Gepulste Neuronale Netze: Detailiertes Modell nach Hodgkin ... - CES
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Bei anderen Nerven sind diese Verhältnisse ähnlich, weichen jedoch in absoluten Werten<br />
teilweise stark von den oben dargestellten stark ab.<br />
Das bei allen Neuronen vorhandene Ungleichgewicht in der Ionenkonzentration wird durch<br />
die isolierenden Eigenschaften der Zellmembran aufrechterhalten. Diese Membran ist ein<br />
nahezu perfekter elektrischer Isolator und beispielsweise für K ⊕ -Ionen 10 6 -mal schlechter<br />
durchlässig, als eine gleichstarke (ca. 10nm) Wasserschicht.<br />
Eine Zellmembran setzt sich <strong>nach</strong> heutigen Kenntnissen hauptsächlich aus Proteinen und<br />
Phospholipiden zusammen. Hinzu kommen häufig Cholesterin und Kohlenhydrate hinzu.<br />
Unter einem Elektronenmikroskop erscheint der Aufbau einer Zellmembran als dreischichtig,<br />
wobei jede Schicht etwa eine Stärke von 2,5nm hat.<br />
Zu der Barrierenfunktion einer Zellmembran kommt jedoch noch die Transportfunktion hinzu,<br />
die die Zellmembran durch zwei Mechanismen für den Ionentransport erfüllt:<br />
• Ionenkanäle<br />
• Ionenpumpen<br />
Die Namen lassen schon auf den wesentlichen Unterschied dieser beiden Transportmechanismen<br />
schließen: Ionenkanäle sind passive, Ionenpumpen dagegen aktive Transportelemente.<br />
Dies bedeutet im Wesentlichen, dass für den Betrieb eines Ionenkanals keine Energie von der<br />
Zelle aufgewendet werden muss, für den Betrieb einer Ionenpumpe dagegen schon.<br />
Ionenkanäle basieren auf dem Prinzip der Diffusion: durch den Konzentrationsunterschied<br />
angeregt, haben Ionen das Bestreben, in den Bereich mit der geringeren Ionenkonzentration<br />
zu diffundieren. Der Transport der Ionen folgt also dem Konzentrationsgradienten und würde<br />
langfristig dafür sorgen, dass der Konzentrationsunterschied ausgeglichen wird.<br />
Im Allgemeinen besitzen Ionenkanäle folgende Eigenschaften:<br />
• sehr hohe Ionendurchlässigkeit (bis zu 10 7 Ionen pro Sekunde)<br />
• selektive Ionendurchlässigkeit für eine gewisse Menge von Ioentypen<br />
• Steuerbarkeit (die Kanäle können verschiedene Zustände annehmen)<br />
Je <strong>nach</strong> Art der Steuerbarkeit unterscheidet man wiederum drei verschiedene Typen von Ionenkanälen:<br />
- Die ligandengesteuerten Kanäle lassen sich auf chemischer Basis in die verschiedenen<br />
Zustände schalten. Hierzu dienen Botenstoffe (Hormone oder Neurotransmitter), die<br />
von einem Rezeptor an dem Kanal aufgenommen werden. Hierdurch wird dann eine<br />
dem Botenstoff entsprechende Reaktion ausgelöst.<br />
- Die spannungsgesteuerten Kanäle reagieren auf das in der Membran herrschende elektrische<br />
Potential. Ihr Zustand ändert sich also je <strong>nach</strong> Höhe des Konzentrationsunterschieds<br />
zwischen Zellinnerem und Zelläußerem<br />
- Die mechanisch gesteuerten Kanäle reagieren direkt auf mechanische Reize. Hier lösen<br />
mechanische Verformungen einen Umschaltvorgang im Kanal aus. Solche Arten<br />
von Kanälen findet man daher häufig an mechanischen Rezeptoren (Tastsinn, Hörsinn,<br />
Gleichgewichtssinn)<br />
Allgemein können Ionenkanäle drei verschiedene Zustände einnehmen: geschlossen und aktivierbar,<br />
geöffnet, geschlossen und nicht aktivierbar. Im geschlossenen Zustand ist ein Kanal<br />
nicht für Ionen passierbar, ein Reiz, der je <strong>nach</strong> Art des Kanals anders aussehen kann (siehe<br />
oben), kann den Kanal in diesem Zustand jedoch öffnen. Im geöffneten Zustand kann eine