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4DM+Koma+DFSkurz04.ppt - HRZ Uni Marburg: Online-Media+CGI ...

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Diabetes mellitus<br />

(lat.: honigsüßer Durchfluss)<br />

= gestörter Kohlenhydratstoffwechsel<br />

durch Insulinmangel<br />

mit der Folge erhöhter Blutzuckerwerte


• Vermehrter Durst<br />

• Häufiges<br />

Wasserlassen<br />

• Gewichtsabnahme<br />

• Müdigkeit, Leistungsschwäche<br />

• Muskelkrämpfe<br />

Symptome<br />

• Bauchschmerzen<br />

• Infektanfälligkeit<br />

• Juckreiz<br />

• Sehstörungen<br />

Typ 1: klinisch ausgeprägte Symptomatik<br />

• Neurologische<br />

Beschwerden<br />

Typ 2: schleichende Manifestation, Diabetes wird oft im<br />

Rahmen anderer Erkrankungen diagnostiziert


Ätiologische Klassifikation<br />

(American Diabetes Association 1997)<br />

Typ 1 Diabetes<br />

Betazell-Zerstörung, die zum absoluten Insulinmangel führt<br />

(immunologisch vermittelt oder idiopathisch)(incl. LADA)<br />

Typ 2 Diabetes<br />

vorwiegende Insulinresistenz mit relativem Insulinmangel<br />

vorwiegend sekretorischer Defekt mit Insulinresistenz<br />

Andere spezifische Typen (Typ 3)<br />

Pankreatitis, zystische Fibrose, Hämochromatose<br />

Cushing-Syndrom, Akromegalie, Phäochromocytom<br />

medikamentös<br />

MODY<br />

Gestationsdiabetes


Adults with diabetes mellitus<br />

1990<br />

not<br />

known<br />

< 4% 4%-6%<br />

Mokdad et al. (Diabetes Care) 2000<br />

> 6%


Adults with diabetes mellitus<br />

2000<br />

not<br />

known<br />

< 4% 4%-6%<br />

Mokdad et al. (Diabetes Care) 2000<br />

> 6%


Epidemiologie weltweit<br />

Patienten (Millionen)<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1994 2000 2010<br />

Typ 1<br />

Typ 2


Verlust der Lebenserwartung<br />

durch Diabetes


Epidemiologie in Deutschland<br />

82,1 Mio.<br />

Nicht-Diabetiker: 92%<br />

Diabetiker: 8% *<br />

* K.-D. Palitzsch, et. al. (Diabetomobil-Studie) Diab. Stoffw . 8 (1999) 189-200<br />

6,8 Mio.*<br />

Diabetiker<br />

Typ 2: 95%<br />

Typ 1: 5%


Altersabhängige Inzidenz<br />

Inzidenz<br />

des Typ 1 Diabetes<br />

0 5 10 15<br />

Patientenalter (Jahre)


Risikofaktoren für Typ 2<br />

Diabetes<br />

• Alter (> 45 Jahre)<br />

• Familiäre Vorbelastung<br />

• Adipositas<br />

• Bewegungsmangel


Ursachen des Typ 2 Diabetes


Entwicklung des Typ 2 Diabetes<br />

Insulinsekretion<br />

Insulinresistenz<br />

Blutzucker<br />

Genetische<br />

Disposition/<br />

Risikofaktoren<br />

Versagen<br />

der<br />

ß-Zelle<br />

Gesund Prädiabetes Diabetes<br />

Mikro- und Makroangiopathie


Folgeerkrankungen<br />

• Entstehen bei chronisch erhöhtem Blutzucker<br />

durch Schädigung der Gefäßwände<br />

• Makrovaskulär (Atherosklerose):<br />

Herzkranzgefäße<br />

Gehirnschlagadern<br />

Durchblutungsstörungen, bes. am Bein<br />

• Mikrovaskulär:<br />

Augenhintergrund<br />

Niere<br />

• Nerven<br />

• Füße


Häufigkeit diabetischer<br />

Folgeerkrankungen in Deutschland<br />

• Alle 90 Minuten eine Erblindung<br />

• Alle 60 Minuten eine Dialysepflicht<br />

• Alle 19 Minuten eine Amputation<br />

• Alle 19 Minuten eine Herzinfarkt<br />

• Alle 12 Minuten eine Schlaganfall<br />

• Volkswirtschaftlicher Schaden: 16 Mrd. € /<br />

Jahr<br />

davon entfallen 9,5 Mrd. auf die gesetzl. KV


Blutzuckerwerte, kapilläres Vollblut (mg/dl)<br />

nüchtern<br />

oGTT 2h<br />

(75 g Glucose)<br />

Diabetes<br />

ausgeschlossen<br />

200<br />

Klassische Symptome &<br />

Gelegenheits-Glc. >200


Diagnose: Gestationsdiabetes<br />

DDG 2002<br />

oGTT mit 75 g Glucose, BZ-Messung 0‘, 60‘, 120‘<br />

Diagnosestellung, wenn für mindestens zwei Werte gilt:<br />

(kapilläres Vollblut, mg/dl)<br />

nüchtern 60‘ 120‘<br />

>90 >180 >155


Typ 1 Typ 2<br />

Grundlagen der<br />

Diabetestherapie<br />

Schulung<br />

Insulin Ernährungsumstellung<br />

Bewegung<br />

Medikamente: Tabletten/Insulin


Therapieziele bei Diabetes mellitus<br />

• Dauerhafte Normalisierung des Glukosestoffwechsels<br />

• Normalisierung des Körpergewichts<br />

• Normalisierung von erhöhtem Blutdruck, erhöhter<br />

Lipide<br />

• Prävention akuter Stoffwechselkomplikationen<br />

(diabetisches Koma, Hypoglykämie)<br />

• Vermeidung von Folgeerkrankungen<br />

• Symptomfreiheit und Erhalt von körperlicher<br />

Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden


Richtwerte (DDG 2002)<br />

HbA1c


Ziele für die Stoffwechseleinstellung<br />

Zielwerte festgelegt durch die European Association for the Study of Diabetes<br />

(EASD)<br />

Gut Grenzwertig Schlecht<br />

1* 2* 3*<br />

HbA1c (%) < 6.5 £ 7.5 >7.5<br />

NÜBZ (mg/dl) 80-110 £ 140 140<br />

NÜBZ (mmol/L) 4.4–6.1 £ 7.8 >7.8<br />

NÜBZ = Nüchtern Blutzucker<br />

1* Schutz vor Makro- u. Mikroangiopathien<br />

2* Schutz vor Mikroangiopathien<br />

3* Hohes Komplikationsrisiko


Diabetes-bedingte<br />

Sterblichkeit<br />

Relatives Risiko<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

Zusammenhang zwischen HbA1c und Folgeschäden<br />

Lüddeke et al. 1999<br />

+ 25% pro<br />

HbA 1C -<br />

Prozentpunkt<br />

1<br />

5 6 7 8 9 10<br />

mittlerer HbA 1C -Wert (%)<br />

Herzinfarkt-Rate<br />

Relatives Risiko<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

+ 18% pro<br />

HbA 1C -<br />

Prozentpunkt<br />

1<br />

5 6 7 8 9 10<br />

mittlerer HbA 1C -Wert (%)<br />

Rate mikrovaskulärer<br />

Erkrankungen<br />

Relatives Risiko<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

+ 35% pro<br />

HbA 1C -<br />

Prozentpunkt<br />

5 6 7 8 9 10<br />

mittlerer HbA 1C -Wert (%)


Kalorien- und<br />

Kohlenhydratbedarf<br />

Berechnung des Kalorienbedarfs<br />

Körpergröße in cm = _________________<br />

- 100<br />

= Normalgewicht in kg = _________________ 80<br />

Normalgewicht x Kalorienfaktor = _________________<br />

Kalorienbedarf pro Tag<br />

32<br />

180<br />

2560<br />

Kalorienfaktoren<br />

leichte Arbeit: 32 kcal, mittelschwere Arbeit: 37 kcal, schwere Arbeit: 40 - 50 kcal<br />

Aufteilung des Kalorienbedarfs auf die Nährstoffe:<br />

15 - 20% Protein, 25 - 35% Fett, 45 - 65% Kohlenhydrate<br />

Errechnung der Gesamt-BE: 12g Kohlenhydrate = 1 BE


Ernährung bei Diabetes<br />

• Ernährungsempfehlungen entsprechen im<br />

Wesentlichen den allgemeinen<br />

Ernährungsempfehlungen<br />

45 – 60 % Kohlenhydrate<br />

25 – 35 % Fett<br />

10 – 20 % Eiweiß<br />

• Spezielle Diabetiker-Produkte haben keine Vorteile<br />

• Energiefreie Süßstoffe sind in Getränken ggf.<br />

sinnvoll<br />

• Achtung: Alkohol senkt den Blutzucker


Pharmakologische Möglichkeiten<br />

der Blutglukosesenkung<br />

• Stimulation der Insulinsekretion:<br />

Sulfonylharnstoffe, Glinide<br />

• Steigerung der muskulären Glukoseaufnahme:<br />

Biguanide, Glitazone, Insulin<br />

• Senkung der hepatischen Glukoseproduktion:<br />

Biguanide, Insulin<br />

• Verzögerung der intestinalen<br />

Kohlenhydratresorption:<br />

Alpha-Glukosidase-Inhibitoren<br />

• Ausgleich des Insulinmangels:<br />

Insulin


Wie wirken orale Antidiabetika?<br />

Sulfonylharnstoffe<br />

β-zytotrop:<br />

Steigerung der Insulinsekretion<br />

über<br />

viele Stunden<br />

Biguanide<br />

Hemmung der<br />

Hepatischen<br />

Glukoneogenese,<br />

Verbesserung der<br />

Glukoseaufnahme<br />

a-Glucosidase-<br />

Inhibitoren<br />

Hemmung der<br />

Glukoseabspaltung<br />

und der<br />

Glukoseaufnahme<br />

im Darm<br />

Glitazone<br />

Insulinsensitizer:<br />

Verbesserung der<br />

Glukoseaufnahme<br />

in die Zelle<br />

Glinide<br />

β-zytotrop: Kurzfristige<br />

Steigerung<br />

der Insulinsekretion,<br />

Restitution der<br />

1.Phase<br />

1955 1957 1990 1997 1998


Sulfonylharnstoffe<br />

Glibenclamid 1 – 2 x 1,75 – 7 (max. 10,5) mg<br />

Glimepirid 1 x 1 – 6 mg<br />

Stimulation der Insulinsekretion<br />

Hypoglykämien, Gewichtszunahme<br />

Evidenz: Mikrovaskuläre Diabetieskomplikationen<br />

Summe diabetesbezogener Endpunkte<br />

Plötzlicher Tod<br />

Praktische Handhabung:<br />

Gute Compliance<br />

Langfristig Wirkungsverlust


Biguanide<br />

Metformin 1 – 3 x 500 – 1000 mg<br />

Hemmung der hepatischen Glucoseproduktion<br />

Verbesserung der peripheren Glucoseutilisation<br />

Keine Hypoglykämien, keine Gewichtszunahme<br />

Evidenz: Gesamtzahl diabetischer Komplikationen<br />

Myokardinfarkte<br />

Sterblichkeit<br />

Praktische Handhabung:<br />

1. Wahl bei Adipositas, einschleichend, Beginn der Mahlzeit<br />

cave: Reduktionsdiät, Niereninsuffizienz, Leberversagen,<br />

Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Op., KM Laktatazidose


a-Glucosidase-Inhibitoren<br />

Acarbose 1 – 3 x 50 – 100 mg<br />

Miglitol 1 – 3 x 50 – 100 mg<br />

Verzögerung der KH-Absorption<br />

Keine Hypoglykämien Hypoglykämietherapie mit reiner Glucose<br />

Evidenz: postprandiale Hyperglykämie<br />

Nüchernglucose, HbA1c<br />

Praktische Handhabung:<br />

Blähungen einschleichend dosieren<br />

Leberenzyme kontrollieren


Glitazone<br />

Rosiglitazon 1 – 2 x 2 – 8 (max. 8) mg<br />

Pioglitazon 1 x 15 – 30 mg<br />

PPAR?-Liganden:<br />

Genaktivierung Steigerung der Insulinempfindlichkeit<br />

Evidenz: Nüchternglucose, HbA1c<br />

Praktische Handhabung:<br />

Kombinationstherapie Herzinsuffizienz NYHA mit 1-4 SH/Metformin und (Ausnahme möglich)<br />

Leberfunktionsstörungen (Alkoholkonsum)<br />

Einschleichende sind strikte Dosierung, Kontraindikationen!<br />

maximaler Effekt erst nach Wochen<br />

cave: Leberfunktion, Herzinsuffizienz, Ödeme, Gewichtszunahme


Glinide<br />

Repaglinid 2 – 4 x 0,5 – 4 mg<br />

Nateglinid 2 – 4 x 60 – 120 mg<br />

Kurzfristige Stimulation der Insulinsekretion<br />

Vermindertes Hypoglykämierisiko im Vergleich zu SH<br />

Evidenz: Nüchternglucose, HbA1c<br />

Praktische Handhabung:<br />

Nateglinid ist nur in Kombination mit Metformin zugelassen


Stufentherapie des Typ-2-Diabetes<br />

Stufenplan der medikamentösen Therapie des Typ 2 Diabetes<br />

Basistherapie: Ernährung, Gewichtsreduktion, Schulung,<br />

Bewegung<br />

Zielwert: HbA1c = 6,5%, Intervention ab = 7,0%<br />

Bei HbA1c > 7,0% nach 3 Monaten<br />

Bei Übergewicht<br />

Monotherapie mit Metformin,<br />

wenn Kontraindikationen: SH<br />

Bei Normalgewicht<br />

Monotherapie mit<br />

Glibenclamid<br />

Bei HbA1c > 7,0% nach 3 Monaten<br />

Mod. nach Diabetes+Stoffwechsel 11, Suppl.2(2002) S.12-13<br />

Weitere Optionen:<br />

(In alphabetischer Reihenfolge)<br />

Alpha-Glukosidasehemmer,<br />

Insulin.<br />

Zweites orales Antidiabetikum Weitere Optionen:<br />

• Bedtime-Insulin plus<br />

Metformin (SH / Glinide) (=B.O.T.)<br />

Bei Metformintherapie<br />

(In alphabetischer<br />

Reihenfolge)<br />

• Acarbose<br />

• Glinide oder<br />

• Glitazone oder<br />

• Sulfonylharnstoffe<br />

Bei SH-Therapie<br />

(In alphabetischer<br />

Reihenfolge)<br />

• Glitazone oder<br />

• Glukosidasehemmer<br />

• Metformin<br />

Bei HbA1c > 7,0% nach 3 Monaten<br />

• Zusätzlich Bedtime-Verzögerungs-Insulin (=B.O.T.)<br />

• Insulintherapie CT / ICT / Insulinpumpe<br />

(DDG 2002)<br />

• präprandial kurzwirkendes Insulin,<br />

abends Metformin<br />

• Konventionelle (CT) / intensiviert<br />

konventionelle (ICT) Therapie.


Insulintherapie<br />

◆ Typ 1<br />

Ausgleich des absoluten Insulinmangels durch<br />

basale und mahlzeitenbezogene Insulingabe<br />

◆ Typ 2<br />

Ausgleich des relativen Mangels durch Insulin, wenn die<br />

Therapieziele anders nicht mehr erreicht werden können<br />

◆ Insulinarten:<br />

Kurz, mittel und lang wirksame Insuline/Insulinanaloga<br />

Kombinationsinsuline (feste Mischungen)<br />

◆ Injektion mit Pen, Spritze oder Pumpe


Konventionelle Insulintherapie<br />

(CT)<br />

• Injektion 1 – 2 x täglich: morgens (und abends)<br />

• Kombinationsinsulin:<br />

z. B. 30% kurz wirksamer, 70% lang wirksamer<br />

Anteil<br />

• Tagesablauf ist auf Insulintherapie abgestimmt:<br />

fixer Zeitpunkt der Mahlzeiteneinnahme<br />

fixe Menge der aufzunehmenden Kohlenhydrate<br />

• Bei Typ 2: Kombination mit oralen Antidiabetika<br />

möglich


Insulinprofil bei der<br />

Konventionellen Insulintherapie (CT)<br />

Humanes Kombinationsinsulin 30/70<br />

Mahlzeiten<br />

7:00 9:00 11:00 13:0015:00 17:0019:00 21:00 23:00 1:00 3:00 5:00 7:00<br />

Uhrzeit (h)<br />

Kombinationsinsulin 30/70


Intensivierte Insulintherapie<br />

(ICT)<br />

• Getrennte Injektion von basalem und mahlzeitenbezogenem<br />

Insulin<br />

• Mittel bzw. lang wirksames Insulin: 1 – 4 x pro Tag<br />

Kurz wirksames Insulin: jeweils zu den Hauptmahlzeiten<br />

• Insulintherapie ist auf den jeweiligen Tagesablauf<br />

abgestimmt:<br />

Zeitpunkt der Mahlzeiteneinnahme flexibel<br />

Menge der aufzunehmenden Kohlenhydrate flexibel<br />

Kurzfristige Änderungen des Tagesablaufs möglich<br />

• Diabetiker kann und muss Anpassungen der Insulindosis<br />

selbstständig durchführen<br />

• Mehrfach täglich Blutzucker-Selbstkontrollen nötig


Intensivierte Insulintherapie<br />

(ICT)<br />

Dosisabschätzung bei Ersteinstellung<br />

Basalinsulin: Körpergewicht x 0,3 = Gesamtdosis<br />

40% morgens, 60% zur Nacht<br />

(Nüchtern-Tag!)<br />

Mahlzeiten-bezogenes Insulin:<br />

morgens 1,5 E / BE<br />

mittags 1,0 E / BE<br />

abends 1,2 E / BE<br />

Bei anzunehmender Insulinresistenz entsprechend mehr


Intensivierte Insulintherapie<br />

(ICT)


Intensivierte Insulintherapie<br />

(ICT)


Intensivierte Insulintherapie<br />

(ICT)


Intensivierte Insulintherapie<br />

(ICT)


Supplementäre Insulintherapie<br />

(SIT)<br />

• Für Typ 2 Diabetiker, die noch eine Insulin-Restsekretion<br />

haben, aber zu wenig mahlzeitenbezogenes Insulin<br />

• Kurzwirksames Insulin jeweils zu den Hauptmahlzeiten<br />

• Insulintherapie ist auf den jeweiligen Tagesablauf<br />

abgestimmt:<br />

fixer Zeitpunkt der Mahlzeiteneinnahme<br />

fixe Menge der aufzunehmenden Kohlenhydrate<br />

Kurzfristige Änderungen des Tagesablaufs möglich<br />

• Diabetiker kann und muss Anpassungen der Insulindosis<br />

selbstständig durchführen<br />

• Kombination mit oralen Antidiabetika möglich


Supplementäre Insulintherapie<br />

(SIT)<br />

Schnell wirkendes Insulinanalogon<br />

Mahlzeiten<br />

7:00 9:00 11:00 13:0015:00 17:0019:00 21:0023:00 1:00 3:00 5:00 7:00<br />

Uhrzeit (h)


„Faustregeln“ für die<br />

Insulintherapie<br />

• 1 Einheit kurz wirksames Insulin senkt den Blutzucker um<br />

30 – 50 mg/dl (1,7 – 2,8 mmol/l)<br />

• 1 BE (Brot- oder Kohlenhydrateinheit) erhöht den Blutzucker<br />

um ca. 30 mg/dl (1,7 mmol/l)<br />

• Zu hohe Blutzuckerwerte können bei ICT und SIT mit kurz<br />

wirksamem Insulin korrigiert werden<br />

• Bei zu niedrigen Blutzuckerwerten oder bei Anzeichen einer<br />

Unterzuckerung (Zittern, Heißhunger,<br />

Konzentrationsstörungen)<br />

schnell wirkende BE einnehmen: Traubenzucker, Cola, Saft


Insulin – Lagerung und<br />

Injektion<br />

◆ Vorräte im Kühlschrank bei + 2 bis 8 0 C aufbewahren<br />

(nicht einfrieren!)<br />

◆ Im Gebrauch befindliches Insulin ist bei Raumtemperatur<br />

bis zu 4 Wochen verwendbar<br />

◆ Trübes / ausgeflocktes Insulin verwerfen<br />

◆ Mittel und langwirksame Insuline sowie<br />

Kombinationsinsuline vor der Injektion gut mischen:<br />

mindestens 20x kippen<br />

◆ Kein kaltes Insulin spritzen<br />

◆ Schnellere Aufnahme des Insulins bei Injektion in<br />

Bauchdecke, langsamere von Oberschenkeln und Gesäß


Testosteron & Fußball (1)<br />

+ 50%<br />

„Derby“<br />

Heimspiel + 67%<br />

Auswärtsspiel Testosteron-Serumkonzentration<br />

Neave & Wolfson (Physiol Behav) 2003


Testosteron & Fußball (2)<br />

Fußball<br />

&<br />

Bier<br />

Testosteron<br />

&<br />

Bart<br />

Dover et al., nach Wilson: The Guardian 2000


Testosteron & Fußball (2)<br />

Bier bleibt beim Trinken im Schnurrbart hängen<br />

Modellrechnung für Guiness:<br />

durchschnittliche Schnurrbartoberfläche 6 cm 2<br />

92.370 Guiness-Trinker in Großbritannien<br />

durchschnittlich 180 Pint-Gläser pro Person und Jahr<br />

162.719 Pints = 423.000 £ bleiben jährlich in Oberlippenbärten hängen<br />

Andere Brauereien nicht berücksichtigt.<br />

Relevanz für die Bierversorgung der Stadionbesucher nach<br />

wissenschaftlichen Kriterien unzureichend untersucht.<br />

Dover et al., nach Wilson: The Guardian 2000


Bierverschwendung (µl)<br />

Testosteron & Fußball (2)<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

Flasche / Glas<br />

Schnurrbart<br />

F<br />

-<br />

F<br />

+<br />

G<br />

-<br />

G<br />

+<br />

Dover et al., nach Wilson: The Guardian 2000


Diabetes mellitus: akute Komplikationen<br />

1. Hypoglykämischer Schock<br />

2. Diabetische Ketoazidose<br />

3. Hyperglykämisch-<br />

Hyperosmolares Koma<br />

BZ<br />

} BZ<br />

Laktazidose, diabetische Ketoalkalose, Urämie


Hypoglykämischer Schock: Ursache<br />

versehentlich<br />

zu viel Insulin<br />

gespritzt<br />

Insulin-<br />

versorgung<br />

Essen<br />

vergessen<br />

Glucose-<br />

versorgung


Hypoglykämischer Schock: Symptome<br />

Aktivierung des autonomen Nervensystems<br />

(autonome Symptome)<br />

unzureichende Hirnversorgung mit Glucose<br />

(Neuroglukopenische Symptome)


Hypoglykämischer Schock: Symptome<br />

Zittern<br />

Unruhe<br />

Autonome Symptome<br />

Angst<br />

Herzklopfen<br />

Nervosität<br />

Hunger<br />

Schwitzen


Hypoglykämischer Schock: Symptome<br />

Neuroglukopenische Symptome<br />

Wärmegefühl<br />

Schwäche<br />

Verwirrtheit<br />

Müdigkeit<br />

Denkstörungen<br />

Koma


Hypoglykämischer Schock: Diagnose<br />

Anamnese: bekannter Diabetes<br />

Befund: Blutzucker < ~40 mg/dl<br />

Der Schwellenwert für Hypoglykämiewahrnehmung<br />

und hormonelle Gegenregulation ist variabel:<br />

häufige Hypoglykämien<br />

Absinken des Schwellenwertes


Hypoglykämischer Schock: Therapie<br />

Glucose<br />

oral<br />

intravenös<br />

20 g Glucose ~<br />

200 ml Cola, Fruchtsaft, Limonade 40-100 ml<br />

Glucose 40%<br />

Glucagon 1 mg i.m. (Fertigspritze)<br />

cave: wirkt nicht lange!


Hypoglykämischer Schock: Therapie<br />

?<br />

was tun mit dem bewußtlosen Patienten<br />

- Anamnese nicht erhebbar<br />

- Glucosemessung nicht möglich<br />

Glucosegabe ist IMMER richtig


Diabetische Ketoazidose: Ursache<br />

schwerer Insulinmangel<br />

Mangelhafte endogene Insulinsekretion (Erstmanifestation!)<br />

unzureichende Insulintherapie (Pumpendefekt!)<br />

Diätfehler<br />

Typ I<br />

Insulinresistenz/erhöhter Bedarf: Infektion, Trauma...<br />

Stimulation Insulin-antagonistischer Hormone:<br />

(Nor-)Adrenalin, Cortisol, Glucagon, Wachstumshormon


Diabetische Ketoazidose: Ursache<br />

schwerer Insulinmangel<br />

Glykogenolyse<br />

Hyperglykämie<br />

(> 300 mg/dl)<br />

Lipolyse<br />

Ketonkörper<br />

Fettsäuren<br />

H +<br />

weitere Faktoren: Hyperosmolarität, osmotische Diurese


Diabetische Ketoazidose: Symptome<br />

Polyurie<br />

Polydipsie<br />

Erbrechen<br />

Anamnese<br />

Schwäche<br />

Oberbauchbeschwerden<br />

(Pseudoperitonitis diabetica)<br />

Gewichtsabnahme


Diabetische Ketoazidose: Symptome<br />

Exsikkose<br />

Hypotonie<br />

Befund<br />

Apathie<br />

Koma<br />

Kußmaul-Atmung<br />

Azetongeruch<br />

respiratorische<br />

Kompensation der<br />

Metabolischen<br />

Azidose<br />

pH , BE , pCO 2


Diabetische Ketoazidose: Diagnose<br />

Hyperglykämie (>300mg/dl)<br />

Ketonurie, Ketonämie<br />

metabolische Azidose<br />

Anamnese eines Diabetes mellitus nicht obligat: Erstmanifestation!


Hyperosmolares (nicht-ketoazidotisches) Koma: Ursache<br />

relativer Insulinmangel<br />

gestörtes Durstempfinden<br />

große Flüssigkeitsverluste<br />

- starkes Schwitzen<br />

- Gastroenteritis<br />

- Fieber<br />

Typ II


Hyperosmolares (nicht-ketoazidotisches) Koma: Ursache<br />

relativer Insulinmangel<br />

Glucoseaufnahme<br />

ins Gewebe<br />

Keine<br />

Azidose!<br />

Hemmung der<br />

Lipolyse


Hyperosmolares (nicht-ketoazidotisches) Koma: Symptome<br />

Polyurie<br />

Polydipsie<br />

Erbrechen<br />

Anamnese<br />

Schwäche<br />

Oberbauchbeschwerden<br />

(Pseudoperitonitis diabetica)<br />

Gewichtsabnahme


Hyperosmolares (nicht-ketoazidotisches) Koma: Symptome<br />

Exsikkose<br />

Hypotonie<br />

Befund<br />

Apathie<br />

Koma<br />

Kußmaul-Atmung<br />

Azetongeruch


Hyperosmolares (nicht-ketoazidotisches) Koma: Diagnose<br />

Hyperglykämie (800 - >1000mg/dl)<br />

Ketonurie, Ketonämie<br />

metabolische Azidose


Diabetische Ketoazidose<br />

Hyperosmolares Koma } Therapie<br />

1. Volumensubsitution: 1 – 0,5 l NaCl 0,9%/h (ZVD!)<br />

2. Insulinsubsitution: Bolus 5 – 10 E Alt-Insulin i.v.<br />

Perfusor 4 – 10 E Alt-Ins./h<br />

Ziel: BZ-Reduktion < 100 mg/dl pro h, auf minimal 250 mg/dl<br />

in den ersten 24 h: sonst droht ein HIRNÖDEM!<br />

3. Kaliumsubsitution: 0 – 60 mval/l<br />

intrazelluläre K + -Verarmung, normaler Serumspiegel bei<br />

Azidose bei Ausgleich der Azidose strömt K + nach intrazellulär<br />

4. Phosphatsubsitution Erythrozytenstoffwechsel<br />

5. Bikarbonat kg KG x 0,1(!) x negativer BE, Ziel pH > 7,25


Diabetische Ketoazidose<br />

Hyperosmolares Koma } Therapie<br />

Intensivmedizinische Betreuung<br />

Gesamtletalität ca. 30%<br />

Koma<br />

Herz-Kreislaufversagen<br />

Thromboembolie Antikoagulation!<br />

Infektion


Diabetisches Fußsyndrom<br />

betrifft 3% der diabetischen Bevölkerung,<br />

bei 1/5 erfolgt eine Amputation Morrison 1995<br />

Amputationsinzidenz 28.000 pro Jahr bei<br />

Diabetikern in Deutschland Liebl 2001<br />

25% der gesamten Diabeteskosten entfallen<br />

auf die stationäre Therapie des DFS Liebl 2001<br />

Krankenhausmortalität nach Oberschenkel-<br />

Amputation 10 – 25%, in 3 Jahren sterben<br />

40% der majoramputierten Patienten Larsson 1998


distale<br />

Polyneuropathie<br />

Pathogenese des DFS<br />

Unterschenkel-akzentuierte<br />

periphere arterielle<br />

Verschlusskrankheit<br />

Mikroangiopathie nicht relevant!<br />

Keine Häufung okkludierender Gefäßveränderungen auf<br />

mikrovaskulärer Ebene in diabetischen Amputaten<br />

Conrad 1967, Chantelau 1993


Polyneuropathie und DFS<br />

Hyperglykämie-induzierte<br />

Schädigung der Vasa Nervorum<br />

direkte metabolische Effekte<br />

an nervalen Strukturen<br />

Sensibilitätsstörung: Temperatur, Schmerz, Vibration<br />

Motorische Störung: Atrophie kleiner Fußmuskeln, Deformität<br />

Autonome Störung: Dysfunktion Talg- und Schweißdrüsen<br />

erhöhte Vulnerabilität


Ischämie und DFS<br />

pAVK vom Unterschenkeltyp (70%)<br />

Oft nur geringe Veränderungen von Arcus plantaris<br />

und A. dorsalis pedis distaler Bypassanschluss<br />

Mediasklerose Mönckeberg Unterschätzung des<br />

Ausmaßes der pAVK


Wagner-Stadium 0<br />

Risiko-Fuß ohne Läsionen


Wagner-Stadium 1<br />

oberflächliches Ulcus


Wagner-Stadium 2<br />

tiefes, gelenknahes, infiziertes Ulcus


Wagner-Stadium 3<br />

tiefe Infektion mit ossärer Beteiligung


Wagner-Stadium 4<br />

begrenzte Vorfuß- oder Fersennekrose


Wagner-Stadium 5<br />

Nekrose des Fußes


Diabetisches Fußsyndrom<br />

Druckentlastung<br />

Therapiekonzept: DIRAS<br />

Bettruhe<br />

Rollstuhl<br />

Unterarmgehstützen<br />

Orthopädischer Maßschuh<br />

Vorfußentlastungsschuh<br />

Kraus & Kann 2002


Diabetisches Fußsyndrom<br />

Druckentlastung<br />

Therapiekonzept: DIRAS<br />

Infektionsbekämpfung<br />

langfristige Antibiose (Wochen, Monate)<br />

Clindamycin + Gyrasehemmer<br />

MRSA?<br />

ggf. antimykotische Therapie<br />

Wundbehandlung<br />

Kraus & Kann 2002


Diabetisches Fußsyndrom<br />

Druckentlastung<br />

Therapiekonzept: DIRAS<br />

Infektionsbekämpfung Antibiose, lokale Wundbehandlung, Pilz<br />

Revaskularisierung chirurgisch, radiologisch<br />

(Minor-)Amputation prim. Verschluss<br />

Sekundärprophylaxe<br />

Fußpflege, Inspektion (Spiegel), Hautpflege<br />

Kraus & Kann 2002

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