Kunsthaus Bregenz . Yvonne Rainer Raum, Körper, Sprache Arena ...
Kunsthaus Bregenz . Yvonne Rainer Raum, Körper, Sprache Arena ...
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Andy Warhol,<br />
<strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong><br />
und Barbara Rose<br />
in Frank Stellas<br />
Studio, 1966,<br />
Schwarz-Weiß-<br />
Foto grafie,<br />
28 x 35,3 cm<br />
Foto: David McCabe<br />
©The Getty Research<br />
Institute,<br />
Los Angeles<br />
(2006.M.24)<br />
<strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong><br />
Kristina Talking<br />
Pictures, 1976, Ivan<br />
<strong>Rainer</strong> und <strong>Yvonne</strong><br />
<strong>Rainer</strong>, Produktionsstill,<br />
Schwarz-<br />
Weiß-Foto grafie,<br />
ca. 20 x 25 cm Foto:<br />
Babette Man golte<br />
©Babet te Mangolte<br />
©The Getty Research<br />
Institute,<br />
Los Angeles<br />
(2006.M.24)<br />
Anfang der 1970er Jahre kehrte <strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong> der Bühne den<br />
Rücken, um Spielfilme zu drehen, die Fiktion und Realität sowie<br />
Persönliches und Politisches in der für sie spezifischen Regiearbeit<br />
vereinten. Doch der Abschied vom Medium Tanz bedeutete nicht<br />
eine Abkehr von den dort von ihr verhandelten Themen und einge -<br />
setzten Strategien. Die Entscheidung gegen einen erzähleri schen,<br />
linearen Verlauf der Handlung und gegen die Identifikation mit den<br />
Akteuren sowie die reflektierte Abstraktion von Emotionen findet<br />
sich auch in ihren Filmen wieder. Neben seinem zeitdokumentari-<br />
schen Charakter macht dieser Umgang mit politischen Themen, wie<br />
beispielsweise Rassismus, mit autobiografischen Aspekten und<br />
feministischen Fragestellungen ihre sieben Spielfilme, die zwischen<br />
1972 und 1996 entstanden, zu herausragenden Werken der Film -<br />
geschichte des 20. Jahrhunderts.<br />
Seit 2000 hat <strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong> erneut angefangen, Stücke zu<br />
choreografieren, in denen sie auf Elemente der Populärkultur,<br />
des Sports, der Tanzgeschichte im Allgemeinen und ihrer eigenen<br />
Werke zugreift.<br />
Auch wenn <strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong> zweimal an der documenta teil-<br />
nahm (1977 und 2007), Filmretrospektiven in Institutionen wie dem<br />
Museum of Modern Art in New York oder der Londoner Tate Modern<br />
hatte und ihr Einfluss auf die bildende Kunst – hier vor allem auf<br />
eine junge Generation – nicht hoch genug einzuschätzen ist, gab es<br />
in Europa bisher noch keine große Überblickspräsentation, die<br />
ver sucht hätte, dem komplexen Werk seine Bedeutung für die Kunst -<br />
geschichte zuzuweisen und seiner aktuellen Relevanz gerecht zu<br />
werden. Dies wird sich mit der von Yilmaz Dziewior und Barbara<br />
Engelbach kuratierten Ausstellung in <strong>Bregenz</strong> und Köln ändern.<br />
Dabei ist nicht nur die Vielschichtigkeit ihres Werks eine besondere<br />
Herausforderung, sondern auch der Umstand, dass ihre Tanzstücke<br />
als Live-Aufführungen konzipiert sind und deshalb im Museums -<br />
kontext Fragen der adäquaten Präsentation aufwerfen. Auf diese<br />
reagiert die Ausstellung zum einen mit vereinzelten Live-Perfor -<br />
mances von Trio A in den Räumen des kub, vor allem aber in Form<br />
der Kooperation mit dem Vorarlberger Landestheater. Hier wird<br />
<strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong> mit ihrer Company am 1. Februar 2012 zwei<br />
aktu elle Werke aufführen.<br />
In der Ausstellung werden darüber hinaus Fotografien und<br />
Filmdokumentationen zu ihren Bühnenarbeiten, Notizbücher,<br />
Tanz-Partituren, Skripts und Kino- beziehungsweise Ausstellungs -<br />
plakate gezeigt.<br />
Die Konzeption der Ausstellungsarchitektur wird von<br />
Kuehn Malvezzi realisiert. Zusätzlich zu der seltenen Gelegenheit,<br />
das Werk von <strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong> live zu erleben, sind im <strong>Kunsthaus</strong><br />
<strong>Bregenz</strong> alle Filme der Künstlerin zu sehen. In diesem Sinne entsteht<br />
ein vielfältiges Gesamtprojekt, das einen äußerst facettenreichen<br />
Überblick über das legendäre Schaffen von <strong>Yvonne</strong> <strong>Rainer</strong><br />
ermög licht. Die Ausstellung wird vom 28. April bis 29. Juli 2012<br />
im Museum Ludwig, Köln, zu sehen sein.