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Biochemie und Biotechnologie in der Schule: Hubertus ... - ChidS

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4 Enzyme <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

________________________________________________________________<br />

lebensmittelrechtliche Regelung weltweit. Das erste Re<strong>in</strong>heitsgebot <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geschichte <strong>der</strong> Menschheit geht auf das Jahr 1434 zurück. Hier wurde erstmals<br />

im thür<strong>in</strong>gischen Weißensee e<strong>in</strong> schriftliches Re<strong>in</strong>heitsgebot zum Bierbrauen<br />

dokumentiert. Das heutige deutsche Re<strong>in</strong>heitsgebot geht allerd<strong>in</strong>gs auf das<br />

bayrische Re<strong>in</strong>heitsgebot zurück. Im Jahre 1516 wurde es verfasst <strong>und</strong> bis heute<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>zügen beibehalten. Das Re<strong>in</strong>heitsgebot regelt, dass Bier im<br />

Wesentlichen nur aus Wasser, Malz <strong>und</strong> Hopfen bestehen darf. Des weiteren<br />

besteht <strong>der</strong> deutsche Brauereiverband darauf, dass beim Bierbrauen<br />

ausschließlich natürlich entstandene Hefestämme zum E<strong>in</strong>satz kommen.<br />

Gentechnisch verän<strong>der</strong>te Hefestämme werden dabei abgelehnt. Somit handelt<br />

es sich bei Bier, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e deutschem Bier, um e<strong>in</strong> ökologisch<br />

e<strong>in</strong>wandfreies Produkt.<br />

Der Ausgangspunkt des Bierbrauverfahrens ist Gerste. Gerste ist e<strong>in</strong> Getreide,<br />

welches <strong>in</strong> Deutschland sowohl <strong>in</strong> Form von W<strong>in</strong>tergerste als auch <strong>in</strong> Form von<br />

Sommergerste angebaut wird. Für den Brauvorgang benötigt man nur das Korn,<br />

also den Samen <strong>der</strong> Gerste. Dieser enthält die für die Gärung wichtigen<br />

Zuckermoleküle, allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Form von Stärke. Da Stärke für die alkoholische<br />

Gärung nicht genutzt werden kann, lässt man die Gerstensamen ke<strong>in</strong>em.<br />

Während <strong>der</strong> Keimung werden im Samen Amylasen aktiv, die die Stärke <strong>in</strong><br />

freie Zuckermoleküle (Mono-, Di- <strong>und</strong> Oligosaccharide) spalten. Die<br />

Keiml<strong>in</strong>ge werden dann vorsichtig erhitzt, so dass das Wachstum zum Erliegen<br />

kommt <strong>und</strong> die Enzyme <strong>in</strong>aktiviert werden. Das Produkt wird als Malz<br />

bezeichnet. Malz ist somit gekeimter <strong>und</strong> erhitzter Gerstensamen. Dieses Malz<br />

wird dann geschrotet (gemahlen) <strong>und</strong> dient als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> Ausgangsstoffe des<br />

Brauvorgangs.<br />

In me<strong>in</strong>em Projekt wurde mir von <strong>der</strong> Bierfirma Licher die Gr<strong>und</strong>lagen für den<br />

Brauprozess zur Verfügung gestellt. Weitere Alternativen bietet die Firma<br />

„Hopfen <strong>und</strong> mehr“ an. Bei diesem Internetversandhaus kann man sich unter<br />

e<strong>in</strong>er Internetadresse verschiedene Biermischungen zuschicken lassen. Es<br />

handelt sich um komplette Malzmischungen mit denen man den Brauvorgang<br />

durchführen kann. Die Hefestämme werden sowohl bei Licher als auch bei dem<br />

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