Gepulste Neuronale Netze: Detailiertes Modell nach Hodgkin ... - CES
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ausgeglichen (also Null) ist, befindet sich ein Neuron im Gleichgewicht. In diesem Zustand ist<br />
die Rate der die Zelle verlassenden K + -Ionen genauso groß, wie die Rate der in die Zelle eintretenden<br />
K + -Ionen. Zu bemerken ist, dass sich dieses Gleichgewicht vollkommen ohne Energieaufwand<br />
einstellt, was impliziert, dass an diesem Gleichgewicht nicht die bereits beschriebenen<br />
Ionenpumpen beteiligt sind. Die Höhe des im Gleichgewicht herrschenden Potentials,<br />
welches nur durch K + -Ionen verursacht wird, lässt sich <strong>nach</strong> der Nernstschen Gleichung<br />
bestimmen:<br />
Nernstsche Gleichung:<br />
E<br />
k<br />
=<br />
RT<br />
F<br />
⊕<br />
[ K ]<br />
* ln ⊕<br />
[ K ]<br />
a<br />
i<br />
Hierbei stehen [K ⊕ ]a und [K ⊕ ]i für die Innen- bzw. Außenkonzentration der K + -Ionen, R für<br />
die universelle Gaskonstante 1 , F für die Faraday-Konstante 2 und T für die absolute<br />
Temperatur.<br />
Wenn man sich von der Eingangs gewählten Vereinfachung der selektiven Betrachtung der<br />
K + -Ionen löst, kommt man zum sogenannten Mischpotential. Dieses Mischpotential ergibt<br />
sich bei der Einbeziehung weiterer Ionentypen, etwa Na + -Ionen und Cl - -Ionen. Ein wichtiger<br />
Unterschied zu der bisher betrachteten Vereinfachung besteht darin, dass für die Aufrecherhaltung<br />
des im Ruhezustands herrschenden Mischpotentials ständig die Ionenpumpen aktiv<br />
sein müssen. Ansonsten würden bestehende Konzentrationsdifferenzen auf Dauer durch Diffusion<br />
ausgeglichen werden.<br />
Die Stärke des Einflusses der verschiedenen Ionentypen auf das Ruhepotential eines Neurons<br />
hängt im Wesentlichen von der Permeabilität der Zellmembran für diese Ionentypen ab. Die<br />
Goldmann-Gleichung stellt eine Verallgemeinerung der Nernstschen Gleichung dar, und bezieht<br />
die drei erwähnten Ionentypen mit in die Berechnung des Ionenpotentials ein.<br />
Goldmann Gleichung:<br />
E<br />
M<br />
=<br />
RT<br />
F<br />
P [ K<br />
]<br />
+ P<br />
[ Na<br />
+ P [ Cl<br />
⊕<br />
⊕<br />
⊕<br />
K a Na a Cl i<br />
* ln ⊕<br />
⊕<br />
⊕<br />
PK<br />
[ K ] i + PNa[<br />
Na ] i + PCl[<br />
Cl ] a<br />
4.4 Verlauf einer Erregung<br />
Aus dem Ruhezustand heraus kann ein Neuron durch die Dendriten elektrisch gereizt werden.<br />
Ein Neuron reagiert auf diese Reizung mit einer Reaktion in Form eines Potentialanstiegs<br />
(Hyperpolarisation) oder einer Potentialreduktion (Depolarisation), je <strong>nach</strong> Polung der elektrischen<br />
Reizung. Solange die Reizung unter einem gewissen Schwellwert bleibt, kann die Reaktion<br />
als linear abhängig von der Reizung betrachtet werden. Im Falle einer Reizung, die zu<br />
einer Depolarisation führt und einen Schwellwert überschreitet, gilt diese Linearität jedoch<br />
nicht mehr. In diesem Fall nimmt die Depolarisation zunächst kontinuierlich zu, wo<strong>nach</strong> sich<br />
schließlich die Polarisation der Membran kurzzeitig umkehrt. Dann tritt das Neuron in eine<br />
Phase der Repolarisation ein und nimmt ihre ursprüngliche Polarisation wieder an. Das Ruhepotential<br />
wird jedoch innerhalb der Repolarisationsphase zeitweilig unterschritten, das Neuron<br />
wird also hyperpolarisiert. Nach einem gewissen Zeitraum gleicht sich das Potential des<br />
Neurons wieder dem Ruhepotential an. Den beschriebenen nichtlinearen Vorgang bezeichnet<br />
man als Aktionspotential. Abbildung 5 zeigt den beschriebenen Verlauf des Potentialverlaufs<br />
während eines Aktionspotentials.<br />
1 8,315*10 7 erg.<br />
2 96.490 As/g<br />
]<br />
]