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Biochemie und Biotechnologie in der Schule: Hubertus ... - ChidS

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3 <strong>Biotechnologie</strong><br />

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Die erste Methode um klonierte DNA untersuchen zu können, bietet das so<br />

genannte „Screen<strong>in</strong>g“. Diese Methode beruht auf dem Pr<strong>in</strong>zip, dass e<strong>in</strong>e<br />

Selektion <strong>der</strong> klonierten Bakterienstämme vorgenommen wird. Auf dem<br />

Plasmid-Vektor bef<strong>in</strong>det sich neben dem Selektionsmarker <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>gebrachten „Fremd-DNA“ noch e<strong>in</strong> Gen. Dieses synthetisiert beispielsweise<br />

e<strong>in</strong> Enzym, das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage ist e<strong>in</strong>en bestimmten Zucker wie Galaktose zu<br />

spalten. In das Nährmedium br<strong>in</strong>gt man neben dem Selektionsmarker e<strong>in</strong><br />

modifiziertes Zuckermolekül e<strong>in</strong>, das e<strong>in</strong>en Farbstoff trägt, <strong>der</strong> erst sichtbar<br />

wird, wenn es zum Abbau des Zuckers kommt. Diesen zusätzlichen<br />

Erkennungsmarker tragen sehr viele Plasmid-Vektoren. Bei dem zugesetzten<br />

Farbstoff handelt es sich oft um e<strong>in</strong>en blauen Farbstoff, deshalb nennt man<br />

diese Art des Screen<strong>in</strong>gs auch „Blue-White-Screen<strong>in</strong>g“ 23 („Blau-Weiß-Test“).<br />

Die Bakterienkolonien, die den richtigen Vektor enthalten, <strong>der</strong> sowohl den<br />

Selektionsmarker als auch das zuckerspaltende Gen be<strong>in</strong>haltet sowie die<br />

e<strong>in</strong>gebrachte „Fremd-DNA“ enthält, ersche<strong>in</strong>en dann z.B. als blaue Kolonien.<br />

Die Bakterienkolonien, denen e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> beiden Gene, entwe<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Selektionsmarker o<strong>der</strong> das Zuckerspaltende Gen fehlt, sterben ab bzw.<br />

ersche<strong>in</strong>en als weiße Kolonien. Die blauen Kolonien können isoliert <strong>und</strong> zu<br />

Folgeanalysen herangezogen werden. Das Screen<strong>in</strong>g stellt somit e<strong>in</strong>e<br />

Vorselektion dar, die gewährleistet, dass man die klonierten Bakterienstämme<br />

von den nicht klonierten Bakterienstämmen unterscheiden kann.<br />

Als e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigsten Analysemethoden kann sicherlich die<br />

Polymerasenkettenreaktion PCR (aus dem Englischen: polymerase cha<strong>in</strong><br />

reaction). Sie bildet e<strong>in</strong>e wichtige Gr<strong>und</strong>lage für weitere Analysen <strong>und</strong> wird<br />

sehr oft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung e<strong>in</strong>gesetzt. Die PCR nimmt e<strong>in</strong>en ebenso hohen<br />

Stellenwert <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forensik e<strong>in</strong>.<br />

Das Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> PCR beruht auf <strong>der</strong> hitzebeständigen Polymerase, e<strong>in</strong><br />

Enzym, welches DNA-Stränge synthetisieren kann <strong>und</strong> zu <strong>der</strong> Enzymklasse <strong>der</strong><br />

Ligasen gehört. Die Methode <strong>der</strong> PCR ermöglicht es, aus e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zelnen<br />

isolierten Gen e<strong>in</strong>e Vielzahl von identischen Kopien herzustellen. Die Methode<br />

23 „Blue-White-Sceen<strong>in</strong>g“ wörtlich übersetzt = „Blau-Weiß-Selektion“<br />

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