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IT-Lösungen Im SAP Umfeld für SAP-Partner

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auch <strong>für</strong> die Entwicklung von geeigneten Performancekennzahlen,<br />

Risiken und Kontrollen im Sinne einer Governance<br />

notwendig.<br />

Die Integration von BPM in eine moderne <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

wird daher dann nicht scheitern, wenn BPM im jeweiligen<br />

Unternehmen nicht nur <strong>für</strong> das Designen von ausführbaren<br />

Workflows verstanden wird, sondern BPM auch als<br />

Managementwerkzeug angewendet wird, das dem Planen<br />

und Dokumentieren der gesamten Aufbau- Ablauf- und <strong>IT</strong>-<br />

Organisation dient, mit der neue bzw. adaptierte Geschäftsmodelle<br />

umgesetzt werden können. Business Process<br />

Management muss sich daher dann in die <strong>IT</strong>-Infrastruktur<br />

integrieren, wenn es um die Ausführung der designten Prozesse<br />

mittels Workflows geht, muss sich aber gleichzeitig<br />

auch losgelöst von Workflows, Monitoring und Transaktionsdaten<br />

als eigenständige Disziplin im Unternehmen etablieren<br />

und betrieben werden, um die notwendige Transparenz<br />

über ALLE Zusammenhänge im Unternehmen zu<br />

schaffen, Medienbrüche aufzuzeigen und Adaptionen gemäß<br />

Geschäftsmodell geplant umsetzen zu können.<br />

Frage 2: Braucht man vordefinierte Prozesse?<br />

Die Definition von Workflow- und BPM-Prozessen mit<br />

nicht immer einfach zu bedienenden Werkzeugen gilt<br />

als aufwändig und auch nicht <strong>für</strong> alle Prozesse geeignet.<br />

Ist Collaboration mit „adhoc Workflow“ wirklich die<br />

Alternative zum vordefinierten Geschäftsprozess?<br />

Welche Bedeutung hat das steuernde, Informationen<br />

bereitstellende „Push“-Prinzip gegen über dem Information<br />

abholendem Ansatz, dem „Pull“-Prinzip? Wie<br />

viel Prozessunterstützung braucht man überhaupt<br />

noch, wenn man z.B. mit strukturierten, elektronischen<br />

Akten arbeitet, bleibt da der Prozessgedanke<br />

auf der Strecke?<br />

Herr Dr. Bartonitz: Nun, die von den BPM-, ECM<br />

bzw. EIM-Herstellern bereitgestellten Werkzeuge<br />

zum Malen der Prozesse sind inzwischen<br />

von der Handhabung recht gut. D.h. einfache<br />

Prozesse, in denen nur Dokumente oder ihre<br />

intelligentere Art der Formulare von einem Fachbereich<br />

in den nächsten geschubst werden, lassen sich gut<br />

auch von Verantwortlichen in den Fachbereichen bedienen.<br />

Sobald es aber um Integrationen von Fachanwendungen<br />

(z.B. ERP oder CRM) geht, müssen dann doch die <strong>IT</strong>-Experten<br />

mit ran.<br />

Da nur 1/3 aller unserer Prozesse wirklich strukturiert ablaufen,<br />

sprich die Abfolge der notwendigen Arbeitsschritte<br />

im Vorhinein bekannt sind, wird in den meisten Unternehmen<br />

noch immer das Medium E-Mail oder ein ECM-/EIM-<br />

System mit Status-wechseln genutzt. In letzteren System<br />

können inzwischen die Sachbearbeiter adhoc kleine Lauf-<br />

Competence Book Nr. 1<br />

BPm - Business Process management<br />

listen selbst erstellen, die sie nach Bedarf auch <strong>für</strong> eine<br />

wiederholte Nutzung abspeichern können.<br />

Arbeiten mehrere Benutzer gemeinsam an einem Projekt,<br />

sei es an einem aufwändigeren Angebot oder an einem<br />

größeren Bauprojekt und ist es wichtig über neue In-formationen<br />

oder Änderungen zu erfahren, bieten Abonnement-<br />

und Weidervorlage-funktionen entsprechende Hilfen.<br />

Inzwischen werden wir allerdings mit so vielen Informationen<br />

überschwemmt, dass die Nutzung gerade der Abonnementfunktion<br />

gut bedacht sein will. Am Ende finde ich doch<br />

alles, was ich gerade brauche.<br />

Speziell im Bereich des Case Managements, einem Begriff,<br />

der vor drei Jahren von der WfMC dem BPM zur Seite<br />

gestellt wurde, geht es verstärkt um die Verwaltung von<br />

Aufgaben. Je nach Situation können entsprechend viele<br />

Aufgaben gerade anfallen. Die Abfolge ist meist frei. Das<br />

Schließen von einer Aufgabe kann gleich mehrere andere<br />

beenden und einen Schwung anderer möglich machen. <strong>Im</strong><br />

Rückblick auf die Historie habe ich eine klare Prozessstruktur.<br />

Schaue ich nach vorn, hätte ich ein wildes Netz von<br />

Aufgaben, wenn ich alle Fälle wirklich durch deklinieren<br />

wollte. Also lasse ich die Entscheidung, was gerade dran<br />

ist, besser in der Kompetenz des Anwenders, zumal er es<br />

definitiv besser weiß. Beispiele <strong>für</strong> Case Management: Job<br />

Center, Krankenhaus oder Rehabilitation.<br />

Herr Schnägelberger: „Adhoc Workflow“ ist<br />

<strong>für</strong> mich keine Alternative, sondern eine sinnvolle<br />

Ergänzung zu den „standardisierten<br />

Workflows“. Auch in der modernen Bürowelt<br />

wird es immer Prozesse geben, die ein hohes<br />

Potenzial <strong>für</strong> Teilautomatisierungen und<br />

Standardisierung haben werden. Die aktuellen<br />

Entwicklungen auf dem BPM-Tool Markt zeigen, dass<br />

beide Ansätze auch integriert mit einem Tool abbildbar sind.<br />

Einige Aussteller auf dem letzten „Process Solutions Day“<br />

haben diese neuen Entwicklungen eindrucksvoll vorgestellt.<br />

Hinzu kommt, das die Definition von Workflows mit<br />

modernen BPM-Werkzeugen bei weitem nicht mehr so<br />

kompliziert sind wie früher.<br />

Herr Rychlik: Collaboration bzw. „ad-hoc Workflow“<br />

sind keine Alternative, sondern als Ergänzung<br />

zu strukturierten Prozessen zu betrachten.<br />

Gute BPM-Werkzeuge müssen das ganze<br />

Spektrum abdecken können und integrieren<br />

sich in Kollaborationsumgebungen. Prozesse<br />

wie Rechnungseingangsprüfung sollten strukturiert<br />

abgebildet werden, informelle Abstimmungen aber<br />

besser im Rahmen eines kollaborativen Ansatzes. Einzelne<br />

Prozessschritte können an kollaborative Umgebungen<br />

übergeben und dort im Rahmen von Activity Streams bearbeitet<br />

werden. Nach Abschluss der Aktivitäten werden diese<br />

weiter im strukturierten Prozess fortgesetzt.<br />

Der Einsatz des „Push“ und „Pull“-Prinzips ist abhängig von<br />

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