen<strong>der</strong> Prozess, <strong>in</strong> dem organische<br />

Verb<strong>in</strong>dungen sowohl als Elektronendonatoren als auch als –akzeptoren<br />

fungieren. Die Gärung kann <strong>in</strong> Abwesenheit von O2 stattf<strong>in</strong>den. Sie wurde von<br />

Louis Pasteur entdeckt, <strong>der</strong> sie als la vie sans l`air („Leben ohne Luft“)<br />

beschrieb.“ (Stryer: <strong>Biochemie</strong>, S. 499)<br />

Wie bereits die kurze Def<strong>in</strong>ition andeutet handelt, es sich bei Gärungsprozessen<br />

um anaerobe Stoffwechselwege, bei denen Energie <strong>in</strong> Form von ATP<br />

gewonnen wird.<br />

Auch die alkoholische Gärung ist e<strong>in</strong> solcher anaerober Stoffwechselprozess.<br />

Sie be<strong>in</strong>haltet den vollständigen Stoffwechselweg <strong>der</strong> Glycolyse bis zum<br />

Pyruvat wobei hier Pyruvat weiter zu Ethanol abgebaut wird. Der<br />

Modellorganismus für die alkoholische Gärung ist die Hefe. Sie setzt Glucose<br />

zu Ethanol um <strong>und</strong> gew<strong>in</strong>nt dabei Energie.<br />

Um Pyruvat nun weiter zu Etahnol abzubauen werden zwei Reaktionsschritte<br />

benötigt. Im ersten Schritt wird das Pyruvat decarboxyliert, dabei entsteht<br />

Acetaldehyd. Dieser Reaktionsschritt wird von dem Enzym Pyruvat-<br />

Decarboxylase katalysiert. Es handelt sich hierbei um e<strong>in</strong>e Hydrolase, da e<strong>in</strong>e<br />

Abspaltungsreaktion vorliegt. Die Pyruvat-Decarboxylase benötigt als Cofaktor<br />

Thiam<strong>in</strong>pyrophosphat. Dieses Molekül leitet sich vom Vitam<strong>in</strong> B1 (Thiam<strong>in</strong>)<br />

ab. Im weiteren Reaktionsverlauf wird Acetaldehyd zu Ethanol reduziert. Bei<br />

dem abschließenden Reaktionsschritt wird NADH als Reduktionsmittel<br />

benötigt. Die Reaktion wird durch das Enzym Alkohol-Dehydrogenase<br />

katalysiert. Der abschließende Reaktionsschritt regeneriert NAD + , welches <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> vorgeschalteten Glycolyse benötigt wird. Die Alkohol-Dehydrogenase ist<br />

e<strong>in</strong>e Oxidoreduktase. Sie benötigt als Cofaktor <strong>in</strong> ihrem reaktiven Zentrum e<strong>in</strong><br />

Z<strong>in</strong>kion (Zn 2+ ). Somit handelt es sich bei <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Katalyse um e<strong>in</strong>e<br />

Metallionenkatalyse. Das Z<strong>in</strong>kion polarisiert im Übergangszustand die<br />

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