Ein Leitfaden zum heilsgeschichtlichen Verständnis - Ausblicke vom ...
Ein Leitfaden zum heilsgeschichtlichen Verständnis - Ausblicke vom ...
Ein Leitfaden zum heilsgeschichtlichen Verständnis - Ausblicke vom ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ich las Tag und Nacht in der Bibel, in der Hoffnung, so Hilfe<br />
zu finden. Unbemerkt entwickelte sich so ein breites biblisches<br />
Fundament.<br />
1981 erhielt ich dann - wieder in einer Wartestunde - die ”Gabe<br />
der Weissagung”, d.h. ich konnte während der Gebetszeit<br />
öffentlich Botschaften in der Form „ich, der Herr, sage euch“<br />
oder ”so spricht der Herr” abgeben. In der damaligen Phase<br />
würde ich mich heute als „Erlebnischristen und konservativen<br />
Pfingstler“ bezeichnen.<br />
Dennoch hatte ich weiterhin Probleme, so erwischte ich mich<br />
einmal dabei, wie ich eine Schlagermelodie in „Zungen“ sang.<br />
Erschrocken ging ich in die Seelsorge. Der Bruder beruhigte<br />
mich aber, indem er sagte, dass dies nicht schlimm sei, da<br />
viele alte Erweckungslieder aus solchen Melodien entstanden<br />
seien. Dadurch war ich vorübergehend zufrieden gestellt.<br />
Mehr noch als solche Vorfälle beunruhigte mich, dass es eine<br />
seltsame Diskrepanz in meinem Leben gab:<br />
a) war ich sehr auf „Weissagung“ aus, so ging das Interesse am<br />
Wort Gottes zurück<br />
b) beschäftigte ich mich aber intensiv mit der Bibel, so hatte<br />
ich in diesen Phasen keine Weissagungen.<br />
Aber auch diese Bedenken wurden mir in der Seelsorge zerstreut.<br />
Man sagte mir, die Gabe der Weissagung äußerte sich unter<br />
Umständen auch in der Wortverkündigung.<br />
Zu dieser Zeit war ich bereits Ältester der Pfingstgemeinde und<br />
in der Wortverkündigung tätig (Bibelstunde).<br />
Es gab auch Dinge in den pfingstlich-charismatischen Kreisen,<br />
die wir als gemäßigte Pfingstgemeinde ablehnten, z.B. Volkhart<br />
Spitzer's Vision „Berlin 81“ und auch andere Extreme und<br />
überzogene Lehren, wie beispielsweise die eines Harold Hill.<br />
Auf einer Konferenz erlebte ich dann eine schauerliche Form des<br />
Zungenredens, von dem die Geschwister selbst sagten, dies müsse<br />
dämonisch sein; was aber keine Konsequenzen für unsere eigene<br />
Praxis hatte.<br />
Unter anderem sah ich auf einem Chapter-Treffen, wie eine Frau<br />
geradewegs zu hüpfen und piepsen begann.<br />
<strong>Ein</strong> englischer Bruder, der eine einwandfreie Wortverkündigung<br />
hatte, entwickelte bei uns eine Gebetspraxis, die mehr mit<br />
Magie, als mit der Bibel zu tun hatte. Er betete u.a.: „ich<br />
sehe das Wort Gottes in deinem Blutkreis, und während dieser<br />
zirkuliert, heilt dich das Wort.“ Er bezeichnete dies als<br />
eine Offenbarung <strong>vom</strong> Herrn für ihn speziell; ... und dies alles<br />
in einer gemäßigten Pfingstgemeinde!.<br />
202